DE3011480C2 - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J23/00—Details of transit-time tubes of the types covered by group H01J25/00
- H01J23/16—Circuit elements, having distributed capacitance and inductance, structurally associated with the tube and interacting with the discharge
- H01J23/24—Slow-wave structures, e.g. delay systems
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- Microwave Tubes (AREA)
- Particle Accelerators (AREA)
Description
Die Erfindung geht aus von einer Verzögerungsleitung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 wie sie aus der DE-OS 19 05 410 bekannt ist. Wanderfeldröhren mit
solchen Verzögerungsleitungen finden insbesondere bei sehr
hohen Frequenzen, z. B. Millimeterwellen Verwendung.
Es sind bereits verschiedene grundsätzliche Bau
arten von Verzögerungsleitungen zur Verwendung bei Wander
feldröhren bekannt. Bei niedrigen Leistungen und relativ
niedrigen Frequenzen wird in großem Umfang von einer leit
fähigen Wendel und zahlreichen Abwandlungen dieser Konstruk
tion Gebrauch gemacht. Bei höheren Leistungen ist die Ver
wendung von Leitungen mit gekoppelten Hohlräumen gebräuch
lich. Bei Millimeterwellen werden an die Verzögerungslei
tung sehr hohe Anforderungen gestellt. Die Abmessungen der
Teile sind so klein, daß ihre Herstellung das Hauptproblem
bildet. Auch bezüglich der elektrischen Verluste und der
Wärmeabfuhr ergeben sich erhebliche Probleme. Zu den bekann
ten brauchbaren Leitungen gehört eine kammähnliche Konstruk
tion mit einer Reihe von parallelen Viertelwellenlängen-
Flügelzähnen. Wenn der Elektronenstrahl über die Enden der
Zähne hinweg läuft, ergibt sich nur eine ziemlich schlechte
Kopplung zwischen dem Elektronenstrahl und der sich in der
Leitung fortpflanzenden Welle. Wenn der Elektronenstrahl wie
bei einer anderen bekannten Verzögerungsleitung Löcher oder
Schlitze nahe den Enden der Flügel durchläuft, ergibt sich
zwar eine verbesserte Kopplung, doch ist das Fräsen solcher
Stahltunnel schwierig und kostspielig. Außerdem kann es vor
kommen, daß diese asymmetrisch angeordneten und relativ
großen Tunnel keine gute effektive Kopplung liefern, was auf
Unterschiede der Hochfrequenz-Feldstärke zwischen der einen
oder der anderen Seite zurückzuführen ist.
Die nachteiligen Wirkungen einfacher Kämme lassen
sich mit Hilfe einer Konstruktion verringern, die Flügel
oder ihre elektrischen Äquivalente aufweist, welche sich
von einander gegenüberliegenden Grundebenen aus quer zu dem
Elektronenstrahl erstrecken und Öffnungen als Durchlässe für
den Elektronenstrahl aufweisen, wobei die Flügel "Halbwellen"-
Elemente bilden. Bei beiden Bauarten von Parallelflügelkon
struktionen ergeben sich Einschränkungen bezüglich der er
reichbaren Art der fundamentalen Dispersion (Rückwärtswelle
gegenüber Vorwärtswelle) sowie der zugehörigen Bandbreite.
Durch die Verwendung zweier Sätze von im rechten
Winkel ineinandergreifenden Flügeln ist es möglich, die Dis
persionscharakteristik stark zu verändern, eine gute Elek
tronenstrahl-Wellenkopplung zu erreichen und einen größeren
Spielraum für die Wahl der Bandbreiten zu gewinnen.
Eine bekannte Weiterbildung dieser Konstruktion
mit ineinandergreifenden Flügeln ist unter der Bezeichnung
"Jungle-Gym"-Leitung bekannt. Das elektrische Äquivalent
jedes Flügels wird durch zwei parallele leitfähige Stäbe
gebildet, die sich quer zu einem hohlen leitfähigen Rohr
erstrecken, wobei der Elektronenstrahl zwischen den beiden
Stäben jedes Paares hindurchläuft. Die miteinander ab
wechselnden Paare von Stäben sind jeweils um 90° gegenein
ander versetzt. Zur Herstellung solcher Halbwellenflügel
konstruktionen und der "Jungle-Gym"-Leitung werden die
einzelnen Flügel oder Stäbe durch Hartlöten mit einer sie
umschließenden Hülle aus Metall verbunden, die sich auf dem
Erdpotential befindet.
