DE3020517C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ableiten der
Auspuffgase in einem Verbrennungsmotor nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung bezweckt energiesparende Auspuffeinrichtungen,
insbesondere bei turbogeladenen Dieselmotoren zu schaffen.
Zur Erzielung eines Betriebs von Verbrennungsmotoren mit
gutem energiesparendem Wirkungsgrad sind Vorkehrungen
erforderlich, um das größmögliche Strömungsvolumen in die
Verbrennungskammern ein- und aus diesen wieder herauszu
führen, und zwar mit einem minimalen Verlust an Strömungs
energie. Andere Zielsetzungen können dabei jedoch bei der
Erreichung dieses Zieles Kompromisse erforderlich machen.
So ist es bei
spielsweise manchmal notwendig, eine schlechtere als die optimale,
verlustarme Strömung in der Einlaßleitung zu akzeptieren, um
eine bessere Durchmischung des Luft-Kraftstoff-Gemisches zu be
günstigen. An der Auslaßseite wird eine derartige Forderung
nicht gestellt. Dort soll der Mediumstrom aus den Verbrennungs
kammern heraus normalerweise so glatt und gleichmäßig als mög
lich sein, um die maximale Energie im Auspuffmedium aufrechtzu
erhalten, insbesondere dann, wenn die Auspuffgase dazu ausge
nutzt werden, einen Turbolader für den Verbrennungsmotor anzu
treiben. Die doppelte Auslaßöffnung, bestehend aus zwei einzelnen
Auslaßöffnungen, wie sie allgemein benutzt wird, um eine maximale
Ausflußkapazität zu vermitteln, erhöht dabei die Schwierigkeit,
eine Strömung mit geringen Verlusten im Auspuffkanal zu erhalten,
da die beiden in den Auslaßöffnungen vorgesehenen Ventile not
wendigerweise zwei separate Mediumströmungen erzeugen, welche bei
ihrer Wiedervereinigung zu Mischungsverlusten führen. Zu höheren
Strömungsverlusten tragen ferner die Ventilschäfte der üblichen
Auslaßventile bei, von denen normalerweise einer innerhalb des
stromabwärts gerichteten Fließweges der Auspuffgase gelegen ist.
Bei einem Versuch, eine wirksamere Übertragung des Auspuffmediums
in Motoren mit doppelten Auslaßventilen zu erreichen, wurde be
reits vorgeschlagen, Leitflächen in den Auspuffkanälen anzuordnen,
um eine gleichmäßigere Strömung zu erhalten. So zeigt beispiels
weise die US-PS 35 90 797 einen Zylinderkopf mit zwei durch einen
Strömungsteiler getrennten Auslaßöffnungen, wobei der Strömungs
teiler kurz vor der stromaufwärts gelegenen Kante der Führung und
des Schaftes des zweiten Auslaßventils endigt. Eine Konstruktion
dieser Art erstreckt sich jedoch bezüglich der Auslaßventile nicht
weit genug stromabwärts, um das ursprüngliche Mediumvolumen und
den Druck aufrechtzuerhalten oder eine gleichmäßige Strömung her
vorzurufen, wie sie zur Vermeidung von Energieverlusten wesent
lich ist. Wenn der Strömungsteiler sich weiter stromabwärts er
strecken würde, ergäbe sich eine erhöhte Gefahr einer thermischen
Ermüdung, die möglicherweise zu einem Versagen der Konstruktion
führen würde. Daneben ist die Bearbeitung eines solchen Strö
mungsteilers schwierig und kostspielig, wenn ein Durchlaß für
das zweite Auslaßventil und dessen Schaft durch den verlängerten
Strömungsteiler geschaffen werden soll. Die Anordnung eines
längeren Strömungsteilers würde weiterhin das Gießverfahren des
Motorkopfes komplizieren, da es die Verwendung von Formkernen
erforderlich machen würde, die über die gesamte Länge des Strö
mungsteilers hinweg voneinander getrennt sind.
