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Verfahren zur Erneuerung der Lauffläche
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von LanglauSskiern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erneuerung
der Lauffläche von Langlaufskiern, insbesondere aus Eunststoff, deren Laufflächenbelag
auf einen den Kern begrenzenden Untergurt aufgeleimt und aufgepreßt ist.
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Bei den heute gebräuchlichen Langlaufskiern aus Kunststoff ist der
Laufflächenbelag mit dem durch ein sog. Piberglaslaminat gebildeten Untergurt infolge
einer Diffusion des verwendeten Klebstoffs in die angrenzenden ßchichten praktisch
untrennbar verbunden. Ein Loslösen des Laufflächenbelags würde daher unweigerlich
eine Zerstörung des Fiberglaslaminats bedeuten und damit die gesamte Skisteifigkeits
und
-festigkeitsverteilung in Frage stellen. Aus diesem Grunde ging die Fachwelt bisher
davon aus, daß eine Erneuerung der Lauffläche bei Langlaufskjern nicht möglich ist,
was unter dem Slogan "für Langlaufskier gibt es keine neuen Sohlen" propagiert wurde.
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Es sind zwar schon Langlaufskier bekannt geworden, bei denen in den
Laufflächenbelag als Steighilfe dienende Fell streifen eingelassen sind, die ausgewechselt
werden können. Eine Erneuerung der in der Regel aus einem Kunststoffblatt bestehenden
Lauffläche, deren Verschleiß und Beschädigung bei normalem Gebrauch nicht zu vermeiden
ist, ist hierbei jedoch nicht möglich.
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Es sind ferner bereits Langlaufskier mit in den Laufflächenbelag eingeformten
Steighilfen, zum Beispiel mit einem sog. Schuppenbelag, bekannt, bei denen der Laufflächenbelag
über der gesamten Länge gesehen in mehrere Abschnitte unterteilt ist, wobei der
den Steighilfenbereich umfassende Abschnitt abnehmbar ist. Dieses abnehmbare Zwischenstück
wird hierbei durch einen sog. Haftkleber gehalten, der zwar eine Haftung an der
Unterlage gewährleistet, eine Diffusionsverbindung und damit praktisch eine einheitliche
Schicht aus Laufflächenbelag und Unterlage jedoch nicht möglich macht. Ganz abgesehen
davon ist eine durch einen derartigen Haftkleber bewerkstelligte Verbindung sehr
anfällig gegen Biegewechsellastbeanspruchung.
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Es besteht daher die Gefahr, daß das durch den genannten Haftkleber
gehaltene Zwischenstück bei starker Beanspruchung abplatzt. Offenbar infolge dieses
Umstands war es erforderlich, das auswechselbare Zwischenstück auf einen verhaltnismäßig
kurzen Bereich zu beschranken,so daß eine Abstützung an den benachbarten Abschnitten
möglich ist.
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Der Laufflächenbelag unterliegt jedoch nicht nur im Bereich der Steighilfe,
sondern auf seiner gesamten Länge
einer nicht unbeträchtlichen Beschädigungs-
und Verschleißgefahr, insbesondere wenn berücksichtigt wird, daß vielfach gestreute
oder sogar geräumte Straßen überquert werden, ohne die Skier abzunehmen. Hier war
bisher keine Abhilfe möglich. Unabhängig davon ergibt sich auch bei einer schonenden
Benutzung eine permanente Dickenabnahme des Laufflächenbelags. Sofern nun nach einer
gewissen Zeit ein neues Zwischenstück mit ursprünglicher Dicke eingesetzt wird,
ergeben sich Dickenunterschiede, die im Bereich der Stoßstellen in Form von Stufen
in Erscheinung treten, welche das Fahrverhalten nicht unwesentlich beeinträchtigen
können. Bereits hieran dürfte daher eine wiederholte Anwendung scheitern. Ganz abgesehen
davon ist jedoch mit der Unterbrechung der Lauffläche über der Länge des Skis prinzipiell
ein Steifigkeits- und Festigkeitsverlust verbunden.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindnng
unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen ein Verfahren eingangs erwähnter
Art zur Erneuerung der kompletten Lauffläche von Langlaufskiern zu schaffen, das
den ursprünglichen Skiaufbau im wesentlichen unberührt läßt und bei dem eine Beschädigung
der Laufflächenbelagunterlage und damit eine Verschlechterung der ursprünglichen
Skisteifigkeits- und -festigkeitsverteilung vermieden werden sowie gleichzeitig
ein hochfester Laufflächenbelaganschluß gewährleistet ist und das dennoch eine wiederholte
Laufflächenerneuerung gestattet.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung in überraschend
einfacher Weise dadurch, daß der beschädigte Laufflächenbelag zunächst spanabhebend
auf der gesamten Länge gleichmäßig zumindest bis auf Kratzertiefe abgetragen und
dann ein neuer Laufflächenbelag aufgeleimt und aufgepreßt wird.