Als weitere bekannte Ausführung (US-PS 32 30 413
und 32 33 139) sei eine Leitung mit gekoppelten Hohlräumen
genannt, bei der jede leitende Stirnwand eines Hohlraumes
zwei parallele Kopplungsschlitze aufweist und diese Schlitze
bei aufeinanderfolgenden Wänden jeweils um 90° gegeneinander
versetzt sind. Bei einer bekannten Weiterbildung dieser
Leitung mit gekoppelten Hohlräumen sind die Schlitze zu
kuchenstückförmigen Sektoren in der Stirnwand des Hohl
raums erweitert, und jeder dazwischen angeordnete Flügel
wird durch zwei solche kuchenstückförmige Sektoren gebildet,
die sich von den entgegengesetzten Seitenwänden des Hohl
raums aus erstrecken, sich jedoch nicht vollständig ver
einigen.
Bekannt ist auch eine Verzögerungsleitung für
Wanderfeldröhren, die einen an der Innenwand eines Hohl
leiters befestigten, parallel zur Achse des Hohlleiters ver
laufenden Metallsteg aufweist. Der Metallsteg ist kammför
mig ausgebildet und in den freien Zahnenden sind im Bereich
der Hohlleiterachse Öffnungen für den Durchtritt des Elektro
nenstrahls vorgesehen. Außerdem ist ein sich längs der
Achse erstreckendes Zylinderblech vorgesehen, das die die
Elektronenstrahl-Durchtrittsöffnungen enthaltenden Zahnenden
in geringem Abstand teilweise umgibt (DE-OS 19 05 410).
Werden solche Konstruktionen bekannter Art bei
sehr hohen Frequenzen, z. B. mit Millimeterwellen, betrieben,
treten vier sehr schwerwiegende Hauptprobleme auf. Erstens
ergeben sich in der Praxis unüberwindbare Schwierigkeiten bei
der maschinellen Bearbeitung der Teile, beim Zusammenbau
durch Hartlöten oder anderweitiges Verbinden oder beim
Stapeln und Verbinden der zahlreichen dünnen Einzelbleche.
Zweitens entstehen die zahlreichen hartgelöteten oder son
stigen Verbindungsstellen an Punkten hoher Stromstärke, so
daß sich in der Leitung hohe elektrische Verluste ergeben.
Dies gilt insbesondere dann, wenn beim Hartlöten Materialien
mit geringer Leitfähigkeit verwendet werden. Außerdem ver
schlechtern sich die thermomechanischen Eigenschaften.
Drittens besteht die Gefahr, daß Ungleichmäßigkeiten beim
Fließen des Hartlots oder bezüglich der Qualität der Ver
bindungsstellen die elektrischen Parameter in einem solchen
Ausmaß stören, daß das Betreibsverhalten der Wandfeldröhre
beeinträchtigt wird. Viertens wirken die unvermeidbaren Un
genauigkeiten bezüglich der axialen Abmessungen der einzel
nen Teile oder Schichten, die zu einem Stapel vereinigt wer
den, kumulativ, so daß sie Fehler bezüglich der Periodizität
der Leitung hervorrufen, welche ausreichen, um den für den
Betrieb einer Wanderfeldröhre erforderlichen Strahl-Wellen-
Synchronismus zu beeinträchtigen; dies gilt insbesondere für
Millimeterwellen, bei denen die Leitung eine Länge von
mehreren Dutzend Zellen haben muß, und die Strahlperveanz
gering ist. In den beiden letzten Fällen treten die Fehler
erst in Erscheinung, nachdem die kostspieligen Montagearbei
ten abgeschlossen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Verzögerungsleitung für eine Wanderfeldröhre zu schaffen,
die eine einwandfreie Verstärkung von Hochleistungssignalen
bei sehr hohen Frequenzen im Brereich von Millimeterwellen
ermöglicht. Die Verzögerungsleitung soll dabei leicht her
stellbar und mechanisch robust sein, hohe elektrische und
thermische Leitfähigkeit besitzen und sich insbesondere
unter Berücksichtigung einer genauen regelmäßigen Periodi
zität leicht und genau montieren lassen.
