DE3014797C2 - Dichtungsanordnung - Google Patents
DichtungsanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung zur Herstellung einer Dichtung zwischen benachbarten Oberflächen von zwei Bauteilen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Dichtungsanordnungen werden beispielsweise zwischen einer
Kolbenstange und einem Zylinder eingesetzt und müssen sowohl im statischen als auch im dynamischen
Betrieb bei unter Umständen stark schwankenden Drücken eine wirksame Dichtung gewährleisten.
Bei einer aus der US-PS 37 65 690 bekannten Dichtungsanordnung dieser Art haben die beiden
Dichtungsringe bestimmte, aufeinander abgestimmte Materialeigenschaften. Der innengelegene Schenkelabschnitt des relativ weichen Y-förmigen zweiten
Dichtungsring steht bei dieser bekannten Dichtungsanordnung soweit über den Schenkelabschnitt des relativ
harten L-förmigen ersten Dichtungsrings vor, daß er mit zunehmendem Druck über eine zunehmend große
Kontaktfläche an der abzudichtenden Oberfläche zur Anlage kommt. Da das elastorsre Material des
Y-förmigen Dichtungsrings einen relativ hohen Reibungskoeffizienten hat, treten unter Hochdruckbedingungen an der vergrößerten Kontaktfläche des
Y-förmigen Dichtungsrings und an der abzudichtenden Räche relativ hohe Reibungsverluste auf, die den
Verschleiß und die Reaktionskräfte der Dichtungsanordnung erhöhen.
Eine ähnliche Dichtungsanordnung ist aus der US-PS 40 53 166 bekannt Auch dort werden im Hochdruckfalle
beide Dichtungsringe mit relativ großen Kontaktflächen an der abzudichtenden Räche in Anlage gedruckt,
um Leckströme durch die Dichtungsanordnung zu minimieren. Es treten daher unter Hochdruckbedingungen erhebliche Reibungseffekte an den wirksamen
Dichtflächen auf. Entsprechend groß ist auch die Abnutzung vor allem des elastomeren Materials des
etwa Y-förmigen zweiten Dichtungsrings im Bereich der abzudichtenden Räche, wodurch die Lebensdauer
der Dichtungsanordnung entsprechend verringert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art eine
ausgezeichnete Dichtwirkung sowohl im statischen als auch im dynamischen Betrieb zu erzielen und dabei die
Reibung zu den abzudichtenden Flächen unabhängig von hohen oder niedrigen Strömungsmitteldrücken auf
einen praktisch konstant niedrigen Wert zu begrenzen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 vorgese-
hen. Aufgrund der erfiriJungsgemäOen Ausbildung der
Dichtungsanordnung ist die liontaktfläche zwischen dem elastomeren Y-förmigen zweiten Dichtungsring
und der abzudichtenden Fläche, beispielsweise einer Kolbenstange, stets auf den Bereich der scharfen
äußeren Kante des einen Schenkelabschnitts beschränkt und bleibt daher praktisch in allen Druckbereichen
gleich klein. Im Niederdruckfall sorgt die hohe Flächenpressung der scharfen Dichtungskante an der
abzudichtenden Fifehe für eine optimale Dichtwirkung. ]0
Im Hochdruckfalle erhöht sich der Reibungsbeitrag des relativ weichen Y-förmigen Dichtungsrings nicht
merklich, da seine linienförmige Kontaktfläche an der abzudichtenden Räche praktisch konstant bleibt
Dementsprechend gering sind auch die Reaktionskräfte der Dichtungsanordnung auf eine Relativbewegung der
abzudichtenden Räche und die Abnutzung der Dichtungselemente.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine hydraulische betätigte Kolben-Zylindervorrichtung, die einen typischen Anwendungsfall für die
Dichtungsanordnung darstellt;
F i g. 2 ein Ausführungsbeispiel der Dichtungsanordnung in entspanntem Zustand, d. h. vor deren Einbau;
F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel der Dichtungsanordnung, eingebaut in eine Dichtungsnut mit Zugangsöff- J0
nung;
Fig.4 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der
Dichtungsanordnung mit einem L-förmigen ersten Dichtungsring, der einem konischen Stützring angepaßt
'St;
F i g. 5 eine andere Ausführungsform der Dichtungsanordnung mit einem Stützring;
Fig.6 eine abgewandelte Dichtungsanordnung, die
an eine konische Dichtungsnutwand angepaßt ist;
F i g. 7 eine anderes Ausführungsbeispiel der Dichtungsanordnun~
mit einem geteilten L-förmigen Dichtungsring; und
F i g. 8 ein Ausführungsbeispiel der Dichtungsanordnung, bei der in einem der beiden Dichtungsringe eine
einen Freiraum bildende Ringnut vorgesehen ist
In F i g. 1 ist eine hydraulisch betätigte Kolben-Zylindervorrichtyng
10 gezeigt, in der &'e beschriebene
Dichtungsanordnung typischerweise zum Einsatz kommt Eine Zylinderwand U begrenzt eine als
Hochdruckkammer dienende erste Kammer 12 und eine als Niederdruckkammer dienende zweite Kammer 14.
