DE301043C

DE301043C -

Info

Publication number: DE301043C
Application number: DENDAT301043D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher für die Durchschneidung des Nachstaars oder der Iris im Gebrauch befindlichen Instrumente sind entweder kleine lanzenförmige Messer oder Scheren. Die Messer haben den Nachteil, daß der oft elastische Nachstaar ihnen ausweicht oder gezerrt wird, die Scheren dagegen erfordern zu ihrer Einführung die Anlegung einer größeren Hornhautwunde, die oft unerwünscht ist.

ίο Vorliegende-Erfindung bezweckt, eine Schere zu schaffen, welche zu ihrer Einführung in das Auge nicht größere Wunden in der Hornhaut benötigt als kleine Messer. Dies wird dadurch erreicht, daß nur die Schneiden der Schere in das Augeninnere eingeführt werden, während das Gelenk der Schere außerhalb des Auges bleibt. Damit beim Öffnen der-Schere die Schneiden eine möglichst kleine Eintrittswunde in der Hornhaut verursachen, ist es notwendig, beide oder mindestens eine derselben kreisförmig zu gestalten, und zwar als Teil eines Kreises, dessen Mittelpunkt im Drehpunkt des Gelenkes der Schere liegt.

Damit das Gelenk nicht gerade über das Auge zu liegen kommt und so die Ansicht des Auges verdeckt, ist es zweckmäßig, statt eines mittleren Gelenkes zwei seitliche an der Schere anzubringen.

In bekannter Weise kann dieses Instrument auch mit einer kleinen Beleuchtungslampe für das Auge oder mit einer Fixierpinzette fest verbunden sein.

Eine Ausführung der Erfindung wird in den Fig. ι bis 3 veranschaulicht.

Fig. ι zeigt die Schere im halbgeöffneten Zustande von der Seite, Fig. 2 im geschlossenen Zustande von der Seite, Fig. 3 eine Ausführungsform des Gelenkes Von oben.

In Fig. ι und 2 bedeutet a die untere Schneide der Schere, welche durch den Nachstaar gestoßen und unter ihn geschoben wird. Diese Schneide α ist an einem Griff b befestigt und wird vermöge ihrer Krümmung wie eine Nadel in das Auge durch die Hornhaut c an dem Punkte A eingestoßen. Darauf wird die andere Schneide β, welche an dem Griff f geführt wird, um das Gelenk g solange gedreht, bis ihre Spitze ebenfalls durch die Hornhaut c, und zwar durch den Punkt h eindringt und schließlich mit der Schneide a in Berührung kommt. Fig. 2 zeigt den Augenblick, in dem die Schneiden sich zu berühren beginnen. Fig. 3 zeigt die Schere von oben, und zwar in einer Ausführung, in welcher das Gelenk verdoppelt und seitlich gelagert, ist (i und k). Durch die Arme I und m stehen die Gelenke mit den Griffen f und b in Verbindung.

Claims

Patent-An Sprüche:.

1. Schere für Augenoperationen, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide Schneiden derselben Teile von Kreisbögen darstellen, deren Mittelpunkt im Gelenk der Schere liegt, so daß sie von zwei verschiedenen Punkten in~das Auge eingeführt werden können, während das Gelenk der Schere außerhalb des Auges bleibt.

2. Schere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt des einen Gelenkes zwei vorhanden sind, die in solchem Abstande voneinander liegen, daß zwischen ihnen das Auge unbedeckt bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.