Ausgehend von einer Verzögerungsleitung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des An
spruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die Schrägansicht eines Ausführungsbei
spiels einer Verzögerungsleitung;
Fig. 2A und 2B im Querschnitt bzw. im Längs
schnitt die in einer Hülle angeordnete Leitung nach Fig. 5;
Fig. 3A und 3B im Querschnitt bzw. im Längsschnitt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4 im Querschnitt eine Weiterbildung der
Leitung nach Fig. 2A und 2B;
Fig. 5 eine andere Weiterbildung der Leitung nach
Fig. 2A und 2B;
Fig. 6 ein für die Leitung nach Fig. 2A und 2B
geltendes Dispersionsdiagramm;
Fig. 7 ein für die Leitung nach Fig. 5 geltendes
Dispersionsdiagramm;
Fig. 8 im Querschnitt eine Weiterbildung der
Leitung nach Fig. 5; und
Fig. 9 einen Querschnitt einer Ausführungsform
der Erfindung mit sechs Kämmen.
Fig. 1 zeigt in Schrägansicht eine Ausführungsform
einer Verzögerungsleitung nach der Erfindung. Die Leitung
nach Fig. 1 setzt sich aus vier Kämmen 35, 36, 37 und 38 zu
sammen. Jeder einzelne Kamm wird vorzugsweise durch Fräsen
aus einem zusammenhängenden Stab aus einem Metall von hoher
Leitfähigkeit, z. B. reinem Kupfer oder mit Zirkon dotiertem
Kupfer, hergestellt. Daher sind bei der Leitung an keinem
Punkt hartgelötete oder auf andere Weise hergestellte Ver
bindungsstellen vorhanden, die einem starken Strom, einem
starken Wärmefluß oder einer mechanischen Beanspruchung
ausgesetzt sind. Jeder der vier Kämme bildet eine Anordnung
von parallelen Zähnen 39, die jeweils durch Nuten oder Lücken 40 ge
trennt sind. Das massive Werkstück kann mit den Nuten 40 mit
Hilfe verschiedener Verfahren versehen werden, z. B. durch
Fräsen, Prägen, chemisches Ätzen, Funkenerosion, Abwälzfrä
sen, Gießen, Räumen usw. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1
haben die Nuten 40 abgerundete Bodenflächen 41, um die Form
gebung zu erleichtern, die elektrischen Verluste zu verrin
gern und die thermische Leitfähigkeit sowie die mechanische
Starrheit im Basisbereich der Kämme zu verbessern. Jedoch
könnten die Nuten 40 auch anders profiliert sein und z. B.
eine rechteckige oder sich verjüngende Form haben.
Die Spitzen 42 an den freien Enden der Zähne 39 ragen in einen Elektronen
strahldurchlaß 43 hinein. Gemäß Fig. 1 sind die freien En
den mit halbrunden Aussparungen 44 versehen, damit sie
den Elektronenstrahldurchlaß 43 umschließen, um die Kopp
lung zwischen dem Elektronenstrahl und der Leitung zu ver
bessern. Wie weiter unten erläutert, muß dieses Merkmal
nicht notwendigerweise verwirklicht sein. Eine wich
tige Aufgabe, die durch die Herstellung jedes Kammes aus
einem zusammenhängenden Metallstück unter Anwendung eines
der vorstehend genannten Verfahren gelöst wird, besteht in
der genauen Regelung der bei einer Wanderfeldröhre erforder
lichen Periodizität. Die kumulativ wirkenden Fehler, die
sich beim Stapeln und Verbinden zahlreicher kleiner Teile
in axialer Richtung ergeben, werden vermieden, und die Käm
me können bezüglich der Maßhaltigkeit sämtlicher Abmessungen
vor der Durchführung kostspieliger Montagearbeiten geprüft
werden. Somit ist es möglich, die erforderlichen Maßgenauig
keit über die Länge eines einzelnen Kamms wie auch bei einer
Gruppe von in Fluchtung miteinander zu montierenden Kämmen
zu gewährleisten.
