DE3020975A1 - Verfahren zur katalytischen behandlung von partialoxidationsrohgas - Google Patents

Verfahren zur katalytischen behandlung von partialoxidationsrohgas

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DE3020975A1 DE19803020975 DE3020975A DE3020975A1 DE 3020975 A1 DE3020975 A1 DE 3020975A1 DE 19803020975 DE19803020975 DE 19803020975 DE 3020975 A DE3020975 A DE 3020975A DE 3020975 A1 DE3020975 A1 DE 3020975A1
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DE19803020975
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Bernhard Dipl.-Chem. Dr. Firnhaber
Gotthard Dipl.-Chem. Dr. 4300 Essen Ziegan
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Krupp Koppers GmbH
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Krupp Koppers GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials

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  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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  • Catalysts (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur katalytischen Behandlung von Partialoxidations
  • rohgas.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von durch Partialoxidation (Vergasung) von festem und/oder flüssigem kohlenstoffhaltigen Material bei Temperaturen zwischen 1000 und 2000 C gewonnenem Rohgas, wobei das gektShlte und entstaubte Rohgas vor der weiteren Gasbehandlung über einen molybdän und/oder kobalthaltigen Katalysator geleitet wird.
  • Die Herstellung von Rohgas durch Partialoxidation von kohlenstoffhaltigem Ausgangsmaterial und die anschliessende Aufarbeitung dieses Rohgases für unterschiedliche Verwendungszwecke, wie beispielsweise als Heizgas, Synthesegas oder Reduktionsgas, ist bereits seit längerer Zeit bekannt und wird schon in einer Vielzahl von grosstechnischen Anlagen mit Erfolg verwirklicht. Ein bekanntes, für den genannten Zweck häufig eingesetztes und in dem oben genannten Temperaturbereich arbeitendes Vergasüngsverfahren ist beispielsweise das Koppers-Totzek-Verfahren, bei dem das zu vergasende Ausgangs material einer sogenannten Flugstromve rgas ung unterworfen wird.
  • Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist unter anderem darin zu sehen, dass es hinsichtlich des kohlenstoffhaltigen Ausgangsmate rials ausserordentlich flexibel ist. Das heisst, es können mit diesem Verfahren sowohl alle in der Praxis vorkommenden Kohlesorten als auch andere feste und/oder flüssige Brennstoffe wie beispielsweise Pech, Teer, Petrolkoks, schwere Kohlenwasserstoffe und Destillations- bzw. Fabrikations riickstände aus der petrochemischenlndustrie vergast werden. Die weitere Aufarbeitung des anfallenden Rohgases richtet sich dabei natürlich nach dem jeweiligen Verwendungszweck.
  • Beispielsweise muss das Rohgas für die Ammoniak-Erzeugung im Zuge der weiteren Aufarbeitung in vielen Fällen einer mehr oder weniger starken Verdichtung sowie einer Behandlung bei tiefen Temperaturen, wie einer Methanolkaltwäsche oder einer Flüssigstickstoffwäsche, unterworfen werden.
  • E 6 hat sich jedoch gezeigt, dass bei der Durchführung dieser beiden Behandlungsstufen unter Umständen in einigen Betriebsanlagen gewisse Probleme und Schwierigkeiten auftreten können. So wurden auf den Laufrädern der Rohgaskompressoren sowie in den dazugehörigen Zwischenkühlern Ablagerungen von Schwefel, Eisensulfid sowie Eisennitrosylkomplexen (sogen. Roussint eche Salze) festgestellt.
  • In der Methanolkaltwäsche führte die Bildung von Schwefel sowie von in Methanol löslichen Schwefel-Eisen-Ve rbindungen zu une rwühs chten Ablagerungen in den Wärmetauschern. Im Tieftemperaturteil der Flüssigstickstoffwäsche traten ebenfalls unerwünschte Ablagerungen in den Wärmetauschern auf, die auf ausfrierendes NO zurtckzuführen waren und die nur durch Abtauen beseitigt werden konnten.
  • Als Ursache fiir diese Störungen wurde zunächst ausschliesslich das Vorhandensein von Stickoxiden NO angesehen, welche im Rohgas als Spurenbestandteile normalerweise in einer Grössenordnung von weniger als 100 ppm enthalten sind. In neuerer Zeit ist deshalb bei der Herstellung von Ammoniak aus durch Kohlevergasung erzeugtem Synthesegas bereits vorgeschlagen worden, die Stickoxide aus dem durch eine Behandlung Rohgas hinter der ersten Kompressionsstufe/mit einem Kobaltmolybdat -Katalysator zu cntfernen. (Chem. Eng. 1980, Seiten 88 - 90 und 94) Weitere Untersuchungen der Anmelderin haben jedoch ergeben, dass fiir die weiter oben geschilderten Störungen neben den Stickoxiden auch das SO2 verantwortlich ist, welches ebenfalls als Spurenbestandteil im Rohgas in einer Grössenordnung von weniger als 150 ppm vorliegt. Es zeigte sich ausserdem, dass bei Anwendung eines Kobaltmolybdatkatalysators unter Umständen die Kohlens tofibildung (Rus sabs che idung) nach dem Boudouard-Gle ichgewicht begünstigt wird.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur katalytischen Behandlung von durch Partialoxidation gewonnenem Rohgas zu schaffen, bei dem neben den Stickoxiden auch das SO2 aus dem Rohgas entfernt und gleichzeitig eine Kohlenstoffbildung vermieden wird. Im Interesse der Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens soll nach Möglichkeit ausserdem mit einem Katalysator gearbeitet werden, dessen aktive Komponente nur einen verhältnismässig geringen Gehalt an hochwertigem Metall aufweist und der deshalb besonders preisgünstig ist. Außerdem soll das erfindungsgemässe Verfahren nicht nur bei der Herstellung von Synthesegas sondern generell zur Behandlung von Partialoxidationsrohgas eingesetzt werden können.
  • Das der Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Katalysator als aktive Komponente 1 bis 20 Gew. -Sulfide der Elemente Molybdän, Wolfram, Kobalt und/oder Nickel auf einem geeigneten Trägermaterial enthält, wobei das Rohgas bei einer Temperatur zwischen 70 und 250 ° C,einem Druck zwischen 1 und 100 bar sowie einer Raumgeschwindigkeit zwischen 3000 und 3 30 000 Nm Gas pro m Katalysato rund Stunde über den Katalysator geleitet wird.