Diese beiden Kammern sind durch einen Kolben 16 getrennt, der gegen die Zylinderwand 11 durch eine
Dichtungsanordnung 17 abgedichtet ist Eine mit dem Kolben 16 verbundene Kolbenstange 18 erstreckt sich
durch die zweite Kammer 14 und durchgreift einen die zweite Kammer 14 abschließenden Zylinderkopf 20.
Der Zylinderkopf 20 besteht aus zwei plattenförmigen Bauteilen 22 und 24, die gemeinsam eine Dichtungsringnut
25 begrenzen, in der eine Kolbenstangen-Dichtungsanordnung 26 aufgenommen ist Die Ringnut 25 hat eine
Hochdruckseite 27 an der der zweiten Kammer 14 benachbarten Seite und eine Niederdruckseite 28 auf
der entgegengesetzten Seite. Durch Lösen des plattenförmigen Bauteils 24 kann die Ringnut 25 durch eine
Zuggriffsöffnung freigelegt werden.
Eine wesentliche Funktion der neuen Dichtungsanordnung 26 besteht darin, ϊπ Mitreißen eines dünnen
Hydraulikmitteinims und damit die Bildung einer
Leckstrombrücke beim Zurückziehen der Kolbenstange aus dem Zylinder weitgehend zu verhindern, Ein an der
Kolbenstange 18 haftender und durch die Dichtungsanordnung 26 nach außen gezogener Hydraulikmediumfilm
würde beim Zurückschieben der Kolbenstange 18 von der Dichtungsanordnung 26 nach außen abgestreift
Ein Ausführungsbeispiel dieser Dichtungsanordnung 26 ist in Fig.2 in perspektivischer Teilansicht gezeigt
Die Dichtungsanordnung 26 weist zwei Dichtungsringe auf, von denen der erste Dichtungsring 50 eine etwa
L-förmige Querschnittsausbildung und der zweite Dichtungsring 30 eine etwa Y-förmige Querschnittskonfiguration
hat
Fig.3 zeigt eine genaue Querschnittsansicht der Dichtungsanordnung 26 gemäß F i g. 2, eingebaut in die
Ringnut 25 gemäß Fi g. 1. Die Ringnut 25 ist in dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel begrenzt
durch eine axial verlaufende Wand 33, eine erste radial verlaufende Wand 35 und eine zweite radial verlaufende
Wand 37, wobei die Wände 33 und 37 air ersten Bauteil
22 und die Wand 35 am zweiten bauteil 24 des Zylinderkopfs ausgebildet sind. Der Y-förmige Dichtungsring
30 weist einen axial verlaufenden Hauptabschnitt 32 und zwei Schenkelabschnitte 34 und 36 auf.
Der Hauptabschnitt 32 endet in einer radial verlaufenden Stirnfläche 38 und hat eine axial verlaufende
Umfangsfläche 39, die bei Einbau der Dichtungsanordnung
26 in die Ringnut 25 in Druckkontakt mit der axial verlaufenden Wand 33 der Ringnut 25 steht Der
Schenkelabschnitt 36 hat eine erste Räche 42 und eine zweite Räche 44, die unter Bildung einer scharfen Kante
40 radial nach innen zusammenlaufen.