Die beiden Kämme 35 und 37 sind zu beiden Seiten des Elek
tronenstrahldurchlasses 43 so aufeinander ausgerichtet, daß
ihre Zähne 39 jeweils axial miteinander fluchten und ihre
Zahnenden 42 dem Durchlaß 43 benachbart sind. Somit bildet
jedes Zahnpaar das elektrische Äquivalent eines Querstabes.
Einander be
nachbarte Zahnspitzen 42 brauchen sich lediglich in der dar
gestellten Weise zu berühren, da in der Mittelebene kein
hochfrequenter Strom auftritt. Alternativ können die Zahn
spitzen 42 durch Hartlöten miteinander verbunden werden.
Schließlich kann sogar ein Spalt zwischen den Zahnspitzen 42
vorhanden sein, ohne daß die Fortpflanzung des Hauptwellenmodus
beeinflußt wird. Das Vorhandensein eines solchen Spaltes
führt jedoch zur Einführung der Möglichkeit des Auftretens
anderer Schwingungsarten, bei denen an dem Spalt in der
Querrichtung eine hochfrequente Spannung auftritt.
Es wird jedoch angenommen, daß diese Schwingungsarten
nicht schädlich sind, da sie nur in eine vernachlässigbare
Wechselwirkung mit dem Elektronenstrahl treten würden. Eine
Möglichkeit für parasitische Absorptionsvorgänge würde sich
nur bei Außerbandfrequenzen ergeben. Ein zwischen den Zahn
spitzen vorhandener Spalt bietet den Vorteil, daß sich die
einzelnen Zähne thermisch ausdehnen können, ohne sich aus
zubeulen, und daß man die Herstellung der Aussparungen 44
vereinfachen oder die Aussparungen fortlassen kann.
Gemäß Fig. 1 sind zwei weitere Kämme 36 und 38 auf ähnliche
Weise zu beiden Seiten des Durchlasses 43 aufeinander ausge
richtet. Ihre Zähne 45 erstrecken sich unter einem erheb
lichen Winkel von z. B. 90° zu den Zähnen 39 der Kämme 35
und 37 und sind mit den Zähnen 39 verschachtelt; vorzugs
weise sind die Zähne in den Nuten 40 zentriert, so daß
längs des Elektronenstrahldurchlasses 43 alle Spalte die
gleiche axiale Breite haben.
Vergleicht man eine bekannte Verzögerungsleitung der obenerwähnten Art, bei der gekoppelte Hohlräume mit geschlitzten Stirnwänden vorgesehen sind, mit der
Verzögerungsleitung nach Fig. 1 bezüglich der Kon
struktion zweier Wanderfeldröhren, die sich
bezüglich der Elektronenstrahlspannung, der Abmessungen des
Elektronenstrahldurchlasses, der Betriebsfrequenz, der Band
breite und der Periode zwischen den aufeinanderfolgenden
Wechselwirkungsspalten entsprechen, so
zeigt sich, daß die axiale Dicke der Zähne 39 und 45 nach Fig. 1
erheblich größer ist als die Dicke der Stirnwände bei der
bekannten Konstruktion. Somit bietet die Ausführung nach Fig. 1 einen
wichtigen thermomechanischen Vorteil ohne Beeinträchtigung
der Wechselwirkung zwischen dem Elektronenstrahl und den
Wellen. Ein Kennzeichen dieser Wechselwirkung ist ein Hohl
raumparameter, der in der Fachliteratur als R/Q bezeichnet
wird. Es läßt sich leicht zeigen, daß der R/Q-Wert eines
effektiv zwischen benachbarten Paaren von sich kreu
zenden Zähnen gebildeten Hohlraumes (z. B. den Zähnen 39 und
45) nach Fig. 5 durchaus mit dem R/Q-Wert eines der Hohl
räume der bekannten Konstruktion vergleichbar ist.
