DE3010402C2 - Elektrische Waage - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Waage, enthaltend einen in einem Waagengehäuse gelagerten Waagbalken,
einen mit dem Waagbalken verbundenen Positionsgeber und eine Kompensationseinrichtung mit einem
am Waagengehäuse festen Permanentmagnetsystem, dessen zur Krafterzeugung ausgenützte Feldlinien
im wesentlichen parallel zueinandei verlaufen, und mit einer im Luftspalt des Permanentmagnetsystems angeordneten,
stromdurchflossenen Kompensationsspule, weiche als Flachspule ausgebildet ist und am V-.'aagbalken
so befestigt ist, daß ihre zu den Spulenwindungen parallele Mittelebene zu den zur Krafterzeugung ausgenützten
Feldlinien lotrecht steht.
Bei einer bekannten derartigen Waage (DE-OS 19 64 307) besteht das Permanentmagnetsystem aus einem
Paar von Hufeisenmagneten, die sich mit ihren PoI-flächen unter Belassung eines Luftspaltes gegenüberstehen,
wobei die Anordnung so getroffen ist, daß sich jeweils ein Hufeisenmagnet auf einer Seite einer die
Längsachse des Waagbalkens enthaltenden Vertikalebene befindet und die den Luftspalt durchdringenden,
zur Krafterzeugung ausgenützten Feldlinien lotrecht zu dieser Vertikalebene verlaufen. Die Kompensationsspule
ist am freien Ende des Waagbalkens so befestigt, daß ihre Mittelebene in der erwähnten Vertikalebene liegt,
d. h., daß sie die Längsachse des Waagbalkens enthält.
Abgesehen von dem erheblichen Platzbedarf und den Gestehungskosten für die Hufeisenmagnete führt bei
der bekannten Waage die Erwärmung der Kompensationsspule unter Last zu ihrer Ausdehnung im wesentlichen
in Richtung der Längsachse des Waagbalkens und damit auch zu einer Verschiebung des Zentrums des
Angriffs der elektromagnetischen Kompensationskraft, also zu einem Hebelfehler.
Bekannt ist ferner eine balkenlose elektrische Waage (US-PS 33 22 222), bei der die Kompensationsspule eine
Parallelführung mittels zweier zueinander paralleler, schräg zur Mittelebene der Kompensationsspule verlaufender
Lenkerfedern aufweist und im Luftspalt eines Paares von Hufeisenmagneten de··- früher erwähnten
Art angeordnet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrische Waage
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß Hebelfehler des Waagbalkens bei einer Erwärmung der
Kompensationsspule stark reduziert werden und sich bei wirtschaftlicher Herstellung der Raumbedarf reduzieren
läßt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Mittelebene der Kompensationsspule lotrecht
zur Längsachse des Waagbalkens angeordnet ist und daß das Permanentmagnetsystem als Schachtel die
Kompensationsspule umgibt und eine Öffnung für den Waagbalken sowie wenigstens einen flachen Permanentmagneten
aufweist, der so angeordnet ist, daß seine zur Krafterzeugung ausgenützten Feldlinien parallel
zur Längsachse des Waagbalkens verlaufen und daß seine Flachseiten parallel zur Mittelebene der Kompensationsspule
liegen. Bei dieser Ausbildung erfolgt die Wärmedehnung der Kompensationsspule im wesentlichen
nur in Querrichtung zum Waagbalken und bleibt damit ohne Einfluß auf den Abstand zum Waagbalken-Drehpunkt.
Die spezielle Ausbildung des Permanentmagnetsystems erlaubt geringe Baugröße bei kleinen
Herstellungskosten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kompensationsspule als Ringspule auf einen nahe einem
Ende des Waagbalkens auf diesen aufgesetzten Spulenträger etwas konzentrisch zur Längsachse des
Waagbalkens gewickelt, wobei die Ausbildung als Ringspule eine besonders rationale Herstellung gestat-
tet und eine gleichmäßigere Ausnutzung der Spule bewirkt.
