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"Verfahren und Vorrichtung zur Überprüfung und Gewährleistung der
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Brauchbarkeit von Kunststoffbehältern" Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Überprüfung und Gewährleistung der Brauchbarkeit von Kunststoffbehältern,
insbesondere Flaschentransportkästen aus Polyäthylen oder dergl. sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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In den verschiedenen Industriezweigen werden zur Lagerung und zum
Transport von Waren, insbesondere Flaschen, Kunststoffkisten eingesetzt. Diese sind
fast ausschließlich aus thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere Polyäthylen
hergestellt.
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In Brauereien und in alkoholfreie Getränke verarbeitenden Betrieben
werden diese Kästen großen statischen Belastungen ausgesetzt, da sie nicht nur meistens
in vier bis fünf Lagen auf Paletten gestapelt werden, so daß in Vollgutläger beim
Übereinanderstehen von bis zu fünf Paletten die Kästen einer Druckkraft einschließlich
des Paletten anteils von über 300 kp ausgesetzt sind. Da die Paletten fast ausschließlich
mit Gabelstaplern aufeinandergesetzt werden, erfahren die Kästen vielfach eine dynamische
Belastung, da das Aufsetzen in der Regel sehr unsanft, manchmal über größere Höhen
auch im freien Fall erfolgt.
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Es ist bekannt, daß Thermoplaste, insbesondere Polyäthylen durch die
Einwirkung der natürlichen UV-Strahlung in Anwesenheit des Luftsauerstoffs altern
und. dadurch insbesondere die ursprüngliche dynamische Belastbarkeit der Kästen
schwindet. Es ist auch bekannt, daß die Gebrauchstüchtigkeit der Kunststoffmasse
der Kästen. je nach Einsatzbedingungen zwischen etwa zehn und fünzehn Jahren liegt.
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Dies hängt u.a. von der tatsächlich erfahrenen Lichteinwirkung der
Kästen während ihrer Lebensdauer ab. Nach etwa fünfzehn Jahren beginnt dann die
dynamische Belastbarkeit der Kästen schnell abzusinken. Es kommt bei der Handhabung
der Kästen zum Bruch, oder sind sie bereits angebrochen, auch bei ihrer Stapelung
auf den Paletten und in den Palettenstapeln zum Zusammenbrechen.
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Aus Sicherheitsgründen ist es- daher notwendig, die Kästen, die den
genannten Beanspruchungen unterworfen sind, mit Beginn verminderter Belastbarkeit
aus dem Verkehr zu ziehen. Es muß nämlich damit gerechnet werden, daß bei bereits
angebrochenen Kästen ganze Plattenstapel zusammenbrechen, wenn sich in den unteren
Lagen eine genügende Anzahl von bereits beschädigten Kästen befindet, die aufgrund
ihres Alters der dynamischen Belastung bei der vorherigen Handhabung nicht mehr
standgehalten haben. Durch die der dynamischen Belastbarkeit nicht mehr gewachsene
Kästen können auch ganze Produktionslinien zeitweilig zum Stillstand gebracht werden
müssen, wodurch der Ausstoß des Getränkebetriebes ins Hintertreffen - gerät und
auch dadurch ein erheblicher Schaden entstehen kann.
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Die Besitzer derartiger Kunststoffkästen sind natürlich daran interessiert,
diese so lange als möglich zu benutzen, weshalb das Aussortieren nach Zeit, z.B.
nach fünfzehn Jahren, keine befriedigende Methode darstellt und in der Praxis auch
deswegen nicht durchführbar wäre, da eventuell vorhandene Herstellungszeichen nach
so langer Benutzungszeit in den meisten Fällen nicht mehr lesbar wären. Ein Aussortieren
nach Alter ist zudem nicht sinnvoll, weil das bloße Alter solcher Kästen, wie zuvor
erwähnt, kein zuverlässiges Maß für die eingetretene Alterung darstellt, so daß
ein Teil der Kästen
zu früh, ein Teil zu spät aussortiert würde.
