DE3010859A1 - Traegerloses carbonmaterial - Google Patents

Description

Hannover, den 14.3.1980 - - re-p-ht-la -J ' 80/1

Trägerloses Carbonmaterial

Die Erfindung betrifft ein trägerloses Carbonmaterial, dessen Farbanteil in einem gelösten Kunstharz gebunden ist. Bekannt sind Carbonbänder ohne Trägerfolie auf Basis von Polyamid als Bindemittel für die färbenden Stoffe. Diese Carbonbänder haben jedoch nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich, weil es ihnen an Streckkraft einerseits und Reißdehnung = Elastizität andererseits mangelt. Bänder nach DPS 12 13 438 können deshalb nicht in jeder beliebigen Schreibmaschine eingesetzt werden. Sie können mangels ausreichender Streckkraft schon gar nicht als sogenannte "Drucktücher", nämlich als breitbahnige Bänder, in Schnelldruckern eingesetzt werden.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein trägerloses Carbonmaterial in bezug auf Streckkraft und Reißdehnung so zu verbessern, daß es einmal in jeder beliebigen Schreibmaschine und außerdem unbedenklich auch als Drucktuch verwendet werden kann.

Die Erfindung hatte außerdem die Aufgabe zu lösen, von einer .Grundrezeptur ausgehend, diese auf einfache Weise zu modifizieren, um entsprechend geänderte Werte für Reißdehnung und Streckkraft zu erreichen. +11084 - 2 -

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Die Erfindung löst beide Aufgaben auf einfache Weise. Sie besteht darin, daß dieses Carbonmaterial einseitig mit einer Schicht aus Polyurethanharz überzogen ist, deren Streckkraft und Reißdehnung mit Hilfe von Polyisocyanurat modifiziert ist. Der zweite Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckschicht ein Weichmacher aus der Gruppe der Phthalsäureester beigefüqt ist.

Die an· sich bekannte Farbschicht kann z.B. folgendermaßen zusammengesetzt sein:

Beispiel 1

Triolein 14,1 Gewichtsprozente

Reflexblau 2,1

Netzmittel 1,1

Ruß 7,0

Toluol 21,6

Polyvinylchloridacetat -

Copolymer

25%ig in MEK gelöst 45,3

Kieselgur 8,8

Rückseitig verschlossen wird diese Farbschicht mit einer Schicht aus einem ebenfalls physikalisch trocknenden, also chemisch bereits abreagierten Polyurethanharz, das mit Hilft? eines cyclischen Triisocyanurates modifiziert werden kann. Dieses Isocyanurat reagiert mit Wasser aus der Luft oder den Lösungsmitteln zu einem dreidimensional vernetzten,

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sefir testen Po.iyisocyaaat. Mit dem Polyurethanharz kann es nicht mehr reagieren, da dieses keine reaktiven Gruppen mehr besitzt. Je nach Dosierung des Isocyanurates zur Polyurethanharzlösung kann man jede gewünschte Festigkeit des Filmes erhalten. Die mit der zunehmenden Belastbarkeit gegenüber Zugspannungen auftretende abnehmende Elastizität bzw. Dehnbarkeit des Filmes kann dann weiterhin durch Weichmacherzugaben ausgeglichen werden. Als Weichmacher kommen in diesem Fall Stoffe aus der Gruppe der Phthalsäureester in Frage. Es hat sich hierbei überraschenderweise gezeigt, daß eine derartige Zugabe von Weichmachern sich weder negativ auf die Zugbelastbarkeit auswirkt noch irgendwie die farbabgebende Schicht in der Intensität, Ergiebigkeit oder Alterungsstabilität beeinflußt.

Ein Band aus einer 18A₁, dicken farbab.gebenden Schicht und einer 15 M dicken Deckschicht entsprechend der folgenden Rezeptur, von der die Erfindung ausgeht, hat z.B. die folgenden Zugdehnungswerte:

Beispiel 2	2,5 N
Streckkraft:	170 - 230 %
Reißdehnung:	siehe Rezeptur Beispiel 1
Farbschicht:	20
PÖR-Harz	80.
Methyläthy!keton	100

Ein Band, aufgebaut aus den gleichen Schient- +11084 - 4 -

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dicken wie oben, abei mit einer Deckschicht nach der folgenden Rezeptur, hat z. B. die folgenden Zugdehnungswerte:

Streckkraft:	3,4 N	160 %
Reißdehnung:	110 -	Rezeptur Beispiel 1
Farbschicht:	siehe
PUR-Harz	99,00
20 % in MEK
Isocyanurat	1,00
	100,00

Ein Band, aufgebaut aus den gleichen Schichtdicken wie oben, aber mit einer Deckschicht nach der folgenden Rezeptur, hat z.B. die folgenden Zugdehnungswerte:

Streckkraft:	5,2 N
Reißdehnung:	30 - 50 %
Farbschicht:	siehe Rez
PUR-Harz	97,0 %
20 % in MEK
Isocyanurat	3,0 %
	100,0 %

Ein Band, aufgebaut aus den gleichen Schichtdicken wie oben, aber mit einer weichgemachten Deckschicht nach folgender Rezeptur, hat z.B. die folgenden Zugdehnungswerte:

Streckkraft: 4,0 N
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Reißdehnung: 70 - 90 %

Farbschicht: siehe Rezeptur Beispiel 1

PUR-Harz	96,0
20 % in MEK
Isocyanurat	3,0
Palatinol 0	1,0
	100,0

Diese vier Beispiele zeigen, wie es möglich ist, das Zugdehnungsverhalten eines trägerlosen Drucktuches bei unveränderter Basisrezeptur in der geforderten Weise zu beeinflussen allein durch entsprechende Anwendung eines vernetzenden Isocyanates.

Die Herstellung des beschriebenen Carbonmaterials erfolgt in folgender, vom zitierten IBM-Patent abweichenden Weise:

Ein Hilfsträger (Trennpapier, siliconisiertes Papier, Folie) wird mit der Deckschicht beschichtet und physikalisch getrocknet. Auf die völlig trockene Deckschicht wird die farbabgebende Schicht aufgebracht und ebenfalls physikalisch getrocknet. Anschließend wird das Carbonmaterial vom Hilfsträger abgezogen und auf die gewünschte Breite geschnitten. Es ist dabei unbedeutend, ob Abziehen und Schneiden in einem Arbeitsgang erfolgen, oder ob zwischen Abziehen und Schneiden erst noch eine Jumborolle des trägerlosen Materials gewickelt wird; beide Wege von der Beanspruchbarkeitdes Bandes her gleichermaßen gut gangbar.

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Claims (2)

1. Hannover, den 17.3.19U0

   re-p-ht-la

   80/1

   Patentansprüche

   Trägerloses Carbonmaterial, dessen Farbanteile in einem gelösten Kunstharz gebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Carbonmaterial einseitig mit einer Schicht aus Polyurethanharz überzogen ist, dessen Streckkraft und Reißdehnung mit Hilfe von Polyisocyanurat modifiziert ist.
2. 2. Trägerloses Carbonmaterial nach Anspruch 1,

   dadurch gekennzeichnet, daß der Deckschicht ein Weichmacher aus der Gruppe der Phthalsäureester beigefügt ist.

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