Fig. 2A und 2B zeigen im Querschnitt bzw. im Längsschnitt
die Ausführungsform nach Fig. 1 unter Einschluß eines
Kolbens 50 zum Unterstützen der Kämme 35′, 36′, 37′ und
38′. Der Kolben 50 besteht vorzugsweise aus Metall,
z. B. Kupfer, und die vier Kämme sind mit Innenflächen des
Kolbens, z. B. durch Hartlöten verbunden. Die hartge
löteten Verbindungen führen im allgemeinen nur sehr wenig
hochfrequenten Strom, und sie haben große Flächen,
so daß sie hervorragende thermomechanische Eigen
schaften aufweisen. Der Kolben 50 besteht vorzugs
weise mindestens zum Teil aus unmagnetischem Material, so
daß man ein axiales Magnetfeld einführen kann, um den Elek
tronenstrahl durch den Durchlaß 43′ zu fokussieren.
Der Kolben 50 braucht nicht gemäß Fig. 2A und 2B als
vollständiger Hohlzylinder ausgebildet zu sein. Fig. 3A und
3B zeigen im Querschnitt bzw. in einem Axialschnitt eine
weitere Ausführungsform, bei der Kämme 35′′, 36′′, 37′′ und
38′′ durch vier Kolbenteile 51 unterstützt werden,
welche die Tragkonstruktion und einen vollständigen evakuier
baren Kolben 50′′ bilden. Bei dieser Ausführungsform
sind mit Verlust behaftete Elemente 52, die z. B. aus Sili
ziumkarbid bestehen, in den Ecken des Kolben 50′′ an
geordnet. Bei der gewünschten Betriebsweise fallen die Hoch
frequenzfelder mit zunehmendem Abstand von den Kammzähnen
39′′ schnell ab, so daß die mit Verlust behafteten Elemente
52 im wesentlichen keine nutzbare Wellenenergie absorbieren.
Jedoch teten bei Außerbandwellen und störenden Fortpflan
zungsarten häufig Felder auf, die sich bis in die Ecken
des Kolbens erstrecken, so daß man sie mit Hilfe der
mit Verlust behafteten Elemente 52 dämpfen kann, um uner
wünschte Schwingungen zu verhindern. Bei der Ausführungs
form nach Fig. 3A und 3B verbreitert sich der Querschnitt
der Kämme 35′′, 36′′, 37′′ und 38′′ mit zunehmender Entfernung
von den Zahnspitzen 42′′. Dies führt in erster Linie zu einer
weiteren Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit und der Wider
standsfähigkeit gegen mechanische und thermomechanische Be
anspruchungen. Außerdem umschließen die Zähne den Elektronen
strahldurchlaß 43′′ nicht, sondern sie haben ebene Stirnflä
chen 42′′, die so voneinander getrennt sind, daß sie einen
quadratischen Durchlaß 43′′ abgrenzen. Daher lassen sich die
Zähne zwar leichter herstellen, doch ergibt sich eine ge
ringfügige Verschlechterung der Kopplung zwischen dem Elek
tronenstrahl und der Leitung.
Fig. 4 zeigt im Querschnitt eine weitere Ausführungsform
eines Kolbens 50′′′, bei der sich die durchlaufenden
Basisabschnitte 53 der Kämme 35′′′, 36′′′, 37′′′ und 38′′′ in
seitlicher Richtung als Längsstäbe 54 und 55 erstrecken, die
so miteinander verbunden sind, daß sie den Kolben 50′′′
bilden. Da die Konstruktion nach Fig. 4 eine geringere Zahl
von Verbindungsstellen aufweist als diejenige nach Fig. 3A
und 3B, dürften sich geringere Schwierigkeiten bezüglich
der Ausrichtung der Teile und der Schaffung vakuumdichter
Verbindungen ergeben.