In der US-PS 34 38 198 ist eine Auspuffleitung beschrieben, in
welcher zwei Mediumteilströmungen zu einem einzigen Mediumstrom
vereinigt werden. Die hierzu verwendete Führungskonstruktion
begünstigt jedoch kein gleichmäßiges Fließen des Mediums, da
die Konstruktion in Kombination mit mehreren zu ihr und zur
Auspuffleitung gehörenden Einrichtungen so ausgerichtet ist, daß
sie eine Turbulenz im Mediumstrom begünstigt, um hierdurch eine
vollständige Verbrennung der Auspuffprodukte zu begünstigen.
Selbst wenn dabei die der Strömungsführung dienende Konstruktion
ohne Einrichtungen zur Erzeugung einer Turbulenz offenbart wäre,
würde sie sich nicht ausreichend weit bezüglich der Auslaßöff
nungen stromabwärts erstrecken, um das erwünschte, im wesent
lichen glatte, gleichmäßige und energieerhaltende Fließen der
Verbrennungsprodukte zu vermitteln.
Es ist ferner bekannt, den Mediumstrom in den Zylinder, ausgehend
von einer einzigen Strömung, in zwei oder mehr Strömungen auf
zuspalten, vgl. beispielsweise die US-PS 23 18 914, 38 61 376
und 38 74 357. Diese Druckschriften zeigen alle Anordnungen zur
Aufspaltung eines Mediumstromes, die in erster Linie dazu dienen,
eine Turbulenz in dem Medium zu erzeugen, wenn dieses in den
Zylinder eintritt, um auf diese Weise eine wirksamere und gleich
förmigere Luft-Kraftstoff-Mischung herzustellen. In keiner dieser
Druckschriften geht es jedoch um die Regulierungsbedingungen
eines Mediumstromes, um eine gleichmäßige, energieerhaltende
Strömung im Zylinder-Auslaßkanal oder in den Auslaßleitungen
zu erhalten.
Eine weitere, dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
entsprechende, gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE-PS 8 61 173 bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist die
Zwischenwand massiv ausgebildet und zudem mit einer
stromlinienförmigen Querwand verbunden. Hierdurch können
energieverzehrende Turbulenzen in der Abgasströmung nicht
vollständig verhindert werden. Außerdem ist die Fertigung
dieser Vorrichtung gießtechnisch nicht einfach und es muß
zusätzlich für den einen Ventilschaft nachträglich eine
Bohrung angebracht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung so zu verbessern, daß einerseits durch
Vermeidung von Strömungsturbulenzen ein Energieverlust
im Auspuffgas weitgehend verhindert und andererseits eine -
insbesondere auch gießtechnisch - einfache Fertigung
ermöglicht ist.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die Ausbildung des Schlitzes in der Zwischenwand sind
Turbulenzen im Auspuffgas praktisch vollständig verhindert,
weil der Schlitz insbesondere auch den Schaft des zweiten
Ventils frei umgibt, so daß Teilströme des Auspuffgases
bereits in diesem Bereich zusammentreten können. Die
Vorrichtung läßt sich - insbesondere gießtechnisch - leicht
und kostengünstig herstellen. Die nachträgliche Ausführung
einer Bohrung für den Schaft des zweiten Ventils ist nicht
erforderlich.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der
Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der
weiteren Erläuterung. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht des Zylinderkopfes
eines Verbrennungsmotors mit erfindungs
gemäß gestaltetem Auslaßkanal,
Fig. 2 eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 1 ohne
Ventile,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht des Auslaßkanals
entlang der Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht entlang der Linie
4-4 in Fig. 3 und
Fig. 5 eine Querschnittsansicht entlang der Linie
5-5 in Fig. 3.
