DE3021921C2 - Verfahren zur entschaeumung von aminloesungen - Google Patents
Verfahren zur entschaeumung von aminloesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entschäumen von Aminlösungen,
welche zur Absorption von sauren Gasen verwendet werden, und insbesondere
ein Verfahren zur Entfernung von Schäumen, welche sich in Aminlösungen
entwickeln können, während diese in kontinuierlichem Kontakt mit
einem solchen Gas, das beispielsweise Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid
enthält, gehalten werden.
Es sind Verfahren eingeführt worden, bei denen Schwefelwasserstoff oder
Kohlendioxid enthaltende Gase in einen absorbierenden Kontakt mit wäßriger
Aminlösung gebracht werden, um Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid
aus den jeweiligen Gasen zu gewinnen. Wenn dieser Vorgang des Inkontaktbringens
jedoch für eine längere Zeitspanne fortgeführt wird, besteht
die Gefahr des Schäumens oder der Bläschenbildung der Aminlösung in dem
System, wodurch wiederum eine erhöhte Druckdifferenz zwischen einer
Absorptionseinheit und einer Gewinnungseinheit oder ein abnormaler Flüssigkeitspegel
oder das Mitschleppen der Aminlösung strömungsabwärts zu
der Einheit oder sogar im schlimmsten Fall die Arbeitsunterbrechung der
gesamten Anlage hervorgerufen werden könnte. Um die Schäume und Bläschen
zu unterdrücken oder in anderer Weise auszuschalten, wurde bereits
vorgeschlagen, irgendwelche Entschäumungsmittel wie höhere Alkohole, Petroleumschmierölfraktionen,
Ester, Silikonöle und ähnliche Verbindungen
zuzusetzen. So ist es bekannt (US-PS 35 85 150), Aminwaschlösungen Polysiloxane
als Schauminhibitor zuzusetzen, dessen Wirkung weiter erhöht
wird durch die Beigabe von Aminoalkansulfonsäuren und ihren Salzen und
von Glycinverbindungen. Auch können aminoalkylhaltige Polysiloxane zur
Schaumbekämpfung in wäßrigen Systemen verwendet werden (DE-OS 15 44
075), die zu den Antischäummitteln auf Organopolysiloxan-Basis gehören.
In noch älterer Zeit wurde Aktivkohle zur Schaumbekämpfung eingesetzt
(US-PS 19 44 122). Die bekannten Möglichkeiten zur Entschäumung von
Aminlösungen haben jedoch den Wunsch nach verbesserten Entschäumungsmaterialien
nicht verstummen lassen.
Die bekannten Entschäumungsmaterialien sind nämlich zum Zweck der Entschäumung
einer wäßrigen Aminlösung, wenn diese zur Behandlung von
sauren Gasen verwendet wird, nicht zufriedenstellend.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen Verfahrens zur
Entfernung von Schäumen, welche in einer wäßrigen Aminlösung beim fortgeführten
Kontakt mit einem sauren Gas erzeugt werden könnten, und insbesondere
ein Verfahren zum Entschäumen oder zur Entfernung von Schäumen
aus einem System aus wäßriger Aminlösung-Gas unter Verwendung von Schauminhibitoren.
Dieses Verfahren ist durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete
Erfindung gegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Durchführungsformen
mehr ins Einzelne gehend erläutert.
Wenn eine wäßrige Aminlösung in Kontakt mit sauren Gasen während längerer
Zeitspannen gebracht wird, werden gewisse schwere, sauerstoffhaltige
Verbindungen gebildet, von denen angenommen wird, daß sie die Schaumbildung
und Bläschenbildung induzieren. Dies wurde durch Tests von sowohl
schweren Fraktionen (Bodenrückständen) als auch leichten Fraktionen bestätigt,
welche durch Destillation einer fortlaufend verwendeten und
daher zum Schäumen neigenden Aminlösung erhalten wurden. Die schweren
und leichten Destillate wurden jeweils zu einer frischen, wäßrigen Aminlösung
zugesetzt, um hiervon jeweils 30%-Aminlösungen zu bilden, bei
welchen dann das Schäumen untersucht wurde, wobei gefunden wurde, daß
die das schwere Destillat enthaltende Aminlösung stark zur Schaumbildung
und Bläschenbildung neigte, während die das leichte Destillat enthaltende
Aminlösung im wesentlichen schaumfrei blieb.
