DE3010821C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Vernetzung von auf Trägermaterialien aufgebrachten
Lacken auf Kunststoffbasis mittels ionisierender
Strahlen, insbesondere Elektronenstrahlen, bei dem sich die
zu bestrahlenden Gegenstände in einer Inertgasatmosphäre
befinden.
Verfahren zur Aushärtung bzw. Vernetzung von Beschichtungsmaterialien
auf Kunststoffbasis mit Hilfe ionisierender
Strahlen, z. B. Elektronenstrahlen, gewinnen immer mehr an
Bedeutung, da als Lacke vorzugsweise lösungsmittelfreie
Systeme oder solche mit nur geringem Gehalt an Lösungsmitteln
verwendet werden und für die Vernetzung, die bei
Raumtemperatur abläuft, relativ wenig Energie aufgewendet
werden muß. Die vernetzten Schichten weisen sehr gute
physikalische Eigenschaften auf, wie hohe Abriebfestigkeit,
Lösungsmittelbeständigkeit usw. Vorrichtungen, die
heute von Rolle zu Rolle arbeiten, zeichnen sich durch
hohe Produktionsleistung bei geringem Platzbedarf aus.
Üblicherweise wird bei den heute bestehenden Anlagen zur
Elektronenstrahlhärtung von Oberflächen das Objekt mit
einem sog. Schutzgas abgedeckt, um Sauerstoffmoleküle auszuschließen.
Hierzu wird hauptsächlich nachgereinigter
Stickstoff oder ein stöchiometrisches Verbrennungsgas,
welches frei von Sauerstoff ist, verwendet. Dies ist notwendig,
weil die im Lack durch die ionisierende Strahlung
erzeugten Radikale schneller mit dem Luftsauerstoff reagieren,
als mit ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen.
Die Reaktion Luftsauerstoff mit Radikalen ergibt eine stabile
Verbindung, d. h. an dieser Stelle tritt keine Kettenverlängerung
ein, es entsteht nur eine geringe Vernetzung mit
einem relativ niedrigen Molekulargewicht des Polymeren an
der Oberfläche. Die Oberfläche ist dann nicht kratzfest. Es
kann ein sehr dünner Film mit Lösungsmittel abgewischt werden.
Bei zu härtenden Oberflächen lackierter Teile einfacher Form,
wie z. B. Türen, Platten, bahnförmiges Material von Rolle zu
Rolle, geschieht der Abschluß des Luftsauerstoffes durch geeignetes
Einleiten von Stickstoff hoher Reinheit in die Bestrahlungskammer.
Hierbei hat es sich gezeigt, daß eine gegenläufige
Gasströmung vor und nach der Härtungszone, unter
Berücksichtigung enger Ein- und Auslaufsspalte für das Folien-
bzw. Plattenmaterial, ausreichend ist.
Derartige Verfahren sind daher vom technischen Aufwand her
und kostenmäßig nur bei flachen Teilen, wie Platten, Türen
und Material von Rolle zu Rolle gerade noch vertretbar, zumal
- insbesondere bei bahnförmigem Material - durch geeignete
Konstruktionen des Bestrahlungsraumes beträchtliche
Mengen an Inertgas eingespart werden können.
Die Inertisierung komplizierter Formteile wie Kfz-Armaturen,
Deckel, Verschlüsse, Kästen, Stoßstangen, Rohre, Felgen und
ganz allgemein alle Hohlkörper bereitet dagegen enorme
Schwierigkeiten, da trotz vielfachem Gasaustausch durch
Spülen in der Bestrahlungskammer Restsauerstoff aus den Öffnungen
diffundiert und somit eine einwandfreie Spülung mit
Schutzgas enorm teuer und zeitaufwendig, oder in vielen Fällen
sogar unmöglich ist. Hierbei ist zu beachten, daß das
einströmende Gas bei hoher Gasmenge möglichst eine niedrige
Geschwindigkeit haben soll, um Sogbildung - und somit das
Einströmen von Luft in die Bestrahlungskammer - zu vermeiden.
