DE3009379A1 - Aus poly-p-phenylen-terephthalamid bestehende fasern mit ausgezeichnetem ermuedungswiderstand und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Aus poly-p-phenylen-terephthalamid bestehende fasern mit ausgezeichnetem ermuedungswiderstand und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Aus Poly-p-phenylen-terephthalamid bestehende Fasern mit
ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand und Verfahren zu ihrer
Herstellung
Die Erfindung betrifft verbesserte Fasern aus Poly-pphenylenterephthalamid
(nachstehend als "PPTA" bezeichnet) und ein Verfahren zu ihrer Herstellung, insbesondere hochfeste PPTA-Fasern, die ausgezeichneten Ermüdungswiderstand
aufweisen, wenn sie für die Verstärkung von Kunststoffen und Kautschuk verwendet werden, und ein Verfahren zu
ihrer Herstellung.
PPTA ist ein seit vielen Jahren bekanntes Polymerisat, und auf Grund der starren Molekülstruktur dieses Polymerisats
wurde erwartet, daß seine Fasern ausgezeichnete Hitzebeständigkeit und mechanische Eigenschaften haben würden.
PPTA ist jedoch in organischen Lösungsmitteln schwerlöslich oder unlöslich. Demgemäß wurde in der US-PS 3 227
ein grundlegendes Verfahren zum Naßspinnen von PPTA unter Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure als Lösungsmittel
vorgeschlagen, jedoch wurde das Verfahren selbst nie in den großtechnischen Maßstab überführt.
Es ist seit vielen Jahren bekannt, daß, wenn ein starres Polymerisat in einem Lösungsmittel gelöst wird, ein flüssiger
Kristall bei einem Polymerisationsgrad, der einen bestimmten Wert überschreitet, und einer Konzentration,
die einen gewissen Wert überschreitet, unter bestimmten Temperaturbedingungen gebildet wird. Diese Erscheinung
wurde theoretisch und experimentell bestätigt (P.J. Flory,
Proc. Roy. Soc. A234 (1956) 73). Es läßt sich leicht voraussagen,
daß, wenn eine in Form eines flüssigen Kristalls vorliegende, optisch anisotrope Polymerlösung aus einer
Düse gesponnen und koaguliert werden kann, während eine
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Störung der Orientierung des flüssigen Kristalls im Innern der Düse so weit wie möglich verhindert wird, Fasern, die
hohe Zugfestigkeit und hohen Young'sehen Modul aufweisen
und hochorientierte Molekülketten enthalten, erhalten werden. In der US-PS 3 819 587 wird ein Verfahren zum Naßspinnen
einer konzentrierten Lösung eines aromatischen Polyamids, das eine starre und lineare Molekülstruktur
aufweist und in Form eines flüssigen Kristalls vorliegt, beschrieben. Dieser Typ eines Naßspinnverfahrens zog
wiederum die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich.
Jedoch ist es auch bei Anwendung des Verfahrens der US-PS 3 819 587 zur Erzielung guter hoher Festigkeit und
Zugfestigkeit notwendig, die frisch gesponnenen Fasern einer Wärmebehandlung unter Spannung zu unterwerfen. Bei
dieser Wärmebehandlung unter Spannung wird die Zugfestigkeit verbessert und der Young1sehe Modul gesteigert, jedoch
wird die Dehnung schlechter. Demgemäß weisen diese Fasern keinen ausreichenden Ermüdungswiderstand auf, wenn
sie für die Verstärkung von Gummiartikeln, beispielsweise
20 Luftreifen, verwendet werden.
Aus den US-PSen 3 767 756 und 3 869 429 ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine optisch anisotrope Spinnlösung
von erhöhter Konzentration in Luft extrudiert und dann naßgesponnen wird, wobei frisch gesponnene Fasern, die auf
Grund einer speziellen Feinstruktur im frisch gesponnenen Zustand hohe Festigkeit aufweisen, erhalten werden.
Gleichzeitig wurde festgestellt, daß diese Fasern sich zur Verstärkung von Kautschuk eignen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß, da in den US-PSen 3 767 756 und 3 869 429 die Feinstruktur der Faser
nur für ihren kristallinen Bereich vorgeschrieben wird, der gewünschte Effekt tatsächlich durch die in den
US-Patentschriften vorgeschriebene Feinstruktur nicht erreicht wird und daß auch bei genauer Ein-
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haltung der Lehren genannten US-Patentschriften eine gute Reproduktion der Beziehungen zwischen den physikalischen
Eigenschaften und den in den US-Patentschriften genannten Feinstruktur nicht erreichbar ist. Weitere Untersuchungen
führten erfindungsgemäß zu dem Ergebnis, daß es nicht richtig ist, den kristallinen Bereich allein gemäß
dem Standpunkt in den US-Patentschriften anzugeben, und daß auch der amorphe Bereich bei der Definition von Fasern
mit erwünschten Eigenschaften berücksichtigt werden muß. Auf der Grundlage dieser Feststellung wurden weitere
Untersuchungen über die Beziehung der Feinstruktur nicht nur des kristallinen Bereichs, sondern auch des amorphen
Bereichs in PPTA-Fasern zu den Eigenschaften der Fasern durchgeführt und führten zu der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung wurden weitere Untersuchungen über
die Beziehung zwischen dem Faserherstellungsverfahren und den Fasereigenschaften durchgeführt und. bereits mehrere
Verfahren zum Naßspinnen von optisch anisotropen Spinnlösungen von starren Polymerisaten mit linearer Struktur,
beispielsweise ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine optisch anisotrope Spinnlösung eines aromatischen Polyamids
naßgesponnen und die Fertigbehandlung der koagulierten Fasern durch Waschen mit Wasser in im wesentlichen
spannungsfreiem Zustand durchgeführt wird. Es wurde bereits festgestellt, daß bei diesem Verfahren eine Verschlechterung
der Dehnung verhindert wird und Fasern mit ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand bei Verwendung für
die Verstärkung von Kautschuk erhalten werden können (das ohne Wärmebehandlung durchgeführte Verfahren der
30 US-PS 4 016 236).
PPTA, ein typisches Beispiel für starre und lineare aromatische Polyamide, hat den Vorteil, daß die als Ausgangsmaterialien
dienenden Monomeren von hoher Qualität leicht verfügbar sind und dieses Polyamid sehr leicht in
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großtechnischem Maßstab verwendet werden kann. Da PPTA bei der Herstellung von Fasern aus PPTA leicht orientiert
und kristallisiert wird, erfahren Fasern, die nach dem ohne Wärmebehandlung durchgeführten Verfahren der US-PS
4 016 236 hergestellt worden sind, leicht Änderungen der physikalischen Eigenschaften, z.B. eine Verschlechterung
der Dehnung, wenn sie einer leichten Spannung oder Wärmeeinwirkung bei den notwendigen Stufen zur Verstärkung
von Kautschuk, z.B. Klebbehandlung, Vulkanisation des
10 Kautschuks und anderen Nachbehandlungen, unterworfen
werden. Es wird angenommen, daß der Grund hierfür wahrscheinlich darin liegt, daß die Thermofixierung der Feinstruktur
der Fasern bei dem vorstehend genannten, ohne Wärmebehandlung durchgeführten, in der US-PS 4 016 236
beschriebenen Verfahren ungenügend ist. Bei Verwendung von Fasern, die nach diesem Verfahren hergestellt worden
sind, werden bei der Verstärkung von Kautschuk tatsächlich keine befriedigenden Ergebnisse hinsichtlich des Ermüdungswiderstandes
erhalten.
Weiterhin wurde ein Verfahren zur Herstellung von thermofixierten
Fasern mittels Waschen mit Wasser, Trocknen und Wärmebehandlung im spannungsfreien
Zustand in den Rahmen der in der US-PS 4 016 23 6 beschriebenen Wärmebehandlung mit einbezogen.
Wenn jedoch diese Arbeitsweise auf PPTA angewandt wird, ist es sehr schwierig, die Parameter der
Feinstruktur der Fasern, z.B. die Kristallitgröße, den Kristallinitätsgrad, den Orientierungsgrad der Molekülketten
im kristallinen Bereich und den Grad der Orientierung der Molekülketten im amorphen Bereich, zu regeln
und einzustellen. Demzufolge sind zwar die nach diesem Verfahren hergestellten Fasern im wesentlichen gleichmäßig
in den mechanischen Eigenschaften, beispielsweise in der Dehnung, Zugfestigkeit und im Young1sehen Modul, jedoch
ist eine erhebliche Änderung im Ermüdungswiderstand festzustellen, wenn sie zum Verstärken von Kautschuk verwendet.
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werden.
Die Verfahren zur-Herstellung von Fasern mit ausgezeichnetem
Ermüdungswiderstand durch Verbessern der in der US-PS 3 869 429 usw. beschriebenen PPTA-Fasern unter Aufrechterhaltung
ausgezeichneter mechanischer Eigenschaften, z.B. hohen Young'sehen Modul und hoher Zugfestigkeit,
sind grob in zwei Typen einzuteilen. Dem einen Typ liegt die Maßnahme der Veränderung der chemischen Struktur
und dem anderen Typ die Maßnahme der Veränderung der Feinstruktur der Fasern ohne Veränderung der chemischen
Struktur zugrunde. Als Beispiel für den erstgenannten Typ ist ein Verfahren bekannt, bei dem Verbesserungen
durch Copolymerisation erreicht werden (siehe beispielsweise japanische Offenlegungsschrift 116322/74 und
Yabuki et al in Sen-i Gakkai Shi, 3_4, T187 (1978). Dieses Verfahren hat jedoch den großen Nachteil, daß eine Steigerung
der Herstellungskosten durch die Copolymerisationsstufe nicht vermieden werden kann, wenn' das Verfahren im
großtechnischen Maßstab durchgeführt wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung gehört zum letztgenannten Typ und
beruht auf der Maßnahme der Veränderung der Feinstruktur der Fasern. Erfindungsgemäß konnten PPTA-Fasern mit
stark verbessertem Ermüdungswiderstand durch Verbesserung des aus der US-PS 4 016 23 6 bekannten Herstellungsverfah-
25 rens hergestellt werden.
Speziell wurden erfindungsgemäß eingehende Untersuchungen
über die Verfahren zur Herstellung von PPTA-Fasern und über theoretische Klärungen der Parameter der
Feinstruktur der PPTA-Fasern durchgeführt. Überraschenderweise wurde hierbei gefunden, daß es beim Verfahren der
Herstellung von PPTA-Fasern für die Herstellung von PPTA-Fasern mit hoher Zugfestigkeit, hohem Young'schem Modul
und ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand und ausgezeichneter Beständigkeit gegen Hitze oder Spannung sehr wichtig
und unerläßlich ist, die Dampfbehandlung vor dem Trocknen
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und das Trocknen unter ganz bestimmten Bedingungen durchzuführen. Es wurde ferner gefunden, daß die nach diesem
Verfahren hergestellten Fasern eine außergewöhnliche Feinstruktur aufweisen, die nach keinem der vorstehend genannten
bekannten üblichen Verfahren erzielbar ist, und daß die vorstehend genannten Eigenschaften dieser außergewöhnlichen
Feinstruktur zuzuschreiben sind.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden gemäß einem grundlegenden Merkmal der Erfindung durch
eine Faser mit ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand gelöst, die im wesentlichen aus Poly-p-phenylen-terephthal- ■
amid besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß ihr tangentialer Brechungsindex (TRIv) im polarisierten Licht,
das in der Richtung senkrecht zur Faserachse schwingt, im Bereich von O bis 0,07, ihr tangentialer Brechungsindex
(TRIp) im polarisierten Licht, das in der Richtung parallel zur Faserachse schwingt, im Bereich von -0,06 bis
-0,005 liegt, ihr zentraler Brechungsindex (Nvo) im polarisierten Licht, das in der Richtung senkrecht zur
Faserachse schwingt, und ihr Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) in dem Bereich liegen, der den Bedingungen
der Gleichungen (1) bis (4) genügt:
Nvo _> -0.OS (RIX) + 1.6 72 (1)
Kv-o <_ 1 .700 (2)
25 «ix _> 0.8 5 (3)
KIX < 1 .20 (4)
und ihre scheinbare Kristallitgröße (ACS in R) und ihr Orientierungswinkel (OA in Grad) in dem
Bereich liegen, der den Bedingungen der Gleichungen (5) bis (8) genügt:
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.-„>. BAD ORIGINAL
ΟΛ _> 0.04 (ACS) + 16 (5)
ΟΛ 2 2 (ACS) - 160 (6)
ΟΛ ^ 0.04 (ACS) +26 (7)
OA < 2 (ACS) - 82 (8)
Gemäß einem weiteren grundlegenden Merkmal der Erfindung werden die vorstehend genannten Fasern nach einem Verfahren
hergestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine anisotrope Spinnlösung eines im wesentlichen aus
Poly-p-phenylenterephthalamid bestehenden Polymerisats in
konzentrierter Schwefelsäure einer Konzentration von wenigstens 98 Gew.-% in eine nicht-koagulierende Schicht
spinnt, das Extrudat durch eine koagulierende Schicht führt, die hierbei gebildeten koagulierten Fasern auf
ein netzförmiges Förderband ablegt und in einem
im wesentlichen spannungsfreien Zustand die Fasern nacheinander zur Entfernung von Schwefelsäure wäscht, die
Fasern in Sattdampf von wenigstens 10O0C hält und sie bei
einer Temperatur im Bereich von 120° bis 450 C während
einer Zeit trocknet, die der folgenden Bedingung genügt:
20 250 < (Temperatur, 0C) χ (Zeit, Sek.)0'08
< 600.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen ausführlich erläutert.
Fig. 1 und Fig. 2 sind graphische Darstellungen, die die Feinstrukturcharakteristik der Fasern gemäß der Erfindung
veranschaulichen, wobei die Faser gemäß der Erfindung in beiden Darstellungen in dem durch vier Linien eingeschlossenen
Bereich liegt.