Einzelne Brauereien und Getränkebetriebe haben jeweils mehrere Millionen derartiger
Kästen im Umlauf, so daß eine manuelle Überprüfung einzelner Kästen aus wirtschaftlichen
Gründen von vorn(herein ausscheidej . Etwsti*ge Markierungen, die bei der rauhen
13ernltzung del-arliger Kästen ohnehin nicht lange halten können, müßten vom Personal
erkannt und die entsprechenden Kästen herausgenommen und g]eichzeitig neue in den
Detriebsfluß eingeführt werden, um Stockungen wegen Kastenmangels zu vermeiden.
Steigende Laufgeschwindigkeiten und mehrbahniger Kastentransport machen ein Aussortieren
von Hand praktisch unmöglich, Das Problem der Überprüfung und Gewährleistung der
Brauchbarkeit solcher Flaschentransportkästen ist bereist seit langem bekannt aber
nicht befriedigend gelöst. Einige Unternehmen sind deswegen dazu übergegangen, aus
der Vielzahl der Kästen nach Zufallswahrscheinlichkeit laufend einen gewissen Prozentsatz
auszusortieren und durch neue Kästen zu ersetzen. Bei diesem Aussortieren wird in
Kauf genommen, daß z.B. auch vollständig neue Kästen verworfen werden, was bei einem
solchen in die Tausende gehenden Ausschuß erhebliche Kosten mit sich bringt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, das selbsttätig, einfach und zuverlässig ausführbar
ist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit geringem konstruktivem
Aufwand und kostengünstiger Betriebsweise.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch aus, daß man die Behälter, z.B. in einer Produktionslinie, im kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Durchlaufverfahren einer physikalischen oder mechanischen
Materialprüfung unterwirft, indem man an wenigstens einem Behälterteil, z.B. dem
Griffrand, die Zugdehnung, Druckstauchung, den Elastizitätsmodul, die Biegespannung
die Durchbiegung, die Gefügestruktur mittels Ultraschall, den elektrischen
Leitwert
oder die Oberflächenrißdichte bestimmt. Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt,
daß ein reproduzierbarer Zusammenhang zwischen den genannten Materialprüfwerten
solcher Kunststoffbehälter und der im Betrieb geforderten Brauchbarkeit besteht.
Der Kastenlauf braucht für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht
unterbrochen zu werden, weswegen ein hoher Durchsatz erzielbar ist. Die genannte
physikalische oder mechanische Materialprüfung ist schnell ausführbar und hinterläßt
keine Oberflächenveränderung im Kunststoffmaterial. Eine Beeinträchtigung der Verwendbarkeit
des Kunststoffbehälters, wie dies bei Probenahmen für zudem noch langwierige chemische
Untersuchungen der Fall wäre, tritt nicht ein.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens unter
Bestimmung der Zugdehnung, der Druckspannung oder des Elastizitätsmoduls kann beispielsweise
eine Einspanneinrichtung mit zwei an dem Behälterteil, z.B. dem Griffrand im Abstand
der Materialmeßstrecke anklemmbaren, unter einer Kraft vorbestimmter Größe in Richtung
einer Abstandsveränderung relativ zueinander bewegbaren Klammern aufweisen. Eine
solche Vorrichtung ist einfach im Aufbau, leicht zu bedienen und zuverlässig im
Betrieb.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens unter
Bestimmung des elektrischen Leitwertes kann beispielsweise ein an eine Leitwertmeßeinrichtung
anschließbares unter Festlegung einer Meßstrecke an den zu untersuchenden Behälterteil,
z.B. den Griffrand ansetzbares Elektrodenpaar aufweisen. Auch - mit einer solchen
Vorrichtung ist die gewünschte Messung der Materialeigenschaft schnell und zuverlässig
ausführbar.
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Wenn unterschiedliche Behälter in wechselnder Folge geprüft werden
müssen, also solche Behälter, die sich beispielsweise in ihrem Griffrand, der für
die Materialprüfung eingesetzt werden soll, unterscheiden, ist es für bestimmte
Meßmethoden, beispielsweise die zur reproduzierbareri Bestimmung der Zugdehnung,
der Druckstauchung, des ~ EIastizitätsmoduls, der Biegespannung oder der Durchbiegung
notwendig, die Querschnittsfläche des untersuchten Behälterteils, z.B. des Griffrandes,
zu kennen.