Außerdem muß für ungehinderten Gasaustritt aus der Bestrahlungskammer,
ohne Rückströmung von Luft, gesorgt werden.
Erfahrungsgemäß reicht nur eine Spülung mit der 8 bis
15fachen Inertgasmenge des Kammervolumens aus. Um Inertgas
zu sparen wird deshalb bei gleichbleibenden Teilen einer
Serie die Bestrahlungskammer weitgehend den Umrissen des
zu bestrahlenden Teiles angepaßt und trotzdem sind auch bei
einer solchen Bestrahlungsanlage die Kosten für den Inertgasverbrauch
die höchsten Betriebskosten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die die vorstehend
geschilderten Nachteile nicht aufweisen, d. h. die insbesondere
ermöglichen, den Inertgasverbrauch auf ein Mindestmaß
herabzusetzen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
man vor der Bestrahlungskammer eine Vakuum-Inertgasschleuse
anordnet, die nach Einbringen des Gegenstandes evakuiert und
mit Inertgas auf Normaldruck geflutet wird. Durch ein Schleusentor
gelangt dann der Gegenstand in die Bestrahlungskammer,
in der eine Inertgasatmosphäre bei Normaldruck herrscht.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Vernetzung
von auf Trägermaterialien aufgebrachten Lacken auf
Kunststoffbasis mittels ionisierender Strahlen, insbesondere
Elektronenstrahlen, in einer Inertgasatmosphäre, die einen
Abbruch der Härtungsreaktion durch Umsetzung des Lackes mit
Sauerstoff verhindern soll, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man den zu bestrahlenden, mit einer strahlenverhärtbaren
Beschichtung versehenen Gegenstand vor dem Einbringen in die
mit Inertgas unter Normaldruck gefüllte Bestrahlungskammer
durch das Schleusentor in eine direkt vor der Bestrahlungskammer
angeordnete Vakuum-Inertgasschleuse einbringt, diese
evakuiert, mit Inertgas auf Normaldruck flutet, und von dort
aus den Gegenstand durch das Schleusentor in die Bestrahlungskammer
einbringt, bestrahlt und nach der Bestrahlung in die
mit Inertgas gefüllte Vakuum-Inertgasschleuse rücküberführt
und nach Schließen des einen Schleusentors das andere Schleusentor
öffnet und den Gegenstand ausführt, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens, die im wesentlichen
aus einer mit Inertgas befüllbaren Bestrahlungskammer
und einer Quelle für ionisierende Strahlen besteht und dadurch
gekennzeichnet ist, daß direkt vor der Bestrahlungskammer
eine Vakuum-Inertgasschleuse angeordnet ist, die gegebenenfalls
zusätzlich mit Spritzeinrichtungen zum Auftrag
der strahlungshärtbaren Beschichtung versehen ist.
Gemäß der Erfindung wird somit das beschichtete Teil in eine
Vakuum-Inertgasschleuse gebracht, die Kammer geschlossen,
evakuiert auf einen Druck von 1 mbar, entsprechend einem
Restsauerstoffgehalt von 200 ppm (bei 0,1 Torr 20 ppm), und
dann mit Inertgas, z. B. Stickstoff, auf Normaldruck geflutet.
Über ein Schleusentor kommt jetzt der inertisierte Gegenstand
in den Bestrahlungsraum, welcher unter Normaldruck steht und
ebenfalls mit Inertgas gefüllt ist. Hier wird die Lackschicht
auf dem Formteil durch Bestrahlung gehärtet. Dabei kann das
Formteil im Strahlungsbereich, je nach Oberflächenstruktur
gedreht und gewendet werden, so daß alle lackierten Flächen
gehärtet werden können. Die Ausschleusung erfolgt beim diskontinuierlichen
Betrieb wieder zurück über die gleiche
Vakuum-Inertgasschleuse, wobei der Pumpprozeß für das dort
eingeflutete Inertgas entfällt. Das gehärtete Teil kann aus
der Vakuumkammer herausgenommen werden, sobald das Schleusentor
zwischen Vakuum-Inertgasschleuse und Bestrahlungsraum
geschlossen ist. Bevorzugt wird man aber, zur optimalen Ausnutzung
des Schleusenprozesses, das Aus- und Einschleusen der
Teile miteinander kombinieren, so daß eine möglichst hohe
Durchsatzrate erreicht werden kann.