Auf der Zeichnung, insbesondere in Fig. 1, ist ein Auslaßkanal 8
mit erfindungsgemäßer Konfiguration dargestellt. Um ein besseres
Verständnis der Erfindung zu ermöglichen, werden zunächst die
jenigen Teile des Verbrennungsmotors kurz beschrieben, welche in
Fig. 1 dargestellt sind. Fig. 1 zeigt einen Motorkopf 10, in
welchem der Auslaßkanal 8 ausgebildet ist. Der Motorkopf 10 ist mit
einem Motorblock 11 verbunden, welcher einen Zylinder 12 mit
hin- und hergehend angetriebenem Kolben 14 enthält. Der Motorkopf 10
ist am Motorblock 11 mit Hilfe von (nicht dargestellten) Schrauben
befestigt. Die Auspuffgase werden aus dem Zylinder 12 durch Aus
laßöffnungen 16 in den Auslaßkanal 8 gedrückt, dessen Gesamt
gestalt so gewählt ist, daß er die beiden, zunächst vertikal
orientierten, durch die beiden Auslaßöffnungen 16 gebildeten Gas
strömungen zu einem einzigen Gasstrom umlenkt, welcher sich dann
allgemein seitwärts zur (nicht dargestellten) Motorauspufflei
tung hin bewegt. Das Öffnen und Schließen der Auslaß-Tellerventile
18 und 19 wird durch Ventilschäfte 20 und 21 bewirkt, welche sich
durch den Auslaßkanal 8 hindurch erstrecken, wobei der Ventil
schaft 21 bezüglich des Ventilschaftes 20 stromabwärts liegt.
Die Ventilschäfte 20, 21 verlaufen durch Bohrungen 22 bzw. 23
im Motorkopf 10. Die oberen Enden 24 der Ventilschäfte sind in einer
Aussparung eines T-förmigen Kreuzkopfes 26 aufgenommen. Der
Kreuzkopf 26 wird durch einen Führungszapfen 28 geführt, der im
Motorkopf 10 fixiert ist und in einer Bohrung 30 des Kreuzkopfes 26
teleskopiert.
Der Kreuzkopf 26 weist eine Anschlagfläche 32 auf, auf welche
das eine Ende eines Schwingarms 34 einwirkt, der seinerseits auf
einer Welle 36 schwenkbar gelagert ist. Die Welle 36 ist in
Wänden 38 abgestützt, welche den Kreuzkopf 26 und die oberen
Enden der Ventile 18, 19 umgeben. Jedes der Ventile 18, 19 ist
in Richtung auf seine Schließstellung durch eine Federanordnung
40 vorgespannt. Die Wände 38 sind am Motorkopf 10 durch Schrauben 42
befestigt und bilden ein Schwinggehäuse. Ein mit Gewinde ver
sehener Zapfen 44 auf der gegenüberliegenden Seite des Schwing
armes 34 ist in einer topfförmigen Aussparung 46 eines Ventil
stößels 48 aufgenommen. Der Ventilstößel 48 wird durch eine
(nicht dargestellte) Nocke hin- und herbewegt und öffnet dabei
die Ventile 18 und 19 jeweils zur richtigen Zeit und während
eines bestimmten Zeitintervalles. Im Schließzustand liegen die
Ventile 18, 19 an Ventilsitzen 50 an. Im Motorkopf 10 sind Kanäle 62,
64, 66 und 67 vorgesehen, durch welche ein Kühlmittel hindurch
geleitet wird, um den Motor zu kühlen.
Im Öffnungszustand der Ventile 18, 19 fließt Auspuffgas aus dem
Zylinder 12 durch die Auslaßöffnungen 16, welche durch eine
Ventilbrücke 52 derart voneinander getrennt sind, daß sich zwei
separate Abgasströmungen ergeben, die allgemein nach oben ge
richtet verlaufen. Die Ventilsitze 50 sind so gestaltet, daß sie
den Auspuffgasen eine ruhige und gleichmäßige Strömung erteilen.