Die schweren, Sauerstoff enthaltenden Verbindungen, welche als Grund für
das Schäumen angesehen werden, wurden durch Elementaranalyse, gaschromatographisch,
massenspektrographisch und durch IR-Spektroskopie untersucht,
und als Ergebnis kann daraus geschlossen werden, daß sie die
folgenden Formel besitzen:
weiterhin Verunreinigungen wie Ester und Fettsäuren.
Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid enthaltende Gase, auf welche
hier Bezug genommen wird, fallen typischerweise bei Prozessen der
Raffination von Petroleumölen an. Beispiele hierfür sind die Gase,
welche während einer Hydroentschwefelung von Naphtha, Kerosin,
Leichtöl, Schmierölfraktionen, Wachsen, Vakuumdestillaten und
atmosphärischen Rückständen oder Vakuumrückständen von Rohölen oder
Gemischen hiervon anfallen, Schwefelwasserstoff enthaltende Gase,
welche über Kopf während der Destillation von Rohölen anfallen,
Schwefelwasserstoff enthaltende Gase, welche während des katalytischen
Crackens von Petroleumölen anfallen, Schwefelwasserstoff
enthaltende Gase, welche während der Destillation von Gasolinen
gebildet werden können, sowie Kohlendioxid
enthaltende Gase, welche während der Dampfreformierung von Methan
oder leichtem Naphtha gebildet werden können. Die Schwefelwasserstoff
enthaltenden Gase können außer dem Schwefelwasserstoff auch
eine oder mehrere Komponenten in Form von Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
Ammoniak, leichten Kohlenwasserstoffen, Stickstoff, Stickstoffmonoxid,
Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid,
Dampf und Merkaptane enthalten.
Saure Gase der zuvor genannten Aufzählung werden mit einer wäßrigen
Lösung eines Amins wie Diäthanolamin und Diisopropanolamin
normalerweise in einer Gas-Flüssigkeitsphase bei einer Temperatur
im Bereich von 0°C bis 40°C und vorzugsweise in der Nähe von 30°C
und bei atmosphärischem oder leicht erhöhtem Druck in Kontakt gebracht.
Die betreffende Aminlösung kann Aminkonzentrationen von
üblicherweise 10 bis 30 Gew.-% besitzen, oder vorzugsweise kann
sie in der Größenordnung von 2 M vorliegen.
Übliche Praxis ist die Verwendung eines senkrecht angeordneten Behälters
oder einer Kolonne zur Durchführung des Kontaktes von
Tröpfchen oder eines Nebels einer wäßrigen Aminlösung, welche
im Oberteil der Kolonne zugeführt wird, mit einem von dem Unterteil
der Kolonne zugeführten, sauren Gas, wodurch Schwefelwasserstoff
und/oder Kohlendioxid im Gas durch die Aminlösung absorbiert
werden. Von der Oberseite des Behälters werden gasförmige Materialien,
die frei von solchem Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid
sind, abgezogen, wobei hier üblicherweise ein Tröpfchenabscheider
zur Verhinderung des Entweichens von Aminlösung vorgesehen ist.
Die Lösung, welche jetzt Schwefelwasserstoff und/oder Kohlendioxid
absorbiert enthält, bildet eine Flüssigkeitsschicht am Boden
des Behälters, diese wird mit einer Rate abgezogen, welche mit
der Einspeisung an Aminlösung übereinstimmt, und zu einem Aminregenerator
überführt, in welchem absorbierter Schwefelwasserstoff
und/oder Kohlendioxid freigesetzt werden, dann wird die wieder
aufgefrischte Aminlösung zu den Kontaktbehälter bzw. der
Kontaktkolonne rückgeführt. Der Aminregenerator oder die Wiedergewinnungseinheit
für Schwefelwasserstoff und/oder Kohlendioxid
umfaßt üblicherweise einen Erhitzer und eine Destillations- oder
Abstreifvorrichtung.