Fig. 3 ist ein Fließschema einer Ausführungsform des
Verfahrens zur Herstellung der Fasern gemäß der Erfindung, wobei durch die Bezugsziffern die folgenden Teile be-
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"bad original
zeichnet sind:
1a: nicht-koagulierende Schicht
1b: koagulierende Schicht
2: Spinndüse
5 3a, 3b, 3c: Filamente
4: Abzugswalze
5: Umlenkwalze
6: Uralenkförderer
7: Behandlungsförderband
10 8: Waschvorrichtung
9: Dampfbehandlungsvorrichtung
10: Trockenvorrichtung
11 : Aufwickelvorrichtung
12: Abdeckband
Fig. 4 (A) zeigt ein Modellschema, das den Querschnitt der Faser zeigt. Fig. 4(B) zeigt den Interferenzstreifen,
der in Seitenrichtung beobachtet wird, wenn die Faser gemäß der Erfindung im Interferenzmikroskop unter Verwendung
von polarisiertem Licht, das in einer Richtung senkrecht zur Faserachse schwingt, untersucht wird. Die bezeichneten
Elemente haben die folgende Bedeutung:
d: Abweichung des InterferenzStreifens in der Faser am Punkt S;
D: Abstand zwischen parallelen Interferenzstreifen des Hintergrundes;
r: Radius des Querschnitts der Faser;
r : Mittelpunkt des Faserquerschnitts;
rc : Umfang der Faser;
S: willkürlicher Punkt auf dem Faserquerschnitt; S1, S": Umfang der Faser entsprechend dem Wert S;
t: Dicke des Faserquerschnitts, gemessen in Richtung des einfallenden Lichts am Punkt S.
Fig. 5 zeigt Interferenzstreifen, die beobachtet wurden,
wenn PPTA-Fasern aus der seitlichen Richtung mit einem
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Interferenzmikroskop unter Verwendung von polarisiertem
Licht, das in der Richtung parallel zur Faserachse schwingt, beobachtet wurden. Hierbei zeigen Fig. 5(Λ) und
Fig. 5(B) Interferenzstreifen von bekannten Fasern
(Kevlar-49 und Kevlar). Fig. 5(C) zeigt Interferenzstreifen der Fasern gemäß der Erfindung (Beispiel 1), wobei
die bezeichneten Elemente die folgenden Bedeutungen haben: d: Abweichung der Interferenzstreifen des Hintergrundes;
D: Abstand zwischen parallelen Interferenzstreifen des Hintergrundes;
r: Radius des Querschnitts der Faser.
Nachstehend werden zur Zeit bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung ausführlich beschrieben. Ein Beispiel dieser Ausführungsformen ist in den Abbildungen dargestellt.
Die Fasern gemäß der Erfindung weisen kristalline Bereiche mit einer Struktur auf, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die scheinbare Kristallitgröße (ACS in A) und der
Orientierungswinkel (OA in Grad) in dem' Bereich liegen, der den Bedingungen der folgenden vier Gleichungen genügt:
20 0Λ _>
0.04 (ACS ) + 16 ( 5 )
OA > 2 (ACS ) - 16 0 ( 6)
OA <_ 0.04 (ACS) + 26 (7)
OA _< 2 (ACS) - 82 (8) .
Dieser Bereich wird durch Fig. 1 deutlich veranschaulicht. In dieser Abbildung entsprechen die vier Linien (a), (b),
(c) und (d) jeweils den folgenden vier Gleichungen:
Ca) : OA = 0.04 (ACS) + 16
(b) : OA = 2 (^CC) - 160
(c) : OA = 0.04 (ACS) + 26 30 (d) : OA = 2 (ACS) - 82
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ORIGINAL
Die Fasern gemäß der Erfindung mit einer solchen speziellen Feinstruktur in den kristallinen Bereichen unterscheiden
sich von bekannten Fasern, beispielsweise den in der US-PS 3 869 429 beschriebenen Fasern und den unter der
Bezeichnung "Kevlar" im Handel erhältlichen Fasern (Hersteller duPonc; diese Fasern gelten allgemein als PPTA-Fasern)
darin, daß der Orientierungsgrad der Molekülketten im kristallinen Bereich verhältnismäßig niedrig und
die scheinbare Kristallitgröße verhältnismäßig groß ist.
Ferner unterscheiden sich die Fasern gemäß der Erfindung von den in der US-PS 3 869 430 beschriebenen Fasern und
den unter der Bezeichnung "Kevlar-49" im Handel erhältlichen
Fasern (von duPont hergestellte Fasern, die allgemein für PPTA-Fasern gehalten werden) darin, daß der
Orientierungsgrad der Molekülketten im kristallinen Bereich verhältnismäßig niedrig ist. Ferner unterscheiden
sich die Fasern gemäß der Erfindung von den Fasern, die nach dem ohne Wärmebehandlung durchgeführten, in der
US-PS 4 016 23 6 beschriebenen Verfahren, hergestellt werden,
darin, daß die scheinbare Kristallitgröße verhältnismäßig groß ist.
Das Merkmal, das die Fasern gemäß der Erfindung einen verhältnismäßig niedrigen Orientierungsgrad der Molekülketten
im kristallinen Bereich aufweisen, steht in engem Zusammenhang damit, daß das Waschen und Trocknen in einem
im wesentlichen spannungsfreien Zustand durchgeführt werden und die Behandlung mit Wasserwärme, d.h. mit Wasserdampf,
in einem im wesentlichen spannungsfreien Zustand nach dem Waschen, jedoch vor dem Trocknen durchgeführt
wird. Ferner steht das Merkmal, daß die Fasern gemäß der Erfindung eine verhältnismäßig große scheinbare Kristallitgröße
aufweisen, in engem Zusammenhang damit, daß spezielle Bedingungen für das anschließend an die vorstehend
genannte Dampfbehandlung durchgeführte Trocknen gewählt werden. Da bei dem in der US-PS 4 016 236 beschriebenen,
mit Wärmebehandlung durchgeführten Verfahren keine Dampf-
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behandlung im spannungsfreien Zustand vor dem Trocknen durchgeführt wird, wird die Verzerrung der Orientierung
der Polymermolekülketten in der Faser nicht genügend gemildert, so daß es häufig vorkommt, daß das Kristallwachstum
in der Faser übermäßig stark ist oder kein wesentliches Kristallwachstum hervorgerufen wird. Demgemäß
ist es bei diesem bekannten Verfahren sehr schwierig, Fasern mit geeigneter scheinbarer Kristallitgröße, wie sie
die Fasern gemäß der Erfindung aufweisen, d.h. mit verhältnismäßig großer, aber nicht übermäßig großer Kristallitgröße
herzustellen.
Um hohe Zugfestigkeit, verhältnismäßig hohe Dehnung, hohen
Young'sehen Modul, ausgezeichnete Maßbeständigkeit und
ausgezeichnete Beständigkeit der physikalischen Eigen-5 schäften bei Einwirkung hoher Temperaturen und ausgezeichneten
Ermüdungswiderstand zu gewährleisten, ist es unerläßlich, daß die Fasern im kristallinen Bereich eine
Feinstruktur gemäß den vorstehend genannten vier Gleichungen (5) bis (8), d.h. eine spezielle Feinstruktur
aufweisen, bei der ein verhältnismäßig niedriger Orientierungsgrad der Molekülketten im kristallinen Bereich mit
einer verhältnismäßig großen scheinbaren Kristallitgröße kombiniert ist.
Im einzelnen ist bei Fasern, die nicht der Bedingung der Gleichung
OA > 0,04 (ACS) + 16 (5)
genügen, der Orientierungswinkel (OA) übermäßig klein, d.h. die Orientierung der Molekülkette geht zu weit in
den kristallinen Bereich hinein. In diesem Fall ist sowohl die Zugfestigkeit als auch der Young'sehe Modul hoch, aber
der Ermüdungswiderstand ist äußerst gering, und dies ist ein sehr großer Nachteil. Bevorzugt wird ein Orientierungswinkel
von wenigstens 20°, insbesondere von wenigstens 21°.
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Bei Fasern, die der Bedingung der Gleichung OA > 2 (ACS) - 160 (6)
nicht genügen, ist die scheinbare Kristallitgröße (ACS) zu
groß und daher die Zugfestigkeit schlecht und außerdem ist auch der Ermüdungswiderstand natürlich herabgesetzt. Zur
Herstellung von Fasern mit genügender Zugfestigkeit ist vorzugsweise die folgende Voraussetzung zu erfüllen:
OA > 2 (ACS) - 140.
Ferner wird zur Herstellung von Fasern mit besonders ausgezeichnetem
Ermüdungswiderstand die Erfüllung der folgenden Voraussetzung besonders bevorzugt:
OA > 2 (ACS) - 120.
Ferner ist bei Fasern, die der Bedingung der Gleichung OA < 0,04 (ACS) + 26 (7)
nicht genügen, der Orientierungswinkel (OA) zu groß. Mit anderen Worten, der Orientierungsgrad der Molekülketten
in den kristallinen Bereichen ist zu gering. Demgemäß weisen die Fasern den Nachteil auf, daß die Zugfestigkeit
und der Young'sehe Modul gering sind, obwohl der Ermüdungs-
20 widerstand gut ist.
Ferner ist bei Fasern, die der Bedingung der Gleichung OA < 2 (ACS) - 82 (8)
nicht genügen, die scheinbare Kristallitgröße (ACS) zu gering und die Kristallinität niedrig. Diese Fasern sind
den Fasern gemäß der Erfindung im Young1sehen Modul und
im Ermüdungswiderstand unterlegen und weisen den Nachteil auf, daß sie dimensionell schrumpfen, wenn sie hohen Temperaturen
von beispielsweise etwa 200 C ausgesetzt werden. Ferner tritt eine Verschlechterung der Dehnung ein,
wenn die Fasern hohen Temperaturen unter Spannung ausge-
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setzt werden. Um Fasern, die nicht diese Nachteile aufweisen, zu erhalten, wird eine scheinbare Kristallitgröße
(ACS) in dem durch die Gleichung
OA < 2 (ACS) - 86
definierten Bereich, insbesondere durch die Gleichung
OA < 2 (ACS) - 90, bevorzugt.
Die großtechnisch (von duPont) hergestellten und nunmehr unter der Handelsbezeichnung "Kevlar" im Handel befindliehen
Fasern gelten als PPTA-Fasern. Obwohl die scheinbare Kristallitgröße und der Orientierungswinkel der Fasern
in einem gewissen Maße von Lieferung zu Lieferung schwanken, wurde bei im Handel erhaltenen Produkten
eine scheinbare Kristallitgröße im Bereich von 40 bis 47 S (4 bis 4,7 nm) und ein Orientierungswinkel
im Bereich von 10 bis 17° gefunden. Es wird angenommen,daß
diese im Handel erhältlichen Fasern für die Verstärkung von Kautschuk, beispielsweise als Reifencord, vorgesehen sind.
Die Fasern gemäß der Erfindung haben wenigstens ungefähr die dreifache Dauerknickfestigkeit der "Kevlar"-Fasern
(gemäß dem Goodyear-Rohr-Dauerknickversuch), wenn ein Vergleich unter den gleichen Bedingungen (Einzeltiter des
Monofilaments, Fadenzahl und Cordstruktur) durchgeführt
wird. Aus diesem Versuchsergebnis ist leicht zu verstehen, daß die Fasern gemäß der Erfindung gegenüber den üblichen
Fasern stark verbessert sind.
Der Grund, weshalb die Fasern gemäß der Erfindung einen solchen verbesserten Ermüdungswiderstand aufweisen, obwohl
sie einen verhältnismäßig hohen Kristallinitätsgrad bewahren, oder der Grund, weshalb sie hohe Zugfestigkeit
und hohen Young'sehen Modul aufweisen, obwohl der Orientierungsgrad
der Molekülketten im kristallinen Bereich
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verhältnismäßig niedrig ist, kann allein durch den Orientierungswinkel
und die scheinbare Kristallitgröße, die Parameter darstellen, die die Feinstruktur der kristallinen
Bereiche widerspiegeln, nicht ausreichend erklärt werden. Um die vorstehend genannten Gründe ausreichend
und vollständig zu klären, müssen nicht nur diese beiden Parameter, sondern auch andere Parameter, die die Feinstruktur
der Polymerkette in den amorphen Bereichen widerspiegeln, berücksichtigt werden.
Als Parameter, die die Fasern gemäß der Erfindung charakterisieren,
sind das Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) als genereller Parameter der Größe der kristallinen
Bereiche und der Orientierung der Molekülketten des kristallinen Bereiches, der spezifische zentrale Brechungsindex
(Nvo) der Fasern im polarisierten Licht, das in der Richtung senkrecht zur Faserachse schwingt, der
mit dem Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis im Zusammenhang steht, und zwei spezifische tangentiale Brechungsindices
(TRIv und TRIp) zu nennen. Im einzelnen sind die Fasern gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
der Brechungsindex (Nvo) im zentralen Teil der Faser im polarisierten Licht, das in der Richtung senkrecht zur
Faserachse schwingt, und das Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) als Parameter des kristallinen Bereiches
2 5 den durch die Formeln
Nvo >_ -0.08 (RIX) + 1.672 (1)
Nvo _< 1.700 (2)
RIX >_ 0.85 (3)
RIX <_ 1.2 (4)
dargestellten Bedingungen genügen. Durch Fig. 2 werden diese Bedingungen deutlich veranschaulicht. In dieser
Abbildung entsprechen die Linien (e), (f), (g) und (h) jeweils den folgenden vier Gleichungen:
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(e) : Nvo = -0.08 (RIX) + 1.672
(f) : Nvo = 1.700
(g) : RIX = 0.85 (h) : RIX = 1.20
Es ist sehr schwierig, Fasern, die der Bedingung der Gleichung (1) genügen, nach bekannten Verfahren herzustellen.