Es ist erforderlich, diese Auspuffgase seitlich umzulenken, um
sie in eine (nicht dargestellte) Auspuffleitung zu überführen.
Die Form des Auslaßkanals 8 bewirkt, daß dieses Ziel erreicht
wird, jedoch auf Kosten der Erzeugung eines erheblichen Anteils
an energieverbrauchender Turbulenz. Um diesem Problem abzuhelfen,
ist erfindungsgemäß ein Führungsmittel in Gestalt einer Zwischen
wand 54 im Auslaßkanal 8 ausgebildet, welches mit dessen Innenwänden
und der Ventilbrücke 52 einstückig ist. Die Gestalt der Zwischen
wand 54 wird im einzelnen weiter unten beschrieben. Zweck dieser
zwei Leitflächen bildenden Zwischenwand 54 ist es, die beiden
Auspuffgasströmungen, welche durch die Auslaßöffnungen 16 ge
bildet werden, auf zwei im wesentlichen zueinander parallele
Bahnen umzulenken, bis diese Strömungen ein Vereinigungsgebiet 58
erreichen, in welchem die Teilströmungen wieder zusammenfließen
und welches über eine beträchtliche Entfernung hinweg hinter dem
Schaft 21 des zweiten Ventils 19 liegt. Im Bereich 58 vereinigen
sich die beiden Teilströme zu einem gemeinsamen Mediumstrom, welcher
dann aus dem Motorkopf 10 ausströmt.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht des erfindungsgemäßen Auslaßkanals 8,
wobei Einzelheiten des Motorkopfes und der Auslaßventile wegge
lassen sind. Die Pfeile 68 repräsentieren die aus dem Zylinder
und durch die Auslaßöffnungen 16 herausfließenden Auspuffgas
strömungen. Die äußere Begrenzung dieses Mediumstroms folgt im
allgemeinen einer Strömungsbahn, welche durch die Innenwände 60
des Auslaßkanals 8 bestimmt ist. Die Ventilbrücke 52 steht in Ver
bindung mit einem Teil der Innenwände der Auslaßöffnungen 16 und
spaltet somit zu Beginn die Auspuffgase in zwei separate Strö
mungen auf. Wie klar aus Fig. 2 hervorgeht, ist die vordere
Seite 55 der Zwischenwand 54 mit der Ventilbrücke 52 einstückig.
Eine gestrichelte Linie 52′ zeigt die Begrenzungskontur der
Ventilbrücke 52 am Verbindungspunkt mit der erfindungsgemäßen
Zwischenwand 54. Fig. 2 zeigt somit deutlich, daß die äußeren
Wände der Vorderseite 55 der Zwischenwand 54 so gestaltet sind,
daß sie glatt und gleichmäßig an den Punkten a und b in die
Außenwände der Ventilbrücke 52 übergehen. Durch Vermeidung von
Diskontinuitäten in den Wänden des Auslaßkanals 8 wird die Auspuffgas
strömung in diesem Kanal so gleichmäßig und energiewirksam als
irgend möglich gehalten. Die als Strömungsleiter und Leitfläche
dienende Zwischenwand 54 erstreckt sich ausgehend von der Ventil
brücke 52 stromabwärts, das heißt weiter nach hinten bis über
eine beträchtliche Entfernung über den (in Fig. 2 nicht darge
stellten) Schaft 21 des Ventils 19 hinaus. Die Zwischenwand 54
ist dabei so angeordnet und gestaltet, daß sie im wesentlichen
die Querschnittsfläche der Strömungsbahn des Auslaßkanals 8 in zwei
getrennte Teilkanalstücke 8′ und 8′′ unterteilt, wobei die Quer
schnittsflächen dieser Kanalstücke 8′ und 8′′ einander im wesent
lichen gleich sind. Die beiden an den Auslaßöffnungen 16 ge
bildeten Gasströmungen werden bis über eine beträchtliche Ent
fernung hinter den Ventilschäften 20 und 21 im wesentlichen ge
trennt gehalten, bevor sie sich im Bereich 58 wieder vereinigen.
