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B e s c h r e i b u n g
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Ausüben eines
elastischen Drucks. Es gibt die verschiedensten Fälle, in denen es darauf ankommt,
zwei Materialstücke, z.B. zwei Blätter, elastisch aneinanderzupressen.
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Dazu wird gewöhnlich ein Stück Schaumgummi oder Schaumstoff verwendet,
welches zwischen die aneinander zu pressenden Materialstücke und ein feststehendes,
nicht elastisches Teil, z. B. die Wandung eines Kastens oder einen Einsatz in einem
Kasten eingelegt wird. Bei Verwendung eines solchen Schaumstoffs ist es jedoch häufig
schwierig, einen genügend starken und/oder gleichmäßigen Druck auszuüben. Es wurden
deshalb bereits mit einem Strömungsmittel gefüllte Kissen erprobt. Die meisten Werkstoffe
auf Gummi- oder Kunststoffbasis sind jedoch nicht gasdicht, so daß die Gasfüllung
eines solchen Kissens entweicht und dadurch der Druck innerhalb des Kissens schnell
abnimmt. Die Verwendung von mit einer Flüssigkeit gefüllten Kissen wird zumeist
vermieden, da die Flüssigkeitsfüllung bei einem Undichtwerden des Kissens entweichen
und dabei Schäden verursachen kann.
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Die Erfindung schafft ein neuartiges Druckkissen, welches keiner Füllung
mit einem Strömungsmittel bedarf, um seine Form und Elastizität zu erhalten.
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Gemäß der Erfindung weist ein derartiges Kissen zwei
Folien
aus Gummi oder Kunststoff auf, welche jeweils eine damit einstückige Anordnung von
Magneten enthalten und so aneinandergelegt sind, daß gleiche Magnetpole einander
gegenüberstehen.
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In einer Ausführungsform ist eine Belüftungseinrichtung vorgesehen,
welche eine freie Durchströmung des Kissens mit luft ermöglicht.
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Das erfindungsgemäße Kissen ist im folgenden als Magnetfolienkissen
bezeichnet.
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Ein besonders geeignetes Folienmaterial mit einer darin eingebetteten
Anordnung von Magneten ist unter der Bezeichnung "Magnetischer Gummi" der Firma
James Niell & Co., Sheffield bekannt.
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In einer geeigneten Ausführung weist ein solches Folienmateriai über
seine gesamte Länge einander abwechselnde Querreihen von Nordpolsen und Südpolen
auf. Die Magnete können jedoch auch in beliebigen Mustern angeordnet sein, solange
es möglich ist zwei Folien so aneinanderzulegen, daß gleiche Pole einander gegenüberliegen.
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Es gibt auch 0,5, 0,75 und 1,0 mm starke Kunststofffolien mit darin
eingebetteten Anordnungen von Magneten.
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Das Magnetfolienkissen eignet sich insbesondere zur Verwendung in
einer aufklappbaren Röntgenfilmkassete, bei welcher es darauf ankommt, daß ein zwischen
zwei Verstärkungsschirme
eingelegter Röntgenfilm über seine gesamte
Fläche einem gleichmäßigen Druck ausgesetzt und dadurch in satter Anlage an den
beiden Verstärkungsschirmen gehalten wird.
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Die meisten Röntgenfilmkassetten haben die Form eines rechteckigen,
flachen Kastens, in welchem ein Röntgenfilm zwischen zwei Verstärkungsfilmen festgehalten
ist.
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Ein solcher Kasten hat gewöhnlich eine vordere Wand, durch welche
hindurch die Belichtung mit Röntgenstrahlen stattfindet, vier ein Rechteck begrenzende
Seitenwände und einen den Boden oder die Rückwand bildenden, aufklappbar angelenkten
Deckel. Der Kasten enthält einen Röntgen-Verstärkungsschirm, einen Röntgenfilm,
einen weiteren Verstärkungsschirm und eine elastische Einrichtung, welche dazu dient,
die beiden Verstärkungsschirme in satter Anlage am Film zu halten. Zum Einlegen
und Entnehmen des Röntgenfilms läßt sich der angelenkte Deckel aufklappen.
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Die elastische Einrichtung ist häufig am Deckel befestigt, und die
Kassette hat einen aufwendigen Verschluß, welcher gewährleisten soll, daß die elastische
Einrichtung bei geschlossenem Deckel einen gleichmäßigen Druck auf den ihr zunächst
angeordneten Verstärkungsschirm ausübt. Die Ausübung eines gleichmäßigen Drucks
auf den Film durch die beiden Verstärkungsschirme ist von besonderer Wichtigkeit.
