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Filmkassette
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Die Erfindung betrifft eine Filmkassette, insbesondere Röntgenfilmkassette
mit mindestens einer starren, der Filmgröße entsprechenden Kassettenwand, einer
der gegenüber bewegbaren Andruckplatte und Mittel, welche in einer ersten Stellung
einen an einem Kassettenrand ausgeformten Schlitz lichtdicht verschließen und in
einer zweiten Stellung diesen freigeben.
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Aus der DE-OS 2 307 235 ist eine Planfilmkassette der eingangs genannten
Art bekannt, bei der durch mechanische Mittel die Andruckplatte in eine offene Stellung
gebracht werden kann, in welcher ein Film durch den Schlitz zwischen Kassettenwand
und Andruckplatte eingegeben werden kann. Durch die Verschiebung eines Nockenelementes
werden an der Andruckplatte angebrachte Nockenfinger freigegeben, so daß die Andruckplatte
aufgrund von Federelementen an die Kassettenwand gedrückt werden kann.
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Derartige mechanische Betätigungselemente sind in der Herstellung
verhältnismäßig aufwendig, vor allen Dingen aber
anfällig für Störungen
im Betrieb.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Filmkassette der eingangs
genannten Art zu schaffen, die einfacher im Aufbau und weniger störanfällig ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
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Mit der Erfindung wird eine einfache Ausgestaltung des Kassetteninnenraumes
erreicht. Außer der Andruckplatte werden keine bewegten Elemente im Inneren der
Kassette benötigt Außerdem wird durch die gleichmäßige Anziehungskraft zwischen
Magnetplatte und Gegenfolie ein gleichmäßiger Andruck der Andruckplatte an der Kassettenwand
bewirkt, das heißt, der zwischen den Verstärkerfolien gehaltene Film wird gleichmäßig
an diese angedrückt. Die Filmkassette muß zu diesem Zweck keine größeren Flächenkräfte
aufnehmen, so daß sie aus einem leichten Werkstoff, beispielsweise Kunststoff, gefertigt
werden kann, womit eine weitere Verbilligung der Herstellung gegeben ist. Durch
die geringen Stabilitätsanforderungen an eine der Kassettenseiten wird auch eine
geringere Röntgenabsorption erreicht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die an Hand von Figuren eingehend erläutert sind. Es zeigen
Fig.
1 eine perspektivische Ansicht einer geöffneten Filmkassette, zum Teil im Schnitt;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Filmkassette in geschlossenem
Zustand, wobei sich die Andruckplatte in einer ersten Stellung befindet; Fig. 3
die in Fig. 2 dargestellte Ansicht mit der Andruckplatte in ihrer zweiten Stellung;
und Fig. 4 a-c perspektivische Ansichten einer weiteren Ausführungsform von Filmkassetten,
zum Teil im Schnitt, wobei die Andruckplatte in verschiedenen Arbeitsstellungen
dargestellt ist.
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In Figur 1 ist mit 1 ein Bodenteil und mit 2 ein Deckelteil einer
Röntgenfilmkassette bezeichnet, welche beiden Teile durch ein Kunststoffscharnier
3 miteinander verbunden sind.
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Am Deckelteil befindet sich ein eingelassener Griff 4, der nicht dargestellte
Verriegelungselemente betätigt.
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Selbstverständlich kann in einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung das Scharnier 3 entfallen, das heißt, Deckelteil 2 und Bodenteil 1 brauchen
nicht miteinander in Verbindung zu stehen. Zu diesem Zweck kann dann das Deckelteil
schachtelartig
über das Bodenteil gestülpt werden und Verriegelungselemente, die zumindest an zwei
Seiten angebracht sind, halten die Teile zusammen.
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Am Bodenteil 1 sind nach innen gerichtete Lippen 5 vorgesehen, welche
an den Außenrändern verlaufen und ein in der Größe der Verstärkerfolie angepaßtes
Rechteck bilden. An der Scharnierseite des Deckelteils 2 sind zwei parallel verlaufende
Lippen 6 vorgesehen, welche im geschlossenen Zustand der Kassette beiderseits der
Bodenteillippe 5 verlaufen. An den anderen drei Seiten greifen Seitenstege 2 a des
Deckelteils 2 in die durch die Lippen 5 und Seitenstege 1 a des Bodenteils gebildete
Nuten ein und bilden so mit den Lippen 6 eine Lichtverschneidung.
