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Tragbares Streugerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein tragbares Streugerät zum Streuen
von pulverförmigen oder körnigen Materialien, wie Dünger, Saatgut, Streusalz oder
dgl. mit einem das Streugut aufnehmenden Vorratsbehälter sowie einer im Vorratsbehälter
angeordneten einstellbaren Dosiereinrichtung für das Streugut und einer am Vorratsbehälter
befestigten Handkurbel zum Befördern des Streugutes in eine am unteren Ende des
Vorratsbehälters angeordnete Tülle.
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Es ist bereits durch die DT-AS 1.260.221 ein tragbares Streugerät
zum Ausbringen von pulverförmigen Stoffen, vorzugsweise von Dünger oder Unkrautbekämpfungsmitteln
bekannt, welches insbesondere zur Behandlung
von Einzelpflanzen,
beispielsweise in Wein- und Obstkulturen, die mit fahrbaren Geräten nicht zu bearbeiten
sind, dient. Bei dieser Ausführung erfolgt das Austragen des Streugutes nahe über
dem Erdboden, wobei zu diesem Zweck ein der Aufnahme des Streugutes dienendes senkrecht
nach unten verlaufendes Rohr angeordnet ist, dessen Mundstück nahe über dem Erdboden
endet. Bei diesem Streugerät, dessen Streuglied als Förderschnec Verteilerflügel
oder Streuscheibe ausgebildet sein kann, besteht der Nachteil daß infolge der nahe
über dem Erdboden endenden Lage des Mundstücks das Streugut nur In einen verhältnismäßig
kleinen Bereich ausgestreut werden kann.
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Durch die DT-PS 374 874 ist ein tragbares Streugerät bekannt, bei
dem das in einem Behälter befindliche Streugut beim Drehen einer Handkurbel durch
ein Streurad in radialer bzw. tangentialer Richtung abgeschleudert wird. Das Streurad
befindet sich am Ende eines Rohres, das mit dem Streugutbehälter verbunden ist.
Da das Rohr nahe über dem Erdboden endet, ergibt sich der Nachteit, daß das Streugutnur
über eine verhältnismäßig kleine Fläche verteilt werden kann.
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Bei einem anderen dem Ausstreuen von körnigen Stoffen, wie Saatgut,
dienenden tragbaren Streugerät (DT-PS 264 570) ist ein mit dem Vorratsbehälter für
das Streugut verbundener elastischer Schlauch vorgesehen, an dessen Ende ein Mundstück
angeordnet ist. Dieses durch eine Stange manuell betätigbare Mundstück befindet
sich ebenfalls nahe über dem Erdboden) so daß demzufolge der Nachteil besteht, daß
das Streugut beim Drehen einer Handkurbel auch nur auf eine kleine Fläche ver -teilt
werden kann.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein tragbares Streugerät zu schaffen, bei dem das Streugut gleichmäßig über eine
verhältnismäßig große Fläche verteilt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Streubreite den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend vergrößern oder verkleinern zu können.
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Ausgehend von einem tragbaren Streugerät zum Streuen von pulverförmigen
oder körnigen Materialien, wie Dünger, Saatgut, Streusalz oder dgl ., mit einem
das Streugut aufnehmenden Vorratsbehälter sowie einer im Vorratsbehälter angeordneten
einstellbaren Dosiereinrichtung für das Streugut und einer am Vorratsbehälter befestigten
Handkurbel zum Befördern des Streugutes in eine am unteren Ende des Vorratsbehälters
angeordnete Tülle, wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Tülle sich in Laufrichtung des Benutzers abfallend nach vorn erstreckt und um
eine senkrechte Achse am Vorratsbehälter hin-und herschwenkbar ist, und daß zwischen
Handkurbel und Tülle ein die Drehbewegung der Handkurbel in eine Pendelbewegung
der Tülle umwandelndes Antriebsgestänge angeordnet ist.
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Durch diese Ausbildung des Streugerätes wird durch die sich abfallend
nach vorn erstreckende und hin- und herschwenkbare Tülle, die sich etwa in Hüfthöhe
des Benutzers und somit weit entfernt vom Erdboden befindet' der große Vorteil erreicht,
daß das Verteilen des Streugutes über eine große Streubreite ermöglicht w.rd. Eine
großflächige Streubreite kann aber bei den bekannten Streugeräten infolge der nahe
über dem Erdboden vorgesehenen Anordnung des Mundstückes bzw. Streurades nicht erreicht
werden. Außerdem würde bei Verwendung eines Streurades eine größere Streubreite
eine hohe Drehzahl der Schleuderscheibe erfordern, was jedoch beim Handbetrieb kaum
möglich ist, da dies eine sehr schnelle Drehung der Handkurbel voraussetzt.