Dabei ist es jedoch recht schwierig,
eine elastische Einrichtung
zu finden, welche zur Ausübung eines gleichmäßigen Drucks auf die Ränder und den
mittleren Bereich des Films geeignet ist. Neben Kassetten mit aufwendigen Halteeinrichtungen
für den Deckel wurden zu diesem Zweck auch bereits Kassetten mit im entspannten
Zustand gewölbten Vorder- und Rückwänden erprobt. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Magnetfolienkissens ist es demgegenüber möglich, einen solchen gleichmäßigen Andruck
der gesamten Fläche des Films an dem Verstärkungsschirm oder den Verstärkungsschirmen
zu erzielen.
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In einer aufklappbaren Kassette kann das Magnetfolienkissen für die
Ausübung des zum Andrücken des Films insgesamt erforderlichen Drucks verwendet werden,
es kann jedoch auch zusätzlich noch eine Schaumstofflage vorhanden sein.
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Im folgenden ist die Verwendung des Magnetfolienkissens in einer aufklappbaren
Kassette beschrieben, es bestehen kedoch zahlreiche andere Verwendungsmöglichkeiten
für das Kissen auf den Gebieten der Fotografie, der Verpackungsindustrie usw., beispielsweise
für den Kontaktdruck im grafischen Gewerbe, bei welchem es auf einen engen Kontakt
zwischen dem Raster und einem Film ankommt.
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Das erfindungsgemäße Magnetfolienkissen eignet sich auch als Stoßdämpfer,
da die gegenseitige Abstoßung der beiden Magnetfolien um so größer wird, je näher
sie auf ein ander zu bewegt werden.
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In einer anderen Ausführungsform ist das Magnetfolienkissen allseitig
luftdicht abgeschlossen und mit einem absperrbaren Anschluß zum Absaugen oder Einlassen
von luft versehen. Im luftgefüllten Zustand ist ein solches Kissen aufgrund der
gegenseitigen Abstoßung der Magnetfolien aufgebläht. Beim Absaugen der luft fällt
das Kissen dagegen zusammen, sobald der Unterdruck groß genug ist, die magnetische
Abstoßung zu überwinden.
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Bei Aufhebung des Unterdrucks tritt die magnetische Abstoßung wieder
in Wirkung, so daß das Kissen wieder seine ursprüngliche Form annimmt.
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Ein solches Kissen ist im folgenden als geschlossenes Nagnetfolienkissen
bezeichnet.
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Ein geschlossenes Hagnetfolienkissen ist in solchen Fällen vorteilhaft
verwendbar, in denen es darauf ankommt, willkürlich eine Druckentlastung herbeiführen
zu können, ohne die druckausübende Einrichtung zu entfernen, beispielsweise in einer
Röntgenfilmkassette mit fester Vorder- und Rückwand. Derartige Kassetten ermöglichen
das Einlegen und Entnehmen des Röntgenfilms bei Tageslicht und haben gewöhnlich
einen Rahmen mit daran angebrachten, im wesentlichen ebenen Vorder- und Rückwänden
und einer dazwischen angeordneten, beweglichen Druckplatte zum Ausüben eines auf
die Rückwand gerichteten Drucks im Gebrauch der Kassette. An einem Ende hat der
Rahmen einen Schlitz zum Einführen und Entnehmen
des Films sowie
eine Lichtsperre zum Verhindern des Lichteintritts zwischen der Druckplatte und
der Rückwand bei geschlossener Kassette. Gewöhnlich ist jeweils ein Verstärkerschirm
an der Innenseite der Rückwand und an der dieser zugewandten Seite der Druckplatte
angebracht.
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Zum Gebrauch liegt der Röntgenfilm zwischen den beiden Verstärkerschirmen,
und die Druckplatte ist in Richtung auf die Rückwand belastet. Beim Öffnen der Kassette
wird die Druckplatte von der Rückwand abgehoben, so daß der Röntgenfilm zwischen
den beiden Verstärkerschirmen aus der Kassette herausfallen kann. Kassetten der
vorstehend beschriebenen Art sind z.B. in der GB-PS 1 361 012 und in der US-PS 3
930 165 beschrieben.