Der L-förmige Dichtungsring 50 hat einen Basisabschnitt 52, der der Niederdruckseite 28 der Ringnut 25
benachbart ist und außerdem einen an der radial innen gelegenen Seite des Basisabschnitts zur Hochdruckseite
hin anschließenden Schenkelabschnitt 54, dessen Innenfläche mit der Innenfläche des Basisabschnitts 52
durchgehend zylindrisch ausgebildet ist Das freie Ende des Schenkelabschnitts 52 ist an der Außenseite 56
radial einwärts verjüngt und bildet zusammen mit der Innenfläche eine zur Hochdruckseite der Ringnut 25 hin
weisende scharfe Vorderkante. Der Basisabschnitt 52 des L-förmigen Dichtungsrings 50 hat eine erste- radial
verlaufende Fläche 58, welche der Fläche 38 des Y-förmigen Dichtungsrings 30 zugewandt ist. Der
Basisabschnitt ist außerdem mit einer zweiten, allgemein radial verlaufenden Fläche 60 versehen, die bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.3 an die radial verlaufende Wand 35 auf der Niederdruckseite der
Ringnut 25 stößt
Wegen der stark wechselnden Drücke in der Kammer 14, denen auch die Dichtungsanordnung 26 auf deren
Hociidruckseite ausgesetzt ist, sollte die Dichtungsanordnung
26 in der Dichtungsnut 25 eine guts Dichtungswirkung unter allen Betriebsdrücken entfalten.
Ein für gute Dichtungseigenschaften unter hohem Druck bekanntes Material ist Polytetrafluorethylen,
z. B. das unter dem Warenzeichen Teflon bekannte Material. Unter hohem Druck neigt dieses Material
dazu, in winzige Oberflächenvertiefungen zu fließen und dadurch eine sehr gute Hochdruckdichtung herzustellen.
Dieses Material hat auch einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten, unterliegt daher einem relativ
geringen Abrieb und ti;» eine sehr lange Lebensdauer.
Ein Material mit ausgezeichneten Dichtungseigenschaften unter niedrigem Druck ist Gummi. Unter hohem
Druck verformt sich Gummi jedoch relativ stark, läuft aufgrund seines hohen Reibungskoeffizienten heiß und
hat demzufolge eine relativ kurze Lebensdauer. Die beschriebene Dichtungsanordnung 26 nutzt sowohl die
erwünschten Dichtungseigenschaften des für Hoch- -, druckdichtungen bekannten Materials als auch die
Dichtungseigenschaften von für Niederdruckdichtungen bekannten, elastisch verformbarem Material, wie
Gummi, aus, während die Einflüsse aufgrund der jeweils unerwünschten Materialeigenschaften minimiert wer- m
den. Die beschriebene Konstruktion der Dichtungsanordnung bewirkt eine nahezu gleiche statische und
dynamische Reibung zwischen der Dichtungsanordnung 26 und der Kolbenstange 18 und führt daher zu einer
praktisch übergangslosen Bewegung der Kolbenstange r,
sowohl bei deren Auswärts- als auch bei deren Einwärtsverschiebungen. Die Dichtungsanordnung 26
ist daher für Anwendungsfälle besonders geeignet, bei denen eine präzise Pniitinnssteiierung der Kolbenstange
ohne stoßartig auftretende Gegenkräfte erforderlich :n
ist.
Unter niedrigem Hydraulikdruck, nämlich beim Ausschieben der Kolbenstange 18, entfaltet der aus
einem Tetrafluoräthylenpolymerisat (Teflon*) bestehende L-förtnige Dichtungsring 50 nur eine geringe
>> Dichtungswirkung. Der zweite, aus elastomerem Material, z. B. aus Gummi bestehende Y-förmige Dichtungsring
30 verhindert in Kombination mit dem L-förmigen Dichtungsring 50 die Bildung eines Hydraulikmittelfilms
in der Dichtungsanordnung. Wie in Fig.3 zu erkennen
ist, sind die beiden Schenkelabschnitte 36 und 34 des Y-förmigen Gummi-Dichtungsrings 30 in der Einbaulage
leicht zusammengedrückt. Die Dichtungseigenschaften dieser beiden Schenkelabschnitte sind daher nicht
druckabhängig. Die scharfe Kante 40 zwischen den Flächen 42 und 44 des Y-förmigen Dichtungsrings 30
bewirkt einen raschen Druckanstieg an der linienförmigen Kontaktfläche zur Außenfläche der Kolbenstange
18. Dies bedeutet, daß beim Auftreffen des Strömungsmediums auf die Vorderkante der Dichtung eine rasch
zunehmende Flächenpressung zwischen der Dichtungskante und der Kolbenstange auftritt. Diese rasche
Flächenpressungszunahme sorgt dafür, daß der Strömungsmittelfilm unter dem Schenkelabschnitt 36 bzw.