Fig. 5 zeigt im Querschnitt eine Ausführungsform der Erfin
dung mit einem zusätzlichen elektrischen Merkmal. Die Ele
mente 51 des Kolbens weisen einspringende Teile 60 auf, die
in Richtung auf die Kammzähne 39 weisen, um eine
bestimmte elektrische Wirkung hervorzurufen. Die Teile
60 nach Fig. 5 haben elektrisch die gleiche Wirkung wie bei
der bekannten Leitung eine Verringerung des
Durchmessers der Hohlräume und eine gleichzeitige Ver
größerung der Länge der Schlitze in den Stirnwänden. Diese Wirkungen
lassen sich am besten mit Hilfe der in Fig. 6 und 7 wieder
gegebenen Dispersionskurven erläutern. Bei Fig. 6 handelt
es sich um das bekannte Omega-Beta-Diagramm einer Rückwärts
wellenleitung mit gekoppelten Hohlräumen der in Fig. 1 bis 5
dargestellten Art. Die Phasenverschiebung je Periode β p ist
über der Kreisfrequenz ω aufgetragen, wobei β die Axial
wellenfortpflanzungskonstante und p den axialen Abstand zwi
schen aufeinanderfolgenden Wechselwirkungsspalten bezeichnet.
Die beiden ausgezogenen Kurven 70 und 71 repräsentieren die
Fortpflanzungscharakteristiken zweier getrennter Durchlaß
bereiche, die gewöhnlich als Fortpflanzungsmoden bezeichnet
werden. Die untere Kurve 70, bei deren Grundkomponente es
sich um eine Rückwärtswelle handelt, bei der man gewöhnlich
vom "Hohlraum-Modus" spricht, wird gewöhnlich
bei einer Wanderfeldröhre mit gekoppelten Hohlräumen ange
wendet, da sie einen höheren resultierenden Wert der Wech
selwirkungsimpedanz liefert. Die gestrichelte gerade Linie
72 repräsentiert die konstante Geschwindigkeit eines Elek
tronenstrahls von konstanter Spannung. Dieser ist hinrei
chend synchron, um wirksam in Wechselwirkung mit der Lei
tungswelle 70 zu treten, und zwar innerhalb eines Frequenz
bereichs von ω a bis ω b , der zwischen der unteren Grenz
frequenz ω 1 und der oberen Grenzfrequenz ω 2 liegt.
Die obere Kurve 71 repräsentiert den als "Schlitzmodus"
bezeichneten Vorwärtswellen-Grundschwingungsmo
dus. Er liefert eine geringere Wechselwirkungsimpedanz
und wird bei den meisten bekannten Verzögerungsleitungen als
unerwünschte Begleiterscheinung betrachtet, da er unter be
stimmten Umständen zum Schwingen angeregt werden kann. Außer
dem können parasitäre Absorptionserscheinungen auftreten,
wenn der Bereich ω 5 bis ω 6 die zweite Harmonische irgend
einer Frequenz im Bereich ω a bis ω b einschließt.
Fig. 7 zeigt die Wirkungen des "Zusammenschiebens" der bei
den Schwingungsarten nach Fig. 6. Eine ähnliche Wirkung ist
in den US-PS 36 68 460 und 36 84 913 beschrieben. Hier
nach wird die niedrige Grenzfrequenz ω 5 des "Schlitz
modus" gemäß der Kurve 71 in Fig. 6 dadurch ver
ringert, daß die Schlitze relativ zum Hohlraumdurch
messer so bemessen werden, daß diese Grenzfrequenz gleich
der oberen Grenzfrequenz ω 2 des "Hohlraummodus"
gemäß Kurve 70 wird. Der Sperrbereich zwischen den
Moden verschwindet, und die Dispersionskennlinie
73 wird zu einer kontinuierlichen Kurve zwischen der unteren
Grenzfrequenz ω 1, die einer Phasenverschiebung um π Radiant
je Hohlraum entspricht, und der oberen Grenzfrequenz ω 6 bei
einer Phasenverschiebung um 3π Radiant. Ein angenäherter
Synchronismus mit der Strahlgeschwindigkeit 72′ wird über
einen erheblich erweiterten Frequenzbereich erzielt.