Weitere Ausführungsformen gemäß der Erfindung bestehen darin,
daß die Gegenstände halbkontinuierlich in einer Richtung laufen
oder in Gegenverkehr betrieben werden, wobei dann aber
mit 2 Vakuum-Inertgasschleusen gearbeitet wird, d. h. eine
Vakuum-Inertgasschleuse befindet sich z. B. vor der Bestrahlungskammer
und die andere hinter der Bestrahlungskammer.
Versuche haben ferner gezeigt, daß bei Verwendung der heute
zur Verfügung stehenden Lacke die Blasenbildung durch das
Austreten von Chemikalien niedrigen Dampfdruckes und gelösten
Gasen im Lack auf die Ausbildung der Lackoberfläche keine
negativen Einflüsse hat. Nach dem Belüften der Vakuumkammer,
z. B. mit Stickstoff, bildet sich sofort wieder die ursprünglich
durch den Beschichtungsvorgang erhaltene Oberfläche aus.
Dasselbe gilt auch bei der Grundierungsbeschichtung von Teilen
aus mit Glasfasern verstärkten Kunststoffen, welche ja
bekanntlich keine ganz geschlossene Oberfläche besitzen und
deshalb mit einer durch kalte Strahlungshärtung hergestellten
Grundierungsschicht versehen werden.
Der Zwischenprozeß der Evakuierung des beschichteten Teiles
bringt den zusätzlichen Vorteil der teilweisen Sauerstoffentfernung
aus dem Lack, da der im Lack gelöste Sauerstoff teilweise
abgepumpt wird und somit zur Absättigung von Radikalen
nicht mehr zur Verfügung steht. Es resultiert daraus eine
höhere Vernetzungsdichte.
Weiterhin kann der Einbau von Sauerstoff in die Lackschicht
bzw. die Adsorption von Sauerstoff auf der Lackschicht dadurch
vermieden werden, daß der Beschichtungsprozeß, z. B.
Spritzen oder Gießen oder Walzen des Lackes, in einen mit
Inertgas gefluteten Raum verlegt wird. Beim Spritzen kommt
noch hinzu, daß statt Luft selbstverständlich ein Inertgas
als Spritzgas zum Zerstäuben des Lackes verwendet werden
kann.
Eine Variante gemäß der Erfindung besteht darin, daß bereits
der Spritzvorgang in die mit Inertgas geflutete Vakuum-
Inertgasschleuse verlegt wird; natürlich auch hier unter Verwendung
von Stickstoff bzw. Inertgas als Druckmittel beim
Spritzvorgang.
Als Strahlungsquellen können gemäß der Erfindung alle dem Fachmann
bekannten Strahlenquellen in Verbindung mit den dafür
vorgesehenen strahlenhärtbaren Polymer-Systemen eingesetzt
werden, z. B. UV- und Elektronenstrahlquellen. Vorzugsweise
werden die Pasten nach Aufbringen durch Bestrahlung mittels
Elektronen kalt ausgehärtet, vorzugsweise mittels Elektronen
mit einer Energie zwischen 140 und 250 keV, insbesondere
mit solchen mit einer Energie von 150 keV.
Bei der Elektronenstrahlhärtung werden im Vakuum aus einer
Glühkathode durch Anlegen der Beschleunigungshochspannung
Elektronen ausgelöst, beschleunigt und in einem Ablenksystem
aufgefächert. Nach Durchtritt der Elektronen durch eine dünne
Metallfolie können sie auf das Objekt einwirken. Da beim Abbremsen
der Elektronen Röntgenstrahlung entsteht, sind der
Elektronenbeschleuniger sowie Ein- und Auslauf in die Anlage
mit Bleiblech abgeschirmt.