Wäßrige Aminlösungen erleiden ein Schäumen oder eine Bläschenbildung,
wenn sie in fortwährendem Kontakt mit sauren Gasen über
Zeitspannen von etwa 10 Tagen bis zu 5 Monaten gehalten werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Schauminhibitoren, die
bestimmte modifizierte Silikone enthalten, zur Unterdrückung oder
sogar zur Ausschaltung der Schaumbildung oder Bläschenbildung in
den Aminlösungen wirksam sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Schauminhibitoren sind Verbindungen
in Form von Silikonen der folgenden allgemeinen Formel:
worin bedeuten:
R₁-R₈ organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, und
n eine ganze Zahl. Der Wert für n ist durch die Viskosität des Silikons gegeben, er liegt üblicherweise in der Größenordnung von 20 bis 800, vorteilhafterweise von 50 bis 400,
wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel:
R₁-R₈ organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, und
n eine ganze Zahl. Der Wert für n ist durch die Viskosität des Silikons gegeben, er liegt üblicherweise in der Größenordnung von 20 bis 800, vorteilhafterweise von 50 bis 400,
wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel:
-R₉-OH
ersetzt ist, worin R₉ ein Kohlenwasserstoffrest oder ein organischer
Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, oder wobei ein
Teil der Reste R₁-R₈ durch eine Gruppe der folgenden allgemeinen
Formel:
-NR₁₀R₁₁
substituiert ist, worin R₁₀ und R₁₁ entweder Wasserstoffatome
oder Kohlenwasserstoffreste oder organische Reste mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen sind.
Modifizierte Silikonverbindungen mit 1 bis 2 Hydroxylgruppen im
Rest R₁₀ oder 2 bis 3 Hydroxylgruppen insgesamt können ebenfalls
für die erfindungsgemäßen Zwecke ausgewählt werden. Die Reste
R₁ bis R₈ sind im allgemeinen Kohlenwasserstoffreste, jedoch
können sie teilweise durch eine Äther- oder Estergruppe substituiert
sein.
Die durch Alkoholgruppen, -R₉-OH, modifizierte Silikonverbindung
gemäß der Erfindung sollte eine Viskosität in der Größenordnung
von 10-500 × 10-6 m²/s (10-500 cSt.) und vorzugsweise
50-100 × 10-6 m²/s (50-100 cSt.) sowie einen Brechungsindex
in der Größenordnung von 1,4-1,5 besitzen.
Die durch Aminogruppen, -NR₁₀R₁₁, modifizierte Silikonverbindung
gemäß der Erfindung sollte einen Substitutionsgrad in Aminäquivalent
in der Größenordnung von 100-1000, vorzugsweise von
250-500 und besonders bevorzugt von 300-500, sowie eine
Viskosität in der Größenordnung von 10-200 × 10-6 m²/s
(10-200 cSt.) und vorzugsweise von 20-150 × 10-6 m²/s
(20-150 cSt.) besitzen.
Jede der zwei modifizierten Silikonverbindungen kann in Mengen
von 3-200 ppm in Gewicht (Teile pro Million in Gewicht) und
vorzugsweise von 5-160 ppm im Gewicht, bezogen auf die Aminlösung,
zugesetzt werden.
Bei der Durchführung der Erfindung können die modifizierten
Silikonverbindungen oder Schauminhibitoren, wie sie erfindungsgemäß
eingesetzt werden, entweder direkt in den Kontaktbehälter
oder in die Strömung der Aminlösung von deren Eintritt in den
Behälter eingeführt werden.
Weiterhin wurde gefunden, daß der Effekt des Entschäumens noch
weiter dadurch gesteigert werden kann, daß die Aminlösung teilweise
oder insgesamt mit Aktivkohle bei etwa 10°C-50°C und
vorzugsweise bei 15°C-30°C, vor oder nach dem Zusatz mit den
modifizierten Silikonverbindungen in Kontakt gebracht wird.