Die Teile 60 nach Fig. 5 werden in die Räume einge
führt, die elektrisch sowohl den Hohlräumen als auch den
Koppelschlitzen der obenerwähnten, bekannten Verzögerungsleitung entsprechen. Sie werden so bemessen,
daß gleichzeitig eine Anhebung der oberen Grenzfrequenz ω 2
("Hohlraumresonanz") des Hohlraummodus (Kurve 70 in Fig. 6)
und eine Verringerung der unteren Grenzfrequenz ω 5
des "Schlitzmodus" (Kurve 71 in Fig. 6)
um geeignete Beträge erfolgt, so daß diese Frequenzen ein
ander gleich werden und sich ein Verschmelzungs-Modus
gemäß Kurve 73 in Fig. 7 ergibt.
Fig. 8 zeigt eine alternative Ausführungsform, mit der
sich die gleiche Wirkung erzielen läßt wie mit derjenigen
nach Fig. 5. Hierbei sind die Teile 60 durch nach in
nen ragende Flügel 61 aus Metall ersetzt. Alternativ kann
man an ihrer Stelle eine Kombination von Eckenteilen aus
Metall und einem Dielektrikum verwenden, die zweckentspre
chend angeordnet sind.
Fig. 9 zeigt im Querschnitt eine Ausführungsform mit einem
Triplett aus sich längs der Achse gegenüberstehenden Kämmen
80, 81, 82, die mit einem ähnlichen Triplet aus Kämmen 83,
84, 85 verschachtelt sind. Zwar werden weiterhin Hohlräume
zwischen aufeinanderfolgenden Zahntripletten gebildet, doch
sind die Hohlraum/Hohlraum-Kopplungsparameter so verändert,
daß sich eine Erweiterung des Ausmaßes der Regelung der Dis
persionscharakteristik ergibt. Unter bestimmten Umständen
kann auch das thermische Betriebsverhalten verbessert werden.
Im übrigen kann man auch Sätze von noch mehr
Kämmen verwenden. Die optimale Anzahl richtet sich nach den
Einsatzbedingungen der zu schaffenden Wanderfeldröhre. Die
Kämme brauchen sich auch nicht über die ganze Länge der Leitung zu erstrecken,
sondern sie können an dazwischen liegenden Punkten mitein
ander verbunden sein. Bei einem Paar von aufeinander ausge
richteten Kämmen können die Zähne eine größere Länge haben
als die Zähne der beiden im rechten Winkel damit verschach
telten Kämme. Bei einem einstückig ausgebildeten Kamm und
bei der Verwendung von Gruppen gleichartiger Kämme kann
man die verschiedensten Formen von Kämmen und Zahnprofilen
anwenden. Ferner kann man die Zahnteilung oder Zahnlänge
über die Länge der Leitung nach Bedarf variieren, um die
Wellengeschwindigkeit oder die Anpassungsimpedanz zu än
dern oder um die Abfangrate zu regeln.
Claims (15)
1. Verzögerungsleitung für eine Wanderfeldröhre mit einem sich in der
Richtung der Wellenfortpflanzung erstreckenden, geradlinigen Durchlaß
(43) und mit als kammförmige, leitfähige Elemente
ausgebildeten Kämmen (35 bis 38), deren Basisabschnitte sich in der Wellen
fortpflanzungsrichtung und deren Zähne (39, 45) sich auf den Durchlaß
(43) zu erstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzen (42) der Zähne (39, 45) der in zwei Sätzen angeordneten Kämme (35 bis 38) nahe dem Durchlaß (43) einander in Richtung auf den Durchlaß gegenüber liegen,
daß die Zähne (39) der Kämme (35, 37) des einen Satzes sich unter einem Winkel zu den Zähnen (45) der Kämme (36, 38) des anderen Satzes erstrecken und
daß die Zähne (36) der Kämme (35, 37) des einen Satzes längs des Durchlasses (43) in solchen Abständen verteilt sind, daß sie auf die Lücken (40) zwischen den Zähnen (45) der Kämme (36, 38) des anderen Satzes ausgerichtet sind.