Besonders wichtig ist bei der Anwendung von Elektronenstrahlen,
daß die Bestrahlungskammer nicht für Vakuum ausgelegt wird,
was in Verbindung mit dem Elektronenaustrittsfenster zu Schwierigkeiten
führen würde. Beim Vakuumpumpen in der Bestrahlungskammer
würde sich nämlich die Fensterfolie nicht mehr genügend
an das Kühl- und Stützgitter anlegen und zu heiß werden.
Als strahlenhärtbare bzw. strahlenvernetzbare Beschichtungen
werden gemäß der Erfindung vorzugsweise strahlenhärtbare
Acrylatprepolymere, gegebenenfalls im Gemisch mit strahlenhärtbaren
Acrylatmonomeren, eingesetzt. Unter dem Ausdruck
strahlenhärtbar wird hier verstanden, daß die Substanzen
strahlenpolymerisierbar und/oder strahlenvernetzbar sind.
Zu den bevorzugt eingesetzten strahlenhärtbaren Acrylatprepolymeren
gehören die mittels UV- und Elektronenstrahlen
härtbaren Prepolymeren aus der Gruppe der Polyesteracrylate,
der Polyurethanacrylate, der Polyätheracrylate, der Acrylat-
Acrylat-Copolymere und der Epoxyacrylate.
Die Viskosität der eingesetzten Polymeren und Prepolymeren
läßt sich durch den Zusatz von strahlenhärtbaren Monomeren
oder geringen Mengen an Lösungsmitteln variieren.
Die strahlenhärtbaren Polymeren, Prepolymeren und/oder Monomeren
und die Verfahren zur Strahlenhärtung sind dem Fachmann
bekannt, beispielsweise aus dem Artikel von A. Rosenberg
"Oberflächenbeschichtungen härten mit Elektronenstrahlung"
(Maschinenmarkt, Würzburg (1978) Seite 1249 ff) und dem Artikel
von Dr. K. Fuhr "Die Strahlungstrocknung von Grundierungen
und Lacken auf Holz und Holzwerkstoffen" (Deutsche
Farbenzeitschrift Nr. 6 + 7 (1977) Seiten 257-264).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Beispiele 1 bis 3
in Verbindung mit den Fig. 1 bis 3, die gemäß der Erfindung
besonders bevorzugte Ausführungsformen darstellen, erläutert.
Fig. 1 bis 3 zeigen in schematischer Darstellung erfindungsgemäße
Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
In den Fig. 1 bis 3 haben die Bezugszeichen folgende Bedeutung:
- 1 Schleusentor mit integrierter Röntgenstrahlabschirmung
2 Vakuum-Inertgasschleuse
3 Vakuumpumpenanschluß
4 Objektoberseite
5 Objektunterseite
6 Inertgaseinlaß
7 Schleusentor zur Bestrahlungskammer mit integrierter Röntgenstrahlabschirmung
8 Bestrahlungskammer
9 Strahlungsquelle
10 Drehvorrichtung für Bestrahlungsgut
11 Bewegungsrichtung für das Bestrahlungsgut
12 Röntgenstrahlabschirmung
13 Inertgasauffüllung
14 Entlüftung der Vakuum-Inertgasschleuse
15 in der Bestrahlungskammer 8 verschiebbares Schleusentor
15′ verschiebbares Schleusentor 15 in Stellung "Ende" des 1. Bestrahlungsvorganges
16 Dichtung zwischen Vakuum-Inertgasschleuse und Bestrahlungskammer
17 Dichtung für Bewegungsvorrichtung für Objekt und Schleusentor zwischen Vakuum-Inertgasschleuse und Bestrahlungskammer
18 Führung für Objekttisch und Schleusentor zwischen Vakuum-Inertgasschleuse und Bestrahlungskammer
Dieses Beispiel arbeitet mit einer Vorrichtung, wie sie in
Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
Das unter Inertgas, mit Inertgas als Druckmittel, gespritzte
Teil, z. B. ein Stoßfänger für Automobile, wird in die Vakuum-
Inertgasschleuse 2 durch das Schleusentor 1 eingelegt. Nach
Schließen des Schleusentors 1 wird auf einen Druck von 1 mbar
oder darunter evakuiert, anschließend mit Inertgas auf Normaldruck
geflutet, das Schleusentor 7 geöffnet, das Teil in die
Bestrahlungskammer 8 transportiert, das Schleusentor 7 geschlossen,
das Teil unter dem Strahler hindurchgeführt, gewendet,
wieder unter dem Strahler hindurchgeführt, das Schleusentor
7 geöffnet, das 1. Teil in die Vakuum-Inertgasschleuse 2
geschleust; hierbei wird bereits das 2. Teil, das während der
Bestrahlung eingeschleust wurde, im Wechsel von der Vakuum-
Inertgasschleuse 2 in die Bestrahlungskammer 8 gebracht. Das
1. Teil wird ausgeschleust und dabei bereits das 3. Teil
wieder eingeschleust, solange das 2. Teil bestrahlt wird.