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Dasdie Drehbewegung der Handkurbel in eine Pendelbewegung der Tülle
um delnde Antriebsgestänge ist nach einem anderen Merkmal der Erfindung vorzugsweise
als Kurbeltrieb ausgebildet.
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Nach einem weiteren Merkmale der Erfindung ist der Kurbeltrieb mit
einer Einrichtung zum Einstellen der die Streubreite bestimmenden Pendelweite der
Tülle versehen. Durch eine derartige Einrichtung am Streugerät Ist es möglich, die
Streubreite der mit Dünger, Saatgut, Streusalz oder dgl. zu bestreuenden Fläche
durch die Pendelbewegung der Tülle, die einen kürzeren oder längeren Ausschlag haben
kann, von beispielsweise 1.00m auf 1.75m zu vergrößern oder aber auch von 1.50 m
auf 0.75m zu verkleinern.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist der Kurbeltrieb mit einer
Gewindespindel versehen, an deren Enden als Gelenke ausgebildete halbkugelförmige
Schalen vorgesehen sind, in die je ein Kugelkopf eingreift, von denen einer über
einen Arm mit der Handkurbel, der andere über eiii Winkelstück mit einem Zwischenstück
in Verbindung steht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann zwischen Vorratsbehälter
und Tülle ein den Behäiterauslauf bildendes, an der Schwenkachse der Tülle gelagertes
Zwischenstück angeordnet sein, an dem der Kurbeltrieb angreift. Da durch diese Ausführung
die Tülle nicht unmittelbar am Vorratsbehälter befestigt ist, ist es auf diese Weise
möglich, den Pendelausschlag der Tülle zu vergrößern und einen einwandfreien Austrag
zu gewährleisten.
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Einem anderen Merkmal der Erfindung zufolge ist der dem Zwischenstück
benachbarte Kugelkopf einem Arm zugeordnet, der durch das Innere des Zwischenstückes
hindurchgeführt und an beiden gegenüberliegenden Wandungen des Zwiachenstückes befestigt
ist.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist zwischen der Handkurbel
und dem ihr zugeordneten Kugelkopf die Einrichtung zum Einstellen der Streubreite
angeordnet, die vorteilhafterweise von einer an dem Arm angeordneten Lochreihe und
einem darin auswechselbar eingesetzten, den Kugelkopf tragenden Zapfen gebildet
ist. Durch eine derartige Ausführung ist es möglich, den mit dem Kurbeltrieb in
Verbindung stehenden Zapfen in eines der Löcher der Lochreihe einzusetzen, so daß
demzufolge die Pendelbewegung der Tüile beeinflußt werden und je nach der Anordnung
des Zapfens innerhalb der Lochreihe eine größere oder kleinere Streubreite für das
Streugut erzielt werden kann.
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In weiterer und zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann der
durch das Zwischenstück hindurchgeführte Abachnitt des Armes mit e'ner Bohrung zum
Befestigen eines in das Zwischenstück hineinragenden Drehzapfens versehen sein,
an dem ein als Verteilerflugel ausgebildetes Rührwerk angeordnet ist, wobei das
Zwischenstück mit der Tülle über den die Schwenkachse der Tülle bildenden Drehzapfen
an dem Vorratsbehälter gelagert ist.
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Das mit dem Drehzapfen verbundene Rührwerk dient dazu, dssim Vorratsbehälter
befindliche Streugut beim Betätigen der Handkurbel durch die einstellbare Dosiereinrichtung
zu befördern, so daß das Streugut in die Tülle fallen und von dieser ausgestreut
werden kann.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand des in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des tragbaren
Streugerätes und Figur 2 eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt.
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Das mit einem Tragriemen 1 versehene Streugerät besteht aus einem
das Streugut aufnehmenden Vorratebehälter 2, an dem eine dem Benutzer zugewandte
Bauchstütze 3 vorgesehen ist, n dem sich konisch nach untenverjüngenden Vorratsbehälter
2 befindet sich ein Zwischenboden 4, der mit Löchern 5 versehen ist, denen Löcher
6 gegenüber liegen, die Sich am trichterförmig auslaufenden Ende des Vorratsbehälters
befinden. Dieses Endstück des Vorratsbehälters 2 ist von einem den Behälterauslauf
für das Streugut bildenden bewegbaren Zwischenstück 7 umgeben. An dem Zwischen sich
stück 7 ist einen Laufrichtung des Benutzers abfallend nach vorn erstreckende Tülle
8 angeordnet, aus weicher das Streugut herausfällt.