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Zu diesem Zweck können die zuvor erörterten Vorrichtungen dadurch
weitergebildet sein, daß sie auch eine Einrichtung zur Abtastung der Querschnittsfläche
des zu untersuchenden Hchälterteils, z.B. des Griffrandes, haben.
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Die Abtasteinrichtung kann beispielsweise eine im Bereich des abzutastenden
Behältertefis, z.B. des Griffrandes, höhenverstellbare angeordnete, z.B. mittels
Ultraschall arbeitende Abstandsmeßeinrichtung aufweisen. Unabhängig von dieser Abstandsmessung
kann der Ultraschall-Sendeempfänger auch zur Ermittlung der Gefügestruktur des Kunststoffmaterials
eingesetzt werden, welche Auskunft über den Alterungsgrad des Kunststoffs gibt.
Eine solche Messung kann im Reflektions- oder im Durchstrahlungsverfahren sehr leicht
ausgeführt werden.
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Die Abtasteinrichtung für die Bestimmung der Querschnittsfläche kann
auch eine Lichtprojektionseinrichtung zur Projizierung eines für die Querschnittsfläche
des zu untersuchenden Behälterteils, z. B . des Griffrandes, repräsentativen Schattenbildes
auf eine Lichtmengenmeßeinrichtung, z. B. eine Fotoleiterplatte aufweisen.
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In Weiterbildung der zuletzt genannten erfindungsgemäßen Lösung kann
die Abtasteinrichtung auch eine Anzahl von in einer vertikalen Ebene übereinander
angeordneter Abtaststifte oder wenigstens einen in einer vertikalen Ebene höhenverstellbar
angeorndeten Abtaststift aufweisen, welche Abtaststifte bzw. welcher wenigstens
eine Abtaststift horizontal seitlich auf den zu untersuchenden Behälterteil, z.B.
den Griffrand so verstellbar sind bzw. ist, daß die rückwärtigen Enden der Abtaststifte
bzw. in zeitlicher Folge das Ende des einen Abtaststiftes die Profilform des zu
untersuchenden Behälterteils, z.B. des Griffrandes, als Maß für die Querschnittsfläche
repräsentieren bzw. repräsentiert, und daß die Lichtprojektionseinrichtung auf die
rückwärtigen Enden der Abtaststifte bzw. das Ende des Abtaststiftes ausgerichtet
ist.
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Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens
unter Bestimmung der Oberflächenrißdichte hat erfindungsgemäß beispielsweise eine
Behandlungsstation zur Aufbringung einer z.B. farbigen, vorzugsweise- fluoreszierenden,
in die Oberflächenrisse eindringenden Diffusionslösung auf den zu untersuchenden
Behälterteil, eine Behandlungsstation zum Abspülen der nicht in Oberflächenrisse
eingedrungenen Diffusionslösung von dem Behälterteil, mit einer, z.B. wässrigen
Reinigungslösung, eine Behandlungsstation zum Aufbringen von Schlemmkreide oder
einer sonstigen hygroskopischen Substanz auf den Behälterteil, eine Behandlungsstation
zum Abtasten und A-usmessen des in die Schlemmkreide oder dergl. aus den Oberflächenrissen
herausgewanderten Anteils der z. B. farbigen, vorzugsweise fluoreszierenden Diffusionslösung,
z.B. mittels UV-Strahlung, eine Behandlungsstation zum Ausstoßen von für nicht weiterverwendbar
festgestellten Behältern, und eine Behandlungsstation zum Abspülen der Schlemmkreide
oder dergl. wenigstens von den als weiter verwendbar festgestellten Behältern.
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Die zuvor genannte Vorrichtung ist erfindungsgemäß vorteilhafterweise
dadurch weitergebildet, daß die verschiedenen Behandlungsstationen in räumlicher
Hintereinanderordnung benachbart einem von einem vorzugsweise nach Art einer Tunnelreinigungsmaschine
gemeinsamen Gehäuse umschlossenen Behältertransportsystem vorgesehen sind. Bei dieser
speziellen Ausgestaltung kann also eine sonst erforderliche Reinigungsmaschine für
die Kästen entfallen.
