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Kennwort: "Einstückige Radgabel"
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Verfahren zur Herstellung der Radgabel einer Lenkrolle Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung der ein Laufrad aufnehmenden Radgabel einer
Lenkrolle für Transportwagen, wie Einkaufswagen od. dgl., deren Gabelteil aus einem
Blechzuschnitt gepreßt und an deren die Gabelschenkel verbindendem Gabelrücken ein
zylinderförmiges Lagergehäuse zur Aufnahme eines Wälzlagers einstückig angeformt
ist.
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Bei einer aus der DE-PS 25 43 211 ersichtlichen Lenkrolle ist deren
Radgabel einstückig ausgebildet, indem ein topfförmiges Lagerhäuse an den Gabelrücken
gezogen ist. In dieses Lagergehäuse ist von unten her ein Wälzlager eingesetzt,
welches durch das Wälzlager unterfassende, punktförmige Einprägungen in axialer
Richtung im Lagergehäuse der Radgabel festgelegt ist. Dabei sind bei dem bekannten
ersten Ausführungsbeispiel die Einprägungen als partielle Anstauchungen der Innenwand
des Lagergehäuses ausgebildet, während beim zweiten Ausführungsbeispiel am Umfang
des Lagergehäuses unterhalb des in dieses eingesetzten Wälzlagers Einschnürungen
eingebracht sind, um das Wälzlager in axialer Richtung im Lagergehäuse festzulegen.
Abgesehen davon, daß die zweite Lösungsmöglichkeit in der Praxis nicht brauchbar
sein dürfte, weil die für die Einprägungen unterhalb des Wälzlagers
in
radialer Richtung aufzubringende Kraft zur Verformung der Wandungsteile so groß
sein muß, daß das Wälzlager z#stört wird, läßt bei beiden Ausführungsbeispielen
der Verformungsvorgang lediglich einen das Lagergehäuse in seinem Durchmesser geringfügig
überragenden Gabelrücken zu. Damit ist die bekannte, ein einstückig angeformtes
Lagergehäuse aufweisende Radgabel, nicht geeignet, eine Bremsvorrichtung aufzunehmen,
weil der Gabelrücken keine bis etwa zur Senkrechten der Laufachse des Laufrades
vorragende Verlängerung ohne Rißbildung im Übergangsbereich zwischen dem Gabelrücken
und dem angeformten Gehäusenapf zuläßt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung einer Radgabel für eine Lenkrolle zu schaffen, an deren Gabelrücken
zur Verminderung des Bauteile-Aufwandes ein Lagergehäuse zur Aufnahme eines Wälzlagers
einstückig angeformt ist, ohne daß es zu Rißbildungen durch Nachfließen des Werkstoffes
aus dem Gabelrückenbereich in den Topfbereich des Lagergehäuses kommt.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem Stanzvorgang
in den Gabelrücken zunächst ein Loch eingebracht wird, dessen umliegende Wandungsteile
in einem ersten Ziehvorgang zu einem aus dem Gabelrücken vortretenden Ringansatz
geformt werden, der in einem weiteren Ziehvorgang aufgeweitet und verlängert wird,
um danach in einem Vorziehvorgang zu einem eine dem Gabelrücken benachbarte, konische
Einschnürung aufweisenden Gehäusering aufgeweitet und in einem Nachziehvorgang mit
einem aus der Einschnürung gebildeten Stützansatz versehen zu werden, an dem sich
die eine Seite des Außenringes eines danach in den Gehäusering eingesetzten Wälzlagers
in axialer Richtung abstützt, an dessen andere Seite das überragende Ende des Gehäuseringes
eine Halteschulter bildende, umgebogen, angepreßt wird. Dadurch läßt sich während
des Ziehvorganges durch
bloße Verminderung der Wandstärke des Gehäuseringes
dessen fertige Form schrittweise erzielen, so daß während der einzelnen Verformungsvorgänge
kein Werkstoff aus dem zur Laufradachse hin überstehenden Gabelrückenbereich nachfließen
muß. Somit ist erstmalig die Herstellung einer einstückigen Radgabel mit einem verlängerten
Gabelrücken möglich, an welchem eine Bremsvorrichtung für das Laufrad und/oder die
Schwenkbewegung der Radgabel befestigt werden kann. Außerdem sind im Übergangsbereich
zwischen dem Gabelrücken und dem Lagergehäuse keine wandschwächenden, die Stabilität
herabsetzenden, partiellen Anstauchungen an der Innenwandung des Lagergehäuses erforderlich.
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Zur Vereinfachung des Verformungsvorganges sind nach einem weiteren
Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung der Stanzvorgang zur Bildung des Loches und
der erste Ziehvorgang zur Bildung des Ringansatzes miteinander zu einem Folgearbeitsgang
kombiniert.
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Die nach dem Verfahren beispielsweise hergestellte Radgabel ist nach
ihren jeweiligen Verformungsschritten auf der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die fertiggestellte Radgabel in einer teilweise
aufgebrochenen und im Schnitt dargestellten Seitenansicht, Fig.2 die aus Fig.1 ersichtliche
Radgabel ohne das Laufrad in einer Draufsicht, Fig.3 den oberen, den Gabelrücken
enthaltenden Teil der Radgabel in einem Vertikalschnitt nach der im ersten Verfahrensschritt
vorgenommenen Lochung,
Fig.4 den einen Ringansatz nach dem ersten
Ziehvorgang aufweisenden Radgabelrücken, Fig.5 den Radgabelrücken nach der ersten
Aufweitung und Verlängerung des Ringansatzes, Fig.6 den zur Aufnahme des Wälzlagers
vorbereiteten, mit einer konischen Einschnürung versehenen Gehäusering des Radgabelrückens
und Fig.7 den fertig gezogenen, mit einem Stützansatz im Bereich des Radgabelrückens
versehenen Gehäusering zur Aufnahme des Wälzlagers.