unter der wirksamen Kante 40 minimal gehalten wird. Da der Schenkelabschnitt 36 des Y-förmigen zweiten
Dichtungsrings 32 nahezu über seine Gesamtlänge auf der verjüngten Außenfläche 56 am freien Ende des
Schenkelabschnitts 54 des L-förmigen ersten Dichtungsrings 50 abgestützt ist, bleibt die Kontaktfläche des
Schenkelabschnit's 36 an der Kolbenstange 18 auf die in
Linienberührung stehende Kante 40 selbst bei hohen Drücken beschränkt. Trotz des hohen Reibungskoeffizienten
des Materials des Y-förmigen zweiten Dichtungsrings 30 sind daher selbst bei hohen Drücken keine 55
wesentlichen Reibungskräfte zu überwinden, da die Druckkräfte von dem Schenkelabschnitt 36 weitgehend
auf das konisch verjüngte freie Ende des Schenkelabschnitts 54 übertragen werden. Unter niedrigen
Drücken ist dagegen die scharfe Kante 40 des t>o Schenkelabschnitts 36 des Y-förmigen Gummi-Dichtungsrings
30 in Art eines Wischerblatts wirksam und verhindert, daß ein dünner Hydraulikmittelfilm an der
Umfangsfläche der Kolbenstange durch die Dichtungsanordnung 26 nach außen gezogen und während des to
Einwärtshubs der Kolbenstange 18 an der Außenkante des L-förmigen Dichtungsrings 50 abgestreift wird.
Wegen der unter allen Betriebsdrücken praktisch konstant gehaltenen minimalen Kontaktflächen im
Bereich der Kante 40 des Y-förmigen Gummi-Dichtungsrings 30 ist dessen Reibungsanteil im Vergleich zu
demjenigen der gesamten Dichtungsanordnung 26 minimal gehalten. Mit Hilfe des verjüngt auslaufenden
Abschnitts 56 des L-förmigen Dichtungsrings 50, der den Schenkelabschnitt 36 des Gummi-Dichtungsrings 30
weitgehend vom Kontakt mit der Kolbenstange 18 abhebt, wird die Reibung unter Hochdruckeinfluß
minimiert. Für die gesamte Dichtungsanordnung 26 ist daher unter allen Betriebsbedingungen in erster Linie
die günstige Rcibiingscharakteristik des L-förmigen Dichtungsrings 50 aus Fluorkunststoff maßgeblich.
Daher sind die statischen und dynamischen Reibkräfte zwischen der Dichtungsanordnung 26 und der Kolbenstange
18 nahezu gleich, wodurch der Hin- und Rücklauf der Kolbenstange 18 bei nur sehr geringen Stoßbelastungen
praktisch übergangslos verlaufen kann.
Die in F i g. 3 dargestellte Dichtungsanordnung 26 stellt auch eine wirksame Dichtung unter statischen
Bedingungen, d. h. im Ruhezustand der Kolbenstange 18 dar. In diesem Zustand hält der Gummi-Dichtungsring
30 Leckströme zurück, welche anderenfalls aufgrund von Unebenheiten oder Kratzern in der Oberfläche des
Fluorkunststoff-Dichtungsrings 40 entstehen können. Da die beiden Schenkelabschnitte 34 und 36 des
Y-förriigen Gummi-Dichtungsrings 30 in entspanntem Zustand eine radiale Spannweite haben, die größer ist
als die Radialspannweite zwischen den Innen- und Außenflächen des Basisabschnitts des L-förmigen
Dichtungsrings, und beim Einbau in die Ringnut 25 leicht zusammengedrückt werden, ist die Dichtungsanordnung
auch in belastungsfreiem Zustand voll wirksam und verhindert Leckströme. Die Dichtungseigenschaften
des Gummi-Dichtungsrings 30 sind nicht strömungsmittel-druckabhängig. sondern von dem Einbaudruck
zwischen den beiden Schenkelabschnitten 34 und 36 innerhalb der Ringnut ?j abhängig.
