DE3011805C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen vertikal und horizontal ver­ stellbaren Fahrzeugsitz für Panzerfahrzeuge nach dem Oberbe­ griff des Anspruches 1.

Bei einem bekannten Fahrzeugsitz für Panzerfahrzeuge (DE-GM 74 09 193) ist die Sitzeinheit, bestehend aus einer Sitzscha­ le und einer damit gelenkig verbundenen Rückenlehne, in Ab­ hängigkeit davon, ob er als linker oder als rechter Sitz im Fahrzeug angebracht werden soll, auf einem horizontalen Füh­ rungsschlitten angeordnet, der an einer seiner beiden Seiten mit einem vertikal verstellbaren Führungsschlitten verbunden ist, der seinerseits durch zwei Druckfedern abgestützt und an einer vertikalen Profilschiene als alleinige Aufhängung für die gesamte Sitzeinrichtung geführt ist. Über die Länge der Profilschiene sind mehrere Rastöffnungen für einen gegen den Druck einer Feder am Führungsschlitten verlagerbaren Rastbol­ zen vorgesehen.

Bei dem bekannten Fahrzeugsitz müssen, je nachdem, ob der Sitz für eine rechte oder linke Anordnung im Fahrzeug be­ stimmt ist, jeweils entsprechende Trag- und Führungseinrich­ tungen vorhanden sein, und außerdem werden auch jeweils ge­ sonderte Sitzeinheiten für links- oder Rechtsmontage benö­ tigt, es sei denn, die vorhandenen Sitzeinheiten sind von vornherein mit einer rechten und mit einer linken Befesti­ gungseinheit zur wahlweisen Verwendung als rechter oder lin­ ker Sitz ausgebildet.

Dies bedingt einmal die Anfertigung unterschiedlicher Trag- und Führungseinrichtungen und auch unterschiedlicher Sitzein­ heiten für den Rechts- oder Linksanbau derartiger Sitze im Fahrzeug, und außerdem ist auch eine doppelte Ersatzteilhal­ tung für beide Ausführungsarten notwendig. Hinzu kommt, daß bei den bekannten Sitzkonstruktionen die Sitzschale auch häu­ figer als Standfläche benutzt wird und dadurch einem erhöhten Verschleiß unterliegt, da es mitunter schwierig und umständ­ lich ist, den Sitz im engen Fahrzeug zur Seite zu schwenken, wenn zum Beispiel die Umgebung stehend von der Turmluke aus beobachtet werden soll.

Bei einem anderen bekannten vertikal und horizontal verstell­ baren Fahrzeugsitz (DE-GM 74 11 592) ist eine extrem niedrige Profilplatte am Fahrzeugboden befestigt, die die gesamte Sitzführung horizontal verschieben läßt, wobei der Sitz durch einen Hebel mit Doppelverriegelung, der an der Sitzführung schwenkbar gelagert ist, in keilförmigen Nuten der Profil­ platte arretiert wird. Bei diesem Fahrzeugsitz ist ein einzi­ ger Sitzträger, der Sitzpolster und Rückenlehne aufnimmt, mittels Laufrollen in der Sitzführung mit einem geringen Nei­ gungswinkel vertikal verstellbar gelagert und wird durch Zug­ federkraft in die höchste Sitzstellung gezogen. Dabei wird der Sitz durch einen Rastbolzen arretiert, der in eine Anzahl von vertikal übereinander angeordneten Rastöffnungen in der Sitzführung eingreift und durch Verdrehen über zwei gegenein­ ander auflaufende Schrägen einen horizontalen Hub bewirkt, so daß der Rastbolzen die Rastöffnungen in der Sitzführung zur vertikalen Sitzverstellung durch Körperbelastung freigibt und durch Druckfederkraft in der nächsten Vertikalverstellung selbsttätig wieder einrastet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Fahr­ zeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bei einfacher Ausbildung der verwendeten Bauteile dahingehend zu verbes­ sern, daß alle wesentlichen Bauteile für die Verwendung des Sitzes sowohl als rechter als auch als linker Sitz im Fahr­ zeug jeweils einheitlich ausgebildet sind, und daß lediglich die Konsole für die Anordnung des Sitzes am senkrechten Füh­ rungsschlitten für die Vertikalverstellung des Sitzes in zwei Ausführungsformen - einmal für die rechte und einmal für die linke Verwendung des Sitzes - vorrätig gehalten werden muß.

Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung durch das Kennzeichen des Anspruches 1, während in den Ansprüchen 2 bis 5 besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet sind.

Durch die Erfindung ergibt sich außer der einheitlichen Bau­ weise für die Rechts- und Linksausführung aufgrund des An­ spruches 2 auch der weitere Vorteil, daß nur die Sitzschale hochgeklappt zu werden braucht, um die unmittelbar darunter angeordnete Standfläche freizugeben, ohne den ganzen Sitz verfahren zu müssen, wie dies bei den bekannten Sitzkonstruk­ tionen erforderlich ist.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen Fahrzeugsitz in Seitenansicht,

Fig. 2 eine Vorderansicht des Sitzes in Richtung des Pfei­ les II von Fig. 1,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch die Sitzkonstruktion gemäß Schnittlinie III-III von Fig. 1,

Fig. 4 eine vergrößerte Teildarstellung - teilweise ge­ schnitten - des Ausschnittes IV von Fig. 2,

Fig. 5 eine Teilansicht von Einzelheiten des Sitzes in Richtung des Pfeiles V von Fig. 2 und

Fig. 6 einen weiteren Teilschnitt durch den Fahrzeugsitz gemäß Schnittlinie VI-VI von Fig. 2.

Der in der Zeichnung gezeigte Fahrzeugsitz 1 für Panzerfahr­ zeuge kann sowohl als Fahrer-, Kommandanten- als auch als Be­ obachtersitz einheitlich Verwendung finden.

Der Fahrzeugsitz 1 ist an einem senkrechten ersten Führungs­ schlitten 2 und an einem horizontalen zweiten Führungsschlit­ ten 20 vertikal und horizontal verstellbar angeordnet. Der erste Führungsschlitten 2 wird durch zwei parallel zueinander angeordnete senkrechte Druckfedern 3, 4 abgestützt und ist an vertikalen Profilschienen 5 geführt, die als alleinige Auf­ hängung des Fahrzeugsitzes 1 an der Innenbordwand der Fahr­ zeugwanne befestigt werden.

An den Profilschienen 5 befinden sich mehrere Rastöffnungen 6, 6 a, 6 b, 6 c . . . für einen gegen den Druck einer Feder 7 (Fig. 6) am ersten Führungsschlitten 2 verlagerbaren Rastbol­ zen 8.

Der Fahrzeugsitz 1 besitzt ferner eine hochklappbare Sitz­ schale 10, unter der unmittelbar eine horizontale Standfläche 11 mittig angeordnet ist, die mit dem Fahrzeugsitz 1 eine Baueinheit bildet und bis zum vorderen Ende der Sitzschale 10 reicht. Die Standfläche 11 ist zusammen mit dem Sitz 1 an dem zweiten Führungsschlitten 20 befestigt, der an einer von dem ersten Führungsschlitten 2 horizontal zur Seite gerichteten Konsole 21, die auch als Sitzträger bezeichnet werden kann, mit zwei parallel zueinander und in einer Horizontalebene an­ geordneten Längsführungen 22, 23, die im Querschnitt C-förmig ausgebildet sind, beweglich und in verschiedenen Stellungen festlegbar geführt ist.