Der gesamte Inertgasverbrauch beschränkt sich dabei auf das
Herstellen einer Inertgasatmosphäre in der Bestrahlungskammer
8 durch ein Spülen der Bestrahlungskammer 8 mit einer Inertgasmenge,
die ca. dem 10- bis 20fachen des Bestrahlungskammervolumens
entspricht, sowie dem Fluten der Vakuum-Inertgasschleuse
2 nach jedem Schleusenvorgang.
Bei dieser Arbeitsweise, d. h. unter Verwendung einer Vakuum-
Inertgasschleuse 2 und doppelter Bestrahlungskammer 8 ergeben
sich folgende Taktzeiten:
Dieses Beispiel arbeitet mit einer Vorrichtung, wie sie in
Fig. 2 schematisch dargestellt ist.
Die mit mehreren Kfz-Armaturen belegte Palette kommt aus dem
Spritzautomaten, wo unter Inertgasatmosphäre mit Inertgas als
Druckmittel gespritzt wurde, durch das Schleusentor 1 in die
Vakuum-Inertgasschleuse 2. Das Schleusentor 1 wird geschlossen.
Es wird auf 10-2 mbar evakuiert, anschließend mit Inertgas
auf Normaldruck geflutet, das Schleusentor 7 geöffnet und mit
den lackierten Teilen in der Geschwindigkeit unter dem Strahler
9 in der Bestrahlungskammer 8 hindurchgefahren, so daß
der Lack mit der nötigen Dosis vernetzt wird. Das Schleusentor
7 wird geschlossen, ein 2. Teil wird eingeschleust, das
1. Teil wird gedreht, das Schleusentor 7 wird nach Pump- und
Flutvorgang wieder geöffnet, das 2. Teil von oben bestrahlt,
das 1. Teil von unten bestrahlt. Das 2. Teil befindet sich
jetzt in der Vakuum-Inertgasschleuse 2, das 1. Teil befindet
sich im Bestrahlungsraum 8. Das 2. Teil wird gedreht, das
1. Teil wird ausgeschleust und gleichzeitig das 3. Teil eingeschleust.
Auch hier beschränkt sich der Inertgasverbrauch auf das einmalige
Inertisieren der Bestrahlungskammer 8 und der weitere
Verbrauch auf das jeweilige Fluten der Vakuum-Inertgasschleuse
2 nach dem Ein- bzw. Ausschleusen der Teile.
Bei dieser Arbeitsweise, d. h. unter Verwendung einer Vakuum-
Inertgasschleuse 2 und einer einfachen Bestrahlungskammer 8
ergeben sich folgende Taktzeiten:
Dieses Beispiel arbeitet mit einer Vorrichtung, wie sie in
Fig. 3 schematisch dargestellt ist, bei der die Palette für
das Bestrahlungsgut und das Schleusentor 15 zwischen Vakuum-
Inertgasschleuse 2 und Bestrahlungskammer 8 fest miteinander
verbunden sind.