Der Grund hierfür liegt darin, daß zwar der Nvo-Wert als abhängig von dem Orientierungsgrad der Polymerketten (insbesondere
der Achsen der Molekülketten) in den kristal-
10 linen und amorphen Bereichen und vom Grad der radialen
Orientierung der spezifischen Achsen senkrecht zur Molekülkettenachse
(insbesondere der kristallographischen Achse b) gilt, jedoch bei PPTA-Fasern der Nvo-Wert als
bestimmter inhärenter Wert, der durch die chemische Struktür bestimmt ist, angesehen wird und man der Ansicht ist,
daß der absolute Wert von Nvo sich nicht in nennenswertem Maße ändert. Tatsächlich sind bei den in der
US-PS 3 869 430 beschriebenen Fasern die Molekülketten in den kristallinen Bereichen im höchsten Maße in Richtung
der Faserachse orientiert,und die Variation des Nvo-Wertes ist gering. In diesem Fall müßte theoretisch der Nvo-Wert
im Bereich von 1,62 (die kristallographische Achse b ist in radialer Richtung regellos) bis 1,51 liegen (die
kristallographische Achse b ist vollständig in radialer
25 Richtung orientiert). Übrigens wurden Na = 1,5138,
Nß = 1,733 und Nj.- = 2,04 für die Veranschaulichung als
theoretische Werte des Hauptbrechungsindex zugrunde gelegt
(siehe Yabuki et al, Sen-i Gakkai Shi 32 (1976) T55). Es ist hier zu bemerken, daß die erfindungsgemäß vorgenommene,
nachstehend beschriebene tatsächliche Messung von Np ergab, daß N}>
2,07 oder mehr beträgt. Bei im Handel erhältlichen PPTA-Fasern (Kevlar und Kevlar-49) und Fasern, die nach
dem in der US-PS 3 869 430 beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, liegt der Nvo-Wert unter 1,585 und der RIX-Wert
unter 0,85. Mit anderen Worten, die Kristalle im kristallinen Bereich sind nicht genügend vollkommen und/oder
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die Faser hat einen überaus starken Orientierungsgrad der b-Achse in radialer Richtung.
Fasern, die der Bedingung der Gleichung (1) genügen, werden nach dem Faserherstellungsverfahren erhalten, bei dem
Waschen und Trocknen im spannungsfreien Zustand erfolgen, und die Erfüllung dieser Bedingung steht in engem
Zusammenhang mit dem Merkmal, daß der Ermüdungswiderstand ausgezeichnet ist. Dieses bevorzugte Merkmal ist hervorstechend,
wenn der Nvo-Wert wenigstens 1,605 beträgt, und besonders hervorragend, wenn der Nvo-Wert wenigstens
1,610 beträgt.
Es ist davon auszugehen, daß die durch die Bedingungen der Gleichungen (1) bis (4) gekennzeichneten Fasern gemäß
der Erfindung eine spezielle Feinstruktur aufweisen, in der der Orientierungsgrad in radialer Richtung entweder
in der kristallographischen Achse b oder in der Achse,
die der kristallographischen Achse b im amorphen Bereich entspricht, verhältnismäßig gering ist. Der amorphe Bereich
besteht aus Molekülketten, die hinsichtlich der potentiellen Energie stabil sind. Der kristalline Bereich
hat einen verhältnismäßig hohen Kristallinitätsgrad, und
der Kristall weist eine verhältnismäßig hohe Vollkommenheit auf. Es wird angenommen, daß diese Merkmale der Molekülketten
im amorphen Bereich zur Verwirklichung eines ausgezeichneten Ermüdungswiderstandes und ausgezeichneter
Beständigkeit der Maßhaltigkeit und der physikalischen Eigenschaften unter der Einwirkung hoher Temperaturen beitragen.
Wenn der Bedingung der Gleichung (2), d.h. Nvo < 1,700,
nicht genügt wird, werden Zugfestigkeit und Young'scher
Modul der Fasern drastisch verringert. Im allgemeinen pflegen mit steigendem Nvo-Wert sowohl die Zugfestigkeit
als auch der Young'sehe Modul zu fallen, und diese Neigung
verstärkt sich, wobei die Linie Nvo = 1,700 die
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kritische Grenze ist. Der bevorzugte Young'sehe Modul
wird erzielt, wenn der Bedingung Nvo < 1,630 genügt wird.
Fasern, die den Bedingungen der Gleichung (3) genügen, sind durch einen verhältnismäßig hohen Kristallinitätsgrad
und durch hohe Vollkommenheit des Kristalls gekennzeichnet. Fasern, die nach dem in der US-PS 4 016 236
beschriebenen, ohne Wärmebehandlung durchgeführten Verfahren hergestellt worden sind, weisen einen niedrigen
Kristallinitätsgrad und ungenügende Vollkommenheit des Kristalls auf, die durch RIX
> 0,85 gekennzeichnet ist. Die Fasern weisen demgemäß schlechte Beständigkeit der
Maßhaltigkeit oder physikalischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen auf. Bevorzugt wird ein RIX-Wert von 0,90
oder mehr. Fasern mit verhältnismäßig hohem Kristallinitätsgrad und guter Vollkommenheit des Kristalls, die
durch RIX > 0,8 5 gekennzeichnet sind, werden nach dem Verfahren hergestellt, bei dem die Dampfbehandlung im
spannungsfreien Zustand und das Trocknen anschließend unter ganz bestimmten Bedingungen durchgeführt wird.
Bei diesem ungewöhnlichen Verfahren kann der RIX-Wert in dem durch die Gleichung (4) definierten Bereich, d.h.
RIX < 1,20, gehalten werden. Daher kann das Auftreten
unerwünschter Erscheinungen, z.B. übermäßiger Anstieg des Kristallinitätsgrades, übermäßiger Anstieg der Fehlerfreiheit
des Kristalls und die sich daraus ergebende drastische Verschlechterung der Festigkeit oder des Ermüdungswiderstandes,
wirksam vermieden werden. Bevorzugt wird ein RIX-Wert von 1,05 oder weniger. In diesem Fall
weisen die Fasern einen besonders hervorragenden Ermü-
30 dungswiderstand auf.
Theoretisch ist die physikalische Bedeutung von RIX nicht völlig geklärt, jedoch ist die Beziehung von RIX zu den
physikalischen Werten (insbesondere zum Young'sehen Modul
und zum Ermüdungswiderstand) enger als die Beziehung von
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ACS zu den physikalischen Eigenschaften.Erfindungsgemäß
wird vorausgesetzt, daß HIX ein Parameter ist, der die Anisotropie der Kristallwachstumsrichtung,, die Anisotropie
der Verteilungsdichte der Fehler, die Anpassung der Molekülkette im kristallinen Bereich und die Variation des
Packungszustandes der Molekülkette, beispielsweise die von Takayanagi et al, Polymer Preprints, Japan 26 (1977)
vorgeschlagenen Kristallstrukturen I und II, widerspiegelt. Der RIX-Wert steigt gewöhnlich durch die Wärmebehandlung,
und es wird angenommen, daß dieser Anstieg des RIX-Wertes darauf zurückzuführen ist, daß der RIX-Wert die vorstehend
genannten komplexen Veränderungen der Struktur widerspiegelt.
Die Fasern gemäß der Erfindung können im Interferenzmikroskop unter Verwendung von polarisiertem Licht, das
in der Richtung parallel zur Faserachse schwingt (in diesem Fall wird der Brechungsindex mit "Np" bezeichnet),
und unter Verwendung eines Gemisches von 8 Gew.-Teilen gelbem Phosphor, 1 Gew.-Teil Methylenjodid und 1 Gew.-Teil
Schwefel als Medium nach der später beschriebenen Methode, die zur Bestimmung von Nvo und TRIv angewandt
wird, untersucht werden. Es ist davon auszugehen, daß der in dieser Weise gemessene Np-Wert ein Parameter ist,
der die Orientierung der Polymermolekülketten sowohl im kristallinen Bereich als auch im amorphen Bereich widerspiegelt.
Es wurde gefunden, daß der Np-Wert der Fasern gemäß der Erfindung außergewöhnlich ist. Genauer gesagt,
der Npo-Wert, d.h. der Np-Wert im Mittelpunkt der Faser, und TRIp, der Tangens des Np-Werts in Querschnittsrichtung
der Faser, liegen in ganz bestimmten Bereichen. Bei den Fasern gemäß der Erfindung beträgt der Npo-Wert wenigstens
2,11, vorzugsweise wenigstens 2,12. Im Gegensatz hierzu beträgt der Npo-Wert bei bekannten Fasern und
bei Fasern, die nach bekannten Verfahren hergestellt werden, höchstens 2,10. Der Grund hierfür dürfte darin liegen,
daß bei den Fasern gemäß der Erfindung der Orien-
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" 23 " 300S37S
tierungsgrad der Molekülkette im zentralen Teil der Fasern höher ist als bei handelsüblichen PPTA-Fasern, z.B. den Produkten
der Handelsbezeichnung "Kevlar" und "Kevlar-49". Dies ist eines der -Merkmale, das die Fasern gemäß der Erfindung
von bekannten Fasern unterscheidet. Als weiterer Parameter der Feinstruktur, durch den die Fasern gemäß der
Erfindung von bekannten, sog. PPTA-Fasern mit hohem Youngschen Modul (z.B. den in der US-PS 3 869 429 beschriebenen
Fasern und den Kevlar und Kevlar-49-Fasern) deutlicher zu
unterscheiden sind, ist der TRIp-Wert zu nennen. Speziell wurde bestätigt, daß die Fasern gemäß der Erfindung einen
negativen TRIp-Wert haben, während bekannte PPTA-Fasern gewöhnlich einen positiven TRIp-Wert oder einen TRIp-Wert von
Null haben. Aus diesen TRIp-Werten ist zu folgen, daß bei
den Fasern gemäß der Erfindung der Orientierungsgrad der
Polymerketten im Zentralbereich der Faser relativ hoch ist. Es wurde gefunden, daß dieses Merkmal der Fasern gemäß der
Erfindung hinsichtlich der Feinstruktur in enger Beziehung zum ausgezeichneten Ermüdungswiderstand der Fasern gemäß der
Erfindung steht. Der Ermüdungswiderstand' wird weiter verbessert, wenn der TRIp-Wert im Bereich von -0,060 bis
-0,005, insbesondere von -0,040 bis -0,010, liegt.
Der Unterschied der Fasern gemäß der Erfindung von den bekannten Fasern in dieser Hinsicht wird aus Fig. 5 deutlieher.
Fig. 5 ist ein Modellschema, das die Interferenzstreifen zeigt, die beobachtet werden, wenn die Fasern aus
der seitlichen Richtung mit einem Interferenzmikroskop unter Verwendung von polarisiertem Licht, das in der Richtung
parallel zur Faserachse schwingt, untersucht werden.
Fig. 5-(A) zeigt Interferenzbanden, die im Falle der in
der US-PS 3 869 430 beschriebenen Fasern oder "Kevlar-49"-Fasern beobachtet werden. Die Interferenzstreifen sind
dadurch gekennzeichnet, daß sie W-förmig und die TRIp-Werte positive Werte sind. Fig. 5-(B) zeigt Interferenzstreifen,
die im Falle der in der US-PS 3 869 429 beschriebenen Fasern und der in der US-PS 4 016 236 beschriebenen,
nicht-wärmebehandelten PPTA-Fasern und "Kevlar"-Fasern beobachtet werden und dadurch gekennzeich-
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net sind, daß sie U-förmig (genauer gesagt, elliptisch)
sind und die TRIp-Werte im wesentlichen Null betragen. Fig. 5-(C) zeigt Interferenzstreifen, die im Falle der Fasern
gemäß der Erfindung beobachtet werden. Die Abbildung zeigt, daß die Interferenzstreifen V-förmig und die TRIp-Werte
negative Werte sind.
Wenn die Richtung der Achse der Molekülkette mit der Richtung der Faserachse vollständig übereinstimmt, kann der
Orientierungsgrad der kristallographischen Achse b und der der kristallographischen Achse b im amorphen Bereich
entsprechenden Achse zur radialen Richtung durch den Tangens (TRIv) des Nv-Werts längs der radialen Richtung
dargestellt werden. In der US-PS 3 869 429 ist diese Orientierung in radialer Richtung als Parameter des LCO-Werts
15 ausgedrückt, und es wird festgestellt, daß Fasern mit
hohem LCO-Wert, d.h. hohem Orientierungsgrad in radialer Richtung, bevorzugte physikalische Eigenschaften aufweisen.
Die Anwendung des Parameters des LCO-Wertes wirft jedoch ein Problem hinsichtlich des Meßprinzips oder der
Meßmethode auf, d.h. die Änderung ist groß, weil der LCO-Wert ein Wert ist, der für "einen sehr begrenzten Bereich
-7 2
der Faser (einen Bereich von weniger als 10 cm ) bestimmt wird. Ferner ist der LCO-Wert ein Parameter, der
nur für die Orientierung im kristallinen Bereich gilt. Daher hat dieser Wert im wesentlichen keine Wechselbeziehung
zu den physikalischen Eigenschaften.
Andererseits kann der erfindungsgemäß verwendete TRIv-Wert
den Grad der radialen Orientierung sowohl im kristallinen Bereich als auch im amorphen Bereich mit großer Genauigkeit
darstellen. Als Ergebnis eingehender Untersuchungen wurde jedoch gefunden, daß der TRIv-Wert, d.h.
der Grad der radialen Orientierung, nur eine entfernte Wechselbeziehung zu den physikalischen Eigenschaften
(z.B. zur Zugfestigkeit, zum Young'sehen Modul und zum
Ermüdungswiderstand) der Faser aufweist, und daß ein 0,07 übersteigender TRIv-Wert entgegen der Lehre der
US-PS 3 869 429 zu einer Verschlechterung der Dehnung und
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des Ermüdungswiderstandes führt.