Zweckmäßigerweise umfaßt das Permanentmagnetsystem einen scheibenförmigen Permanentmagneten
mit zwei Bereichen, wobei ein Bereich gegensinnig zum anderen Bereich magnetisiert ist Solche scheibenförmigen
Permanentmagnete sind preisgünstig und benötigen nur geringen Platz. Eine besonders günstige
Ausbildung ergibt sich dadurch, daß das Permanentmagnetsystem einer. C-förmigen Eisenblechteil umfaßt, in
welchen der Permanentmagnet eingeklebt ist und daß ein das Permanentmagnetsystem abschließendes Eisendeckbleth
vorgesehen ist, dessen Abstand zum C-förmigen Eisenblechteil zur Justierung des Magnetfeldes einstellbar
ist. Die Justiermöglichkeii des Eisendeckbleches erlaubt eine beispielsweise bei der Werksmoiitage vorzunehmende
Grobjustierung der Empfindlichkeit der Waage. Die Feinjustierung kann dann in bekannter
Weise mittels eines Drehpotentiometers bei der Inbetriebnahme der Waage erfolgen.
Besonders raumsparend ist eine Ausführungsform, bei der der Positionsgeber eine am Waagbalkcn befestigte
Fahne umfaßt, welche durch eine zentriJe Bohrung im Permanentmagnetsystem reicht und hinter diesem
in einen Lagesensor eintaucht Dabei kann der Lagesensor kapazitiv, induktiv oder fotoelektrisch arbeiten.
Als weitere Maßnahme zur optimalen Raumausnützung und zur Rationalisierung der Montage kann das
Permanentmagnetsystem an der Rückwand des Waagengehäuses befestigt sein und/oder es kann der Waagbalken
mit wenigstens einem Biegelager an einer Rippe des Waagengehäuses schwenkbar gelagert sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der nicht maßstäblichen Zeichnungen näher
erläutert, in denen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Waage entlang
der Linie 1-! in Fig. 2;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Waage (ohne Abdekkung);
F i g. 3a und 3b eine Darstellung des Permanentmagneten; und
Fig.4 einen Teilschnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 1.
Als Beispiel wurde eine oberschalige Waage mit parallelgeführtem Lastaufnehmer gewählt. Dabei wurde
auf die Darstellung des elektrischen Teils (Stromversorgung, Regelung, Auswertung etc. einschließlich der Digitalanzeige)
verzichtet, da diese Bestandteile konventionell und für das Verständnis der Erfindung entbehrlich
sind. Die Waage wurde ferner ohne Deckel und Waagschale gezeichnet.
Ein Waagengehäuse 10 aus Druckguß umfaßt in üblicher Weise einen Boden 12, Seitenwände 14 und eine
Rückwand 16. Ferner ist eine von oben gesehen etwa U-förmige Rippe 18 an den Boden 12 angegossen. Die
Rückwand 16 verfügt, symmetrisch zur Mittellinie, über ein Paar Lagerböcke 20 mit je einer oberen und unteren
Auflagefläche 22.
An den Auflageflächen 22 sind Biegelager 24 mit Schrauben 26 befestigt, welche andererseits mit dem
gehäuseseitigen Ende je eines unteren bzw. oberen T-Lenkers 28 aus Leichtmetall verschraubt sind. Die beiden
T-Lenker 28 bilden eine Parallelführung des Lastaufnehmers. Dieser besteht aus einem Koppelglied 30
und einer Waagschale (nicht gezeigt), welche zentrisch auf einen am Koppelglied 30 befestigten Kegelzapfen
32 aufsetzbar ist. Die T-Lenker 28 sind mit ihrem Steg über je ein weiteres Biege.i-.ger 24 und Schrauben 26 am
oberen Quersteg 33 bzw. unteren Quersteg 34 des rahmenförmig ausgebildeten Koppelgliedes 30 befestigt.
