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Die Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Ballenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei bekannten Ballenpressen sind die Laufrollen sowohl an den Kolbenoberkanten als auch an den Kolbenunterkanten des Preßkolbens angeordnet (DE-AS 12 70 322). Wenn jedoch die Zuführung des Preßgutes von unten her in den Preßkanal erfolgen soll, ist die Laufrollenanordnung an den Kolbenunterkanten ungünstig: Werden die Führungsschienen innerhalb des Preßkanals angebracht, so verschmälern sie die Zuführungsöffnung im Kanalboden. Werden sie seitlich nach außen verlegt, so entstehen in den Kanalecken Taschen, die sich schnell mit Preßgut füllen, welches von den Laufrollen auf die Führungsschienen aufgewalzt wird und erhebliche Störungen und Maschinenschäden verursacht.
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Es wurde deshalb bereits vorgeschlagen, den Preßkolben in der halben Höhe seiner beiden Kolbenseiten zu lagern (DE-OS 27 48 594). Eine solche Anordnung führt jedoch, wenn sie innerhalb des Preßkanals liegt, ebenfalls zu Störungen und Verstopfungen an Laufrollen und Führungsschienen und behindert die äußerst wichtige gleichmäßige Füllung der oberen Preßkanalzone. Werden die Führungsschienen aber beidseits nach außen gelagert, so müssen die Kanalwände Schlitze erhalten, wodurch nicht nur die Kanalsteifigkeit verringert wird, sondern auch Preßgut ebenfalls austreten und verstopfen kann. Darüber hinaus wird die Ballenform beeinträchtigt, weil sich an den Seitenflächen der Ballen in der Höhe der Schlitze Bärte bilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Aufsammelpressen mit einer Gutszufuhr von unten in den Preßkanal die Laufrollen und Führungsschienen so anzuordnen, daß keine Beeinträchtigung der Gutszufuhr entsteht und Verstopfungen an den Laufrollen oder Führungsschienen ausgeschlossen sind. Darüber hinaus sollen eine gleichmäßige Kanalfüllung und eine einwandfreie Ballenform gewährleistet sein.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit dem im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmal gelöst.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Laufrollen an den Kolbenoberkanten gestattet es, die Führungsschienen mit der Kanaldecke abschließen zu lassen, so daß weder Schlitze im Preßkanal entstehen, noch in den Preßkanal Elemente ragen, welche die rechteckige Querschnittform des Preßkanals beeinträchtigen oder die Kanalfüllung behindern. Auch können an Laufrollen und Führungsschiene keine Verstopfungen auftreten, da die verursachenden Gutsteile nach unten fallen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ballenpresse wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine Seitenansicht des vorderen Teiles einer Aufsammelballenpresse, bei welcher die linke Seitenwand weggeschnitten ist (Schnittlinie A-B); der Preßkolben steht in der vorderen Endstellung;
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Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1, aufgeschnitten in der Schnittlinie C-D; hier steht der Preßkolben jedoch in der hinteren Endstellung;
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Fig. 3 in vergrößertem Maßstab die rechte obere Preßkanalecke gemäß der Schnittlinie E-F und
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Fig. 4 eine Draufsicht auf Fig. 3, geschnitten in der Linie G-H.
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Die Aufsammelballenpresse weist einen Preßkanal 1 mit rechteckigem Querschnitt auf, der aus einer Kanaldecke 2, einem Kanalboden 3 und zwei Kanalwänden 4, 5 gebildet ist. Er ruht auf einem Gestell 6, das eine Laufradachse 7 mit zwei Laufrädern 8 besitzt.
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Im vorderen Teil des Preßkanals 1 ist ein Hauptgetriebe 9 angeordnet. Es besitzt eine nach vorn gerichtete Welle 10 zum Anschluß an die Schlepperzapfwelle und eine Querwelle 11, welche beidseits aus dem Getriebegehäuse herausgeführt ist. Die Querwelle 11 trägt beidseits je eine Antriebskurbel 12. An die rechte Antriebskurbel 12 ist eine Schleppkurbel 13 angeschlossen, die in der rechten Kanalwand 5 gelagert ist und außen ein Kettenrad 14 trägt.