Die Dichtungsanordnung 26 aus der Kombination aus einem Gummi-Dichtungsring 30 und einem Fluorkunststoff-Dichtungsring
50 hat einen Reibungskoeffizienten, der nur wenig größer als derjenige einer ganz aus
Fluorkunststoff bestehenden Dichtungsanordnung und wesentlich niedriger ist als derjenige einer ganz aus
Gummi bestehenden Dichtungsanordnung. Daher hat die Dichtungsanordnung 26 einen ausgezeichneten
Kaltlauf und eine gegenüber Dichtungsanordnungen vergleichbarer Gattung erhöhte Lebensdauer.
F i g. 4 zeigt die Dichtungsanordnung in einer etwas abgewandelten Ausführung, angepaßt an einen in die
Nut eingebauten Nockenring 64. Der L-f^vmige Dichtungsring 50 ist mit einer Kegelfläche 62 versehen,
die der konisch geneigten Fläche 66 komplementär angepaßt ist. Die aus den beiden Dichtungsringen 30
und 50 und dem Nockenring 64 bestehende Dichtungsanordnung läßt sich in die ein etwa rechteckiges
Querschnitlsprofil aufweisende Ringnut 25 passend einsetzen. Der Nockenring 64 ist in typischer Ausführung
aus einem Material mit einem hohen Elastizitätsmodul hergestellt der wesentlich höher als derjenige
des Fluorkunststoff-Dichtungsrings 50 ist In Fig.4 ist
außerdem strichpunktiert der entspannte Zustand des aus Gummi bestehenden, Y-förmigen Dichtungsrings 30
dargestellt. In diesem entspannten Zustand weist der Gummi-Dichtungsring 30 eine axial verlaufende Fläche
39' auf, die unter einem weiteren Radius als der Außenumfang des L-förmigen Dichtungsrings 40
verläuft Außerdem haben die Schenkelabschnitte 34
und 36 im entspannten Zustand, der gestrichelt mit 34'
und 36' dargestellt ist, eine radiale Spannweite, die größer als diejenige der Ringnut 25 ist.
Bei dem in Fip. 5 dargestellten AusführungLheispiel
ist der Basisabschnitt des L-förmigen Dichtungsrings 50 ',
an einem Stützring 70 abgestützt. Der .Stützring 70 besteht vorzugsweise aus einem Material mit einem
wesentlich höheren Elastizitätsmodul als demjenigen des l'morkunststoffs des Dichtungsrings 50. Der
überwiegende Teil des Schenkelabschnitts 36 des Y-förmigen Dichtungsrings 30 ist auf dem konisch
verjüngten freien F.nde des L-förmigen Dichtungsrings abgestützt, so daß auch hier nur der begrenzte
Kantenbereich des Schenkelabschnitts 36 an der Kolbenstange 18 in Anlage steht. r,
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel der Dichtungsanordnung ist die Dichtungsanordnung an
der Niederdruckseite an einer geneigten Wand an einem Bauteil 80 abgestützt, welches im wesentlichen
die gleiche Funktion wie der Nuckenring 64 und das
Bauteil 22 in der Anordnung gemäß F i g. 4 erfüllt.
Die in den F i g. 3 bis 6 in Zuordnung zu der beschriebenen Dichtungsanordnung gezeigten Dichtungsnuten
sind dadurch offenbar oder zugreifbar gestaltet, daß eine Endwand, d. h. entweder die
niederdruckseitige Wand oder die hochdruckseitige Wand, von der Zylinderkopfanordnung 20 entfernt
werden kann. Die in den F i g. 7 und 8 gezeigten Ringnuten sind insofern anders als diejenigen gemäß
den Fig. 3 bis 6 ausgebildet, als sie von einem to einstöckigen Bauteil vollständig umgrenzt sind und
keint· treilegbare Nutwandung haben. Um das Einsetzen
eines starren Fluorkunststoff-Dichtungsrings in die Ringnut 25 zu erleichtern, wenn letztere von einem
einstückigen Bauteil umschlossen ist. kann der L-förmi- r. ge Fluorkunststoff-Dichtungsring 50 zweiteilig ausgebildet
sein und aus den Dichtungsteilen 90 und 92 bestehen. Die in Fig. 7 gezeigte Konstruktion ist ähnlich
derjenigen gemäß F i g. 3, hat jedoch einen zweiteiligen L-förmigen Dichtungsring 50, wobei der Basisabschnitt
des L-förmigen Dichtungsteils ')2 in einem äußeren Dichtungsringteil 90 eingesetzt ist. Beim Einbau der
Dichtungsanordnung 26 gemäß F i g. 7 wird zunächst der Dichtungsteil 90, danach der Y-förmige Gummi-Dichtungsring
30 und schließlich der zweite Dichtungs- i~. teil 92 des Fluorkunststoff-Dichtungsrings in die
Ringnut 25 eingesetzt und in die in Fig. 7 dargestellte Anordnung gebracht. Die Dichtungsteile 90 und 92 sind
wesentlich flexibler als ein einteiliger Fluorkunststoff-Dichtungsring 50 in der Ausführung gemäß F i g. 3, vi
wodurch das Einsetzen der Dichtungsanordnung 26 in eine weitgehend geschlossene Ringnut 25 wesentlich
erleichtert wird.