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Die in Fig.1 dargestellte Lenkrolle umfaßt eine Radgabel 10, die zu
einem U-förmigen Körper gepreßt ist und zwei Gabelschenkel 11 und 12 aufweist, die
durch einen Gabelrücken 13 miteinander verbunden sind. Die Gabelschenkel 11 und
12 weisen an ihren freien Enden jeweils ein Loch auf, wobei die beiden Löcher eine
Achsaufnahme 14 für das Laufrad 15 bilden. Dabei ist die Achse in bekannter Weise
durch eine Kopfschraube mit Mutter gebildet, die im Lagerabschnitt zwischen den
beiden Gabelschenkeln von einer das Laufrad lagernden Hülse übergriffen sein kann.
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Der zunächst in einem Preßvorgang zu einem U-förmigen Körper verformte
Gabelrohling erhält in seinem Gabelrücken 13 versetzt zur Achsaufnahme 14 in einem
Stanzvorgang ein Loch 16. Im Anschluß an diesen Stanzvorgang wird zweckmäßigerweise
in einem kombinierten Folgearbeitsgang das an das Loch16 angrenzende Material zu
einem aus Fig.4 ersichtlich Ringansatz 17 ausgezogen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt der Verformungsvorgang
derart, daß der Ringansatz 17 zur Außenseite des Gabelrückens 13 weist. An diesen
ersten Ziehvorgang schließt sich ein weiterer Ziehvorgang an, mittels welchem der
aus Fig.4 ersichtliche Ringansatz 17 zu
einem erweiterten und im
Durchmesser vergrößerten Ringansatz 17' umgeformt wird. In einem sich daran anschließenden
Vorziehvorgang wird der Ringansatz 17' zu einem Gehäusering 18 umgeformt, wobei
zunächst im Bereich des Gabelrückens eine konische Einschnürung 19 entsteht, weil
der aus Fig.5 ersichtliche Übergangsbereich zwischen dem Gabelrücken 13 und dem
Ringansatz 17' in seinem Durchmesser zunächst bestehen bleibt.
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In einem letzten Ziehvorgang wird das Gehäuse 18 in die aus Fig.7
ersichtliche Form gebracht, wobei die Einschnürung 19 so weit aufgeweitet wird,
daß zwischen dem Gehäusering 18 und dem Gabelrücken 13 ein aus Fig.7 ersichtlicher
Stützansatz 20 entsteht, der der axialen Abstützung eines von oben her in den Gehäusering
18 eingesetzten Wälzlagers 21 dient. Das in den Gehäusering 18 eingesetzte Wälzlager
21 wird geringfügig von dem Gehäusering 18 nach außen hin überragt. Dieser das Wälzlager
21 überragende Umfangsteil des Gehäuseringes 18 wird in einem Preßvorgang nach innen
zu einer das Wälzlager 21 an seinem Außenring übergreifenden Sthalteschulter 22
umgebogen.
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Nach diesem Preßvorgang ist die Radgabel 10 zur Halterung an einem
mit dem Transportwagen verbundenen und nicht näher dargestellten Tragzapfen hergerichtet.
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Der einstückig aus dem Gabelrücken 13 geformte Gehäusering 18 erfährt
bei den aus den Fig.4 bis 7 ersichtlichen schrittweisen Ziehvorgängen lediglich
eine mit seiner Erweiterung und Verlängerung einhergehende Wandschwächung, so daß
ein Nachfließen des Materials aus dem Gabelrücken 13 nicht erforderlich ist.
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Aus diesem Grund kann die Radgabel einen die Achsaufnahme 14 übergreifenden
Rückenvorsprung 23 aufweisen. Da die Verformungszone lediglich im Bereich der Ringansätze
17 bzw. 17' gehalten wird, bleibt der Rückenvorsprung 23 der Radgabel 10 unverändert.
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Die Radgabel weist somit neben den einstückig mit dem Gabelrücken
13 verbundenen Gabelschenkeln 11 und 12 einen einstückig angeformten
Gehäusering
18 auf, der aufgrund des mehrstufigen Ziehverfahrens weder zur Rißbildung im Übergangsbereich
zwischen Gehäusering 18 und Gabelrücken 13 neigt, noch Verformungen des Rückenvorsprunges
23 nach sich zieht.
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Wie bereits erwähnt, gibt die dargestellte und beschriebene Ausführung
die Erfindung nur beispielsweise wieder und diese ist nicht allein darauf beschränkt.
Vielmehr sind noch andere Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung möglich.
So ist es beispielsweise denkbar, den Gehäusering 18 auch auf der Innenseite der
Radgabel 10 zwischen den beiden Gabelschenkeln 11 und 12 anzuordnen und das Wälzlager
von der Unterseite her einzusetzen.
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Kennwort: Einstückige Radgabel" Bezugszeichenliste 10 Radgabel 11
Gabelschenkel 12 Gabelschenkel 13 Gabelrücken 14 Achsaufnahme 15 Laufrad 16 Loch
17 Ringansatz 17' Ringansatz 18 Gehäusering 19 Einschnürung 20 Stützansatz 21 Wälzlager
22 Halte schulter 23 Rückenvorsprung