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Da die Abmessungen von Röntgenfilmkassetten durch internationale Normen
festgelegt sind, insbesondere ihre Dicke auf höchstens 1,5 cm beschränkt ist, bietet
die Unterbringung einer wirksamen Betätigungseinrichtung in dem sehr begrenzten
verfügbaren Raum einer Kassette der vorstehend beschriebenen Art mit feser Vorder-
und Rückwand beträchtliche Schwierigkeiten. Bisher verwendete Betätigungseinrichtungen
für die Druckplatte sind häufig anfällig für mechanische Störungen. Wegen der für
die Fertigung der mechanischen Teile sowie für den Zusammenbau solcher Kassetten
geforderten engen Toleranzen ist die Herstellung einer solchen Kassette darüber
hinaus ziemlich teuer.
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Das geschlossene Hagnetfolienkissen gemäß der Erfindung ist als einfache
und wirksame Betätigungseinrichtung für eine Druckplatte verwendbar.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene Schrägansicht eines
Magnetfolienkissens in einer Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 eine Schnittansicht
des Kissens nach Fig. 1, Fig. 3 und 4 Schnittansichten von Kissen in anderen Ausführungsformen
der Erfindung, Fig. 5 eine Schnittansicht einer aufklappbaren Röntgenfilmkassette
mit einem Hagnetfolienkissen nach Fig. 1, Fig. 6 eine Schnittansicht einer aufklappbaren
Röntgenfilmkassette mit einem Hagnetfolienkissen nach Fig. 4 und einer Schaumstofflage,
Fig. 7 eine teilweise aufgeschnittene Schrägansicht eines geschlossenen Magnetfolienkissens
in noch einer Ausführungsform der Erfindung, Fig. 8 eine Schnittansicht einer nicht
aufklappbaren Plattenkassette mit dem geschlossenen Magnetfolienkissen nach Fig.
7 und Fig. 9 eine Schnittansicht der Kassette nach Fig. 8 bei evakuiertem Magnetfolienkissen.
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Ein in Fig. 1 dargestelltes Magnetfolienkissen hat zwei Magnetfolien
1 und 2 aus Gummi od. dergl., welche durch stoffschlüssig daran befestigte, dünne
Streifen 3 aus Gummi od. dergl. miteinander verbunden sind. Die Streifen 3 sind
in einer solchen Anzahl vorhanden und so angeordnet, daß sie mit den beiden Folien
ein von luft frei durchströmbares Kissen bilden, in welchem die magnetischen Pole
in der in Fig. 1 dargestellten Weise angeordnet sind. An den Außenseiten der Hagnetfolien
tritt nur ein äußerst schwaches magnetische Streufeld auf. Die beiden Gummi-Magnetfolien
1 und 2 messen jeweils 35 cm mal 43 cm bei einer Dicke von 0,75 mm. Die Folien werden
durch die Abstoßungskräfte der beiden Magnetanordnungen auseinandergedrängt und
durch die Streifen 3 in Form eines Kissens zusammengehalten.
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Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des Kissens nach Fig. 1, in welcher
gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und die stoffschlüssigen
Verbindungen 5 zu erkennen sind.
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Bei einem in Fig. 3 gezeigten Hagnetfolienkissen sind die beiden Magnetfolien
1 und 2 durch gefaltete und an den mit 5 bezeichneten Stellen stoffschlüssig daran
befestigte Gummistreifen 3 zusammengehalten.
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Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht eines weiteren Kissens, bei welchem
die Magnetfolien 1 und 2 an ihren Rändern durch Klebstreifen 6 zusammengehalten
sind. Dieses Kissen
hat im unbelasteten zustand eine ballige Form,
da die magnetische Abstoßung an den Rändern nicht zur Wirkung kommen kann.
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In Fig. 5 erkennt man eine geschlossene, aufklappbare Kassette mit
einem Kissen der in Fig. 1 und 2 gezeigten Art. Die Kassette hat eine feste Vorderwand
10, einen Verstärkerschirm 11, einen Röntgenfilm 12, einen weiteren Verstärkungsschirm
13, ein Hagnetfolienkissen 14 und eine angelenkte Rückwand 15. Diese ist über ein
Scharnier 16 mit einem Rahmenteil 17 verbunden, an welchem auch die Vorderwand 10
befestigt ist. Die Rückwand 15 hat ein abgewinkeltes Endstück 18, welches mit einem
Verriegelungsteil 19 nahe dem dem Rahmenteil 17 gegenüberstehenden Rahmenteil 20
in Eingriff bringbar ist.