Bei der Herstellung von Fasern aus einer anisotropen Spinnlösung wird die Koagulierung vorzugsweise nicht vorgenommen,
während die Fasern einer wesentlichen Dehnung unterworfen werden, weil die Aggregationsstruktur oder die
Feinstruktur höherer Ordnung in der Faser in eine ungeordnete Struktur überzugehen pflegt. Als Beispiel eines
solchen Koagulierungsverfahrens ist ein Verfahren zu nennen, bei dem die Spinndüse in eine Koagulierungsschicht
getaucht ist und die Spinnlösung aus dieser Spinndüse gesponnen wird. Wenn Fasern, die nach diesem Verfahren hergestellt
worden sind, unter dem Interferenzmikroskop untersucht werden, ist festzustellen, daß die Aggregationsstruktur
oder Feinstruktur höherer Ordnung in den Fasern ungeordnet ist. Ferner wird bei der Untersuchung dieser Fasern
im Polarisationsmikroskop beobachtet, daß Körner einer Größe von etwa 1 μια im Innern der Faser gebildet
werden, und es wird angenommen, daß diese Struktur aus einer zusammenhängenden Folge von Körnern des flüssigen
Kristalls besteht ι Aus dem Bericht von Takayanagi et al (Polymer Preprints, Japan 26 (1977)) geht hervor, daß ein
Polymerisat mit sehr hoher Polarität, beispielsweise das PPTA gemäß der Erfindung, mit einer ganz bestimmten
Kristallorientierung zur Grenzfläche koaguliert wird. Da PPTA-Fasern, die die inhärente Feinstruktur höherer Ordnung
im ungeordneten Zustand beibehalten, eine Orientierung der b-Achse zur Faseroberfläche, d.h. die radiale
Orientierung einer gegebenen Kristallachse zeigen, ist daher bei Verwendung eines flüssigen Eintauchmediums,
das im wesentlichen den gleichen Brechungsindex wie die Fasern hat, und bei Untersuchung der Fasern unter dem
Interferenzmikroskop ein spezieller Interferenzstreifen, wie er in Fig. 4 dargestellt ist, erkennbar. Ein solcher
Interferenzstreifen tritt genügend deutlich in Erscheinung,
wenn keine Zerstörung der koagulierten Oberfläche durch Dehnung oder keine Trübung durch heterogene Koagulation
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in der Koagulationsstufe oder nach der Koagulation verursacht wird, und die Erscheinung des Interferenzstreifens
wird durch die Polymerkonzentration in der Spinnlösung oder ähnliche Faktoren nicht wesentlich beeinflußt. Als
Mittel, das eine solche bevorzugte Koagulation ermöglicht, ist ein Spinnverfahren zu nennen, bei dem die Spinndüse
von der Koagulierungsschicht getrennt ist und die Spannung für die Orientierung auf einen Spinnlösungsstrahl konzentriert
ist, der sich noch im nicht-koagulierten Zustand befindet und eine nicht-koagulierende Schicht durchläuft.
Wenn im Gegensatz hierzu das vorstehend genannte Verfahren angewandt wird, bei dem die Spinnlösung aus einer Spinndüse,
die in eine Koagulationsschicht getaucht ist, gesponnen und Spannung zur Dehnung in der Koagulationsstufe
5 zur Einwirkung gebracht wird, werden die gesponnenen Fasern undurchsichtig oder ein kontinuierlicher Interferenzstreifen
ist nicht zu beobachten. Dies deutet offensichtlich auf das Vorliegen einer heterogenen Aggregationsstruktur
hin. Fasern mit einer solchen heterogenen Aggregationsstruktur sind schlecht sowohl in bezug auf Zugfestigkeit
als auch auf Dehnung.
Der TRIv-Wert ist ein Parameter für die quantitative Bestimmung
des Bildes oder Musters des mit dem Interferenzmikroskop beobachteten InterferenzStreifens. In Fasern
mit gestörter Aggregationsstruktur kann kein klarer Interferenzstreifen gemessen werden. Im Gegensatz hierzu sind
die Fasern gemäß der Erfindung durch einen TRIv-Wert von 0 bis 0,07 gekennzeichnet. Vom praktischen Standpunkt
wird ein TRIv-Wert von 0,02 bis 0,06 bevorzugt, weil gute Ergebnisse hinsichtlich Zugfestigkeit, Dehnung und Ermüdungswiderstand
erhalten werden. Fasern mit einem solchen TRIv-Wert können nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
leicht hergestellt werden.
Übrigens pflegt der TRIv-Wert zu steigen, wenn der Trok-Kenfaktorwert,
auf den später eingegangen wird, erhöht
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oder die Verstreckung in der Spinnstufe gesteigert wird.
Bei den Fasern gemäß der Erfindung liegt der bei einer Temperatur von 3O°C und 60% relativer Feuchtigkeit bestimmte
dynamische mechanische Verlustfaktor (tanο ) vorzugsweise
im Bereich von 0,001 bis 0,030. Bei Fasern mit einem dynamischen mechanischen Verlustfaktor von mehr als
0,030 ist der Anteil des amorphen Bereichs übermäßig hoch und die Maßbeständigkeit ist schlecht oder das Feuchtigkeitsabsorptionsvermögen
wird auffallend. Daher ergeben sich auf einigen Anwendungsgebieten Nachteile durch die
Verwendung solcher Fasern. Bei Fasern mit einem dynamischen mechanischen Verlustfaktor (tanö ) von weniger als
0,001 ist der Kristallinitätsgrad zu hoch, und die mechanischen Eigenschaften der Fasern werden schlechter. Der
bei der vorstehend genannten Temperatur gemessene Wert von tan 6 ist verschieden in Abhängigkeit von den eingearbeiteten
Wasser- und Lösungsmittelmengen. Im allgemeinen steigt dieser Wert mit steigender Menge der eingearbeiteten
Menge an Verunreinigungen und Lösungsmittel.
Wenn das die Faser gemäß der Erfindung darstellende Monofilament zu groß ist, ist eine Verschlechterung der Zugfestigkeit
o.dgl. festzustellen. Es wird angenommen, daß dies auf die Fließorientierungs- (flow orientation) oder
Koagulationsgeschwindigkeit in der Spinnstufe zurückzuführen ist. Zu große Monofilamente werden demgemäß nicht
bevorzugt; im allgemeinen wird eine Feinheit von einigen dtex oder weniger gewählt. Bevorzugt wird im allgemeinen
ein Titer des Monofilaments von nicht mehr als etwa 3,3 dtex. Die untere Grenze ist nicht besonders wichtig,
jedoch kann ein Mindesttiter des Monofilaments, der gewöhnlich
technisch erreichbar ist, d.h. ein Monofilament-Titer von etwa 0,11, als untere Grenze gesetzt werden.
Unter "einem Polymerisat, das im wesentlichen aus Poly-pphenylenterephthalamid
(nachstehend als "PPTA" bezeich-
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net) besteht" und die Faser gemäß der Erfindung bildet, ist ein aus Terephthalsäure und p-Phenylendiamin von jeweils
technischer Reinheit abgeleitetes Polymerisat zu verstehen. Vorzugsweise wird dieses Polymerisat nach einem
sog. Niedertemperatur-Lösungspolymerisationsverfahren hergestellt, bei dem ein Polymerisat aus Terephthaioylchlorid
und p-Phenylendiamin in einem Lösungsmittel vom Typ der N-alkylsubstituierten Carbonamide oder einem Gemisch von
zwei oder mehreren solcher Lösungsmittel oder in einem Gemisch eines solchen Lösungsmittels mit Lithiumchlorid
oder Calciumchlorid gebildet wird (siehe beispielsweise US-PS 3 063 966).
Zur Herstellung der Fasern gemäß der Erfindung wird im allgemeinen zur Erzielung hoher Zugfestigkeit oder eines
hohen Ermüdungswiderstandes vorzugsweise ein Polymerisat mit hohem Polymerisationsgrad verwendet. Speziell wird
die Verwendung eines Polymerisats mit einer Eigenviskosität (inherent viscosity) von wenigstens.5,0 dl/g, insbesondere
5,5 dl/g, gemessen unter den nachstehend genannten Bedingungen, bevorzugt. Übrigens sinkt der Polymerisationsgrad
des Polymerisats zuweilen bei dem mit der Maßnahme der Auflösung des Polymerisats in konzentrierter
Schwefelsäure beginnenden und mit der Spinnstufe endenden Prozeß. Demgemäß wird zweckmäßig ein Polymerisat verwendet,
dessen Eigenviskosität etwas höher ist als die gewünschte Eigenviskosität der Faser. Speziell wird vorzugsweise ein
Polymerisat verwendet, dessen Eigenviskosität um 0,1 bis 0,5 dl/g höher ist als die gewünschte Eigenviskosität
der Faser, obwohl der Wert in Abhängigkeit von der Temperaturregelung und der Verweilzeit in der Auflösungsstufe und anschließenden Stufe in einem gewissen Maße
differiert. Die obere Grenze der Eigenviskosität ist nicht entscheidend wichtig. Vom Standpunkt der Viskosität
der Spinnlösung wird jedoch eine Eigenviskosität des PoIy-
35 merisats von weniger als etwa 10 dl/g bevorzugt.
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Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung der Fasern gemäß der Erfindung beschrieben.
Zunächst wird das vorstehend genannte Polymerisat in konzentrierter
Schwefelsäure gelöst. Die erhaltene Spinnlösung wird durch eine nicht-koagulierende Schicht und dann
durch eine koagulierende Schicht geführt, um die gesponnene Spinnlösung in Faserform zu koagulieren.
Vom Standpunkt des Lösungsvermögens und des Preises wird konzentrierte Schwefelsäure als polymerlösendes Lösungsmittel
bevorzugt. Um PPTA mit der vorstehend genannten hohen Eigenviskosität in hoher Konzentration zu lösen,
wird konzentrierte Schwefelsäure mit einer Konzentration von wenigstens 98 Gew.-% verwendet. Die Verwendung sog.
rauchender Schwefelsäure, die freies SO-, enthält, ist
nicht zweckmäßig, weil SO-. das Lösungsvermögen ziemlich
stark herabsetzt und die Möglichkeit einer Sulfonierung des Polymerisats durch SO., besteht. Die. obere Grenze der
Konzentration der Schwefelsäure liegt gewöhnlich bei 100 Gew.-%.
Die Konzentration des Polymerisats in der Spinnlösung ist nicht besonders wichtig. Aus wirtschaftlichen Gründen und
zur Aufrechterhaltung guter mechanischer Eigenschaften, insbesondere hoher Zugfestigkeit der hergestellten Fasern
wird eine Polymerkonzentration in der Spinnlösung von wenigstens 12 Gew.-%, insbesondere wenigstens 14 Gew.-%,
bevorzugt. Die obere Grenze der Polymerkonzentration ist nicht besonders wichtig, jedoch wird bei einer zu hohen
Polymerkonzentration stabiles Spinnen unmöglich. Daher
wird die Polymerkonzentration gewöhnlich auf etwa 20 Gew.-% oder weniger eingestellt. Um den Ermüdungswiderstand
so zu verbessern, daß die Fasern wirksam für die Verstärkung von Kautschuk u.dgl. verwendet werden können,
wird die Polymerkonzentration vorzugsweise auf 19 Gew.-%
oder weniger eingestellt.
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Die für die Zwecke der Erfindung verwendete Spinnlösung sollte wenigstens bei der Temperatur, bei der sie aus der
Spinndüse ausgepreßt wird, anisotrop sein. Dieser Zustand ist für die Verwirklichung der bevorzugten mechanischen
Eigenschaften der hergestellten Fasern unerläßlich. Ob die
Spinnlösung anisotrop ist oder nicht, kann beispielsweise nach der in der US-PS 3 819 587 beschriebenen optischen
Methode bestimmt werden.
Da die Spinnlösung bei ihrer Herstellung und Verwendung zuweilen bei einer Temperatur, die sich der Raumtemperatur
nähert, erstarrt, wenn die Polymerkonzentration im vorstehend genannten Bereich von 12 bis 20 Gew.-% gehalten
wird, wird die Spinnlösung bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis etwa 80 C gehandhabt. Um jedoch
eine Zersetzung des Polymerisats so weit wie möglich zu vermeiden, sollte eine möglichst niedrige Temperatur angewendet
werden.
Die Spinnlösung wird zunächst aus der Spinndüse in eine nicht-koagulierende Schicht gesponnen und dann in eine
koagulierende Schicht eingeführt. Ein Gas, beispielsweise Luft oder Stickstoff, oder eine nicht-koagulierende Flüssigkeit,
z.B. Toluol oder Heptan, wird für die nichtkoagulierende Schicht verwendet. Vom Standpunkt der Leichtigkeit
der Durchführung des Spinnens und vom wirtschaftliehen Standpunkt wird ein Gas bevorzugt, wobei Luft besonders
bevorzugt wird. Dämpfe einer koagulierenden Flüssigkeit (beispielsweise Wasser oder Methanol) können im
gesättigten oder ungesättigten Zustand im Gas enthalten sein.
Die Dicke der nicht-koagulierenden Schicht beträgt gewöhnlich
etwa 0,1 bis 10 cm, vorzugsweise 0,3 bis 2 cm. Wenn die nicht-koagulierende Schicht zu dick ist, zeigt die
im Rahmen der Erfindung verwendete Spinnlösung ein sog. thixotropes Viskositätsverhalten. Im einzelnen sinkt die
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scheinbare Viskosität mit steigender Deformationsgeschwindigkeit, so daß die gebildeten Fasern in der Querschnittsgröße nicht gleichmäßig sind; dies hat eine Verschlechterung
der Zugfestigkeit und Dehnung zur Folge. Wenn die Dicke der nicht-koagulierenden Schicht zu gering ist,
unterscheiden sich die erhaltenen Ergebnisse nicht wesentlich von den Ergebnissen, die erhalten werden, wenn die
Spinnfläche der Spinndüse in ein Koagulierungsbad taucht. Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung, bei dem eine
nicht-koagulierende Schicht zwischen der Spinnfläche der Spinndüse und der koagulierenden Schicht eingefügt ist,
angewandt wird, ist der Vorteil erzielbar, daß keine Zerstörung oder kein Reißen der Feinstruktur oder weitere
Mikrorißbildung verursacht wird, da der Strahl der Spinnlösung in der nicht-koagulierenden Schicht beim Abzug gereckt
(verstreckt) wird und die in der koagulierenden Schicht in der Erstarrung begriffenen oder bereits erstarrten
Fasern nicht oder kaum einer Verstreckung unterworfen werden. Dieses Merkmal steht damit im Zusammenhang,
daß die Fasern gemäß der Erfindung nicht undurchsichtig gemacht oder getrübt werden oder einen ganz bestimmten
tangentialen Brechungsindex (TRIv) haben. Die Fasern gemäß der Erfindung können durch dieses Merkmal der Feinstruktur
von Fasern, die nach dem Naßspinnverfahren, bei dem die Spinnlösung aus der in die koagulierende Schicht getauchten
Spinnfläche der Spinndüse extrudiert werden, unterschieden werden.