Vom Koppelglied 30 wird die Last auf einen zweiarmigen
Waagbalken 36 übertragen. Zwei als Biegelager 38 ausgebildete und durch Schrauben 40 gehaltene
Stehlager verbinden ihn mit der Rippe 18 des Bodens 20 und definieren seine Schwenkachse. Zwischen einem
Ansatz 42 des Waagbalkens 36 und einem Quersteg 44 des Koppelgliedes 30 stellt ein durch Schrauben 48 gehaltenes
Biegelager 46 die Verbindung her. Der Waagbalken 36 umfaßt einen durch eine Rippe 50 versteiften
Rahmen, an den sich am freien Ende ein länglicher Dorn 52 anschließt. Etwa in der Mitte zwischen dem Ende des
Doms 52 und dem Rahmen ist fest eine Kompensationsspule montiert. Diese umfaßt eine Ringspule 54 sowie
einen zwei Mantelscheiben aus Leichtmetall und einen Nabenteil 56 enthaltenden Spulenträger, der den Draht
der Ringspule 54 aufnimmt.
Der Dorn 52 ragt mit Spiel durch eine zentrale Öffnung 58 eines Permanentmagnetsystems und mündet an
seinem Ende in eine Fahne 60. Ein ort.?f:3ter fotoelektrischer Lagesensor, bestehend aus einem Sender 62 und
einem Empfänger 64 bildet mit der Fahne 60 einen Positionsgeber, dessen Signale in bekannter Weise die Größe
des Stroms durch die Kompensationsspule 54, 56 steuern.
Das über Augen 66 und Schrauben 68 direkt an der Rückwand 16 des Waagengehäuses 10 befestigte Permanentmagnetsystem
umfaßt ein in Form einer offenen rechteckigen Schachtel geformtes Eisenblechteil 70,
dessen vier Ecken unter Bildung je einer Ventilationsöffnung 72 ausgeschnitten sind. Zentrisch zur Öffnung
58 ist ein Permanentmagnet 74 eingeklebt, auf dessen freier Stirnseite je ein oberes und unteres Eisenblech 76
aufgeklebt ist.
Den Abschluß des Permanentmagnetsystem bildet ein als Joch dienendes Eisendeckblech 78 mit einem nahe
dem Zentrum beginnenden, nach unten offenen Schlitz 80. Der Zwischenraum zwischen Eisendeckhlech
78 und den Eisenblechen 76 des Permanentmagneten 74 ist der Luftspalt, in welchem die Kompensationsspule
54,5f untergebracht ist.
Fig. 3 zeigt etwas vergrößert den Permanentmagneten 74, wobei Pfeile den Verlauf der magnetischen Feldlinien
andeuten: Der Permanentmagnet 74 ist so magnetisiert, daß die Feldlinien in der oberen Hälfte entgegengesetzt
zu denen der unteren Hälfte verlaufen. Dieser Wechsel im Verlauf der Feldlinien bewirkt zusammen
mit der Wickelrichtung des Drahtes in der Kompensationsspule 54, 56, daß der Spulenstrom im ganzen
Luftspalt stets eine nach unten gerichtete Kraft erzeugt. Die als Polschuhe wirkenden halbmondförmigen Eisenbleche
76 verursachen eine gewisse Vergleichmäßigung des Ver'3isfs der magnetischen Feldlinien im Luftspalt.
In Fig.4 ist ein weiteres Detail dargestellt. Am oberen Flansch des Eisenblechteils 70 ist auf der Innenseite ein Blechstreifen 81 vorgesehen, der vor. einer Halteschraube 82 gehalten wird. In der Höhe der Schmalseite des Blechstreifens 81 durchsetzt eine Schraube 84 ein Gewindeloch im Ei^endeckblech 78. Ein Hineindrehen der Schraube 84 bewirkt ein Verschwenken des Blechstreifens 81 um die Achse der Halteschraube 82, so daß das Eisendeckblech 78 oben parallel vom Euenblechteil 70 abgedrückt wird: es resultiert ein Justier-Luftspalt 86, der sich auf beiden Seiten konisch von oben nach unten
In Fig.4 ist ein weiteres Detail dargestellt. Am oberen Flansch des Eisenblechteils 70 ist auf der Innenseite ein Blechstreifen 81 vorgesehen, der vor. einer Halteschraube 82 gehalten wird. In der Höhe der Schmalseite des Blechstreifens 81 durchsetzt eine Schraube 84 ein Gewindeloch im Ei^endeckblech 78. Ein Hineindrehen der Schraube 84 bewirkt ein Verschwenken des Blechstreifens 81 um die Achse der Halteschraube 82, so daß das Eisendeckblech 78 oben parallel vom Euenblechteil 70 abgedrückt wird: es resultiert ein Justier-Luftspalt 86, der sich auf beiden Seiten konisch von oben nach unten
b'· verjüngt. Die Schraube 34 ist inii einer Kontermutter 88
in jeder Stellung fixierbar: damit läßt sich. z. B. bei der Endmontage der Waage, die Empfindlichkeit (wenigstens
angenähert) justieren.