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Obgleich die zuvor genannten Prüfverfahren alle sehr schnell arbeiten,
kann es insbesondere bei vergleichsweise hoher Kastenfrequenz in einer Produktionslinie
zweckmäßig sein, die Prüfung selbst nicht in der fortlaufenden Produktionslinie
durchzuführen.
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Zu diesem Zweck wird mit der Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens zur Überprüfung und Gewährleistung der Brauchbarkeit von Kunststoffkästen,
insbesondere Flaschentransportkästen aus Polyäthylen oder der., insbesondere nach
dem eingangs genannten Verfahren oder nach Patent. . . (Patentanmeldung P 30 08
745.7) vorgeschlagen, das sich in neuartiger Weise durch eine erste
Transportbahn
für den Transport der Behälter, z.B. in einer Produktionslinie, auszeichnet, an
dessen Anfang eine erste Schieberanordnung zum seitlichen Abschieben eines jeweils
zu untersuchenden Behälters auf eine zur ersten Transportbahn parallele Transportbahn,
welcher eine Prüfeinrichtullg zur AusSüllrung der Mdierijilprüfuiig zugeordnet ist
und an deren Ende eine zweite Schieberanordnung zum seitlichen Zurückschieben eines
jeweils für weiterverwendbar festgestellten Behälters zurück auf die erste Transportbahn
vorgesehen ist.
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Die zuletzt beschriebene Vorrichtung kann erfindungsgemäß bei einer
vorteilhaften Weiterbildung dadurch gekennzeichnet sein, daß die erste Schieberanordnung
eine, z.B. von einer Lichtschranke betätigte Zähleinrichtung aufweist, die das Abschieben
jedes n-ten Behälters auf die zweite Transportbahn bewirkt. Es ist nämlich nicht
notwendig, bei jedem Produktionsdurchlauf sämtliche Kunststoffkästen zu überprüfen,
sondern nur eine statistische Auswahl zu treffen.
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Bei einer solchen Vorrichtung kann auch vorgesehen sein, daß die zweite
Schieberanordnung mit der Prüfeinrichtung in der Weise gekoppelt ist, daß eine Betätigung
der Schieberanordnung nur dann erfolgt, wenn der von der Prüfeinrichtung ermittelte
Meßwert einen vorgegebenen Wert nicht über- oder unterschreitet. Auf diese Weise
werden also nur diejenigen Behälter wieder in die Produktionslinie zurückgeschoben,
die sich als weiterverwendbar erwiesen haben.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh-rungsbeispielen
anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Draufsicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur
Messung der Zugdehnung, der Druckstauchung oder des Elastizitätsmoduls am Griffrand
eines Flaschentransportkastens, Fig. 2 schematisch in Seitenansicht eine Einrichtung
zur Abtastung der Querschnittsfläche des Griffrandes eines Flaschentransport kastens
bzw. zur Untersuchung der Gefügestruktur des Kunststoffmaterials im Bereich des
Griffrandes mittels Ultraschall, Fig. 3 eine Vorrichtung zur Messung des elektrischen
Leitwertes im Bereich des Griffrandes eines Flaschentransportbehälters zur Bestimmung
des Alterungsgrades, Fig. 4a und 4b schematisch in Seitenansicht bzw. in Draufsicht
eine Vorrichtung zur Bestimmung der Oberflächenrißdichte an Flaschentransportkästen,
sowie Fig. 5 schematisch in Draufsicht eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens außerhalb der unmittelbaren Produktionslinie.
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Gemäß Fig. 1 gelangt ein Kusntstoffbehälter 1, im dargestellten Fall
ein Flaschentransportkasten zur Messung der Zugdehnung, Druckspannung oder des Elastizitätsmoduls
des Kunststoffmaterials mit seinem Griffrand 2 auf einer Seite in den Bereich einer
Einspannvorrichtung 3 mit zwei Klammern 6 und 7, die an- dem Griffrand 2 in vorbestimmtem
Abstand x voneinander zur Bildung der Materialmeßstrecke angreifen können.