Ein weiterer Vorteil des Spinnverfahrens gemäß der Erfindung
besteht darin, daß bei Verwendung eines Gases für die nicht-koagulierende Schicht die Temperatur der koagulierenden
Schicht unabhängig von der Temperatur der Spinnlösung an der Spinndüse nach Belieben eingestellt werden
kann. Da die im Rahmen der Erfindung verwendete Spinnlösung zuweilen bei einer Temperatur, die sich der Raumtemperatur
nähert, erstarrt, ist es häufig notwendig, eine oberhalb von Raumtemperatur liegende Temperatur als Spinnlösungstemperatur
anzuwenden. In diesem Fall kann die
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koagulierende Schicht unabhängig von der Temperatur der
Spinnlösung bei Raumtemperatur oder einer niedrigeren Temperatur gehalten werden. Dieser Vorteil ist vom technischen
Standpunkt wichtig und bedeutungsvoll.
Ein weiterer Vorteil des Sp,innverfahrens gemäß der Erfindung
besteht darin, daß der Verzug oder die Verstreckung (Verhältnis der Aufwickelgeschwindigkeit der koagulierten
Fasern zur Geschwindigkeit, mit der die Spinnlösung aus der Spinndüse ausgestoßen wird) über die beim üblichen
Naßspinnverfahren unter Verwendung der in die koagulierende Schicht getauchten Spinndüse erreichbare Verstreckung
hinaus gesteigert werden kann. Auf Grund dieses Vorteils ist es möglich, Fasern mit stark verbesserter Zugfestigkeit
und stark verbessertem Young"sehen Modul herzustel-
15 len.
Die Ausbildung oder Form und die Größe der zum Spinnen verwendeten Spinndüse sind nicht entscheidend wichtig,
jedoch ist die Verwendung übermäßig kleiner Spinnbohrungen zu vermeiden, um Verstopfung zu verhindern. Die Verwendung
sehr großer Spinnbohrungen ist vom Standpunkt der linearen Spinngeschwindigkeit und Scherorientierung zu
vermeiden. Im allgemeinen wird der Durchmesser der Spinnbohrungen im Bereich von 0,06 bis 0,09 mm je nach Spinngeschwindigkeit
und gewünschtem Einzeltiter der Fasern
25 gewählt.
Die Art der koagulierenden Schicht ist nicht besonders wichtig, jedoch wird eine koagulierende Schicht aus Wasser
Oder Schwefelsäure einer unter 50 Gew.-% liegenden Konzentration (wäßrige Schwefelsäurelösung) bevorzugt. Die Badtemperatur
der koagulierenden Schicht ist ebenfalls nicht ■ besonders wichtig. Um jedoch Korrosion des Werkstoffs der
Apparaturen durch verdünnte Schwefelsäure zu verhindern, liegt die Badtemperatur vorzugsweise im Bereich von Raumtemperatur
bis zu einer Temperatur, die sich dem Erstar-
35 rungspunkt der koagulierenden Schicht nähert.
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Die koagulierten Fasern werden dann auf ein netzförmiges
Förderband abgelegt und mit Wasser gewaschen (Entfernung von Schwefelsäure) und getrocknet. Fig. 3 veranschaulicht
eine bevorzugte Ausführungsform der Durchführung des
Waschens mit Wasser und des Trocknens auf dem netzförmigen Förderband. Hierbei wird eine optisch anisotrope Spinnlösung
von PPTA aus der Spinndüse 2 in eine nicht-koagulierende Schicht 1a und dann in eine Koagulierungsschicht 1b
gesponnen. Der erstarrte Faden 3a wird aus der koagulierenden Schicht 1b durch eine Abzugsrolle 4 abgezogen und
dann um eine Umlenkrolle 5 auf einen Wendeförderer 6 fallen gelassen. Die Umlenkrolle 5 hat ein käfigartiges
Aussehen und besteht aus einer Vielzahl von Stäben, die die Fadenführungs-Umfangsflache bilden. Die Fäden 3b werden
auf dem Förderer 6 im lockeren Zustand aufgehäuft, wobei sie ein endloses schmales Vlies bilden, und auf ein Behandlungsförderband
7 überführt, während sie umgewendet werden. Das Behandlungsförderband 7 wird durch eine geeignete
Antriebsvorrichtung mit im wesentlichen der gleichen Geschwindigkeit wie der Wendeförderer 6 kontinuierlich
oder intermittierend bewegt. Das Vlies aus angehäuften lockeren Fäden im spannungsfreien Zustand wird einer
Waschvorrichtung 8, einer Dampfbehandlungsvorrichtung 9
und einer Trockenvorrichtung 10 durch das Behandlungsförderband 7 zugeführt und durch eine Aufwickelvorrichtung
11 auf eine Spule gewickelt. Ein Abdeckförderband ist vorgesehen, um zu verhindern, daß die im spannungsfreien
Zustand angehäuften Fäden 3b in den Wasch-, Dampfbehandlungs- und Trockenstufen gestört und verwirrt wer-
30 den.
Es ist eine der unerläßlichen Voraussetzungen für die Herstellung der Fasern gemäß der Erfindung mit der vorstehend
beschriebenen, ganz bestimmten Feinstruktur, daß keine wesentliche Spannung in Längsrichtung auf die Fasern
beim Durchgang durch die Wasserwäsche, die Dampfbehandlung und die Trockenstufe zur Einwirkung kommt. Es ist da-
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her notwendig, die Fäden in der koagulierenden Schicht, d.h. in der Stufe, in der die Fäden aus der koagulierenden
Schicht abgezogen-und auf das netzförmige Förderband abgelegt
werden, vorsichtig zu handhaben und Spezialvorrichtungen zu verwenden, um die vorstehend genannten Voraussetzungen
wirksam zu erfüllen. Wenn speziell die Fäden in diesen Stufen unter Spannung gebracht werden, schreitet
die Orientierung der Polymerketten übermäßig weit nicht nur im kristallinen Bereich, sondern auch im amorphen Bereich
der Faser fort, und es ist anzunehmen, daß dieses übermäßig weite Fortschreiten der Orientierung zu einer
Verschlechterung des Ermüdungswiderstandes führt, wenn die Faser zur Verstärkung von Kautschuk u.dgl. verwendet
wird.
Auch in der Stufe der Herausnahme der Fäden aus der koagulierenden
Schicht ist es wichtig, daß die Fäden keiner wesentlichen Spannung unterworfen werden. Daher wird vorzugsweise
keine Umlenkführung ο.dgl. in' der koagulierenden
Schicht angeordnet. Daher wird vorzugsweise ein Verfahren angewendet, bei dem ein Trichterspinnbad verwendet wird,
wie es üblicherweise zum Spinnen von Kupferkunstseide verwendet wird, wobei die Fasern durch den Trichter aus dem
Bad abgezogen werden, wie in Fig. 1 der japanischen Patentveröffentlichung
22204/69 dargestellt. Besonders bevorzugt wird ein Doppeltrichterspinnbad, wie es in der
japanischen Offenlegungsschrift 144911/78 beschrieben ist.
Wenn-ferner die aus der Koagulierungsschicht herausgenommenen
Fäden auf dem netzförmigen Förderband abgelegt werden, darf keine Reckung oder Behandlung unter Spannung
vorgenommen werden, und der Richtungsänderungswinkel muß · so klein wie möglich gehalten werden, so daß die Spannung,
unter die die Fäden durch den Widerstand gegen die Herausnahme aus der Koagulierungsschicht oder die Reibung mit
Führungen u.dgl. gebracht werden, unter etwa 0,18 g/dtex
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(0,2 g/den) gehalten wird. Ferner ist dem Werkstoff oder der Oberflächenrauheit der Führungen besondere Aufmerksamkeit
zu widmen.
Wenn die Fäden auf dem Netzförderband mit Wasser in im wesentlichen spannungsfreiem Zustand gewaschen werden, um
die Schwefelsäure davon zu entfernen, kann nach Bedarf wahlweise eine Neutralisation mit wäßrigem Alkali vorgenommen
oder ein Schmälzmittel vor oder während der Wasserwäsche aufgetragen werden. Diese Behandlungen können wie
bei dem in der US-PS 4 016 23 6 beschriebenen, ohne Wärmebehandlung durchgeführten Verfahren vorgenommen werden.
Die gewaschenen Fasern werden dann dampfbehändeIt und
unter bestimmten Bedingungen der Temperatur und Zeit getrocknet, während sie auf dem Netζförderband ruhen. Zur
Herstellung von Fasern gemäß der Erfindung, die eine spezielle Feinstruktur haben, die zu hoher Zugfestigkeit und
hohem Young'sehen Modul führt, und die ausgezeichneten
Ermüdungswiderstand aufweisen, wenn sie zum Verstärken von Kautschuk u.dgl. verwendet werden, sind die beiden folgenden
Voraussetzungen unerläßlich: Die Fasern werden vor dem Trocknen mit Wasserdampf, der bei einer Temperatur von
wenigstens 100 C gehalten wird, behandelt, während sie noch auf dem Netzförderband ruhen, worauf sie bei einer
Temperatur von 120° bis 45O°C während einer Zeit, die den
25 folgenden Bedingungen genügt, getrocknet werden:
250 < (Temperatur, 0C) χ (Zeit, Sek.)0'08
< 600.
In keiner Veröffentlichung des Standes der Technik ist davon die Rede, daß die gewaschenen Fasern auf dem Netzförderband
vor dem Trocknen einer Dampfbehandlung unterworfen werden. Der Grund, weshalb diese Dampfbehandlung
für die Gewinnung der gewünschten Fasern mit ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand bei Verwendung für die Verstärkung
von Kautschuk u.dgl. unerläßlich und bedeutsam ist, durfte in folgendem liegen:
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Durch diese Dampfbehandlung werden ein Effekt der Hemmung einer übermäßig starken Verschlechterung der Zugfestigkeit
und Steigerung der Sprödigkeit, die in der Trockenbehandlung durch übermäßiges Kristallwachstum und übermäßige
Steigerung der scheinbaren Kristallitgröße (ACS) verursacht werden, und ein Effekt der Hemmung der Verschlechterung
der Maßbeständigkeit oder Stabilität der physikalischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen
erreicht, die durch ungenügendes Kristallwachstum und einen sehr kleinen Wert der scheinbaren Kristallitgröße
verursacht werden. Kurz gesagt, eine geeignete scheinbare Kristallitgröße, die zu Fasern führt, die zur Verstärkung
von Kautschuk u.dgl. sehr gut geeignet sind, wird den Fasern durch die Dampfbehandlung verliehen. Zweitens kann
eine spezielle Feinstruktur, bei der die Orientierung der Polymerketten auf einen sehr erwünschten Grad nicht nur
im kristallinen Bereich, sondern auch im amorphen Bereich eingestellt wird, den Fasern durch die Dampfbehandlung
verliehen werden. Mit anderen Worten, d.er zentrale Brechungsindex (Nvo) und die tangentialen Brechungsindices
(TRIv und TRIp), die Parameter darstellen, die die Feinstruktur einschließlich des amorphen Bereichs widerspiegeln,
werden auf Werte in ganz bestimmten Bereichen eingestellt. Im einzelnen ist der Orientierungsgrad der
Polymerketten in Richtung der Faserachse im amorphen Bereich im zentralen Teil der Faser verhältnismäßig hoch,
und der Orientierungsgrad der Achse, die der kristallographischen Achse b in radialer Richtung der Faser entspricht,
ist verhältnismäßig niedrig. Es wird davon ausgegangen, daß Wassermoleküle, die im amorphen Bereich
vorhanden sind und bei hohen Temperaturen gehalten werden, die Umlagerung und Reaggregation durch thermische Bewegungen
der Polymerketten, die wahrscheinlich während der Dampfbehandlung und Trockenbehandlung gebildet werden,
5 glätten. Es wird somit angenommen, daß dieses Wasser eine wirksame Funktion in der Ausbildung einer stabilen Struktur
ausübt.
030039/0725
Die Behandlung mit Sattdampf wird nach einer Methode vorgenommen, bei der die auf das Netzförderband abgelegten
Fasern zusammen mit dem Netzförderband durch eine mit Sattdampf gefüllte Heizkammer geführt werden. Wenn die
Eintrittsöffnung der Heizkammer durch einen schmalen Spalt mit der Außenluft in Verbindung steht, wird der Druck des
Sattdampfes auf O bar (Manometerdruck) gesenkt und die Heiztemperatur auf 1OO°C eingestellt. Wenn die Eintrittsöffnung der Heizkammer gegen die Außenluft durch eine
Dichtwalze od.dgl. abgedichtet ist und die Wärmebehandlung unter erhöhtem Wasserdampfdruck durchgeführt wird,
wird die Heiζtemperatur vorzugsweise auf einen Wert bis zu einer Temperatur, die einem Sattdampfdruck von etwa
4 bar (Manometerdruck) entspricht, d.h. auf etwa 140 C
eingestellt. Bei einer zu hohen Temperatur ist das Arbeitsrisiko höher, weil die Druckbeständigkeit des Abdichtungsteils begrenzt ist und kein besonderer Vorteil erreichbar
ist, auch wenn die Temperatur über den vorstehend genannten Wert hinaus erhöht wird.