  • Der erfindungagemäss angewandte Katalysator unterscheidet sich von dem aus der weiter oben genannten Vorveröffentlichung bekannten Kobaltmolybdat-Katalysat or dadurch, dass bei ihm die aktive Komponente ausschliesslich in sulfidischer Form vorliegt. Ausserdem zeichnet sich dieser Katalysator dadurch aus, dass er nur einen sehr niedrigen Gehalt an aktiver Komponente aufzuweisen braucht und ausserdem ein Arbeiten bei relativ niedrigen Temperaturen und hohen Raumgeschwindigkeiten ermöglicht.
  • Bei der Herstellung des erfindungsgemässen Katalysators kann von einem Katalysatorausgangsmaterial ausgegangen werden, bei dem die die aktive Komponente bildenden Metalle oder Metallverbindungen zuvor auf einen Katalysatorträger aufgebracht worden sind und daran anschliessend sulfidiert werden. Durch diese Sulfidierung, fiir die der H 2S-Gehalt des Rohgases oder eines anderen H2S, CS2 uad/oi?r Mercaptane enthaltenden Gases als Schwefeiquelle dienen kann, wird gewährleistet, dass die Metallkomponenten des Katalygators tatsächlich anschliessend in sulfidischer und somit katalytisch wirksamer Form vorliegen. Zur Aufrechterhaltung der Katalyeatoraktivität ist es dabei jedoch angebracht, wenn ein Mindestgehalt von 5 ppm H2S im zu behandelnden Rohgas nicht unterschritten wird.
  • Die erfindungsgemässe Behandlung des Rohgases erfolgt vor der sogen. Sauergaswäsche und gegebenenfalls Konvertierung, nachdem das aus dem Vergaser austretende Gas durch geeignete Massnahmen, wie Behandlung im Zyklonabscheider und/oder in sogen.
  • Nasswäschern, von seinen staubförmigen festen Verunreinigungen befreit worden ist. Falls im Zuge der Weiterbehandlung des Rohgases eine Verdichtung vorgesehen ist, wird die erfindungsgemässe Gasbehandlung zweckmäs6igerweise vor oder zwischen den ersten Verdichtungsstufen des Rohgases durchgeführt. Dabei werden unter Reaktion mit dem im Gas vorhandenen Wasserstoff das SO2 zu H 2S und die Stickoxide zu N2 und/oder NAH 3 umgesetzt. Die Bildung von Elementarschwefel tritt hierbei jedoch nicht auf.
  • Ebenso findet keine Methanbildung, keine GO-Konvertierung nach dem Wassergasgleichgewicht sowie keine Kohlenstoffbildung nach dem Boudouard-Gleichgewicht statt. Im Rohgas gegebenenfalls enthaltener Sauerstoff wird dagegen quantitativ zu H 20 umgesetzt.
  • Beim COS liegen schliesslich die Verhältnisse so, dass es je nach der Ausgangskonzentration im Gas gebildet oder entfernt wird, wobei sich ein kinetischer Gleichgewichts zustand zwischen beiden chemischen Gleichgewichten einstellt.
  • Ea hat sich gezeigt. dass zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ein Katalysator besonders geeignet ist, der als aktive Komponente ein Gemisch aus Molybdän- und Kobaltsulfid und als Trägermaterial reinee Aluminiumoxid enthält.
  • Grundsätzlich können natürlich die im Patentanspruch genannten aktiven Komponenten in den verwendeten Katalysatoren sowohl einzeln als auch in Form von Gemischen untereinander vorliegen.
  • Als Trägermaterial kommen neben dem bereits genannten Aluminiumoxid Al2O3 auch andere keramische Massen wie SiO2, MgO, ZrO2 und TiO2 sowie deren Mischungen und Verbindungen (Spinelle) in- Betracht. Ferner können natürlich auch Tone bzw. Tonerden in an sich bekannter Weise als Katalysatorträger verwendet werden.
  • Vielfach ist es zweckmkssig, wenn die aktiven Komponenten auf geeigneten Tragerkörpern aufgebracht werden, weil dadurch der Gehalt der aktiven Komponenten im Katalysator verringert werden kann. Wegen der hohen Raumgeschwindigkeiten, bei denen das erfindungsgemässe Verfahren durchgeführt werden kann, soll ten dabei vorzugsweise Trägerkörper verwendet werden, die durch ihre Formgebung den Druckabfall über dem Katalysatorbett verringern. Dies wird beispielsweise durch eine wabenförmige Struktur der Trägerkörper erreicht.
  • Schliesslich hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die katolytischo Behandlung des Rohgases bei einer Temperatur zwischen 90 und 200 0 C sowie einem Druck zwischen 2 und 60 bar erfolgt.
  • Abschliessend soll die Wirksamkeit des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand von Beispielen erläutert werden. Als Einsatzgas diente dabei ein Rohgas, welches durch Vergasung von Kohle nach dem Koppers -Totzek-Verfahren gewonnen wurde und folgende Zusammensetzung aufweist H2 25, 4 Vol. -CO 55, 8 " CO2 9, 1 Inerte 2, 0 " H2O 6, 7 " H2S 1,0 " NO 100 Vol. ppm SO 50 ii Der verwendete Katalysator wurde durch Fällung hergestellt und erhielt als aktive Komponente 12, 5 Gew. -% eines Gemisches aus MolybdXn- und Kobaltsulfid auf Al2O3 als Trägermaterial.
  • Mit diesem Einsatzgas und Katalysator wurden insgesamt drei Versuche durchgeführt, bei denen Temperatur, Druck und Raumgeschwindigkeit, wie in der nachstehenden Tabelle angegeben, verändert wurden. Anschliessend wurde jeweils die resultierende Gaszusammen-Setzung analytisch ermittelt. Die dabei erhaltenen Werte sind ebenfalls in der Tabelle aufgeführt.
  • Tabelle Beispiel 1 2 3 Temperatur, 0 °G 98 150 150 Druck, bar 2, 5 2, 5 2, 5 Raumgeschwindigkeit, h -1 13 000 13 000 26 000 Beispiel 1 2 3 Im Produktgas: NO, Vol. ppm 0,5 < 0,5 1,5 SO, < 2 42 <2 NH3 60 75 55 Andere Komponenten im wesentlichen unverandert.
  • Es zeigte sich hierbei, dass in allen drei Fällen eine wirksame Herabsetzung des NO- und SO2-Gehaltes im Rohgas erreicht werden konnte und dass danach die weiter oben beschriebenen Störungen in den Betriebsanlagen nicht mehr auftraten. Insbesondere das Beispiel 1 zeigt, dass bereits bei ausserordentlich niedrigen Temperaturen eine wirksame Entfernung der Spurenbestandteile aus dem Rohgas herbeigeführt werden kann.