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Diese Maßnahmen stellen sicher, daß der Originalskikorpus einschließlich
des Untergurts praktisch unversehrt erhalten bleibt. Es wird lediglich die verschlissene
Schicht des Laufflächenbelags ersetzt. Dieser Vorgang ist daher beliebig oft wiederholbar,
was in vorteilhafter Weise eine praktisch unbegrenzte Verlängerung der Skilebensdauer
ergibt. Infolge der spanabhebenden Abnahme der verschlissenen Schicht ist die Abnahmedicke
regulierbar, so daß die aus verbleibender Restschicht und neuem Belag sich ergebende
Gesamtdicke in weiten Grenzen wählbar ist. Gleichzeitig ist es hierdurch möglich,
aen,selben, in die benachbarten Oberflächen hineindiffundierenden und somit eine
einheitliche Schicht ergebenden Klebstoff wie bei der Neuherstellung zu verwenden,
so daß auch der neue Belag in die Gragkonstruktion einbezogen bleibt. Die erfindungsgemäßen
MaBnahmen machen es somit möglich, eine im Verlauf der Zeit praktisch nicht zu vermeidende
Ermüdung der Tragkonstruk -tion durch Vergrößerung der aus verbleibender Restschicht
bzw. verbleibenden Restschichten und neuem Belag sich ergebenden Gesamtdicke auszugleichen.
Die Federeigenschaften eines derart reparierten Skis sind somit dieselben wie im
Neuzustand oder noch besser. Dadurch, daß der alte Laufflächenbelag auf seiner gesamten
Länge gleichmäßig abgearbeitet wird, ist sichergestellt, daß Stufen bzw. Laufflächenbelagunterbrechungen,
welche das Fahrverhalten und die Festigkeit beeinträchtigen können, zuverlässig
vermieden sind.
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Vielfach hat es sich als ausreichend erwiesen, den beschädigten Laufflächenbelag
einfach bis auf die Tiefe seiner Laufrille bzw. Laufrillen abzutragen. Hierbei bleibt
einerseits eine ausreichende Restschicht erhalten und wird andererseits eine über
der gesamten Skibreite plane Auflagefläche für den Neubelag erreicht.
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Eine weitere besonders zweckmäßige Fortbildung der übergeordneten
Maßnahmen kann darin bestehen, daß der beschädigte Laufflächenbelag mittels einer
über die Breite des Skis sich erstreckenden Schleifwalze abgeschliffen wird. Diese
Maßnahme gewährleistet auf einfache Weise eine gleichmäßige Dickenabnahme über der
gesamten Skilänge und -breite und ermöglicht gleichzeitig eine ezakte Feinbearbeitung
der praktisch herzurichtenden Unterlage für den Neubelag.
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Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
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In der Zeichnung zeigen: Figur 1 den Querschnitt eines Langlaufskis
mit beschädigter Lauffläche vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur
2 den Querschnitt eines Langlaufskis mit erfindungsgemäß erneuerte Lauffläche und
Figur 3 den Querschnitt eines Langlaufskis mit mehrmals erneuerte Lauffläche.
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Der den Figuren zugrunde liegende Langlaufski besteht in an sich bekannter
Weise aus einem Leichtholzkern 1, der in einen geschäumten Kunststoffmantel 2 eingebettet
ist, der seinerseits laufflächenseitig durch einen über die gesamte Skibreite sich
erstreckenden Untergurt 3 und auf der gegenüberliegenden Oberseite durch einen entsprechenden
Obergurt 4 begrenzt ist. Der Untergurt 3 und der Obergurt 4 bestehen aus einem sog.
Fiberglaslaminat, d. h.
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aus hochfestem, glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Obergurt 4 ist
durch eine in der Regel mit einem Dekor versehene Deckschicht 5 abgedeckt. Auf den
Untergurt 3 ist ein aus einem Kunststoffblatt bestehender Laufflächenbelag 6 aufgepreßt.
Zur Herstellung einer praktisch untrennbaren Verbindung findet dabei in der Regel
ein Zweikomposentenklebstoff Verwendung, der in die angrenzenden Randzonen von Untergurt
3 und Laufflächenbelag 6 hineindiffundiert und somit praktisch eine einheitliche
Schicht ergibt.