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Die eine Klammer 7 liegt dabei fest in der Einspanneinrichtung, während
die andere Klammer 6 relativ dazu beispielsweise in Richtung C mit einer Kraft vorbestimmter
Größe P zur Zugbeanspruchung des Griffrandes 2 in Richtung des Griffrandverlaufes
bewegbar ist. In gleicher Weise kann der Griffrand 2 auch einer Druckbeanspruchung
unterworfen werden. Unter der Einwirkung der Kraft P ergibt sich in beiden Fällen
eine Abstandsveränderung x, x der beiden Klammern 6 und 7, aus welcher man die Zugdehnung
bzw. die Druckstauchung und bei Kenntnis des Flächenquerschnittes des abgegriffenen
Bereiches auch den Elastizitätsmodul bestimmen kann. Diese Größen können entsprechend
der der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis zur Bestimmung der Alterung des,
Kunststoffmaterials und damit zur Überprüfung und Gewährleistung der Brauchbarkeit
des Kunststoffbehälters genommen werden, indem eine Ausstoßeinrichtung entsprechend
betätigt wird.
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Werden gleichartige Kunststoffbehälter 1 überprüft, deren Flächenquerschnitt
im Griffrandbereich bekannt ist, ist u.U. eine besondere Messung dieses Flächenquerschnittes
nicht erforderlich. Sollen aber mit der Einspannvorrichtung gemäß Fig. 1 beispielsweise
Flaschentransportkästen unterschiedlicher Gestalt, also auch unterschiedlicher Griffrandausbildung
ausgemessen werden, deren Querschnittsfläche nicht bekannt ist, so kann diese Querschnittsfläche
beispielsweise mit der in Fig.
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2 veranschaulichten Vorrichtung gemessen werden.
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Nach Fig. 2 sind links und rechts von dem Kunststoffbehälter 1 im
Bereich des Griffrandes 2 zwei unterschiedliche Ausführungsformen einer Abtasteinrichtung
22 bzw. 22' für die Bestimmung des Flächenquerschnittes im Griffrandbereich veranschaulicht.
Bei der links dargestellten Abtasteinrichtung 22 wird von oben, eine Gegenplatte
21 in den Flaschentransportkasten 1 eingeführt, welche Gegenplatte 21 sich an die
innere Flachseite des Griffrandes 2 anlegt. Gleichzeitig wird eine Gruppe von Abtaststiften
23, die übereinander in einer vertikalen Ebene, die parallel zur Zeichnungsebene
verläuft, angeordnet sind, in die Höhe des Griffrandbereiches abgesenkt. Diese Abtaststifte
23 sind gemäß der Pfeildarstellung S horizontal verschieblich gelagert. Beim Absenken
dieser Abtaststiftanordnung 22 befinden sich alle Stifte 23
in
der linken zurückgezogenen Position. Unter Einwirkung nicht näher veranschaulichter
Mittel werden dann die Abtaststifte 23 (in der zeichnerischen Darstellung nach rechts)
auf den Griffrand-2 zu verschoben, wodurch die außerhalb des Griffrandes 2 angeordneten
Abtaststi-fte 23 bis auf die Gegenplatte- 21 stößen, während die im Griffrandbereich
2 liegenden Abtaststifte 23 mehr oder weniger verschoben sind, so daß die rückwärtigen
Enden der Abtaststifte 23 das Querschnittsbild des Griffrandes 2 wiedergeben. Der
Abtaststiftanordnung ist nun ein Rahmen 24 mit einem offenen Rahmenfeld 25 zugeordnet,
wobei der rechte, das Rahmenfeld 25 begrenzende innere Rand des Rahmens 24 gerade
mit den hinteren Enden derjenigen Abtaststifte 23 zur Deckung kommt, die mit ihrem
Vorderende bis an die Gegenplatte 21 stoßen. In das Rahmenfeld 25 ragen alle diejenigen
Abtaststifte 23 mit ihrem rückwärtigen Ende hinein, die im Bereich des Griffrandes
2 liegen und sich auf der Griffrandaußenfläche abstützen. Die rückwärtigen Enden
der Abtaststifte 23 bilden somit in dem Rahmenfeld 25 eine repräsentative Darstellung
des Flächenquerschnittes des Griffrandes 2. Mit Hilfe einer Lichtprojektionseinrichtung
kann ein Schattenbild der in das Rahmenfeld 25 hineinragenden rückwärtigen Enden
der Abtaststifte 23 auf einer Lichtmengenmeßeinrichtung, z.B. einer Fotoleiterplatte,
erzeugt werden. Die Lichtmeßeinrichtung liefert dann ein elektrisches Signal, dessen
Größe für die Querschnittsfläche im Griffrandbereich 2 repräsentativ ist.