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Auf der Innenseite des Deckelteils 2 ist ferner ein umlaufender Steg
6 a ausgeformt, der innerhalb der Umgrenzung der Lippen 5 des Bodenteils verläuft.
Schließlich ist am Rand einer Schmalseite der Kassette ein schmaler Schlitz 8 vorgesehen,
dessen Zweck zusammen mit den Einzelheiten des inneren Kassettenaufbaus an Hand
der Figuren 2 und 3 beschrieben werden soll.
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Mit dem Schlitz 8 in dem Seitensteg 1 a des Bodenteils 1 fluchtet
ein Schlitz 8 a in der Lippe 5 auf derselben Seite des Bodenteils 1. In dem durch
die Stege 6 a umgrenzten Raum sind am Deckelteil 2 Blattfedern 9 befestigt, an deren
in das Kassetteninnere ragenden Enden eine Andruckplatte 10 angebracht
ist.
Die Andruckplatte 10 weist an der Seite der Schlitze 8 a bzw. 8 einen umgebogenen
Streifen 10 a auf, der in einer Stellung der Andruckplatte 10 mit einer in das Bodenteil
1 eingelassenen elastischen Dichtung 11 zusammenwirkt. An der Innenseite der Andruckplatte
10 ist eine Magnetplatte 12 angebracht, welche etwa die Größe des aufzunehmenden
Filmes aufweist. Gegenüber der Magnetplatte 12 ist an dem Bodenteil 1 eine Folie
13 aus einem beliebigen von Magnetkraft anziehbaren Werkstoff angebracht. Diese
Folie 13 kann beispielsweise eine sehr dünne Stahlfolie mit einer Dicke von etwa
0,G5, vorzugsweise 0,02 mm sein, ein Eisenhaftkarton, ein in plastik gebundenes
Ferritpulver oder dergl., wenn nur die Röntgeabsorption möglichst gering ist.
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Die Magnetplatte 12, die stabil oder flexibel sein kann, besteht beispielsweise
aus einer Alnico-Legierung, aus Oxyd-Dauermagneten (Fe-Co-Oxyde, Ba-Sr-Ferrite),
aus magnetisch beschichteten PVC-Folien oder aus im Spritzverfahren hergestellten
Magneten aus Oxyd-Pulver (keramische Werkstoffe, wie Eisenoxyd und Bariumoxyd) und
Bindemittel. In Figur 2 ist ferner zwischen der Magnetplatte 12 und der Folie 13
die aus Verstärkerfolie-Film-Verstärkerfolie bestehende Sandwichanordnung 14 dargestellt.
Dabei können natürlich die Verstärkerfolien 14 b an den sich gegenüberliegenden
Seiten von Magnetplatte 12 und Folie 13 angebracht sein, wie dies aus Figur 3 deutlich
wird. Außerdem können statt einer durchgehenden Magnetplatte 12 auch einzelne Magnetstreifen
verwendet werden.
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Im Betrieb kann nun die Kassette durch den Schlitz 8 automatisch be-
und entladen werden, ohne daß sie in der sonst üblichen Weise geöffnet zu werden
braucht. Wie in Figur 3 zu sehen ist, kann die Kassette in einen Aufnahmebehälter
15 eingesetzt werden, an dessen Seite sich ein Elektromagnet 16 befindet. Bei Bestromung
des Elektromagneten 16 entsteht ein Magnetfeld, das auf die Eisenplatte 10 wirkt
und diese ent-und der Maqnetplatte 12 gegen der Kraft der Federn 3 n Richtung zum
Magneten 16 anzieht. Damit gibt der abgebogene Streifen 10 a der Andruckplatte 10
den Schlitz 8 a frei, so daß ein Film 14 a von oben her durch den Schlitz 8 und
8 a eingegeben werden kann.
