DE3012171C2 - Verfahren zum Regeln der Förderleistung einer Baggervorrichtung mit Saugrohr - Google Patents
Verfahren zum Regeln der Förderleistung einer Baggervorrichtung mit SaugrohrInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02F—DREDGING; SOIL-SHIFTING
- E02F3/00—Dredgers; Soil-shifting machines
- E02F3/04—Dredgers; Soil-shifting machines mechanically-driven
- E02F3/88—Dredgers; Soil-shifting machines mechanically-driven with arrangements acting by a sucking or forcing effect, e.g. suction dredgers
- E02F3/90—Component parts, e.g. arrangement or adaptation of pumps
- E02F3/907—Measuring or control devices, e.g. control units, detection means or sensors
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Regeln der Förderleistung einer Baggervorrichtung mit
Saugrohr gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus der US-PS 33 80 179 ist es bekannt, die tatsächliche Lösekraft am Schneidkopf einer Baggervorrichtung
mit Saugrohr (Ist-Lösekraft) zeitlich im wesentlichen unverzögert über die Belastung der den Schneidkopf
antreibenden Hydraulikmotoren zu ermitteln. Die Ist-Lösekraft wird dann auf elektrischem Wege mit einer
Soll-Lösekraft verglichen, welche der Baggerführer von Hand an einem Potentiometer einstellen kann. Das
Steuersignal dieser Vergleichsmessung wird anschließend zur Leistungsregelung der Hydraulikpumpe benutzt,
welche sowohl die Schneidkopfmotoren als auch einen Seilwindenmotor speist.
Neben dem Vergleich der Soll/Ist-Lösekraft wird im bekannten Fall außerdem die Konzentration des im
Saugrohr strömenden Erdboden/Wasser-Gemischs ermittelt und ständig mit einer durch den Baggerführer an
einem Potentiometer einstellbaren optimalen Konzentration (Soll-Konzentration) in Vergleich gesetzt. Das
Steuersignal aus dieser Vergleichsmessung wird ebenfalls zur Regelung der Hydraulikpumpe herangezogen,
wobei sich die aus den beiden Vergleichsmessungen ergebenden Steuersignale gegenseitig überlagern können.
Ein Mangel ist bei dem gattungsgemäßen Verfahren der US-PS 33 80 179 darin zu sehen, daß die Soll-Lösekraft
von Hand vorgegeben werden muß, um sie während des Baggerbetriebs mit der Ist-Lösekraft fortlaufend
vergleichen zu können. Dabei kann die Größe der Soll-Lösekraft aber nur nach dem subjektiven Eindruck bzw.
der Erfahrung des Baggerführers eingestellt werden oder sie wird dem Baggerführer anhand von Tabellen
vorgeschrieben. In jedem Fall muß der Baggerführer jedoch die Beschaffenheit des unter der Wasseroberfläche
zu lösenden Erdbodens einschätzen. Erst dann kann er anhand dieser naturgemäß rein subjektiven Schätzung
% die nach seiner Meinung optimale Lösekraft als Soll-Lösekraft am Potentiometer einstellen.
\ Ein weiterer Nachteil haftet dem bekannten Verfahren dadurch an, daß die Konzentrationsmessung des
., Erdboden/Wasser-Gemischs in einem Bereich der Baggervorrichtung erfolgt, der sich in einem erheblichen
ι 40 Abstand vom Schneidkopf befindet. Zum Zeitpunkt der Messung der Gemischkonzentration ist also die zur
Bereitstellung dieser Gemischkonzentration erforderliche Lösekraft bereits gemessen worden und hat dadurch
schon Eingang in den Regelkreis gefunden. Der Zeitpunkt der Lösekr?,ftmessung liegt mithin um einen solchen
Betrag vorversetzt zu der Messung der Gemischkonzentration, der durch die Zeit gebildet wird, welche das
' Gemisch benötigt, um von dem Schneidkopf zur Meßstelle am Saugrohr zu gelangen. Die jeweils festgestellte
Gemischkonzentration steht daher im bekannten Fall in einer nur grob verzerrten Beziehung zu der zu diesem
Zeitpunkt festgestellten Lösekraft.
Dies kann nun zur Folge haben, daß eine Beeinflussung der Pumpe zur Speisung der Hydraulikmotoren im
' Sinne einer Erhöhung oder Verringerung ihrer Pumpenleitung erfolgt, obwohl die Messung der Ist-Konzentration
und ihr Vergleich mit der Soll-Konzentration ergibt, daß eine Veränderung der Lösekraft eigentlich nicht
^ 50 erforderlich ist. Andererseits kann bei Abweichungen der Ist-Konzentration vor. der Soll-Konzentration eine
. \ Übereinstimmung der Ist-Lösekraft mit der Soll-Lösekraft festgestellt werden. Dies führt dennoch zu einer
t Veränderung der Pumpenleistung, weil die gemessene Ist-Konzentration mit der gewünschten optimalen Ge-
mischkonzentration nicht übereinstimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff des Patentanspruchs beschriebene Verfahren
zum Regeln der Förderleistung einer Baggervorrichtung mit Saugrohr so zu verbessern, daß zur Erzielung einer
^ optimalen Förderleistung die für diese maßgebliche optimale Lösekraft fortlaufend selbsttätig in Abhängigkeit
von dem Widerstand des zu lösenden Erdbodens einstellbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
aufgeführten Merkmalen.
