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Staubabsaugeinrfchtung für ein Bremsbelagabdrehgerät
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Die Erfindung betrifft eine Staubabsaugeinrichtung für ein Bremsbelagabdrehgerät
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei einer bekannten Staubabsaugeinrichtung für Bremsbelagabdrehgeräte
ist eine das Gerät umschließende Staubgiocke vorgesehen, an deren innenraum ein
Staubsauger angeschlossen ist (DE-OS 28 33 929). Eine solche Staubglocke muß nicht
nur dicht mit dem Bremsbelagabdrehgerät verbunden sein, sondern muß auch jeweils
dichtend mit der Fahrzeugachse verbunden werden, damit auch tatsächlich der gesamte
Arbeitsraum staubdicht abgeschlossen ist. Das erfordert nicht nur einen erheblichen
Raumbedarf für die Staubglocke selbst, sondern auch einen erheblichen konstruktiven
Aufwand für die Staubglocke sowie einen praktisch nicht durchführbaren Arbeitsaufwand
im Betrieb, d. h. eine wirtschaftlich nicht mehr vertretbare Rüstzeit vor dem Beginn
des eigentlichen Abdrehvorganges. Diese bekannte Staubschutzeinrichtung hat deshalb
auch keinen Eingang in die Praxis gefunden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Staubabsaugeinrichtung
für ein Bremsbelagabdrehgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art verfügbar
zu machen, bei der der anfallende Staub bzw.
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die anfallenden Späne unmittelbar an der Bearbeitungsstelle abgesaugt
werden. Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichteil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
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Das Hauptproblem bei einer solchen Absaugeinrichtung besteht darin,
daß die Späne und dergleichen an einer Bearbeitungsstelle anfallen, die ständig
umläuft, so daß eine Absaugung unmittelbar über eine Unterdruckleitung oder einen
stationären Staubsauger, wie sie bei einer oder einigen wenigen Umdrehungen der
Bearbeitungsstelle bekannt ist (US-PS 22 22 640) nicht in Frage kommt. Der wesentliche
Lösungsansatz besteht deshalb darin, eine Ringkammer zu schaffen, die aus einem
feststehenden und einem rotierenden Teil besteht und deren beide Teile durch den
sowieso herrschenden Unterdruck in dichtende Anlage gebracht werden. Ohne eine solche
"flexible" dichtende Anlage müßte entweder der Spalt zwischen feststehendem und
rotierendem Ringkammerteil sehr groß bemessen werden, so daß auch bei erheblichem
Aufwand in der Unterdruck oder Staubsaugerleitung an der Staubabsaugdüse am Drehmeißel
kein ausreichender Unterdruck mehr zur Verfügung stünde, oder der rotierende Teil
müßte mit Bezug auf den feststehenden Teil außerordentlich präzise geführt werden,
so daß betührungsfreie Labyrinthdichtungen verwendet werden könnten, oder wenigstens
sehr enge Spalte, an denen nur ein entsprechend geringer Nebenluftweg entsteht.
Eine solche hochpräzise Führung des rotierenaen Teils erfordert jedoch nicht nur
einen erheblichen konstruktiven Aufwand, sondern ist auch gegen Verschmutzung in
der Regel sehr empfindlich - dabei ist zu berücksichtigen, daß die beim Bremsbelag
abdrehen einfallenden Späne stark abrasiv sind.
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Zwei Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bzw. 3.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden; es
zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Bremsbelagabdrehgerät
mit Staubabsaugeinrichtung nach der Erfindung und Figur 2 einen Längsschnitt. durch
den Ringkammertell einer anderen Ausführungsform einer Staubabsaugeinrichtung nach
der Erfindung, die zum Nachrüsten für existierende Bremsbelagabdrehgeräte geeignet
ist.
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Das in Figur 1 dargestell X Bremsbelagabdrehgerät weist eine glockenartige
Halterung 11 auf, die auf die nicht dargestellte Radnabe aufgesetzt wird und die
einen in Richtung der Fahrzeug- und gleichzeitiq auch Geräte-Acnse 12 verschiebbaren
Drehmeißel 13 trägt. Am in Figur 1 rechts dargestellten Ende der Tragglocke 11 ist
auf einem feststehenden Träger 14 ein Antriebsmotor 15 angeordnet, dessen Welle
16 die Glocke 11 mit dem Drehmeißel 13 in Drenung versetzt. Am Gestell 14 ist ein
Radlalflansch 17 montiert, dem eine Ringtrommel 18 an der Glocke 11 derart gegenüberliegt,
daß deren offene Seite zum Radialflansch 17 hin weist, so daß zwischen der Ringtrommel
18 und dem Radialflansch 17 eine Ringkammer 19 gebildet wird. Die Ringtrommel 18
trägt am Außenumfang eine gummielastische Lippendichtung 20, die in der dargestellten
Weise am Radialflansch 17 anliegt. Eine Seite Lippendichtung 26 sitzt auf der Motorwelle
16; die Lippe liegt dichtend gegen den Radialflansch 17 an.
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Die Ringkammer 19 steht Uber eine Absaugleitung 21 in nicht näher
dargestellter Weise mit einer Unterdruckleitung, einem Staubsauger oder dergleichen
In Verbindung, und zwar über eine Uffnung 22 im Radialflansch 17.
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Ober eine Uffnung 23 In der Ringtrommel 18 steht die Ringkammer 19
Uber eine schematisch durch Pfeile 24 angedeutete Unterdruckleitung mit einer Absaugdüse
25 am Drehmeißel 13 in Verbindung. Eine solche Absaugdüse entspricht in erster Näherung
eIner herkömmlichen KUhlm1ttelzufUhrung oder dergleichen für Drehmeißel, so daß
eine ins Einzelne gehende Darstellung nicht erforderlich ist.