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Die in Fig. 2 rechts dargestellte Abtasteinrichtung 22' arbeitet ebenfalls
mit einer absenkbaren Gegenplatte 21 ', die auch der richtigen Justierung des Behälters
1 dient, und mit einem in Höhe des Griffrandbereiches 2 in Pfeilrichtung A auf-
und abbewegbaren Ultraschall-Sendeempfängers 26.
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Mit Hilfe des Ultraschall-Sendeempfängers 26 kann dessen Abstand von
zunächst der Gegenplatte 21' und dann der Oberfläche des Griffrandbereiches 2 ermittelt
werden, während der Ultraschall-Sendeempfänger 26
auf- und abbewegt
wird. Aus dem den jeweiligen Abstand repräsentiernden Empfangssignal des Ultraschall--Sendccmpfängers
26 ist die Querschnittsfläche im Griffrandbereich 2 zu ermitteln.
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Für den Fall, daß der Griffrand 2 nicht, wie in dem dargestellten
Fall, eine innere glatte vertikale Fläche aufweist, können die Abtasteinrichtungen
22 bzw. 22' auch von beiden Seiten, also nicht nur von außen, sonderen auch von
innheralb des Behälters 1 zur Abtastung eingesetzt werden, um den Flächenquerschnitt
im Griffrandbereich 2 zu bestimmen.
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Die Verwendung eines Ultraschall-Sendeempfängers 26 als Abtasteinrichtung
22' für die Bestimmung des Flächenquerschnittes hat den zusätzlichen Vorteil, daß
mit Hilfe dieses Ultraschall-Sendeempfängers 26 auch die Materialstruktur des Kunststoffes
im Griffrandbereich 2 untersucht werden kann, und zwar sowohl im Durchstrahlungsverfahren
als auch im Reflektionsverfahren. Die mit einem Ultraschall- Sendeempfänger 26 gemessene
Gefügestruktur des Kunststoffmaterials ist entsprechend der der Erfindung zugrundeliegenden
Erkenntnis ebenfalls ein Maß für die Alterung des Kunststoffbehälters und damit
zur Überprüfung und Gewährleistung der Brauchbarkeit des Kunststoffbehälters verwendbar,
indem das Materialprüfsignal zur Betätigung einer Ausstoßeinrichtung eingesetzt
werden kann.
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Fig. 3 veranschaulicht eine Meßvorrichtung 30 zur Materialprüfung
im Bereich des Griffrandes 2 des Flaschentransportkastens 1 mit Hilfe eines aus
Elektroden 31 und 32 gebildeten Elektrodenpaares, welches von oben in den Bereich
des Griffrandes 2 absenkbar und auf den Griffrand 2 zustellbar ist, so daß eine
Meßstrecke y bestimmt wird.
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Der mit dem Elektrodenpaar 31, 32 gemessene elektrische Leitwert ist
ebenfalls ein Maß für den Alterungszustand des Kunststoffmaterials, mit Hilfe dessen
die Brauchbarkeit des Kunststoffbehälters überprüft und gewährleistet werden kann,
und zwar durch entsprechende Betätigung einer Ausstoßeinrichtung bei hinreichender
Abweichung von einem vorgegebenen Leitwert.
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Die in den Fig. 4 a und 4b veranschaulichte Materialprüfvorrichtung
50 ist nach Art einer Tunnelreinigungsmaschine mit einem Gehäuse 51 ausgerüstet,
durch welches die zu untersuchenden Kunststoffbehälter 1, in diesem Fall wieder
Flaschentransportkästen, von Position 1 bis Position 6 z.B. taktweise transportiert
werden können. Das Zuführen und Abführen der Flaschentransportkästen 1 erfolgt durch
Öffnungen 53 und 54 in den Stirnseiten des Gehäuses 51 mit zugeordneten Rollentransportbahnen
55 und 56.