Eine Verbesserung der Ausführung der Dichtungsanordnung 26 gemäß Fig.3, welche die statischen und
dynamischen Reibungswerte noch stärker einander angleicht, ist in F i g. 8 dargestellt. Dabei ist in einer der
einander zugewandten, etwa radial verlaufenden Flächen des Hauptabschnitts 32 des Y-förmigen Dichtungsrings
30 und des L-förmigen Dichtungsrings 50 eine Ringnut 100 ausgebildet. Zweck der Ringnut 100 ist es,
dem Gummi-Dichtungsring 30 einen Freiraum für die Verformung und Stauchung unter hohem Druck zu
geben, wobei er diesen Freiraum teilweise füllt. Dadurch kann der Gummi-Dichtungsring 30 soweit nachgeben,
daß der Schenkelabschnitt 36 über die rampenartige Fläche 56 nach oben gedrängt und aus dem Kontakt mit
der Kolbenstange 18 abgehoben wird. Auf diese Weise leistet unter hohen Drücken der Gummi-Dichtungsring
30 überhaupt keinen Reibungsbeitrag mehr zu den Reibkräften der gesamten Dichtungsanordnung 26.
Unter hohem Druck verhält sich daher die Dichtungsanordnung 26 wie eine Dichtungsanordnung, die vollständig
aus einem Polyfluoräthylen (Teflon*) mit entsprechend geringem ReiuurigSKucffi/.icmcM uCSichi. DiC
Dichtungsanordnung 26 hat daher statische und dynamische Reibwerte, die dem Optimum völliger
Gleichheit sehr nahe kommen. Eine oder mehrere Ringnuten oder ringförmige Freiräume können entsprechend
F i g. 8 entweder entlang der Kanten und/oder im Mittelbereich der Radialfläche des Gummi-Dichtungsrings
30 und/oder im Dichtungsring 50 verlaufen. Die Wirkung der in Fig.8 gezeigten Dichtungsanordnung
als Niederdruckdichtung entspricht völlig derjenigen der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele, da un'er
geringem Druck die linienförmig an die Kolbenstange angreifende Kante 40 in Art eines Wischerblatts
wirksam ist und Leckströme an Hydraulikmedium verhindert.
Alle zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele der Dichtungsanordnung 26 entfalten sowohl unter extrem
niedrigen als auch unter extrem hohen Drücken ausgezeichnete Dichtungseigenschaften. In Tests wurden
Leckstromwerte von weniger als ein Tropfen des Hydraulikmediums pro 5000 Arbeitszyklen der Kolbenstange
18 gemessen. Diese Ergebnisse wurden bei Kolbenstangendurchmessern zwischen 0,952 cm bis
10,16 cm bei einem Hub in der Größenordnung von 7,6 cm und einer Kolbenstangenbewegunj; von 60 Zyklen
pro Minute gemessen. Die Dichtungsanordnung ist über einen Druckbereich zwischen 1,72 und 690 bar
wirksam. Die Reibungswerte liegen außerordentlich niedrig, so daß die Dichtungsanordnung kühler läuft als
vorbekannte Dichtungsanordnungen. Dementsprechend höher ist auch die Lebensdauer der Dichtungsanordnung.