Obwohl die genauen Gründe dafür, daß die gemäß der Erfindung eingesetzten,
spezifischen Silikonverbindungen ein ausgezeichnetes
Entschäumungsverhalten besitzen, nicht bekannt sind, können die
Ergebnisse den Tatsachen zugeschrieben werden, daß solche Silikonverbindungen
im Vergleich zu konventionellen Entschäumungsmitteln
eine größere Affinität zu den schauminduzierenden Materialien
besitzen, daß sie leicht in und über der Oberfläche
des Schaums verteilt und dispergiert werden, daß sie in einer
Aminlösung weniger löslich sind, daß sie thermisch stabil sind
und daß sie ein geringeres spezifisches Gewicht als eine wäßrige
Aminlösung besitzen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Aus einer Hydroentschwefelung von Vakuumdestillaten von Rohöl
herrührende Gase mit einem Gehält von 51,3 Vol.-% H₂S, 19,6
Vol.-% H₂, 19,1 Vol.-% Methan und 10 Vol.-% C₂-C₄-Kohlenwasserstoffen
wurden in fortwährendem Kontakt mit einer wäßrigen Lösung
mit 30% Diisopropanolamin gehalten. Hierbei trat ein
Schäumen auf. 200 ml des flüssigen Anteils der geschäumten Aminlösung
wurden in eine Vielzahl von 1000-ml-Meßzylindern gegeben,
hierin wurde Luft in einer Menge von 1 l/min durch einen Diffuserstein
(Fritte) eingeführt, bis der Schaum ein vorbestimmtes Niveau
erreicht hatte. Dieses Niveau oder diese Höhe des Schaums
wurde aufgezeichnet, dann wurde die Luftzufuhr unterbrochen. Es
wurde die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der Unterbrechung der
Luftzufuhr und dem Zeitpunkt der Entfernung des Schaums oder der
Bläschen gemessen.
Das gemäß der Erfindung verwendete mit Alkoholgruppen modifizierte
Silikon wurde unter ähnlichen Bedingungen in unterschiedlichen
Mengen zu Aminlösungsproben mit unterschiedlichen Schaumhöhen zugesetzt,
wobei die in der folgenden Tabelle I aufgeführten Entschäumungseffekte
erzielt wurden.
Für Vergleichszwecke wurden konventionelle Entschäumungsmittel
unter gleichartigen Bedingungen getestet, diese Ergebnisse sind
in der Tabelle II zusammengestellt.
Aus der Hydroentschwefelung von Vakuumdestillaten von Rohöl herrührende
Gase mit einem Gehält von 54,2 Vol.-% H₂S, 18,5 Vol.-%
H₂, 18,2 Vol.-% Methan und 9,1 Vol.-% C₂-C₄-Kohlenwasserstoffen
wurden in fortwährendem Kontakt mit einer wäßrigen
Lösung mit 30% Diisopropanolamin gehalten. Hierbei trat ein
Schäumen auf. 200 ml der flüssigen Anteile der geschäumten Aminlösung
wurden in eine Vielzahl von 1000-ml-Meßzylindern eingegeben,
hierin wurde Luft in einer Menge von 1 l/min durch einen
Diffuserstein (Fritte) eingeführt, bis der Schaum ein vorbestimmtes
Niveau erreichte. Dieses Niveau des
Schaums wurde aufgezeichnet, dann wurde die Luftzufuhr unterbrochen.
Es wurde die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der
Unterbrechung der Luftzufuhr und dem Zeitpunkt der Entfernung
des Schaums oder der Bläschen gemessen.
Das gemäß der Erfindung verwendete durch Aminoreste modifizierte
Silikon wurde unter gleichartigen Bedingungen in unterschiedlichen
Mengen zu Aminlösungsproben zugesetzt, welche unterschiedliche
Schaumhöhen aufwiesen. Die hierbei erzielten Effekte des
Entschäumens sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Für Vergleichszwecke wurden konventionelle Entschäumungsmittel
unter gleichartigen Bedingungen getestet; diese Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß Diäthanolamin anstelle von Diisopropanolamin verwendet
wurde. Die hierbei erzielten Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle V zusammengestellt.
Die Zeichnung zeigt anhand eines Beispieles die Auslegung einer
Vorrichtung zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus während
der Raffination von Petroleumol gebildeten Gasen. Die Vorrichtung
umfaßt einen Kontaktturm 10 zur Durchführung eines Absorptionskontaktes
einer wäßrigen Aminlösung mit H₂S enthaltenden
Gasen, welche über die Leitung 11 eingeführt werden. Von H₂S
freie Gaskomponenten werden über Kopf über die Leitung 12 abgenommen.