Das unter Inertgasatmosphäre und mit Inertgas als Druckmittel
beschichtete Teil wird von oben in die Vakuum-Inertgasschleuse
2 eingegeben. Der Deckel (nicht dargestellt in Fig. 3)
zur Vakuum-Inertgasschleuse wird geschlossen, die Vakuum-
Inertgasschleuse wird auf ein Vakuum zwischen 1 mbar und
1 · 10-2 mbar evakuiert, die Vakuum-Inertgasschleuse wird
mit Inertgas auf Normaldruck geflutet, Schleusentor 15 und
Objekt 4 werden mit Hilfe der Stange 18 in einer Geschwindigkeit
entsprechend der zu applizierenden Dosis unter dem Strahler
9 bewegt, in Endstellung 15′ wird das Objekt mit Hilfe
der Stange 18 gedreht und unter dem Elektronenstrahler bei
der Bestrahlung der Rückseite wieder in die Vakuum-Inertgasschleuse
2 zurückgeführt. Das Objekt wird aus der Vakuum-
Inertgasschleuse herausgenommen, das 2. Objekt eingelegt
und der Evakuierungsvorgang beginnt wieder von Neuem.
Wenn auch die Erfindung am Beispiel von Stoßstangen erläutert
wurde, so bezieht sie sich auch auf Kleinteile, welche
auf Paletten zusammengefaßt werden können. Beispielsweise
werden Kfz-Armaturen und Felgen (Scheibenräder) analog den
Stoßstangen bestrahlt. Rohre und Profile mit großen Längen
werden analog in Vakuum-Inertgasschleuse und Bestrahlungskammer
eingeschleust, wobei zur Reduzierung der Volumina
Rohre für die Kammerwandungen verwendet werden können.
Claims (7)
1. Verfahren zur Vernetzung von auf Trägermaterialien
aufgebrachten Lacken auf Kunststoffbasis mittels
ionisierender Strahlen, insbesondere Elektronenstrahlen,
in einer Inertgasatmosphäre, die einen
Abbruch der Härtungsreaktion durch Umsetzung des
Lackes mit Sauerstoff verhindern soll, dadurch
gekennzeichnet, daß man den zu bestrahlenden, mit
einer strahlenhärtbaren Beschichtung versehenen
Gegenstand vor dem Einbringen in die mit Inertgas
unter Normaldruck gefüllte Bestrahlungskammer
(8) durch das Schleusentor (1) in eine direkt
vor der Bestrahlungskammer (8) angeordnete Vakuum-
Inertgasschleuse (2) einbringt, diese evakuiert,
mit Inertgas auf Normaldruck flutet, und von dort
aus den Gegenstand durch das Schleusentor (7) in
die Bestrahlungskammer (8) einbringt, bestrahlt
und nach der Bestrahlung in die mit Inertgas gefüllte
Vakuum-Inertgasschleuse rücküberführt und
nach Schließen des Schleusentors (7) das Schleusentor
(1) öffnet und den Gegenstand ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die strahlenvernetzbare Beschichtung erst in
der Vakuum-Inertgasschleuse (2) nach dem Fluten
mit Inertgas auf den Gegenstand aufspritzt, wobei
man als Spritzgas ein Inertgas einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Inertgas Stickstoff einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Vakuum-Inertgasschleuse auf Vakuum
von 1 mbar oder darunter evakuiert.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man den mit der strahlenhärtbaren Beschichtung
versehenen Gegenstand mit niederenergetischen
Elektronenstrahlen von 150 bis 400 keV bestrahlt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1 bis 5, bestehend aus
einer mit Inertgas befüllbaren Bestrahlungskammer
und einer Quelle für ionisierende Strahlen, dadurch
gekennzeichnet, daß direkt vor der Bestrahlungskammer
eine Vakuum-Inertgasschleuse (2) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuum-Inertgasschleuse (2)
zusätzlich mit Spritzeinrichtungen zum Auftrag der strahlenhärtbaren
Beschichtung versehen ist.
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