Die beschriebene Waage eignet sich besonders für
mittlere Auflösungen des Meßergebnisses (z. B. für eine
Anzeige von 2 kg auf 0,1 g genau).
mittlere Auflösungen des Meßergebnisses (z. B. für eine
Anzeige von 2 kg auf 0,1 g genau).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
45
55
60
Claims (7)
1. Elektrische Waage, enthaltend einen in einem Waagengehäuse gelagerten Waagbalken, einen mit
dem Waagbalken verbundenen Positionsgeber und eine Kompensationseinrichtung mit einem am Waagengehäuse
festen Permanentmagnetsystem, dessen zur Krafterzeugung ausgenützte Feldlinien im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen, und mit einer im Luftspalt des Permanentmagnetsystems angeordneten,
stromdurchflossenen Kompensationsspule, welche als Flachspule ausgebildet ist und am
Waagbalken so befestigt ist, daß ihre zu den Spulenwindungen parallele Mittelebene zu den zur Krafterzeugung
ausgenützten Feldlinien lotrecht steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelebene
der Kompensationsspule (54, 56) lotrecht zur Längsachse des Waagbalkens (36) angeordnet ist
und daß das Permanentmagnetsystem (70,74,76,78)
als Schachtel die Kompensationsspule (54, 56) umgibt und eine Öffnung für den Waagbalken (36) sowie
wenigstens einen flachen Permanentmagneten (74) aufweist, der so angeordnet ist daß seine zur
Krafterzeugung ausgenützten Feldlinien parallel zur Längsachse des Waagbalkens (36) verlaufen und daß
seine Flachseiten parallel zur Mittellinie der Kompensationsspule (54,56) liegen.
2. Elektrische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsspule (54,
56) als Ringspule (54) auf einen nahe einem Ende des Waagbalkens (36) auf diesen aufgesetzten Spulenträger
etwa konzentrisch zur Längsachse des Waagbalkens (36) gewickelt ist.
3. Elektrische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß "das Permanentmagnetsystem
(70, 74, 76, 78) einen scheibenförmigen Permanentmagneten (74) mit zwei Bereichen umfaßt, wobei ein
Bereich gegensinnig zum anderen Bereich magnetisiert ist.
4. Elektrische Waage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Permanentmagnetsystem
(70, 74, 76, 78) einen C-förmigen Eisenblechteil (70) umfaßt, in welchen der Permanentmagnet (74) eingeklebt
ist, und daß ein das Permanentmagnetsystem (70, 74, 76, 78) abschließendes Eisendeckblech
(78) vorgesehen ist, dessen Abstand zum C-förmigen Eisenblechteil (70) zur Justierung des Magnetfeldes
einstellbar ist.
5. Elektrische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Positionsgeber (60, 62, 64)
eine am Waagbalken (36) befestigte Fahne (60) umfaßt, welche durch eine zentrale Bohrung im Permanentmagnetsystem
(70, 74, 76, 78) reicht und hinter diesem in einen Lagesensor (62,64) eintaucht.
6. Elektrische Waage nach einem der Ansprüche 1 —5, dadurch gekennzeichnet, daß das Permanentmagnetsystem
(70, 74, 76, 78) an der Rückwand (16) des Waagengehäuses (10) befestigt ist.
7. Elektrische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Waagbalken (36) mit wenigstens
einem Biegelager (38) an einer Rippe (18) des Waagengehäuses (10) schwenkbar gelagert ist.
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