Es ist wichtig, daß die Dampfbehandlung durchgeführt wird, während die auf das Netzförderband abgelegten Fasern im
wesentlichen spannungsfrei sind. Wenn die Fasern unter Spannung gebracht werden, wird die Orientierung der Polymerketten
in den Fasern übermäßig stark, und die gewünschten Fasern gemäß der Erfindung mit ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand
sind in keinem Fall herstellbar.
Die Dampfbehandlungszeit läßt sich nicht leicht einstellen, weil sie durch Faktoren wie Menge und Temperatur des
Wasserdampfes, Titer des Monofilaments und Gesamttiter
der Fasern und Dicke der auf das Netzförderband abgelegten Faserschicht beeinflußt wird. Im allgemeinen wird die
Dämpfungszeit so eingestellt, daß die gewaschenen Fasern im wesentlichen auf eine Temperatur von wenigstens etwa
100 C erhitzt werden. Von diesem Standpunkt aus und aus Wirtschaftlichkeitsgründen wird die Dampfbehandlungszeit
030039/0725
vorzugsweise auf 30 Sekunden bis 30 Minuten eingestellt.
Die dampfbehandelten Fasern werden dann unter bestimmten
Bedingungen getrocknet. Die Methode der überführung der Fasern von der Dampfbehandlungsstufe zur Trockenstufe ist
nicht besonders wichtig, solange die Fasern nicht unter eine wesentliche Spannung gebracht werden. Diese Überführung
kann zweckmäßig unter Verwendung des gleichen Netzförderbandes erfolgen. Eine Senkung der Temperatur der
Fasern während der Überführung kann zugelassen werden, wird jedoch vom wirtschaftlichen Standpunkt nicht bevorzugt.
Das Trocknen wird bei einer Temperatur von 120 bis 45O C
während einer Zeit durchgeführt, die der Bedingung
250 ^ (Temperatur) χ (Zeit)0'0 <
600
genügt, während die Fasern im wesentlichen im Ruhezustand gehalten werden. In der vorstehenden Gleichung ist die
Temperatur in C und die Zeit in Sekunden ausgedrückt.
Wenn die Trockentemperatur unter 120°C liegt, muß das Trocknen während einer übermäßig langen Zeit durchgeführt
werden, um einen genügenden Trockeneffekt zu erzielen. Vorzugsweise wird die Trockentemperatur so erhöht, daß
die Trockenzeit verkürzt werden kann. Der Erhöhung der Trockentemperatur sind jedoch durch die Wärmebeständigkeit
und Haltbarkeit der Materialien des Netzförderbandes und des Abdeckstoffs, der vorgesehen ist, um Störung und Verwirrung
der aufgehäuften Fasern zu verhindern, die noch nicht auf das Netzförderband abgelegt worden sind, Grenzen
gesetzt. Ferner wird der Verlust von Wärmeenergie übermäßig groß. Daher wird die obere Grenze der Trockentemperatur
auf 450 C festgesetzt. Vorzugsweise wird mit einer Trockentemperatur von 140° bis 300°C, insbesondere 14O
bis 250 C, gearbeitet. Zur Gewinnung der gewünschten Fasern gemäß der Erfindung, die zur Verstärkung von Kautschuk
u.dgl. wertvoll sind, ist es wichtig, die Trocken-
030039/0725
temperatur in Wechselbeziehung zur Trockenzeit festzulegen.
I-7ird die Trocken- oder Heizbehandlung nach der Methode
durchgeführt, die allgemein in der US-PS 4 016 236 beschrieben
wird, können in keinem Fall Fasern, die genügende physikalische Eigenschaften und eine spezielle Feinstruktur
aufweisen und sich zur Verstärkung von Kautschuk u.dgl. eignen, hergestellt werden. Mit anderen Worten,
um Fasern mit der erfindungsgemäß definierten Feinstruktur zu erhalten, ist es unerläßlich, daß das Trocknen unter
solchen Bedingungen durchgeführt wird, daß der Wert (Temperatur in 0C) χ (Zeit in Sekunden) ' (nachstehend als
"Trockenfaktorwert" bezeichnet) im Bereich von 250 bis 600 (0C χ Sek.0'08) liegt.
Wenn der Trockenfaktorwert kleiner ist als 250, vermutlich
auf Grund ungenügender Thermofixierung der Polymerketten,
wird Schrumpfung der Dimensionen verursacht, wenn die Fasern in einer beispielsweise bei etwa 200°C gehaltenen
Atmosphäre gehalten werden. Wenn ferner die Fasern in einer solchen Atmosphäre unter leichter Spannung gehalten
werden, werden Veränderungen der physikalischen Eigenschaften (z.B. eine Verschlechterung der Dehnung) verursacht.
Dies bedeutet, daß bei Verwendung der Fasern für die Verstärkung von Kautschuk die Fasern durch Nachbehandlungen
(z.B. Auftrag eines Klebstoffs) oder während der Vulkanisation des Kautschuks nachteilig beeinflußt werden. Daher
wird ein solcher niedriger Trockenfaktorwert vom praktischen Standpunkt aus nicht bevorzugt. Die Fasern, die
unter Bedingungen, die einen Trockenfaktorwert von weniger als 250 ergeben, getrocknet worden sind, sind schwachkristalline Fasern mit einer Feinstruktur, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) niedriger ist als 0,85 und die scheinbare
Kristallitgröße (ACS) kleiner ist als 41 + 0,5 S (4,1 + 0,05 nm) (Orientierungswinkel), der von der vor-
030039/0725
stehenden Gleichung (8) abgeleitet ist. Wenn das Trocknen unter Bedingungen durchgeführt wird, die einen Trockenfaktorwert von mehr als 600 ergeben, schreitet die
Kristallisation übermäßig stark fort, wodurch eine Verschlechterung
der Zugfestigkeit und des Ermüdungswiderstandes eintritt. Pasern, die unter solchen Trockenbedingungen
erhalten werden, haben eine Feinstruktur, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der RIX-Wert größer ist
als 1,20 und der ACS-(8)-Wert größer ist als 80 + 0,5 (Orientierungswinkel), der von der vorstehenden Gleichung
(6) abgeleitet ist. Vorzugsweise liegt der Trockenfaktorwert im Bereich von 280 bis 550. Durch eine solche Trokkenbehandlung
können Fasern hergestellt werden, die sich zum Verstärken von Kautschuk u.dgl. eignen und die erfindungsgemäß
als bevorzugt definierte Feinstruktur aufweisen.
Die Heizmethode, die in der Trockenstufe angewandt wird, ist nicht besonders wichtig. Geeignet ist beispielsweise
ein Verfahren, bei dem Heißluft oder Stickstoff, Verbrennungsgas oder andere auf hohe Temperatur erhitzte
Gase, z.B. überhitzter Dampf, auf die auf das Netzförderband abgelegten Fasern geblasen werden, oder ein Verfahren,
bei dem die abgelegten Fasern durch eine Heizplatte oder durch einen Infrarot-Dunkelstrahler, der über dem
Netzförderband oder über und unter dem Netzförderband angeordnet
ist, erhitzt werden.
Das Trocknen wird gewöhnlich einstufig durchgeführt oder
kann in zwei oder mehr Stufen unter Anwendung der gleichen oder verschiedener Temperaturen durchgeführt werden.
Da die additive Regel auf den Trockenfaktorwert anwendbar ist, wenn das Trocknen in zwei oder mehr Stufen durchgeführt
wird, werden die Trockenbedingungen so eingestellt, daß die Summe der Trockenfaktorwerte in den jeweiligen
Stufen im vorstehend genannten Bereich liegt.
030039/0725
Es ist möglich, den Trockenfaktorwert in Wechselbeziehung
zur Temperatur und Zeit, die während der Dampfbehandlung angewandt werden, .zu ändern. Es ist jedoch zu bemerken,
daß die Bedingungen der Dampfbehandlung dem Erfordernis der Temperatur-Zeit-Beziehung in der Trockenstufe, die
durch den Trockenfaktorwert definiert ist, nicht vollständig
genügen.
In der Trockenstufe muß vermieden werden, daß die Fasern unter eine wesentliche Spannung gebracht werden. Wenn
eine wesentliche Spannung auf die Fasern während der Trockenstufe ausgeübt wird, schreitet die Orientierung
der Polymerketten in den Fasern übermäßig weit fort, und der Ermüdungswiderstand wird verschlechtert.
Die Fasern, die in dieser Weise ohne Ausübung einer wesentlichen Spannung unter den vorstehend genannten speziellen
Bedingungen gemäß der Erfindung wärmebehandelt worden sind, werden verschiedenen Nachbehandlungen unterworfen,
beispielsweise Auftrag eines Appreturöls, Einstellung des Feuchtigkeitsgehalts, Färbung zur Unterscheidung
und Verflechtungs- oder Verschlingungsbehandlung nach Bedarf, worauf sie aufgewickelt werden. Bei der Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung sind dieser Nachbehandlung oder Aufwickelbehandlung keine besonderen
Grenzen gesetzt. Übrigens ist der Auftrag einer Epoxyverbindung auf die gewaschenen Fasern vor der Dampfbehandlung
nicht zweckmäßig, weil kein befriedigender Effekt bei der Dampfbehandlung erzielt wird und die gewünschten Fasern
gemäß der Erfindung nicht herstellbar sind.
Die Fasern gemäß der Erfindung werden unter den vorstehend beschriebenen speziellen Bedingungen hergestellt
und sind durch sehr hohe Zugfestigkeit, verhältnismäßig hohe Dehnung und ausgezeichnete Maßbeständigkeit und Beständigkeit
der physikalischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen gekennzeichnet. Wenn die Fasern gemäß der Er-
030039/0725
findung für die Verstärkung von Kautschuk u.dgl. verwendet werden, weisen sie ferner einen sehr hohen, ausgezeichneten
Ermudungswiderstand auf. Diese hervorragenden physikalischen Eigenschaften der Fasern gemäß der Erfindung
stehen in engem Zusammenhang mit der speziellen Feinstruktur der Fasern, die durch kein bekanntes übliches
Verfahren erzielbar ist.
Die Fasern gemäß der Erfindung werden bei Verwendung zur Verstärkung von Kautschuk u.dgl. gewöhnlich in Form von
Multifilamentgarn eingesetzt. Da die Anwendungsgebiete
der Fasern gemäß der Erfindung nicht auf diese Verwendung begrenzt sind, können sie in Form von Vorgarn oder
Rovings, Stapelfasern, geschnittenen Spinnfäden u.dgl. verwendet werden.
Die Fasern gemäß der Erfindung können besonders wirksam
zur Verstärkung von Kautschuk, insbesondere als Reifencord für Radialreifen für Schwerfahrzeüge und als Verstärkungscordfäden
für Gummiriemen wie Keilriemen, Flachriemen und Zahnriemen verwendet werden. In diesem Fall
kommt der stark verbesserte Ermüdungswiderstand, d.h. einem der Merkmale der Erfindung, besondere Bedeutung
zu.
Die Fasern gemäß der Erfindung bewahren die ausgezeichneten Eigenschaften üblicher PPTA-Fasern, z.B. hohe Zugfestigkeit,
gute Maßbeständigkeit, gute Hitzebeständigkeit und hohes Flammenhemmungsvermögen, und können für die verschiedensten
Zwecke, für die übliche PPTA-Fasern verwendet werden, eingesetzt werden.
Nachstehend werden die Methoden zur Bestimmung der Hauptparameter,
die zur Kennzeichnung der Feinstruktur der Fasern und zur Bewertung ihrer physikalischen Eigenschaften
dienen, beschrieben.
030039/0725
Methode zur Messung der Eigenviskosität (inherent viscosity)
Die Eigenviskosität (η. , ) wird durch die Gleichung
Die Eigenviskosität (η. , ) wird durch die Gleichung
ln " ''rel ο
η. , = ^ definiert und wird bei 30 C an einer Lö-
inn C
sung, die durch Auflösen des Polymerisats oder der Faser in einer Konzentration C von 0,5 g/dl in konzentrierter
Schwefelsäure einer Konzentration von 98,5 Gew.-% hergestellt worden ist, nach üblichen Methoden gemessen.
Methode zur Messung der Zugfestigkeit und Dehnung der 10 Fasern
Die Zugfestigkeit, die Dehnung und der Young'sehe Modul
der Fäden werden, falls nicht anders angegeben, nach üblichen Methoden gemessen, wie sie in der US-PS 3 869 429
beschrieben werden.
Methode zur Messung des Ermüdungswiderstandes der Fasern Für die experimentelle Bewertung des Ermüdungswiderstandes
von Fasern, die als Verstärkung für Gummiartikel wie Luftreifen verwendet werden, sind bereits verschiedene
Methoden vorgeschlagen worden. Im Rahmen der Erfindung wird die Schlauchermüdungswiderstandsmethode A (Goodyear-Methode)
angewandt, die in Abschnitt 1-3-2-1 von "Chemical Fiber Tire Cord Test Methods" der Japanischen
Industrienorm JIS-1017-1963 beschrieben wird. Ein klebstoffbehandelter
Cord (behandelter Cord) einer Faserprobe
25 wird in Kautschuk so eingebettet, daß die Faserachsen
parallel verlaufen. Der erhaltene schlauchförmige Probekörper wird um 105 (in der Normvorschrift um 90 ) gebogen
und in ein Dauerreck- und Kontraktionsprüfgerät eingespannt. Dann wird der Prüfkörper mit Luft auf einen Innendruck
von 3,5 bar gebracht, worauf der Prüfkörper mit einer Geschwindigkeit von 850 UpM gedreht wird. In dieser
Weise wird der Dauerermüdungswiderstand des Schlauchs gemessen, und die Fasern gemäß der Erfindung und Vergleichsschläuche werden auf Ermüdungswiderstand geprüft. Die Mes-
030039/0725
sung wurde für jede Probe an drei Prüfschläuchen durchgeführt.