Die Aminlösung mit den hierin absorbierten H₂S wird
über die Leitung 13 und den Wärmetauscher 14 zu einem Aminlösungsgenerator
15 geschickt. Die von H₂S in dem Regenerator 15
abgestreifte Aminlösung wird über die Leitung 16 und Wärmetauscher
14 und 17 zu dem Turm 10 rückgeführt. Ein Teil der Strömung
in der Leitung 16 kann über die Leitung 18 zu einem mit
Aktivkohle gefüllten Behälter 19 geführt werden. Die Aminlösung
wird durch einen Erhitzer 20 erhitzt und hierdurch von H₂S abgestreift,
dieser wird über Kopf aus dem Regenerator 15 abgezogen
und über die Leitung 21 und den Kühler 22 zu einem Aufnahmebehälter
23 geführt, wo über Kopf über die Leitung 24 ein
gasförmiges Material, das überwiegend H₂S enthält, abgezogen wird.
Die Bodenfraktionen des Aufnahmebehälters 23 werden über die
Leitung 25 zu dem Regeneratorturm 15 rückgeführt. Mit den Bezugszeichen
26 und 27 sind Pumpen bezeichnet.
Die Diäthanolamin- oder Diisopropanolamin-Lösung wird beim Kontakt
mit dem H₂S enthaltenden Gasen in dem Kontaktturm 10 oder
im Regeneratorturm 15 geschäumt oder mit Bläschen durchsetzt,
welche ihrerseits eine Druckveränderung und eine abnormale Erhöhung
des Flüssigkeitsniveaus mit sich bringen, wodurch es
schwierig wird, den Betrieb der Anlage weiterzuführen. Solche
Betriebsstörungen können leicht durch geeignete Alarmeinrichtungen
angezeigt werden, wobei das Bedienungspersonal dann die erfindungsgemäß
verwendeten Schauminhibitoren in Form von modifizierten
Silikonen in die Apparatur an ausgewählten Punkten A,
B und C in der Nachbarschaft des Urspungs der Schaumbildung
oder der Bläschenbildung injizieren kann. Der Schauminhibitor
kann in einer Menge von etwa 500 ml injiziert werden. Dies entspricht
5-10 ppm, bezogen auf die gesamte Rückhaltemenge an
Aminlösung innerhalb der Vorrichtung.
Claims (5)
1. Verfahren zur Entschäumung von Aminlösungen, welche beim kontinuierlichen
Inkontaktbringen von hauptsächlich Schwefelwasserstoff
oder Kohlendioxid enthaltenden Gasen mit solchen
Aminlösungen Schaum oder Bläschen in dem System entwickeln,
dadurch gekennzeichnet, daß zu dem System ein Schauminhibitor
in Form eines Silikons der folgenden allgemeinen Formel zugesetzt
wird:
worin bedeuten:
R₁-R₈ organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und
n eine ganze Zahl
wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch einen Rest der folgenden allgemeinen Formel:-R₉-OHersetzt ist, worin R₉ ein Kohlenwasserstoffrest oder organischer Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, oder wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel:-NR₁₀R₁₁substituiert ist, worin R₁₀ und R₁₁ entweder Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste oder organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind.
R₁-R₈ organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und
n eine ganze Zahl
wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch einen Rest der folgenden allgemeinen Formel:-R₉-OHersetzt ist, worin R₉ ein Kohlenwasserstoffrest oder organischer Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, oder wobei ein Teil der Reste R₁-R₈ durch eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel:-NR₁₀R₁₁substituiert ist, worin R₁₀ und R₁₁ entweder Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste oder organische Reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aminlösung eine Diäthylaminlösung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Amin Diisopropanolamin ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
sauren Gase bei der Raffination von Petroleumölen anfallen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
weiterhin das Inkontaktbringen der Aminlösung mit Aktivkohle
vor oder nach der Zugabe des Schauminhibitors umfaßt.
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