Aus weiter unten noch erläuterten Gründen enthält die Zwischen
fläche 54 einen mittig gelegenen Schlitz 57, welcher die Kanal
stücke 8′ und 8′′ miteinander verbindet und ausgehend von einem
Punkt 57′ vor dem Ventilschaft 21 bis zu einem Punkt 57′′ reicht,
der im deutlichen Abstand stromabwärts im Auslaßkanal 8 liegt. Die
Entfernung zwischen den Punkten 57′ und 57′′ ist näherungsweise
gleich dem Abstand zwischen den Mittelachsen der Ventilschäfte
20 und 21, obwohl bezüglich dieser Entfernung auch gewisse
Variationen toleriert werden können.
Der Schlitz 57 gestattet es, daß ein kleiner Teil der Auspuff
gase in den Teilkanalstücken 8′ und 8′′ zusammenfließt, wie
durch die Pfeile 70 angedeutet. Der größte Teil des strömenden
Mediums verbleibt jedoch, wie durch die Pfeile 68 repräsentiert,
in zwei verschiedenen Mediumströmungen, bis diese Strömungen den
Vereinigungsbereich 58 erreichen. Da sich der Schlitz 57 über den gesamten
Strömungsweg hinweg bis zum hinteren Ende der Zwischenwand 54
erstreckt, wird die kleine Menge an Auspuffgasen aus den Kanal
stücken 8′ und 8′′, welche sich im Schlitz 57 miteinander ver
mischt haben, in Richtung auf den Vereinigungsbereich 58 hin
bewegt, und zwar auf einem Weg, der im wesentlichen parallel zu
der Bahn der Gasströmung in den Kanalstücken 8′ und 8′′ ist.
Somit verhindert die Anwesenheit der Zwischenwand 54 ein merk
liches Ineinandereindringen der beiden Mediumströme aus den
Auslaßöffnungen 16, bevor diese Ströme sich im Bereich 58 wieder
vereinigen können. Darüber hinaus gestattet die Zwischenwand 54
die Aufrechterhaltung einer Mediumgeschwindigkeit und eines
Mediumdruckes in der gleichen Größenordnung wie sich diese Ge
schwindigkeit und dieser Druck ausbilden, wenn die Auspuffgase
anfangs in den Auslaßkanal 8 eintreten.
Fig. 3 zeigt eine Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen
Auslasses entlang der Linie 3-3 in Fig. 1. Die Darstellung ist
so getroffen, als würde man vom Motorkopf 10 herab nach unten
blicken. Wie weiter unten noch erläutert werden wird, muß ein
ausreichender Freiraum vorgesehen werden, um dem Ventilschaft 21
des stromabwärts gelegenen oder hinteren Ventils 19 Rechnung zu
tragen. Dies erfolgt dadurch, daß man dem Schlitz 57, wie in
Fig. 3 dargestellt, eine schlüssellochartige Konfiguration gibt.
Ein typischer Ventilschaft 21 hat einen Durchmesser von etwa
9,3 mm. Die Randkante 72 in der Zwischenwand 54, welche den
vergrößerten Bereich des schlüssellochartigen Schlitzes 57 um
den Ventilschaft 21 herum bildet, ist mit einem Krümmungsradius
von etwa 9,3 mm gekrümmt. Dies ergibt, wie weiter unten noch er
läutert, den erwünschten Freiraum. Der restliche Teil des schlüs
sellochartigen Schlitzes 57, der sich stromabwärts über den
Ventilschaft 21 nach hinten erstreckt, wird von zwei Führungs
kanten 56 gebildet, die allgemein parallel zueinander verlaufen
und einen Abstand zwischen etwa 6,3 und 9,3 mm haben. Die Kanten
verlaufen ausgehend von der gekrümmten Randkante 72 bis über eine
beträchtliche Entfernung stromabwärts über den Ventilschaft 21
hinaus, und zwar bezogen auf den seitlichen Abstand der Ventil
schäfte 20 und 21. Ein gewisser Teil des durch die Auslaßöffnungen
16 ausströmenden Auspuffmediums hat die Tendenz, mit dem Ventil
schaft 21 in demjenigen Bereich zu kollidieren, welcher durch
die Randkante 72 begrenzt ist. Dieser Anteil wird jedoch an
schließend stromabwärts zum Vereinigungsbereich 58 des Auslaßkanals gelenkt.