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Sobald der Film an der Lippe 5 des Bodenteils 1 aufsteht, wird der
Elektromagnet 16 entstromt und die Andruckplatte mit der Magnetplatte 12 wird von
den Blattfedern 9 in Richtung auf das Bodenteil 1 bewegt. Die Blattfedern 9 üben
dabei nur eine Hilfsfunktion aus, indem sie die Magnetplatte 12 der Gegenfolie 13
nähern. Der Andruck erfolgt dann über die sich an der Folie 13 anziehenden Magnetplatte
12 und nicht über die Blattfedern 9. Damit werden nur etwa 4 dieser Blattfedern
9 benötigt, welche zudem noch verhältnismäßig schwach sein können. Mit dem Anziehen
der Magnetplatte 12 an der Folie 13 wird außerdem die Andruckplatte 10 mitbewegt,
wodurch der Streifen 10 a wieder in die Dichtung 11 eingreift und das Kassetteninnere
gegenüber den Schlitzen 8 bzw. 8 a lichtdicht verschließt.
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Zum Entladen wird die Kassette in umgekehrter Richtung in einen ähnlichen
Aufnahmebehälter eingesetzt, welcher nach
unten geöffnet ist. Mit
der Bestromung des seitlich angeordneten Elektromagneten wird die Andruckplatte
10 wieder angezogen und der Schlitz geöffnet, so daß der Film 14 a aufgrund seiner
Schwerkraft nach unten herausgleiten kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung könnte die Kassette auch auf
der gegenüberliegenden Seite einen Schlitz 8 und einen Schlitz 8 a aufweisen, wobei
dann die Andruckplatte auch an zwei Seiten umgebogen ist. Die Ausbildung von Schlitzen
an zwei sich gegenüberliegenden Seiten wird aus der Beschreibung eines anderen Ausführungsbeispieles
an Hand der Figuren 4 a bis 4 c deutlich.
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Bei diesem Beispiel soll die Verschlußart der Kassette wieder (Scharnier,
Schachtel, etc.) unberücksichtigt bleiben, da dies für die Erfindung ohne Bedeutung
ist. Der Kassettenboden 17 ist durch geeignete Mittel mit dem Kassettendeckel 18
verbunden. An einem Kassettenrand ist ein Schlitz 19 ausformt, dem an dem parallel
verlaufenden Kassettenrand ein Schlitz 20 gegenüberliegt. An der Innenseite des
Bodenteils 17 ist eine Magnetplatte 21 angebracht. Zwischen Magnetplatte 21 und
dem Schlitz 19 bzw. dem Schlitz 20 ist jeweils eine Dichtleiste 22 aus einem elastischen
Material eingelassen.
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Ohne besondere Befestigung ist im Kassetteninneren die Andruckplatte
23 vorgesehen, weiche zwei abgebogene Streifen 24 aufweist, die wiederum in die
Dichtleiste 22 drücken. Die Streifen 24 liegen hinter den Schlitzen 19 bzw. 20 und
verschließen somit lichtdicht den Kassetteninnenraum. An der
Andruckplatte
23 ist ebenfalls eine Magnetplatte 27 angebracht, welche an der Magnetplatte 21
haftet und somit die Andruckplatte 23 in der in Figur 4 a dargestellten, lichtabschließenden
Stellung hält. Der etwa U-förmig ausgebildete Querschnitt des Kassettendeckels 18
umgreift in einem gewissen Abstand die ebenfalls U-Form aufweisende Andruckplatte
23, so daß diese die Möglichkeit hat, sowohl in Richtung auf den Schlitz 20 als
auch in Richtung zum Kassettendeckel 18 auszuweichen. In dem Kassettendeckel sind
neben dem Schlitz 19 ferner eine Bohrung 25 und in der Deckelfläche Bohrungen 26
ausgeformt. Die Bohrung 25 führt auf den sich über den Schlitz 19 hinaus erstreckenden
Streifen 24 der Andruckplatte 23, wogegen die Bohrungen 26 auf die Rückseite der
Andruckplatte 23 gerichtet sind. Die Bohrungen 25 und 26 dienen für die Aufnahme
von Stiften 28 bzw. 29, welche als Betätigungsorgane in einem Be- und Entladegerät
enthalten sind.