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Im Inneren weist die Kassette ferner licht sperren 21 und 22 auf.
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Das Kissen 14 weist zwei Gummi-Magnetfolien 25, 26 auf, welche durch
Schaumgummistreifen 27 miteinander verbunden sind. In den Folien sind die Magnetpole
in der in Fig. 5 dargestellten Weise so angeordnet, daß die Folien durch die gegenseitige
Abstoßung einander gegenüberliegender gleichnamiger Pole voneinander weg belastet
sind.
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Das Vorhandensein des Kissens 14 zwischen der geschlossenen und verriegelten
Rückwand 15 und der festen Vorderwand 10 gewährleistet, daß sich die beiden Verstärkungsschirme
11 und 13 unter gleichmäßigem Druck in Anlage
an dem dazwischenliegenden
Röntgenfilm 12 befinden.
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Eine in Fig. 6 gezeigte aufklappbare Kassette enthält anstelle des
Hagnetfolienkissens 14 eine Schaumgummieinlage 28 und ein Magnetfolienkissen 29
der in Fig. 4 gezeigten Art. Da sich das Kissen 29 an seinem Umfang nicht unter
Einwirkung der magnetischen Abstoßung nicht aufweiten kann, weist die Schaumgummilage
28 verdickte Randbereiche auf. Das Kissen 29 und die Schaumgummieinlage 28 üben
zusammen einen sehr gleichmäßigen Druck auf den Verstärkungsschirm 13 aus, so daß
auf den zwischen den Verstärkungsschirmen 11 und 13 liegenden Röntgenfilm 12 ebenfalls
ein sehr gleichmäßiger Druck ausgeübt wird.
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Ein in Fig. 7 gezeigtes geschlossenes Magnetfolienkissen 31 weist
eine obere und eine untere Magnetfolie 32 bzw. 33 auf. Die beiden Folien 32 und
33 sind durch einen durchgehenden Gummistreifen 34 miteinander verbunden, so daß
ein luftdichtes Kissen entsteht. Die in Fig. 7 gezeigte Schrägansicht ist teilweise
aufgeschnitten, so daß man die Form des Streifens 34 und seine Befestigung erkennt.
An der oberen Magnetfolie 32 ist ein absperrbarer Anschluß 35 angebracht.
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Eine in Fig. 8 dargestellte, nicht aufklappbare Kassette hat eine
feste Vorderwand 36, eine feste Rückwand 36 und ein Paar Stirnwände 38, 39. Die
eine Stirnwand 38 ist von einem Schlitz 44 durchsetzt.
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An der Innenseite der Rückwand 37 ist eine Schaumstofflage 40 befestigt,
auf welcher ein Verstärkungsschirm 41 angebracht ist. Zwischen diesem und einem
weiteren Verstärkungsschirm 43 liegt ein Röntgenfilm 42. Den zweiten Verstärkungsschirm
43 überdeckt eine Folie 33, welche eine damit einstückige Anordnung von Magneten
enthält und die untere Folie des in Fig. 7 gezeigten geschlossenen Magnetfolienkissens
31 darstellt. Dieses ist durch die obere Hagnetfolie 32 vervollständigt und mittels
des Streifens 34 luftdicht verschlossen. Der absperrbare Anschluß 35 des Kissens
ist an der ladeseite der Kassette angeordnet. Ferner ist in der Kassette eine Lichtsperre
45 vorhanden.
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Die gegenseitige Abstoßung zwischen den in den Folien 32 und 33 vorhandenen
Magneten, deren Anordnung in Fig. 8 dargestellt ist, hält das Kissen im geblähten
Zustand.
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Fig. 9 zeigt die Kassette im geöffneten Zustand unter Verwendung der
gleichen Bezugszeichen für die gleichen Teile. Zum Öffnen der Kassette wird das
Kissen 31 über den absperrbaren Anschluß 35 mit einer Unterdruckquelle verbunden,
so daß es unter Überwindung der gegenseitigen Abstoßung der in den Folien 32 und
33 enthaltenen Magnete zusammenfällt und der Röntgenfilm 42 aus der Kassette fallen
kann.
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Die in Fig. 1 bis 9 dargestellten Hagnetfolienkissen sind jeweils
aus Gummifolien zusammengesetzt. Die Folien können jedoch aus aus Kunststoff sein,
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aus Mischpolymeren von Butadien und Styrol, Neopren, Isopren und Polyurethan.
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