Claims (4)

  1. Patentansprüche ()l. Verfahren zur Behandlung von durch Partialoxidation (Vergasung) von festem und/oder flüssigem kohlenstofihaltigen Material bei Temperaturen zwischen 1000 und 2000° C gewonnenem Rohgas, wobei das gekilhlte und entstaubte Rohgas vor der weiteren Gas -behandlung ttbcr einen molybdXn- und/oder kobaithaltigen Katalysator geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Katalysator als aktive Komponente 1 bis 20 Gew. - % Sulfide der Elemente Molybdän, Wolfram, Kobalt und/oder Nickel auf einem geeigneten Trägermaterial enthält, wobei das Rohgas bei einer Temperatur zwischen 70 und 250° C einem Druck zwischen I und 100 bar sowie einer Raumgeschwindigkeit zwischen 3 000 und 3 30 Q00 Nm Gas pro m Katalysator und Stunde über den Katalysator geleitet wird.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator als aktive Komponente vorzugsweise ein Gemisch aus MolybdSn- und Kobaltsulfid enthält und das als Trägermaterial vorzugsweise reines Aluminiumoxid verwendet wird.
  3. 3.) Verfahren nach den AnJprtlchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Katalysatoren zur Anwendung gelangen, bei denen die aktiven Komponenten oberflächlich auf Trägerkörpern aufgebracht worden sind.
  4. 4.> Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die katalytische Behandlung des Rohgases vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 90 und 200 ° C sowie einem Druck zwischen 2 und 60 bar erfolgt.
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