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Zur Überprüfung und Gewährleistung der Brauchbarkeit der Kunststoffbehälter
1 wird auf diesen in der Behandlungsstation Position 1 eine z.B. farbige, vorzugsweise
fluoreszierende Diffusionslösung aufgebracht, die eine solche Viskosität hat, daß
sie auch in feinste Oberflächenrisse des Kunststoffmaterials eindringen kann. Dabei
braucht nur ein ausgewählter Oberflächenbereich des Behälters 1 besprüht werden.
In der Behandlungsstation Position 2 wird dann die nicht in Oberflächenrisse eingedrungene
Diffusionslösung von dem entsprechenden Behälterteil, z.B.
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mit einer wässrigen Reinigungslösung abgespült. In der Behandlungsstation
Position 3 - wird -auf den entsprechenden Behälterteil Schlemmkreide oder eine sonstige
hygroskopische Substanz aufgetragen, die dazu bestimmt und geeignet ist, die in
die Oberflächenrisse eingedrungene Diffusionslösung herauswandern zu lassen. Ist
also beispielsweise- eine farbige Diffusionslösung verwendet worden, so erscheinen
nun in dem Oberflächenbild der Schlemmkreide oder dergl. die darunter liegenden
Oberflächenrisse in vergrößerter deutlicher Darstellung. Das Oberflächenbild der
so markierten Schlemmkreide oder sonstigen hygroskopischen Substanz kann dann optisch,
z. B. mittels UV-Strahlung in der Behandlungsstation Position 4 zur Bestimmung der
Flächendichte der Oberflächenrisse ausgemessen werden. Übertrifft der Meßwert einen
vorgegebenen Grenzwert, so wird eine (nicht dargestellte) Ausstoßvorrichtung in
der Behandlungsstation Position 5 betätigt, die den unbrauchbaren Behälter 1 seitlich
auf eine Rollenbahn 57 in Richtung B aus der Produktionslinie (Pfeilrichtung A)
ausstößt. In der letzten Behandlungsstation Position 6 wird dann die Schlemmkreide
oder dergl. von dem Behälter 1 - abgespült. Die Behandlungsvorgänge in Position
5 und 6 können ersichtlich auch vertauscht werden. Es ist aber an sich nicht notwendig,
daß
die Schieberanordnung 65 kein Signal. Der
entsprechende Behälter 1 wird mit der Transportbahn 64 und der anschließenden Rollenbahn
66' in Pfeilrichtung B abtransportiert und verworfen. Die Schieberanordnung 63 kann
beispielsweise mit einer lichtschrankengesteuerten Zähleinrichtung ausgerüstet sein,
mit Hilfe welcher statistisch vorbestimmbar nur jeder n-te Behälter 1 auf die Seitentransportbahn
64 abgeschoben wird. Es ist nämlich nicht notwendig, daß jedes Mal sämtliche Behälter
1 aus einer Charge überprüft werden. Eine stichprobenartige Auswahl genügt in der
Regel. Diese kann, wie beschrieben, mit Hilfe der Steuerung der Schieberanordnung
63 selbsttätig, erfolgen.
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Bezugszeichenliste: 1 Behälter 2 Griffrand 3 Einspanneinrichtung
6 Klammer 7 Klammer 21, 21 ' Gcgenplatten 22, 22' Abtasteinrichturlgen 23 Abtaststifte
24 Rahmen 25 Rahmenfeld 26 Ultraschall-Sendeempfänger 30 Meßvorrichtung 31 Elektrode
32 Elektrode 50 Materialprüfvorrichtung 51 Gehäuse 52 Transportsystem 53 Öffnung
54 Öffnung 55 Rollentransportbahn 56 Rollentransportbahn 60 Untersuchungsvorrichtung
61 Transportbahn 62 Mitnehmernocken 63 Schieberanordnung 64 Transportbahn 65 Schieberanordnung
66 Rollenbahn 67 Prüfeinrichtung 68 Rollenbahn 69 Mitnehmernocken
Leerseite