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Bei den Magnetplatten 21 und 27 handelt es sich um zumindest einseitig
mehrpolig magnetisierte Platten, wobei sich im aneinandergelegten Zustand stets
ein Südpolelement einer Platte einem Nordpolelement der anderen Platte gegenüberliegt.
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Zum Zwecke des Lösens der Andruckplatte 23 dringt nun der Stift 28
des nicht dargestellten Ladegerätes durch die Öffnung 25 im Kassettendeckel 18 ein
und drückt dabei auf den Streifen 24 der Andruckplatte 23. Damit wird die Andruckplatte
23 in Pfeilrichtung 30 verschoben, womit sich auch die Polelemente der Magnetplatten
21 und-27 zueinander verschieben. Dies führt dazu, daß nach einem bestimmten Verschiebeweg
sich
die gleichpoligen Elemente der beiden platten gegenüberstehen, wodurch die bewegliche
Andruckplatte 23 mit der Magnetplatte 27 von der fest angeordneten Magnetplatte
21 abgedrückt wird. Damit werden die Schlitze 19 und 20 durch die-Streifen 24 freigegeben,
so daß gemäß Figur 4 b der Film 14 a nach unten aus der Kassette herausfallen kann.
Dabei ist die Andruckplatte 23 aufgrund des Stiftes 28 auf den Schenkel neben dem
Schlitz 20 des Deckels 18 abgesenkt.
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Zum Zwecke des Beladens greifen nun zunächst die Stifte 29 des Ladegerätes
durch die Öffnungen 26 und greifen bezogen auf den Stift 28 an der gegenüberliegenden
Seite der Andruckplatte 23 an und verschieben diese über den Schlitz 20, so daß
dieser verschlossen ist. Durch den Halteeffekt des Stiftes 28 wird an der Oberseite
die Andruckplatte 23 noch zurückgehalten, so daß der Schlitz 19 zur Eingabe eines
Filmes 14 a gemäß Figur 4 c noch geöffnet ist. Sobald der Film an der Innenseite
des unteren Streifens aufsteht, wird der Stift 28 aus der Bohrung 25 zurückgezogen,
hebt sich der labile Zustand der Andruckplatte 23 gegenüber der Magnetplatte 21
auf und die Andruckplatte 23 schnappt wieder an die Magnetplatte 21 an, womit sich
die Gegenpolelemente der beiden Magnetplatten 21 und 27 wieder gegenüberstehen und
die bewegte Magnetplatte 27 wieder vollends an die feste Magnetplatte 21 angezogen
ist, so daß die Streifen 24 der Andruckplatte 23 wieder in die Dichtleiste 22 eingreifen
und beide Schlitze 19 bzw. 20 verschließen.
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Wie aus den Figuren 4 b und 4 c gut zu entnehmen ist, sind an den
Innenseiten der Magnetplatten Verstärkerfolien 31 angebracht. Nachdem der Film 14
a oft an den Verstärkerfolien 31 anhaften kann, besteht die Gefahr, daß dieser beim
Öffnen des Schlitzes gemäß Figur 4 b nicht gleich herausfällt. Größer jedoch ist
noch die Wahrscheinlichkeit, daß der Film an der Innenseite des unteren Streifens
24 aufsteht. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, an der Unterseite der Andruckplatte
23 einen Abhebestift 32 vorzusehen, der an der Rückseite der Andruckplatte 23 herausragt
und mittels einer Druckfeder 33 in Ruhestellung gehalten ist, in welcher er mit
der Magnetplatte 27 abschließt. Wenn nun aufgrund der magnetischen Abstoßungskräfte
die Andruckplatte die in Figur 4 b dargestellte Lage einnimmt und sich an den Kassettendeckel
anlehnt, wird von diesem Kassettendeckel 18 der Abhebestift 32 über den Rand des
Streifens 24 hinausgedrückt, wodurch der Film 14 a auch von der Verstärkerfolie
31 abgehoben wird. An der Gegenwand können zum Abheben des Films von der Verstärkerfolie
die an sich bekannten, om Rund dngeordneten Abhebefedern vorgesehen werden.
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Der Streifen 24 kann selbstverständlich auch an allen vier Seiten
der Andruckplatte 23 vorgesehen sein und damit in eine rechteckig umlaufende Dichtleiste
im Bodenteil 17 eingreifen.
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