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Das Zwischenstück 7 und die Tülle 8 sind an einer als Drehzapfen 9
ausgebildeten senkrechten Achse gelagert und gegenüber dem Vorratsbehalter 2 schwenkbar.
Am oberen Ende des Drehzapfens 9, der durch das trichterförmig auslaufende Ende
des Vorratsbehälters 2 und den Zwischenbojen 4 hindurchgeführt ist, befindet sich
ein als Verteilerflügel 10 ausgebildetes und eine oszillierende Elewegung durs;hführendes
Rührwerk, dem die Aufgabe zufällt, das Streugut durch die Löcher 5 und 6 zu befördern.
An dem Zwischenboden 4 greift eine Verbindungsstange 11 an, die an ihrem dem Zwischenboden
entgegengesetzten Ende mit einem halbkreisförmig gebogene Schieber 12 versehen ist,
an dem ein durch einen Schlitz 13 am Vorratsbehälter 2 hindurchgeführter Handgriff
14 angreift. Durch Betätigen dçs Hand griffes 14 wird dem Zwischenboden eine Drehbewegung
erteilt, so daß die
Löcher 5 am Zwischenboden 4 den Löchern 6 am
trichterförmig auslaufenden Ende des Vorratsbehälters 2 entweder genau gegenüberliegen
oder diese teilweise verdecken, so daß je nach den Erfordernissen eine große oder
kleine Menge vo n Streugut aus der Tülle 8 ausgestreut werden kann.
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Seitlich am Vorratsbehälter 2 ist eine an Platten 15 befestigte Handkurbel
16 mit einer als Kurbeltrieb 17 ausgebildeten Getriebekette angeordnet. Der Kurbeltrieb
17 dient dazu, die Drehbewegung der Handkurbel 16 in eine oszillierende Bewegung
des am Vorratsbehälter 2 angeordneten Zwischenstückes 7 und somit in einem Pendelbewegung
der Tülle 8 umzuwandeln.
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Zu diesem Zweck ist der Kurbeltrieb 17 mit einer Gewindespindel 18
versehen, deren Enden in halbkugelförmig ausgebildeten Schalen 19 auslaufen, in
die Kugelköpfe 20, 21 eingreifen, wobei der eine Kugelkopf 20 über einen Arm 22
mit der Handkurbel 16 und der andere Kugelkopf 21 über ein Winkelstück 23 mit dem
Zwischenstück 7 in Verbindung steht.
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bzw.
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Zum Einstellen des Streubereichesper Fkndelweite der Tülle 8 dient
eine Einrichtung, die mittels einer am Arm 22 angeordneten Lochreihe 24 und einem
in dieser auswechselbar eingesetzten, den Kugelkopf 20 tragenden Zapfen 25 gebildet
ist. Durch Einsetzen des Zapfens 25 in eines der Löcher der Lochreihe 24 kann die
Streubreite der Tülle 8 entweder verkleinert oder vergrößert werden. So kann je
nach den Erfordernissen beim Ausstreuen des Streugutes beispielsweise die bisherige
Streubreite von 1.50m auf 0.75m verkleinert oder aber auch im umgekehrten Fall von
1.00m auf 1.75m vergrößert werden. Demzufolge wird die Tülle 8 einerseits nur eine
verhättnismäßig kleine Pendelbewegung oder aber andererseits eine große hin-und
herschwingende Bewegung ausführen.
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An dem den Behälterauslauf für das Streugut bildenden Zwischenstück
7 befindet sich ein Arm 26, der über das Winkelstück 23 mit dem Kugelkopf 21 des
Kurbel triebes 17 in Verbindung steht. Der Arm 26 ist an den beiden gegenüberliegenden
Wandungen des Zwischenstückes 7 befestigt und mit einer Bohrung 27 für die Lagerung
der als Drehzapfen 9 ausgebildeten senkrechten Achse versehen.
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Anstelle der dem Einstellen der Streubreite der Tülle dienenden Einrichtung
die von einer an einem Arm des Kurbeltriebes angeordneten Lochreihe und einem darin
auswechselbar eingesetzten, den Kugelkopf tragenden Zapfen gebildet Ist, ist es
selbstverständlich auch möglich, den Kurbeltrieb mit einem einen Längsschlitz aufweisenden
Arm zu versehen, wobei durch Verschieben eines in den Längsschlitz eingreifenden
Stiftes die Schwingweite der Tülle den Erfordernissen entsprechend verändert werden
kann. Das tragauch bare Streugerät kann/auf einem I eichten fahrbaren Untersatz
aufgesetzt und gegebenenfails von der Radachse dieses Untersatzes angetrieben werden.