ι 60 Die Erfindung beruht auf der Erwägung, daß die Förderleistung der Baggervorrichtung in einer direkten
Beziehung zu der Kraft steht, die zum Lösen des Erdbodens unterhalb der Wasseroberfläche erforderlich ist.
Das bedeutet beispielsweise, daß bei einem Schneid-Saugbagger eine Beziehung zwischen der Lösekraft und
: dem am Schneidkopf auftretenden Drehmoment sowie der Spannung in den den Schneidkopf bewegenden
Kabeln oder Seilen existiert. Bei einem Schneidrad besteht eine Beziehung zwischen dem am Schneidrad
auftretenden Drehmoment und der erforderlichen horizontalen Spannung sowie zwischen den Lösekräften und
den Spannungen im Material des Saugrohrs.
Ausgehend von diesen Überlegungen besteht nun ein grundlegender Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
darin, daß eine zeitliche Koordination des Meßwerts der Gemischkonzentration im Saugrohr mit dem für
eine bestimmte Zeit gespeicherten und dadurch künstlich verzögerten Meßwert der tatsächlichen Lösekraft
herbeigeführt wird. Zu diesem Zweck wird das Ergebnis der Messung der tatsächlichen Lösekraft nicht sofort in
den Regelkreis eingegeben, sondern gespeichert. Die Dauer der Speicherung entspricht der Zeit welche das
Gemisch vom Zeitpunkt der Lösekraftmessung an benötigt, um bis zu der Stelle im Saugrohr zu gelangen, an der
die Gemischkonzentration gemessen wird. Nach der Feststellung der jeweiligen Ist-Gemischkonzentration und
dem anschließenden Vergleich mit der vorgegebenen Soll-Konzentration als Führungsgröße wird ein hierbei
gegebenenfalls erzeugtes Steuersignal aufgrund einer Abweichung der Ist-Konzentration von der Soll-Konzentration
mit dem um die Laufzeit des Gemischs im Saugrohr verzögerten Signal über die Höhe der tatsächlichen
Lösekraft in Vergleich gesetzt Aus diesem Vergleich entsteht dann ein Differenzsignal, das jetzt die Stellgröße
für die selbsttätige Anpassung der tatsächlichen Lös-ikraft bildet
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der Meßwert der Gemischkonzentration
dem Meßwert der Lösekraft, welcher zum Zeitpunkt des Entstehens der Gemischkonzentration
ermittelt wurde, direkt zeitlich zugeordnet ist Durch diese direkte Zuordnung — bedingt durch die bewußte
Speicherung des MeUwertsignals aus der Lösekraftmessung — wird die bislang als unvermeidlich in Kauf
genommene zeitliche Verzerrung der Vergleichsmessungen und eine dadurch hervorgerufene fehlerhafte Änderung
der Lösekraft vermieden. Als einzige vorgegebene Konstante wird die Soll-Konzentration als Führungsgröße bei der Einstellung der optimalen Förderleistung verwendet Im Gegensatz zum bekannten Verfahren
gemäß der US-PS 33 80 179 wird mithin die optimale Lösekraft laufend den Verhältnissen angepaßt welche die
Baggervorrichtung unterhalb der Wasseroberfläche vorfindet und für den Baggerführer nicht einsehbar sind.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild, das das Prinzip der erfindungsgemäßen Regelung verdeutlicht;
F i g. 2 ein Blockschaltbild, das zeigt, wie die Förderleistung geschätzt werden kann und
F i g. 3 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zum Erhalten eines Stellsignals.
Bei einem Saugbagger wird das Verhältnis zwischen Konzentration und Förderleistung durch folgende
Beziehung definiert:
Förderleitung = Konzentration χ VM χ Fläche (1)
Die Konzentration wird wie folgt definiert:
Konzentration = (Yn, - 1) / (Ys - 1) (2)
Dabei sind:
Vm: Die Geschwindigkeit des ausgebaggerten Gemischs in der Leitung.
Fläche: Die Querschnittsfläche der Leitung.
Ym: Das spezifische Gewicht des ausgebaggerten Gemischs und
Ys: das spezifische Gewicht des Bodenmaterials.
Fläche: Die Querschnittsfläche der Leitung.
Ym: Das spezifische Gewicht des ausgebaggerten Gemischs und
Ys: das spezifische Gewicht des Bodenmaterials.
Der Wert »1« in Gleichung (2) entspricht dem spezifischen Gewicht von Wasser.
Um die Kraft zu messen, kann eine der zuvor erwähnten Möglichkeiten ausgewählt werden, beispielsweise die
Spannung in einem zum Voranbewegen der Baggervorrichtung dienenden Zugkabel.