Der Dauer—Ermüdungswiderstand wird mit einem Durchschnittswert
ausgedrückt.
Der Ermüdungswiderstand eines Fasercords ändert sich erheblich mit der Drehungszahl des Cords. Bekanntlich wird
der Ermüdungswiderstand mit steigender Drehungszahl verbessert,
wenn die Drehungszahl unter einer bestimmten Grenze liegt. Wenn bei einer Faser mit geringer Dehnung
die Drehungszahl eines Cords besonders stark erhöht wird, wird das Verhältnis der Festigkeit des Cords zur Festigkeit
des ursprünglichen Filaments (Festigkeitsausnutzungsverhältnis) geringer. Demgemäß ist es zur wirksamen Ausnutzung
der Festigkeit des ursprünglichen Filaments nicht zweckmäßig, den Ermüdungswiderstand durch Erhöhen der
Drehungszahl zu steigern. Ferner werden in diesem Zusammenhang die bevorzugten Merkmale der Fasern gemäß der
Erfindung zweckmäßig ausgenutzt, und dieser Punkt ist bei der Bewertung des Ermüdungswiderstandes zu berücksichtigen.
Im Rahmen der Erfindung wird der vorstehend genannte Ermüdungswiderstandstest unter Verwendung von
Cordgarnen mit der gleichen Drallstruktur durchgeführt. Doppelgarne werden für die Bildung von Cordgarnen verwendet,
und der Drehungskoeffizient wird auf einen konstanten Wert von 8,0 eingestellt. Der Drehungskoeffizient wird
25 nach der folgenden Gleichung berechnet:
Drehungskoeffizient = (Zahl der Drehungen pro m)
χ /Garntiter in den/2870
Behandelte Cordgarne, die dem Dauerermüdungsversuch unterworfen werden sollen, werden unter den nachstehend genannten
gleichen Bedingungen hergestellt, jedoch sind die Herstellungsbedingungen, die zur Bildung von Reifencordfäden
aus den Fasern gemäß der Erfindung angewandt werden, natürlich nicht auf die nachstehend beschriebenen Bedingun-
03 0 039/0725
ORIGINAL INSPECTED
gen begrenzt. Diese Bedingungen können so verändert und modifiziert werden, daß die Eigenschaften der Fasern gemäß
der Erfindung -wirksam ausgenutzt werden, wenn sie
tatsächlich verwendet werden.
tatsächlich verwendet werden.
Cordgarne werden hergestellt, indem ein erster und zweiter Drall so erteilt werden, daß der vorstehend genannte
Drehungskoeffizient erhalten wird. Durch Tauchen imprägnierte Cordgarne werden nach einem zweistufigen Verfahren hergestellt, bei dem eine flüssige Epoxyharzmasse zuerst aufgebracht und die Cordgarne mit dem aufgebrachten Epoxyharz unter einer Spannung von 0,9 g/dtex bei 250 C behandelt werden. Anschließend wird ein Resorcin-Formalinlatex aufgetragen, und die Cordgarne mit dem aufgetragenen Latex werden unter einer Spannung von 0,27 g/dtex bei
Drehungskoeffizient erhalten wird. Durch Tauchen imprägnierte Cordgarne werden nach einem zweistufigen Verfahren hergestellt, bei dem eine flüssige Epoxyharzmasse zuerst aufgebracht und die Cordgarne mit dem aufgebrachten Epoxyharz unter einer Spannung von 0,9 g/dtex bei 250 C behandelt werden. Anschließend wird ein Resorcin-Formalinlatex aufgetragen, und die Cordgarne mit dem aufgetragenen Latex werden unter einer Spannung von 0,27 g/dtex bei
15 23O°C behandelt.
Die flüssige Epoxyharzmasse ist eine Dispersion aus folgenden Bestandteilen:
Epoxyharz "Epikote 812"
(Hersteller Shell Chemicals) 3 Gew.-Teile
20 Äthanol 5 Gew.-Teile
Polyvinylpyridinlatex 25 Gew.-Teile
Wasser 67 Gew.-Teile
Der verwendete Resorcin-Formalinlatex hat die folgende Zusammensetzung:
25 Resorcin 11 Gew.-Teile
Wasser 238,4 Gew.-Teile
37%iges Formalin 16,2 Gew.-Teile NaOH 0,2 Gew.-Teile
Polyvinylpyridin-Styrol-Butadien-Latex
30 (Feststoffgehalt: 41%) 244 Gew.-Teile
30 (Feststoffgehalt: 41%) 244 Gew.-Teile
Dieser Latex wird verwendet, nachdem er vom Zeitpunkt
seiner Herstellung noch eine Nacht stehengelassen worden
ist.
03 0 039/0725
- 46 -
Die durch Tauchen behandelten Cordgarne werden in unvulkanisierten
Kautschuk eingebettet, worauf der Kautschuk 40 Minuten bei 140C vulkanisiert wird. Die verwendete
Kautschukmischung hat die folgende Zusammensetzung:
Gew.-Teile | |
Naturkautschuk | 90 |
Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk | 10 |
Ruß | 40 |
Stearinsäure | 2 |
Weichmacheröl | 10 |
Kiefernteer | 4 |
Zinkweiß | 5 |
N-Phenyl-ß-naphthylamin | 1,5 |
2-Benzothiazolyldisulfid | 0,75 |
Diphenylguanidin | 0,75 |
Schwefel | 2,5 |
Methode zur Messung der zentralen Brechungsindices (Nvo
und Npo) und der tangentialen Brechungsindices (TRIv und TRIp)
Die spezifische Molekülorientierung in den Fasern gemäß der Erfindung ergibt sich aus den Werten der unter Verwendung
eines Interferenzmikroskops mit quantitativer Durchlässigkeit (transmission quantitative type
interference microscope) ermittelten Werten der zentralen Brechungsindices (Nvo und Npo) und tangentialen Brechungsindices
(TRIv und TRIp). Diese spezielle Molekülorientierung führt zu ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand.
Nach der Interferenzstreifenmethode unter Verwendung eines
Interferenzmikroskops mit quantitativer Durchlässigkeit (beispielsweise eines Interferenzmikroskops "Interphako",
Hersteller Carl Zeiss, Jena) kann die von der Seitenfläche der Faser beobachtete Verteilung des durchschnittlichen
Brechungsindex bestimmt werden. Diese Methode ist
030039/0725
auf Fasern mit kreisrundem Querschnitt anwendbar.
Der Brechungsindex von Fasern ist durch einen Brechungsindex (Np) für polarisiertes Licht, das in der Richtung
parallel zur Faserachse schwingt, und einen Brechungsindex (Nv) für polarisiertes Licht, das in der Richtung
senkrecht zur Faserachse schwingt, gekennzeichnet. Die unter Verwendung grüner Strahlen (Wellenlänge Λ = 546 mpm)
ermittelten Brechungsindices (Np und Nv) werden verwendet. Die Messung von Nv und die Bestimmung von Nvo und TRIv
werden nachstehend ausführlich beschrieben. Natürlich können die Messung von Np und die Bestimmung von Npo und
TRIp nach ähnlichen Methoden erfolgen.
Die zu untersuchende Faser wird in ein für die Fasern inertes Medium getaucht, das einen Brechungsindex (Nr)
15 hat, der eine Abweichung des Interferenzstreifens im
Bereich der 0,2- bis 2,0fachen Wellenlänge ergibt, wobei flache Objektträger und Deckgläser aus optischem
Glas verwendet werden. Der Brechungsindex (Nr) des Mediums ist ein Wert, der bei 200C mit einem Abbe-Refraktometer
unter Verwendung grüner Strahlen (Wellenlänge Λ = 546 mpm)
gemessen worden ist. Mehrere Fäden werden so in dieses Medium getaucht, daß die Fäden sich nicht gegenseitig berühren.
Die Faser muß so angeordnet werden, daß die Faserachse senkrecht zur optischen Achse des Interferenz-
25 mikroskope und des Interferenzstreifens verläuft. Das
Muster oder Bild des Interferenzstreifens wird photographisch aufgenommen und für die Auswertung 150Ofach bis
200Ofach vergrößert.
Die optische Wegdifferenz R (Fig. 4) ist durch die Formel R = ^A = (Nv - Nr) t
gegeben. Hierin steht Nr für den Brechungsindex des Mediums, Nv für den durchschnittlichen Brechungsindex
zwischen den Fäden S'-S", t für die Dicke zwischen den
030039/072B
Fäden S'-S" rÄ für die Wellenlänge der verwendeten Strahlung,
D für den Abstand (entsprechend 1 Λ) zwischen parallelen Interferenzstreifen des Hintergrundes und d für
die Abweichung des Interferenzstreifens durch die Faser.
Aus den optischen Wegdifferenzen an den jeweiligen Stellungen
im Bereich des Mittelpunktes r der Faser zum Umfang rc der Faser kann die Verteilung des durchschnittlichen
Brechungsindexes (Nv) der Faser an den jeweiligen Stellungen bestimmt werden.
Die Dicke t kann auf der Grundlage der Annahme, daß die hergestellte Faser kreisrunden Querschnitt hat, berechnet
werden. Es wird jedoch angenommen, daß zuweilen als Folge von Änderungen der Herstellungsbedingungen oder Störungen
nach der Herstellung die Fasern keinen kreisrunden Querschnitt haben. Daher wird die Messung vorzugsweise an
einem Teil vorgenommen, wo die Abweichung des Interferenzstreifens von der Faserachse symmetrisch ist. Die Messung
erfolgt im Bereich vom Mittelpunkt (r ) der Faser bis zur Stellung 0,9 5 r von r in Abständen von 0,05 r, wobei r
der Radius der Faser ist, so daß der durchschnittliche Brechungsindex an jeder Stellung bestimmt werden kann.
Der zentrale Brechungsindex bei polarisiertem Licht, das in der Richtung senkrecht zur Faserachse schwingt, ist der
im Mittelpunkt der Faser (r ) gemessene Wert des Brechungsindex. Der Tangens des Brechungsindex TRIv bei polarisiertem
Licht, das in der Richtung senkrecht zur Faserachse schwingt, wird durch die Gleichung
Nv R - Nvo TRIv = -'
0,5
dargestellt. Hierin ist TRIv der Tangens des Brechungsindex von polarisiertem Licht, das in der Richtung senkrecht
zur Faserachse schwingt; Nvo steht für den zentralen Brechungsindex und Nvn ^ für den durchschnittlichen
Brechungsindex an der Stellung, die 0,5 r vom Mittel(r
) entspricht
030039/0725
punkt der Faser (r ) entspricht.
Wenn der Np-Wert unter Verwendung von polarisiertem Licht, das in einer Richtung parallel zur Faserachse schwingt,
bestimmt wird, ist der Npo-Wert durch den im Mittelpunkt der Faser (r ) gemessenen Brechungsindexwert gegeben, und
der TRIp-Wert kann nach der Formel
Np0 ς - Npo
TRIP =
berechnet werden.
Bei der Bestimmung des tangentialen Brechungsindex und des zentralen Brechungsindex wird die Messung an wenigstens
3 Fäden, vorzugsweise an 5 bis 10 Fäden, vorgenommen, und es werden die Durchschnittswerte berechnet.
Die Ergebnisse der Messung der Npo- und TRIp-Werte an
Proben der gemäß den Beispielen 2 und 3 und den Vergleichsbeispielen 6 und 7 hergestellten Fasern sind nach-5
stehend genannt:
TRIt
-0.031 -0.027 -0.018
» 2-4 2.114 -0.011
-0.028 -0.036 -0.031 -0.024
Vergleichsbeispiel 6-1 2.102 -0.002
-0.063 -0.007 -0.014 -0.013
» 3-3 2.129 -0.018
-0.009
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Probe | 6-2 | Npo |
Beispiel 2-1 | 7 | 2.126 |
2-2 | 2.131 | |
2-3 | 2.135 | |
2-4 | 2.114 | |
2-5 | 2.128 | |
2-6 | 2.125 | |
2-7 | 2.119 | |
2-8 | 2.124 | |
2.102 | ||
2.090 | ||
2.075 | ||
2.108 | ||
2.110 | ||
2.129 | ||
2.113 | ||
Vergleichsbeispiel 6-1 | ||
Il | ||
Il | ||
Beispiel 3-1 | ||
3-2 | ||
3-3 | ||
3-4 |
Methode zur Messung des Orientierungswinkels (OA) Der Orientierungswinkel (OA) der Faser wird unter Verwendung
eines Röntgenstrahlengenerators (z.B. RU-200 PL, hergestellt
von Rigaku Denki) , eines Fasermeßgeräts (FS-3, hergestellt von Rigaku Denki), eines Goniometers (SG-9R,
hergestellt von Rigaku Denki) und eines Szintillationszähler s gemessen. Mit einem Nickelfilter monochromatisierte
CuKbt-Strahlung (A= 1,5418 S = 0,15418 nm) wird für die
Messung verwendet.
im allgemeinen sind die Fasern gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Hauptreflexionen an der Äquatoriallinie im Bereich von 19 bis 24 von 2 0 erscheinen.
Die Reflexion mit dem größeren 20-Wert dient zur Messung des Orientierungswinkels. Der 20-Wert der verwendeten
Reflexion wird aus der Kurve der Beugungsintensität in
äquatorialer Richtung bestimmt.
Der Röntgenstrahlengenerator wird mit 40 kV und 90 mA betrieben.
Die Faserprobe wird am Fasermeßgerät so befestigt, daß die Monofilamente parallel zueinander verlaufen. Die
Probendicke wird vorzugsweise auf etwa 0,5 mm eingestellt. Das Goniometer wird auf den beim Vortest bestimmten 20-Wert
eingestellt. Der Röntgenstrahl wird in die Richtung senkrecht zur Faserachse der parallel zueinander angeordneten
Fäden gebracht (senkrechte Einstrahlungsmethode).