Wie insbesondere in Fig. 3 und 5 der Zeichnung zu erkennen ist, besteht die Konsole 21 für den zweiten Führungsschlitten 20 aus zwei vom ersten Führungsschlitten 2 im wesentlichen gabelförmig nach außen hervorstehenden Seitenwangen 24, 25, zwischen deren Enden sich eine nach unten offene U-Profil­ schiene 26 erstreckt, die parallel zu dem ersten Führungs­ schlitten 2 ausgerichtet ist und an ihren beiden Längsseiten 26 a, 26 b die beiden Längsführungen 22, 23 für den horizonta­ len zweiten Führungsschlitten 20, die als Kugellagerführungen ausge­ bildet sind, aufweist. An der Oberseite 26 c der U-Profil­ schiene 26 befindet sich eine Rastschiene 27 (Fig. 1 und 3) für einen von der Vorderseite des Fahrzeugsitzes 1 her betä­ tigbaren Sperriegel 28.

Wie in Fig. 6 der Zeichnung weiterhin zu erkennen ist, ist die Profilschiene 5 mit zwei seitlichen Kugellager-Führungen 51, 52 ausgebildet, die ebenso wie die Längsführungen 22, 23 einen im wesentlichen C-förmigen Querschnitt haben und einan­ der beiderseits der beiden Druckfedern 3, 4 in einer gemein­ samen senkrechten Mittelebene 53 mit den Federn 3, 4 spiegel­ symmetrisch gegenüberliegen. Im Gegensatz zu den beiden Längsführungen 22, 23 weisen die beiden außenliegenden C-Pro­ filschienen 51 a, 52 a der Kugellager-Führungen 51, 52 nicht nach außen, sondern sind mit ihren C-Profilöffnungen gegen­ einandergerichtet, so daß der erste Führungsschlitten 2 an den beiden innenliegenden Kugelschienen 51 b, 52 b der Kugella­ ger-Führungen 51, 52 durch zwei beiderseits der Druckfedern 3, 4 abgewinkelte Halter 54, 55 befestigt ist. Alle Kugella­ ger-Führungen können durch sogenannte Dichtbesen 56 gegen das Eindringen von Staub und Schmutz geschützt sein.

Wie in Fig. 4 und 6 der Zeichnung weiterhin zu erkennen ist, weist die Profilschiene 5 in der Mitte zwischen den beiden Druckfedern 3, 4 eine Rastschiene 57 mit den Rastöffnungen 6, 6 a, 6 b, 6 c . . . für den Rastbolzen 8 am ersten Führungsschlit­ ten 2 auf. Für die Verriegelung des ersten Führungsschlittens 2 in unterschiedlichen Höhenlagen besitzt der Rastbolzen 8 zwei koaxial nebeneinanderliegende Außenbuchsen 81, 82, die als Kurvenscheiben mit gegeneinandergerichteten schrauben­ gangförmigen Kurvenflächen 81 a, 82 a ausgebildet sind. Die mehr zur Mitte angeordnete erste Außenbuchse 81 ist am Bol­ zenschaft 8 a drehbar angeordnet, während die zweite Außen­ buchse 82 am rückwärtigen Ende des Bolzens 8 derart befestigt ist, daß der Rastbolzen 8 durch Verdrehen der Außenbuchse 81 entgegen der Wirkung der Feder 7 von Fig. 6 mittels der am Bolzenende durch einen Splint oder Stift 83 befestigten zwei­ ten Außenbuchse 82 axial so weit verlagert werden kann, daß das vordere Bolzenende außer Eingriff mit den Rastöffnungen 6, 6 a, 6 b . . . an der Rastschiene 57 kommt.

Damit der Fahrzeugsitz 1 nur im belasteten Zustand verstellt werden kann, weist der Rastbolzen 8 an seinem vorderen Ende in an sich bekannter Weise eine Nut 84 auf, mit der er unter dem Druck der Federn 3, 4 in den Rastöffnungen 6, 6 a, 6 b . . . solange sicher festgehalten wird, wie der Fahrzeugsitz 1 un­ belastet ist.