daß die Spitzen (42) der Zähne (39, 45) der in zwei Sätzen angeordneten Kämme (35 bis 38) nahe dem Durchlaß (43) einander in Richtung auf den Durchlaß gegenüber liegen,
daß die Zähne (39) der Kämme (35, 37) des einen Satzes sich unter einem Winkel zu den Zähnen (45) der Kämme (36, 38) des anderen Satzes erstrecken und
daß die Zähne (36) der Kämme (35, 37) des einen Satzes längs des Durchlasses (43) in solchen Abständen verteilt sind, daß sie auf die Lücken (40) zwischen den Zähnen (45) der Kämme (36, 38) des anderen Satzes ausgerichtet sind.
2. Verzögerungsleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil mindestens eines
der Kämme (35 bis 38) als zusammenhängendes Bauteil aus Metall ausge
bildet ist.
3. Verzögerungsleitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei jedem der Sätze um ein Paar
von Kämmen (35, 37; 36, 38) handelt, deren Zähne (36, 45) sich aus
entgegengesetzten Richtungen auf den Durchlaß (43) zu erstrecken.
4. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lücken (40) zwischen den Zähnen (39,
45) eine axiale Breite haben, die größer ist als die Dicke der Zähne
in axialer Richtung.
5. Verzögerungsleitung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (39) des ersten Paares von
Kämmen (35, 37) mit den Zähnen (45) des zweiten Paares von Kämmen
(36, 38) verschachtelt und vom letzteren durch axiale Abstände
getrennt sind.
6. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen (42) der Kammzähne (39, 45)
derart mit Aussparungen (44) versehen sind, daß sie den Durchlaß
(43) mindestens teilweise umschließen.
7. Verzögerungsleitung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kamm (35 bis 38) als zusammenhängen
des Bauteil aus Metall ausgebildet ist.
8. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Unterstützung für die Kämme (35′
bis 38′; 35′′ bis 38′′; 35′′′ bis 38′′′) eine Einrichtung (51; 54, 55;
51′) umfaßt, welche die Rückenabschnitte der Kämme so miteinander
verbindet, daß sie eine den Durchlaß (43′, 43′′) umgebenden Kolben
(50, 50′′, 50′′′) bilden.
9. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Spitzen
(42′′) der Zähne (39′′) der Kämme (35′′ bis 38′′) jedes Satzes jeweils
durch einen Abstand für den Durchlaß (43′′) getrennt sind.
10. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen (42) der Zähne (39) eines
ersten Kamms (35) jedes Satzes in Berührung mit damit fluchtenden
Spitzen von Zähnen (39) eines anderen Kammes (37) des gleichen Satzes
stehen.
11. Verzögerungsleitung nach einem dieser Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt der Zähne (39′′)
der Kämme (35′′ bis 38′′) mit zunehmendem Abstand von den Spitzen (42′′)
der Zähne vergrößert.
12. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Wellendämpfungsmaterial (52) in einem
Abstand von den Zähnen (39′′) der Kämme (35′′ bis 38′′) im Kolben (50′′)
angeordnet ist.
13. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichent, daß leitfähiges Material (60, 61) in einem
Abstand von den Kammzähnen derart in ihrer Nähe angeordnet ist, daß
die beiden Hauptfortpflanzungsmoden zusammengeschoben oder miteinander
vereinigt werden.
14. Verzögerungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Abstand von den Kammzähnen ein
dielektrisches Material angeordnet ist.
15. Verzögerungsleitung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das dielektrische Material derart in
Kombination mit einem metallischen Material vorhanden ist,
daß die beiden Hauptschwingungsmoden zusammengeschoben oder
miteinander vereinigt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/023,923 US4237402A (en) | 1979-03-26 | 1979-03-26 | Slow-wave circuit for traveling-wave tubes |
Publications (2)
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