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Im mittleren Teil des Preßkanals 1 ist ein Preßkolben 15 gelagert, wie später beschrieben wird. Im Kolben 15 sind zwei parallele Pleuelstangen 16 angelenkt, welche andernendes auf den Antriebskurbeln 12 gelagert sind. Wenn die Querwelle 11 in Drehrichtung 17 angetrieben wird, fährt der Preßkolben 15 zwischen seiner vorderen, mit Vollinien gezeichneten Endstellung und seiner hinteren, strichpunktiert gezeichneten Endstellung 15&min; hin und her.
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Unterhalb des Hauptgetriebes 9 ist ein Aufsammler 18 angeordnet. An ihn schließt sich ein Fördertisch 19 und ein Zuführkanal 20. Über diesen wirken eine Fördervorrichtung 21 und eine Einzugsvorrichtung 22, welche das Preßgut durch eine Einfüllöffnung 23 im Kanalboden 3 in den Preßkanal 1 fördern.
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Die Einzugsvorrichtung 22 besteht aus einem Rohr 24, auf welchem in gleichmäßigen Abständen fünf Segmentkörper 25 befestigt sind. Das Rohr 24 ist in beiden Kanalwänden 4, 5 gelagert und besitzt auf der Antriebsseite einen Zapfen 26 mit einem Kettenrad 27, welches durch eine Kette 28 mit dem Kettenrad 14 verbunden ist. Im Betrieb rotiert die Einzugsvorrichtung 22 in Pfeilrichtung 29, wobei die Segmentkörper 25 die Förderbahn 30 der Fördervorrichtung 21 überdecken und durch Schlitze 31 des Preßkolbens 15 greifen. Dabei sind die Förderkanten 32 so ausgebildet, daß sie beim Eintritt in den Preßkolben 15 mit der Kolbenstirnfläche 33 einen Winkel von mindestens 90° einschließen, so daß ein sicheres Abstreifen des Preßgutes gewährleistet ist.
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Der Preßkolben 15 ist im Preßkanal 1 durch Laufrollen geführt, die an den beiden Kolbenoberkanten 34 angeordnet sind und den Preßkolben 15 an je einer Führungsschiene 35, die an den Kanalwänden 4, 5 angeschraubt sind, führen. Dazu sind an jeder Kolbenoberkante 34 zwei untere Laufrollen 36 auf Bolzen 37 gelagert, von welchen eine nahe der Kolbenstirnfläche 33 und die andere nahe dem rückwärtigen Kolbenabschluß 38 so angeschweißt sind, daß die Laufrollen 36 von unten her an der Führungsschiene 35 anliegen. Auf dem Preßkolben 15 ist ferner an beiden Kolbenoberkanten 34 etwa in der Mitte der Kolbenlänge ein Lagerbock 39 angeschraubt, welcher sowohl auf einem Bolzen 40 eine obere Laufrolle 41 trägt, die sich von oben auf der Führungsschiene 35 abstützt, als auch eine seitliche Laufrolle 42, welche auf einem senkrechten Bolzen 43 gelagert ist und von innen her an der Führungsschiene 35 läuft.
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Die Führungsschienen 35 liegen mit ihrer Unterkante etwa in gleicher Höhe wie die Kanaldecke 2. Um die Bewegungsbahn für die oberen und seitlichen Laufrollen 41 und 42 freizuhalten, ist die Kanaldecke 2 im Bereich 44 dieser Bewegungsbahn nicht bis an die Kanalwände 4, 5 gezogen, sondern schmaler ausgeführt, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Die Kanaldecke 2 ist in diesem Bereich 44 nach oben abgekantet und das senkrechte Endstück 45 ist durch einen Querträger 46 mit den Kanalwänden 4, 5 verbunden.