Der gemessene Wert wird auf die gleiche Weise verzögert und gefiltert, wie es für das Signal der Konzentrationsmeßeinrichtung
gemäß Laplace bekannt ist, mittels e-p™und \l(pt+1).
In dieser Beziehung ist 7c?die Verzögerungszeit und t der Zeitfaktor.
Die Verzögerungszeit ist die Zeitspanne, die bei der Registrierung einer Messung vergeht. In der Regelungstechnik ist es üblich, diese Verzögerung oder Totzeit durch die Beziehung e -PTd auszudrücken.
Die Beziehung ist ebenfalls aus der Regelungstechnik bekannt. Mit einem Eingabewert χ und einem
Ausgabewert y ist
1
pt + \
pt + \
Beim Messen der Konzentration hat die Verzögerungszeit einen großen Wert. Beim Messen der Kraft ist dies
nicht der Fall.
Das Messen der Konzentration liefert ein Signal, das gemäß folgender Beziehung proportional zur Förderleistung
ist:
Fc = Vn, χ Konzentration (3)
Als Fc kann gemäß Beziehung (1) die Förderleistung angenommen werden.
Danach wird der Quotient von Fc und der gemessenen Kraft F definiert, wobei dieser Quotient K das
Verhältnis zwischen der Kraft F und der Konzentration oder Förderleistung angibt, wodurch die größte
zulässige Kraft Fmax, bei der die Konzentration und die Förderleistung am größten sind, errechnet werden kann.
Hierfür ist folgende Beziehung wichtig:
Fmax = Vn, χ (optimale Konzentration) x K (4)
oder
Fmax = (optimale Förderleistung) χ Κ (5)
Die Differenz zwischen der tatsächlichen Kraft F und der optimalen Kraft Fnm kann jetzt zum Regeln des
Baggervorgangs verwendet werden, derart, daß die Kraft F sich der Kraft F„,.„ so weit wie möglich annähen.
Dies kann durch Änderung der Bewegungsgeschwindigkeit der Baggervorrichtung durchgeführt werden, indem
die Baggertiefe vergrößert oder verkleinert und/oder die Dicke des Abtrags gesteuert wird.
Das Verhältnis K wird kontinuierlich definiert, so daß die maximale Kraft kontinuierlich den sich ändernden
Baggerverhältnissen, wie die Härte des Bodens, angepaßt wird.
Das Blockschaltbild gemäß F i g. 1 zeigt bei F die Eingabemessung der vorhandenen Kraft, die mittels der
Laplace-Formel einen Wert ergibt, der durch den Wert Fc der tatsächlich gemessenen Konzentration dividiert
wird.
Das dadurch erhaltene Verhältnis K wird mit der optimalen Konzentration multipliziert und ergibt die
optimale Kraft F^x, die bei Eauf der rechten Seite des Diagramms mit der bestehenden Kraft Fverglichen und
in die Regelvorrichtung eingegeben wird.
Aus dem Blockschaltbild der F i g. 2 geht weiterhin hervor, daß, wenn die bestehende Kraft F mit dem
Förderleistungssignal Fc multipliziert und durch das Verhältnis K dividiert wird, eine Messung der Förderleistung
gemäß folgender Beziehung erhalten wird:
Geschätzte Förderleistung = Konzentration χ Geschwindigkeit des Gemische χ Fläche χ F/K (6)
= kFc χ F/K
F ä g. 3 lehrt weiterhin, daß das Fehlsignal bei E, das die Differenz zwischen Fma, und F ist, durch einen
PID-Regler in ein Stellsignal umgewandelt werden kann, das zum Regeln beispielsweise der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Winde auf der Halteseite dienen kann.
Um die Lösekraft F zu messen, kann die Messung des Motorstroms bei einem Elektromotor oder des
Flüssigkeitsdrucks bei einem Hydraulikmotor des Schneidwerks und am Motor der Winde erfolgen. Die Stärke
des Stroms bzw. des Flüssigkeitsdrucks bildet einen Faktor, der eine direkte Beziehung zu der vom Motor zu
liefernden Kraft hat.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Regeln der Förderleistung einer Baggervorrichtung mit Saugrohr, bei dem in Abhängigkeit von der gemessenen Konzentration des Erdboden/Wasser-Gemisches im Saugrohr unter Berücksichtigung der erwünschten, für die optimale Förderleistung optimalen Konzentration die Lösekraft oder die Lösekräfte der Baggervorrichtung eingestellt werden, wozu die Differenz zwischen der für eine optimale Förderleistung erforderlichen optimalen Lösekraft und der tatsächlichen Lösekraft als Stellgröße gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die sich bei ändernden Baggerverhältnissen in dem zu lösenden Boden für optimale Konzentration ändernde optimale Lösekraft (Fmax) kontinuierlich angepaßt wird an dasίο Verhältnis zwischen der im Saugrohr gemessenen Konzentration des Gemisches und der tatsächlichen Lösekraft (F) und daß hierbei der Weri für die tatsächliche Lösekraft mit einer Verzögerung eingegeben wird, die der für das Bereitstellen des Meßwertes für die tatsächliche Konzentration benötigten Zeit entspricht
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