Diese Ablenkung erfolgt durch die Zwischenwand 54 auf einem Weg,
der im wesentlichen parallel zu derjenigen Bahn ist, welcher der
Rest des durch die Öffnungen 16 ausströmenden Mediums folgt. Auf
diese Weise wird ein Abreißen der Strömung bei einem Minimum ge
halten. Dasselbe gilt auch im Hinblick auf Mischverluste, welche
auftreten würden, wenn keine als Leitmittel dienende Zwischen
wand 54 vorgesehen wäre. Die Pfeile 71 repräsentieren den vor
erwähnten Mediumstrom.
Um die Notwendigkeit für die Ausbildung des Schlitzes 57 besser
zu verstehen, sollte beachtet werden, daß dann, wenn die Zwischen
wand 54 als einziges, einstückiges, massives Stück gegossen
werden würde, ein Loch in der Zwischenwand nachträglich maschinell
eingebracht werden müßte, um den Ventilschaft 21 durchtreten zu
lassen. Um entsprechende Bearbeitungskosten zu vermeiden, könnte
ein wesentlich größeres Loch als der Ventilstempel in den Motor
kopf eingegossen werden, dabei würden sich jedoch im Zusammen
hang mit dem "Vorderkanteneffekt" Schwierigkeiten ergeben. Dieser
Nachteil läßt sich durch gleichzeitige Betrachtung der Fig. 2
und 3 verstehen. Wenn der schlüssellochförmige Schlitz 57
durch eine kreisförmige Öffnung rund um den Ventilschaft 21
herum ersetzt wäre, müßten die Auspuffgase aus den Kanalstücken
8′ und 8′′ , welche sich in dieser Öffnung miteinander vereinigen
(vgl. die Pfeile 70) wieder durch die stromabwärts gelegene
Kante der Öffnung aufgespalten werden, was durch die gestrichelte
Linie 74 in Fig. 3 angedeutet ist. Somit können bei der erfin
dungsgemäßen Ausbildung Bearbeitungskosten für ein Loch in der
Zwischenwand 54 eingespart werden. Gleichzeitig ist der Abreiß
effekt bezüglich der Strömung an einer zusätzlichen Kante im
Strömungsweg eliminiert. Dieser Effekt ("Vorderkanteneffekt")
würde eintreten, wenn ein ausreichend großes, kreisförmiges Loch
in der Zwischenwand eingegossen würde, um eine nachträgliche Be
arbeitung zu sparen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat der
Schlitz 57 eine Gesamtlänge in Richtung des Mediumstroms zwischen
3 cm und 7 cm. Der Krümmungsradius der durch die Kante 72 be
stimmten, kreisrunden Öffnung kann von 0,5 cm bis 1,5 cm variieren.
Die Gesamtlänge der Zwischenwand 54 kann vorzugsweise zwischen
3 und 9 cm variieren, je nach Größe der Ventile 18, 19 des
Auslaßkanals 8 und des Motorhubraums.