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Wird nach der Montage der Glocke tl auf der Radnabe Unterdruck über
Leitung 21 angelegt, werden die Dichtungen 20 und 26 fest an den Radialflansch 17
gesaugt, so daß der volle Unterdruck an der Absaugdüse 25 zur Verfügung steht. Wird
jetzt mittels des Motors 15 das Gerät in Drehung versetzt, werden vom Drehmeißel
13 abgedrehte Späne sofort von der Saugdüse 25 abgesaugt und über Unterdruckleitung
24, Uffnung 25, Ringkammer 19, Uffnung 22 und Unterdruckleitung 21 der Unterdruckquelle,
beispielsweise der Filterkammer eines Staubsaugers, zugeführt.
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Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist nicht eine an
der Radnabe zu befestigende Glocke wie bei der Ausführungsform nach Figur 1 vorgesehen,
sondern eine Trägertroninel 30, auf der ein Drehmeißelträger 31 drehbar montiert
ist, wobei der Dre;itricb mittels eines an der Drehtrommel 30 montierten Motors
32 erfoglt Der Aufbau eines solchen Gerätes ist bekannt und deshalb nicht näher
dargestellt.
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Am stationären Teil, also letztlich mit der Trommel 30 verbunden,
ist eine Ringtrommel 33 vorgesehen, die, wie dargestellt, etwa U-förniigen Querschnitt
hat, wobei das offene Ende des Querschnitts zum Drehmeißel hin, also in Figur 2
nach links weist. An der dem Drehmeißel abgewandten Seite ist Uber eine Uffnung
34 eine Unterdruckleitung 35 an diese Ringtrommel 33 angeschlossen; die Unterdruckleitung
35 führt an eine Unterdruckquelle, wie etwa die Filterkammer eines Staubsaugers.
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Der umlaufende Teil trägt eine Ringscheibe 36, an der Uber mehrere
Mitnehmerverblndungen, von denen eine bei 37 dargestellt ist, eine ringförmige Holzscheibe
38 derart verbunden ist, daß sich die Holzscheibe 38 zwar zusammen mit dem umlaufenden
Teil 31 dreht und in radialer Richtung diesem gegenüber auch nicht verschiebbar
ist, wohl aber in axialer Richtung wenigstens innerhalb eines begrenzten Weges frei
beweglich ist.
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Am umlaufenden Teil 31 ist ferner eine Unterdruckleitung 39 vorne
sehen, die in ohne weiteres einsichtiger und deshalb nicht näher dargestellter Weise
zu einer Absaugdüse am Drehmeißel führt und deren anderes Ende über eine flexible
Schlaudhkupplung 40 mit einem Absaugstutzen 41 verbunden ist, der in einer entsprechenden
Uffnung in oer Holzscheibe 38 sitzt und die in den Innenraum der Ringtrommel 33
mündet.
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Im Ruhezustand ist die Holzscheibe 38 von der Ringtrommel 33 gelöst
und wird nur von den Verbindungen wie 37 am umlaufenden Teil 31 gehalten.
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Wird Unterdruck an die Leitung 35 gelegt und das Gerät in Drehung
versetzt, wird die Holzscheibe 38 an die Uffnung der Ringtrommel 33 alzgesaugt,
so daß sie an dieser anliegt, wie in Figur 2 dargestellt, und ein Luftzutritt nur
über die Unterdruckleitung 39 möglich ist, die zur Absaugdüse am Drehmeißel führt.
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Gegenüber der Ausführungsform nach Figur 1 hat die Ausführungsform
nach Figur 2 nicht nur den Vorteil, daß sie wegen des großen Durchmessers an vorhandene
Bremsbelagabdrehgeräte angesetzt werden kann, sondern zwei ganz wesentliche Vorteile,
die die Verwendung einer Ringscheibe aus dem Werkstoff Holz mit sich bringt. Im
Vergleich zu gummielastischen Materialien hat Holz einen ganz wesentlich kleineren
Reibungskoeffizienten zu Stahl, aus denen der feststehende Teil in beiden Ausführungsformen
hergestellt ist, so daß die Reibungsverluste praktisch vernachlässigbar sind.
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Dieser Vorteil ist besonders wichtig für die zweite Ausführungsfonm:
Der Antriebsmotor von vorhandenen Geräten ist in der Regel gerade ausreichend dimensioniert,
um die zum Abdrehen benötigte Leistung aufzubringen, Reserven zur Überwindung der
Reibung stehen praktisch nicht zur Verfügung; wegen des großen Durchmessers und
der Dichtung an Innen- und Außen-Kante der Ringtrommel 33 ist dazu aber die für
die Reibkraft maßgebende Fläche außerordentlich groß. Der zweite Vorteil besteht
darin, daß eine Ringscheibe aus Holz in der dargestellten Art wesentlich billiger
ist als entsprechende Lippendichtungen aus gummielastischem Material, so daß die
durch die stark abrasive Wirkung der anfallenden Späne zu befürchtende Abnutzung
des weicheren Teils, also des Holzes, auf relativ einfache Weise dadurch
berücksichtigt
werden kann, daß eine solch billige Holzscheibe in regelmäßigen Abständen neu eingesetzt
wird. Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß die tsetrieöslebensdauer
einer solch billigen Holzscheibe durch die stark abrasiven Späne nicht beeinträchtigt
wird, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, daß die anfallenden Späne so effektiv
abgesaugt werden, daß eine Schleifwirkung nicht zustandekommt.
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