Claims (5)

1. Vertikal und horizontal verstellbarer Fahrzeugsitz für Panzerfahrzeuge, mit einer an einer Innenbordwand der Fahrzeugwanne vertikal befestigten Profilschiene und ei­ nem entlang der Profilschiene vertikal verschiebbaren, durch zwei an der Profilschiene parallel nebeneinander angeordnete Druckfedern abgestützten ersten Führungs­ schlitten, an dem ein mit dem Fahrzeugsitz verbundener horizontal und parallel zur Innenbordwand verschiebli­ cher zweiter Führungsschlitten geführt ist, wobei über die Länge der Profilschiene mehrere Rastöffnungen vorge­ sehen sind, in die ein am ersten Führungsschlitten ange­ ordneter Rastbolzen gegen den Druck einer Feder einrast­ bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Führungsschlitten (2) als von der Profil­ schiene (5) seitlich abstehende Konsole (21) ausgebildet ist und zwei parallel zueinander und in einer Horizon­ talebene angeordnete Längsführungen (22, 23) aufweist, in denen der zweite Führungsschlitten (20) horizontal beweglich geführt ist, wobei der Fahrzeugsitz (1) auf der Oberseite des zweiten Führungsschlittens (20) ver­ schwenkbar befestigt ist.

2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er mit seiner hochklappba­ ren Sitzschale (10) auf einer unmittelbar darunter mit­ tig angeordneten, bis zum vorderen Ende der Sitzschale (10) reichenden horizontalen Standfläche (11) befestigt ist, die mit dem Fahrzeugsitz (1) eine Baueinheit bildet und mit diesem an dem zweiten Führungsschlitten (20) be­ festigt ist. (Fig. 1)

3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsole (21) für den zweiten Führungsschlitten (20) aus zwei vom ersten Führungsschlitten (2) im wesentlichen gabelförmig nach außen gerichteten Seitenwangen (24, 25) besteht, zwi­ schen deren Enden sich parallel zum ersten Führungs­ schlitten (2) eine nach unten offene U-Profilschiene (26) erstreckt, an deren beiden Längsseiten (26 a, 26 b) zwei Kugellager-Führungen als Längsführungen (22, 23) angeordnet sind und an deren Oberseite (26 c) eine Rast­ schiene (27) für einen von der Vorderseite des Fahrzeug­ sitzes (1) her betätigbaren Sperriegel (28) angebracht ist. (Fig. 5 und 6)

4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Profil­ schiene (5) mit zwei einander beiderseits der beiden Druckfedern (3, 4) und in einer gemeinsamen senkrechten Mittelebene (53) mit diesen spiegelsymmetrisch gegen­ überliegenden senkrechten Kugellager-Führungen (51, 52) ausgebildet ist, an deren beiden innenliegenden Kugel­ schienen (51 b, 52 b) der erste Führungsschlitten (2) durch zwei beiderseits der senkrechten Druckfedern (3, 4) abgewinkelte Halter (54, 55) befestigt ist. (Fig. 6)

5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Pro­ filschiene (5) in der Mitte zwischen den beiden Druckfe­ dern (3, 4) eine Rastschiene (57) mit den Rastöffnungen (6, 6 a, 6 b . . .) für den am ersten Führungsschlitten an­ geordneten Rastbolzen (8) aufweist, und daß der Rastbol­ zen (8) für die Verriegelung in unterschiedlichen Höhenlagen des ersten Führungsschlit­ tens (2) zwei koaxial nebeneinanderliegende Außenbuchsen (81, 82) aufweist, die als Kurvenscheiben mit gegeneinandergerichteten schraubengangförmigen Kurvenflächen (81 a, 82 a) ausgebil­ det sind und von denen die erste Außenbuchse (81) am Bolzenschaft (8 a) drehbar angeordnet und die zweite Aus­ senbuchse (82) am rückwärtigen Ende des Bolzens (8) der­ art befestigt ist, daß durch Verdrehen der ersten Außen­ buchse (81) der Rastbolzen (8) entgegen Federwirkung mittels der am Bolzenende befestigten zweiten Außenbuch­ se (82) axial verlagerbar ist. (Fig. 4 und 6)