Der Aufbau der Zwischenwand 54 besitzt den zusätzlichen Vorteil,
daß er sich leichter als eine massive Strömungsteilerkonstruktion
herstellen läßt. Ein massiver Strömungsteiler muß zuerst gegossen
und anschließend aufgebohrt werden, um Löcher passender Größe
für die Aufnahme der Ventilschäfte zu vermitteln. Die Zwischen
wand 54 und der schlüssellochartig geformte Schlitz 57 ent
sprechend der vorliegenden Erfindung können in einem einzigen
Vorgang gegossen werden. Beim Ausbilden der Form zum Gießen des
Motorkopfes 10 stellt der Teil der Form, welche den Schlitz
57 bildet, eine Brücke zwischen denjenigen Teilen der Form her,
welche die Teilkanalstücke 8′ und 8′′ ausbilden. Dieser über
brückende Teil der Form trägt in meßbarer Weise zur Verstärkung
der Form bei und verbessert somit die Maßhaltigkeit des Gieß
vorganges.
Fig. 4 zeigt eine Querschnittsansicht entlang der Linie 4-4 in
Fig. 3 und läßt die räumliche Beziehung zwischen der Zwischen
wand 54 und den Wänden 60 des Auslaßkanals erkennen. Wie aus
Fig. 1 und 2 hervorgeht, umgeben Kühlmittelkanäle 62, 64, 66
und 67 den erfindungsgemäßen Auslaßkanal. Das Kühlmittel in
diesen Kanälen dient dazu, den Bereich außerhalb der Wände 60
bei einer niedrigeren Temperatur zu halten als diejenige der
heißen Auspuffgase, welche in der Nachbarschaft der Zwischen
wand 54 fließen. Die Hitze dieser Auspuffgasströmung verursacht
somit eine Expansion der Zwischenwand 54. Der Schlitz 57 er
möglicht es jedoch, daß sich die Kanten 56 aufeinander zu und
voneinander weg bewegen, ohne daß dabei innere Spannungen auf
treten. In ähnlicher Weise kann auch eine unbehinderte Kontrak
tion des vom Schlitz 57 unterteilten Abschnitts der Zwischen
wand 54 stattfinden, wenn die Temperatur absinkt. In Auslaß
öffnungen mit massivem Strömungsteiler würde kein Trennungs
bereich vorliegen, sondern ein massives Stück, wie durch die
gestrichelte Linie 76 in Fig. 4 angedeutet. Dieses massive
Stück würde die beiden Kanalstücke 8′ und 8′′ vollkommen von
einander trennen. Ein solcher Aufbau würde den gleichen, bereits
beschriebenen, extremen Temperaturvariationen unterworfen sein;
ein solcher massiver Strömungsteiler dieser Art kann sich jedoch
ohne innere Spannungen nicht frei expandieren und kontrahieren.
Daher unterliegt dieser Typ eines Strömungsteilers in hohem Maße
einer thermischen Ermüdung und letzten Endes einem Bruch oder
dergleichen. All dies ist durch den erfindungsgemäßen Aufbau
vermieden. Die Randteile (56 und 72) der Zwischenwand 54, welche
den Schlitz 57 bestimmen, können somit auch als Mittel ange
sehen werden, welche eine thermische Ermüdung verhindern.
Die Fig. 5 dient zur Illustration dafür, wie sich die Gestalt
des Auslaßkanals glatt und gleichmäßig stromabwärts bis hinter
die Zwischenwand 54 verändert und schließlich rund wird, um eine
bessere Kanalisierung der Strömung in der Auspuffleitung zu ver
mitteln. Weiterhin dient diese glatte und gleichmäßige Ausge
staltung dazu, minimale Energieverluste im Auspuffgas hervorzu
rufen. In einem weitergehenden Aspekt der Erfindung könnte die
beschriebene Zwischenwand 54 in jedem Teil des Auslaßkanals eines
Verbrennungsmotors verwendet werden, wo zwei parallele Medium
ströme miteinander vereinigt und so umgelenkt werden müssen, daß
sie in einer Richtung fließen, die von der ursprünglichen Rich
tung der beiden Strömungen verschieden ist.
Der erfindungsgemäße, der Strömungsumlenkung dienende Auslaß
kanal findet in erster Linie Anwendung in Diesel- oder anderen
Verbrennungsmotoren, bei denen es erwünscht ist, die maximal
verfügbare Energie im Auspuffgas zu erhalten und zu bewahren.