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Der Laufflächenbelag ist im Laufe der Benutzung einem nicht vermeidbaren
Verschleiß unterworfen. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
dies durch Kratzer 7 angedeutet. Zur Beseitigung einer derartigen Beeinträchtigung
des Laufverhaltens wird die verschlissene bzw. beschädigte Oberflächenschicht 6a
des Laufflächenbelags 6 so weit abgeschliffen, daß sich eine saubere, im Querschnitt
ebene Auflagefläche ergibt.
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Normalerweise genügt es, wenn die Dicke der abzuschleifenden Oberflächenschicht
6a etwa der Kratzertiefe entspricht. Die vom ursprünglichen Laufflächenbelag 6 verbleibende,
mit dem Untergurt 3 praktisch untrennbar ver--bundene Restschicht 6b weist hierbei
die größtmögliche Dicke auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll der beschädigte
Laufflächenbelag 6 zur Bewerkstelligung einer über der gesamten Skibreite ununterbrochenen
Auflagefläche bis auf die Tiefe der Laufrille 8 abgeschliffen werden, was in Figur
1 durch die strichpunktierte Schleiflinie S angedeutet ist. Zum Abschleifen der
beschädigten Oberfläche des Laufflächenbelags 6 kann dieser einfach über eine hier
nicht näher dargestellte Schleifwalze geführt werden, deren Breite zumindest der
Skibreite entspricht. Vielfach kann es sich dabei als zweckmäßig erweisen, in einem
ersten Schruppvorgang die erwünschte
Belagabnahme durchzuführen
und die dabei entstehende Oberfläche in einem anschließenden Schlichtvorgang als
Auflagefläche für einen neuen Laufflächenbelag herzurichten. Unter Umständen kann
sich hieran noch ein Poliervorgang anschließen.
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Auf die so vorbereitete, glatte und über der gesamten Skibreite ebene
Oberfläche der vom ursprünglichen Laufflächenbelag 6 verbleibenden, mit dem Untergurt
3 praktisch untrennbar verbundenen Restschicht 6b wird ein neuer Laufflächenbelag
9 aufgebracht. Dieser Zustand liegt der Figur 2 zugrunde. Der neue Laufflächenbelag
9 wird zweckmäßig in derselben Weise auf die verbleibende Restschicht 6b des ursprünglichen
Laufflächenbelags 6 aufgebracht, wie bei der Neuherstellung des Skis der Laufflächenbelag
6 auf den Untergurt 3 aufgebracht wurde. Zweckmäßig findet demnach ein Zweikomponentenklebstoff
Verwendung, der praktisch eine untrennbare Verbindung herstellt. Zur Bewerkstelligung
einer sauberen Anlage wird der neue Laufflächenbelag 9 aufgepreßt.
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Bei einem erneuten Verschleiß der so erneuerten Lauffläche läßt sich
das vorstehend geschilderte Reparaturverfahren ohne weiteres wiederholen, wie in
Figur 3 angedeutet ist. Der zweite Laufflächenbelag 9 wird dabei zur Vorbereitung
einer Auflagefläche für einen neuen Laufflächenbelag 10 ganz oder teilweise abgeschliffen.
Bei dem der Figur 3 zugrunde liegenden Ausführungsbeispiel ist der zweite Laufflächenbelag
9 wis auf eine Restschicht 9b abgeschliffen. Die praktisch untrennbare Verbindung
des Untergurts 3 mit der bzw. den verbleibenden Restschicht bzw. Restschichten 6b
bzw. 6b und 9b ergibt zusammen mit dem jeweils neuen Laufflächenbelag 9 bzw. 10
eine Verdikkung des tragenden Untergurts und ermöglicht somit eine
Erhöhung
der Tragfähigkeit. Das erfindungsgemäße Reparaturverfahren gibt somit in vorteilhafter
Weise gleichzeitig eine Möglichkeit an die Hand, die im Laufe der Zeit nicht vermeidbare
Ermüdung der ursprünglichen Tragkonstruktion durch die vorstehend geschilderte Verdickung
individuell auszugleichen.
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Vorstehend sind zwar einige vorteilhafte Busfuhrungsbeispiele näher
erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. Vielmehr
stehen dem Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung,-um den allgemeinen
Gedanken der erfindungsgemäßen Lösung an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen.
So wäre es beispielsweise auch möglich, den beschädigten Laufflächenbelag vollständig
abzuschleifen.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist auch darin zu sehen, daß
es nunmehr möglich ist, bei der Reparatur die Art der Steighilfe zu wechseln. So
kann ohne weiteres da wo früher ein Schuppen- oder Stufenbelag vorgesehen war, ein
Belag mit Fellstreifen vorgesehen werden und umgekehrt.