Die Dichtungskante 40 kann dadurch in ihrer Wirkung noch erhöht werden, daß sie durch Abschneiden
oder Abziehen eines Teils des zugehörigen Schenkelabschnitts verschärft oder zugespitzt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche:U Dichtungsanordnung zur Herstellung einer Dichtung zwischen benachbarten Oberflächen von zwei Bauteilen, von denen eines mit einer der Oberfläche des anderen Bauteils gegenüberliegenden Ringnut versehen ist, wobei die Dichtungsanordnung einen eine etwa L-förmige Querschnittsausbildung habenden ersten Dichtungsring mit einem Basisabschnitt und einem axial nach einer Seite vom ι ο Basisabschnitt abgehenden Schenkelabschnitt, dessen Innenfläche mit der Innenfläche des Basisabschnitts durchgehend zylindrisch ausgebildet ist und dessen freies Ende an der Außenseite unter Bildung einer scharfen Kante mit der Innenfläche radial einwärts verjüngt ausgebildet ist, und einen zweiten Dichtungsring aus einem elastisch verformbaren Material mit einer etwa Y-förmigen Querschnittskonfiguration aufweist, dessen axial verlaufender Hauptabschnitt konzentrisch auf der Außenfläche des Scheufcilabschnitts des ersten Dichtungsrings sitzt und dessen beide Schenkelabschnitte an umlaufenden Außenkanten in entspanntem Zustand eine radiale Spannweite haben, die größer ist als die radiale Spannweite zwischen den Innen- und Außenflächen des Basisabschnitts des ersten Dichtungsrings, und wobei die beiden Schenkelabschnitte des Y-förmigen zweiten Dichtungsrings in die dem Basisabschnitt des L-förmigen ersten Dichtungsrings entgegengesetzte Richtung weisen, dadurch gekennzeichnet, daß der eine (36) der beiden Schenkelabschnitte (34,36) des Y-förmigen zweiten Dichtungsrings (32) nahezu über seine gesamte Länge auf der verjüngten Außenflächen (56) am freien Ende des SchenkeraKschnUts (54) des L-förmi- js gen ersten Dichtungsrings (50) abgestützt ist und nur die äußere Kante (40) des einen Schenkelabschnitts (36) etwas über die scharfe.Kante des Schenkelabschnitts (54) des ersten Dichtungsrings (50) vorsteht.
- 2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer der einander zugewandten, etwa radial verlaufenden Flächen (38 und 58) des Hauptabschnitts (32) des Y-förmigen Dichtungsrings (30) und des L-förmigen Dichtungsrings (50) wenigstens eine einen Freiraum bildende Ringnut (100) vorgesehen ist, in die ein Teil des Y-förmigen Dichtungsrings (30) bei Hochdruckbeaufschlagung der Dichtungsanordnung (26) ausweichen kann.
- 3. Dichtungsanordnung nach Anspruch t oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der L-förmige Dichtungsring (50) einen ringförmigen Dichtungsteil (90) und einen L-förmigen Dichtungsteil (92) mit verkürztem Basisabschnitt (52) aufweist, wobei der Außendurchmesser des Basisabschnitts (52) kleiner ss ist als der Innendurchmesser des Dichtungsringteils (90), so daß der L-förmige Dichtungsringteil (92) mit dem verkürzten Basisabschnitt konzentrisch in den Dichtungsringteil (90) zur Bildung des L-förmigen Dichtungsrings (50) einsetzbar ist. μ
- 4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Y-förmigen zweiten Dichtungsring (30) abgewandte Fläche des Basisabschnitts (52) des L-förmigen ersten Dichtungsrings (50) wenigstens teilweise f>5 gegenüber der Radialrichtung geneigt und durch einen Nockenring (80) abgestützt ist. der (80) über eine komplementär geneigte Fläche an der geneigten Räche des Basisabschnitts (52) in Anlage steht (F ig. 6),
- 5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (20) als Stopfbuchse ausgebildet ist, in die die Dichtungsanordnung (26) eingesetzt ist und daß der Hauptabschnitt (32) des Y-förmigen zweiten Dichtungsrings (30) einen Innendurchmesser hat, der etwas größer als der Außendurchinesser des Schenkelabschnttts (54) des L-förmigen ersten Dichtungsrings (50) ist, und einen Außendurchmesser hat, der etwas größer als der Außendurchmesser des Basisabschnitts (52) des ersten Dichtungsrings (50) ist, so daß der zweite Dichtungsring (30) konzentrisch auf den Schenkelabschnitt (54) des ersten Dichtungsrings (50) aufsetzbar ist
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