Dies ist insbesondere dort der Fall, wo die Auspuffgase dazu
ausgenutzt werden, einen Turbolader anzutreiben. Die erfindungs
gemäße Zwischenwandkonstruktion steuert die Strömung des Aus
puffgases vom Zylinder derart, daß die Energie, welche dann vor
handen ist, wenn das Gas in die Auslaßöffnungen eintritt, im
maximal möglichen Maß auch noch dann erhalten bleibt, wenn das
Gas aus dem Auslaßkanal herausströmt. Dies wird durch eine An
ordnung erreicht, die einen ruhigen, glatten und gleichmäßigen
Mediumstrom mit minimalem Abriß und minimalem Mischverlust auf
recht erhält, so daß beispielsweise das in den Turbolader eines
Dieselmotors eintretende Auspuffgas ausreichend Energie besitzt,
um ein Funktionieren des Turboladers mit verbessertem Wirkungs
grad zu ermöglichen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Ableiten der Auspuffgase in einem
Verbrennungsmotor mit einem ersten und einem zwei
ten, jeweils über einen separaten Ventilschaft be
tätigten Tellerventil, welche durch gleichzeitiges
Freigeben zweier Auslaßöffnungen zwei im wesent
lichen in einer ersten Richtung parallel zueinander
verlaufende Auspuffgasströmungen ausbilden, mit
einem an die Auslaßöffnungen anschließenden und
bis hinter den Schaft des zweiten Ventils reichen
den Auslaßkanal zur Aufnahme und Zusammenführung
der beiden Auspuffgasströmungen und zur Umlenkung
der zusammengeführten Strömungen in eine Bahn, die
in einer von der ersten verschiedenen, zweiten Rich
tung verläuft und die Achse des Schaftes des zwei
ten Ventils an einer in Strömungsrichtung hinter dem
ersten Ventil gelegenen Stelle schneidet, und mit
einer im Auslaßkanal gelegenen, mit dessen Innen
wand einstückigen, als Strömungsleitfläche dienen
den Zwischenwand, welche die beiden Gasströmungen
in die zweite Richtung umlenkt, parallel zueinander
führt und bis zu ihrer Zusammenführung im wesent
lichen getrennt hält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenwand (54) einen etwa in ihrer Mitte
verlaufenden, den Schaft (21) des zweiten Ventils
(19) frei umgebenden, eine begrenzte Kommunikation
der beiden Gasströmungen ermöglichenden Schlitz (57)
aufweist, der ausgehend von einem relativ zum
zweiten Ventil (19) stromaufwärts gelegenen Punkt
bis zum Vereinigungsbereich (58) der beiden Strö
mungen reicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (57) schlüssellochartig ausgebildet
ist, wobei ein im Durchmesser erweiterter Endbereich
den Ventilschaft (21 ) umgibt und ein schmälerer
Schlitzbereich bis zum Vereinigungsbereich (58) der
Gasströmung hin verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der erweiterte Endbereich des Schlitzes (57)
von einer kreisförmig verlaufenden Kante (72) der
Zwischenwand (54) mit einem Krümmungsradius
ausgebildet ist, der etwa doppelt so groß wie die
Breite des restlichen Schlitzes (57) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß die Gesamtlänge des in Strömungs
richtung verlaufenden Schlitzes (57) etwa 3 bis 7 cm
beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Radius des erweiterten
Schlitzbereiches etwa zwischen 0,5 bis 1,5 cm
beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der an den erweiterten
Bereich anschließende Teil des Schlitzes (57) von
zwei einander gegenüberliegenden, parallel zueinander
verlaufenden Kanten (56) der Zwischenwand (54)
gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand (54)
in Strömungsrichtung eine Gesamtlänge zwischen
3 und 9 cm besitzt.
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