Die Abtastung erfolgt im Bereich von -30° bis +30° in Azimutalrichtung, und die Beugungsintensität wird vom
Szintillationszähler registriert. Ferner werden die Beugungsintensität bei -180 und die Beugungsintensität bei
+180 registriert. Bei dieser Messung beträgt die Abtastgeschwindigkeit
4 /Min., die RegistrierStreifengeschwindigkeit 1,0 cm/Min., die Zeitkonstante 2 oder 5 Sek.; der
Kollimator ist durch 1 mm Durchmesser gekennzeichnet, und der Eintrittsspaltwinkel !
oder seitlicher Richtung.
oder seitlicher Richtung.
der Eintrittsspaltwinkel beträgt 1 in Längsrichtung
Der Orientierungswinkel wird aus der erhaltenen Beugungs-
030039/07 25
intensitätskurve in der nachstehend beschriebenen Weise
bestimmt.
Der Durchschnittswert der Beugungsintensitätswerte, die
bei +180° ermittelt wurden, wird ermittelt, und eine
durch den Punkt des Durchschnittswertes gehende waagerechte Linie wird gezogen. Vom Maximum wird eine senkrechte
Linie zur Grundlinie gezogen. Der Mittelpunkt der senkrechten Linie wird bestimmt und eine durch den Mittelpunkt
gehende waagerechte Linie gezogen. Der Abstand zwischen den Schnittpunkten dieser waagerechten Linie und der
Beugungsintensitätskurve wird gemessen, und der Meßwert wird in einen Winkel in Grad umgerechnet. Diese Halbwertbreite des Winkels wird als Orientierungswinkel (OA) definiert.
Methode zur Messung der scheinbaren Kristallitgröße (ACS)
und des Beugungsintensitätsverhältnisses (RIX) ACS und RIX können durch Bestimmung der Kurve der Beugungsintensität
in Äquatorialrichtung nach der Reflexionsmethode gemessen werden.
Die Messung erfolgt unter Verwendung eines Röntgenstrahlengenerator
(RU-200 PL,Hersteller Rigaku Denki),eines Goniometers
(SG-9R,Hersteller Rigaku Denki) und eines Szintillationszählers.
Mit einem Nickelfilter monochromatisierte CuKrC-Strahlung (A=1,5418 8 = 0,15418 nm) wird für die Messung
verwendet. Die Faserprobe wird in einen aus Aluminium bestehenden Probenhalter so eingesetzt, daß die Faserachse
senkrecht zur Ebene der 20-Achse des Diffraktometers verläuft.
Die Dicke der Probe wird auf etwa 0,5 mm eingestellt. Der Röntgenstrahlengenerator wird mit 40 kV und
90 mA betrieben. Die Beugungsintensität wird von 8° bis 37 von 2 θ mit dem Szintillationszähler bei einer Abtastgeschwindigkeit
von 20 = 1°/Min., einer Geschwindigkeit des Registrierstreifens von 1 cm/Min, und einer Zeitkonstante
von 2 Sekunden bei einem Divergenzspalt von 1/6 , einem Eintrittsspalt von 0,3 mm und einem Streuspalt von 1/6
030039/0725
registriert. Der volle Skalenausschlag des Schreibers wird so eingestellt, daß die gesamte Beugungskurve auf
der Skala bleibt und der maximale Intensitätswert 50% der vollen Skala überschreitet.
im allgemeinen sind die Fasern gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß sie zwei Hauptreflexionen auf der
Äquatoriallinie im Bereich von 19° bis 24° von 20 aufweisen. Der ACS-Wert wird in bezug auf die Reflexion mit
einem kleineren 20-Wert bestimmt, und RIX wird durch das Verhältnis der Beugungsintensitätswerte der beiden Peaks
oder Maxima definiert.
Eine Grundlinie wird festgelegt, indem eine Gerade zwischen 9° und 36° von 20 auf der Beugungsintensitätskurve
gezeichnet wird. Eine senkrechte Gerade wird vom Beugungspeak nach unten gezeichnet, und der Mittelpunkt zwischen
Peak und Grundlinie wird gekennzeichnet. Eine durch den Mittelpunkt gehende waagerechte Linie wird auf der Beugungsintensitätskurve
gezeichnet. Wenn die beiden Hauptreflexionen genügend weit voneinander entfernt sind,
schneidet diese Linie Schultern der beiden Peaks der Kurve. Wenn sie jedoch nicht genügend weit voneinander getrennt
sind, schneidet die Linie nur eine Schulter. Die Halbwertbreite des Peaks wird gemessen. Wenn die Linie
nur eine Schulter schneidet, wird der Abstand zwischen dem
25- Schnittpunkt und dem Mittelpunkt gemessen und verdoppelt.
Wenn die Linie zwei Schultern schneidet, wird der Abstand zwischen den beiden Schultern gemessen. Der gemessene Wert
wird in eine Linienbreite in Radian (Halbwertbreite) umgerechnet, und die Linienweite wird gemäß der Formel
30 ß = 1^B2 - b2
korrigiert, worin B für die beobachtete Halbwertbreite steht, b die Verbreiterungskonstante in Radian ist, bestimmt
durch Messen der Halbwertbreite eines Silicium-Einkristalls bei etwa 20 = 28°, und β bezeichnet die
030039/0725
korrigierte Halbwertbreite.
Die scheinbare Kristallitgröße ist durch die Formel
ACS = ΚΛ/ß cos θ
gegeben, worin K den Wert 1 hat, λ die Wellenlänge der Röntgenstrahlen (1,5413 8 = 0,15418 nm), ß die korrigierte
Halbwertbreite und öder Braggsche Winkel ist.
RIX wird durch das Verhältnis des Abstandes zwischen dem Beugungspeak auf der Seite des größeren Winkels in 2 0 und
der Grundlinie zum Abstand zwischen dem Beugungspeak auf der Seite des kleineren Winkels und der Grundlinie
definiert.
Methode zur Messung des dynamischen mechanischen Verlust winkels (tan
<f
)
Der dynamische mechanische Verlustwinkel kann mit handelsüblichen Geräten, z.B. dem Gerät "Rheo-Vibron DDV-IIc"
(Hersteller Toyo Baldwin) gemessen werden. Er wird gemessen bei einer Frequenz von 110 Hz in trockener Luft bei
einer Temperatur von 3O°C und 60% relativer Feuchtigkeit.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlich in den Beispielen
beschrieben. In diesen Beispielen beziehen sich alle Mengenangaben in Teilen und Prozent auf das Gewicht, falls
nicht anders angegeben.
Ein PPTA-Polymerisat wurde in der nachstehend beschriebenen
Weise durch Niedertemperatur-Lösungspolynerisation hergestellt.
In einem Polymerisationsgefäß, das in der japanischen
Patentveröffentlichung 43986/78 beschrieben wird, wurden 70 Teile wasserfreies Calciumchlorid in 1000 Teilen
N-Methylpyrrolidon gelöst. Anschließend wurden 48,6 Teile
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p-Phenylendiamin gelöst. Die Lösung wurde auf 80C gekühlt,
worauf 91,4 Teile Terephthaloyldichlorid in Pulverform der Lösung auf einmal zugesetzt wurden. In einigen Minuten
war das Polymerisationsprodukt zu einem käseartigen Produkt erstarrt. Das Polymerisationsprodukt wurde nach
der in der japanischen Patentveröffentlichung 43986/78 beschriebenen Methode aus dem Polymerisationsgefäß entnommen
und sofort in einen geschlossenen biaxialen Kneter überführt, in dem es fein gemahlen wurde. Das gemahlene
Polymerisationsprodukt wurde dann in einen Henschelmischer überführt und mit Wasser in ungefähr der gleichen Menge
wie das gemahlene Polymerisationsprodukt zusammengegeben. Das Gemisch wurde gemahlen, filtriert, mehrmals mit warmem
Wasser gewaschen und in Heißluft von 1100C getrocknet,
wobei 95 Teile eines hellgelben PPTA-Polymerisats mit einer Eigenviskosität (inherent viscosity) von 5,6 dl/g
erhalten wurden.
Polymerisate mit anderer Eigenviskosität konnten durch Änderung des Verhältnisses von N-Methylpyrrolidon zu den
Monomeren (p-Phenylendiamin und Terephthaloyldichlorid) oder des Verhältnisses der beiden Monomeren leicht hergestellt
werden.
Beispiel 1
Das gemäß dem Bezugsbeispiel hergestellte PPTA-Polymerisat mit der Eigenviskosität von 5,6 dl/g wurde in Schwefelsäure einer Konzentration von 99,4% bei 700C innerhalb von 2 Stunden in einer solchen Menge gelöst, daß die Polymerkonzentration 18% betrug. Die Auflösung wurde unter vermindertem Druck vorgenommen. Die erhaltene Spinnlösung wurde 2 Stunden stehengelassen, um sie zu entlüften. Diese Spinnlösung erwies sich als anisotrop. Sie wurde aus einer Spinndüse mit 800 feinen Spinnbohrungen von 0,06 mm Durchmesser gesponnen. Das Extrudat lief 10 mm durch Luft und wurde dann in 25%iger verdünnter Schwefelsäure, die bei 5°C gehalten wurde, koaguliert. Die gebildeten Fäden wur-
Das gemäß dem Bezugsbeispiel hergestellte PPTA-Polymerisat mit der Eigenviskosität von 5,6 dl/g wurde in Schwefelsäure einer Konzentration von 99,4% bei 700C innerhalb von 2 Stunden in einer solchen Menge gelöst, daß die Polymerkonzentration 18% betrug. Die Auflösung wurde unter vermindertem Druck vorgenommen. Die erhaltene Spinnlösung wurde 2 Stunden stehengelassen, um sie zu entlüften. Diese Spinnlösung erwies sich als anisotrop. Sie wurde aus einer Spinndüse mit 800 feinen Spinnbohrungen von 0,06 mm Durchmesser gesponnen. Das Extrudat lief 10 mm durch Luft und wurde dann in 25%iger verdünnter Schwefelsäure, die bei 5°C gehalten wurde, koaguliert. Die gebildeten Fäden wur-
030039/0725
den mit einer Geschwindigkeit von 120 m/Minute abgezogen
und dann in der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung gewaschen, mit Dampf, behandelt und getrocknet. Das Waschen
wurde zuerst mit 15%iger wäßriger Natriumhydroxidlösung und dann mit Wasser durchgeführt. Die Dampfbehandlung wurde
vorgenommen, indem das Netzförderband mit den darauf abgelegten Fäden durch eine Heizkammer geführt wurde, die
mit bei etwa 120 C gehaltenem Sattdampf gefüllt war. Die
Eintritts- und Austrittsöffnungen der Heizkammer waren gegen die Außenluft durch Dichtwalzen abgedichtet. Die
Verweilzeit des Netzförderbandes in der Heizkammer war auf etwa 3 Minuten eingestellt. Die auf das Netzförderband
abgelegten dampfbehandelten Fäden wurden dann in die Umgebungsluft überführt und auf dem Netzförderband getrocknet.
Die Trocknung wurde in einem heißen Stickstoffstrom, der auf 200°C erhitzt war, vorgenommen, wobei die
Verweilzeit auf 14 Minuten eingestellt war. Der Trockenfaktorwert betrug 343. Als Abdeckförderband wurde ein in
Leinwandbindung gewebter Stoff aus Polytetrafluoräthylen verwendet, der der Trockentemperatur widerstand. Ein
Netz aus nichtrostendem Stahl wurde als Netzförderband
verwendet. In dieser Weise wurde ein Faden von 1334 dtex mit folgenden Kennzahlen erhalten: TRIv = 0,045;
TRIp = -0,016; Nvo = 1,619; Npo = 2,123; RIX = 0,94; ACS = 60 S = 6 nm; OA = 23°; tancf = 0,021; Zugfestigkeit
20,34 g/dtex; Dehnung 6,3%; Young1scher Modul 324 g/dtex.
Die nach der vorstehend beschriebenen Methode am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand betrug 1480 Minuten.
Ein Faden wurde auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellt,
wobei jedoch die Trockentemperatur auf 170°C eingestellt und der Trockenfaktorwert auf 292 geändert
wurde. Der erhaltene Faden hatte die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,036; TRIp = -0,013; Nvo = 1,623; Npo =
2,125; RIX = 0,88; ACS = 57 S = 5,7 nm; OA = 21°; tancT = 0,022; Zugfestigkeit 19,62 g/dtex; Dehnung 6,1%;
Young1scher Modul 297 g/dtex. Der am Schlauch ermittelte
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Dauerermüdungswiderstand betrug 1130 Minuten. Auch diese
Faser hatte eine neue Feinstruktur und zeigte ausgezeichneten Ermüdungswiderstand gegenüber Fasern, die nach den
nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wurden.
5 Vergleichsbeispiel 1
Zum Vergleich wurden Fasern nach dem in der US-PS 3 869 429 beschriebenen Verfahren hergestellt.
Ein auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellter Faden wurde ohne Anwendung der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung gemäß der Erfindung auf eine Spule gewickelt. Im gewickelten Zustand wurde der Faden mit 10%iger wäßriger
Natriumhydroxidlösung gewaschen und zum Waschen in einen mit Wasser gefüllten Waschbehälter getaucht. Während
der Faden auf der Spule gehalten wurde, wurde er in einem
15 bei 16O°C gehaltenen Heißlufttrockner getrocknet.
Der erhaltene Faden hatte die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,052; TRIp = +0,003; Nvo = 1,596; Npo = 2,092;
RIX = 0,81; ACS = 43 S = 4,3 nm; OA = 15°.Mit Ausnahme des
TRIv-Wertes hatte der Faden eine Feinstruktur, die von
derjenigen des gemäß Beispiel 1 hergestellten Fadens gemäß der Erfindung völlig verschieden war. Der Faden hatte
eine Zugfestigkeit von 17,55 g/dtex, eine Dehnung von 3,9% und einen Young'sehen Modul von 504 g/dtex. Der am
Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand betrug 280 Minuten. Die Zugfestigkeit und Dehnung dieses Fadens
waren etwas schlechter als die des gemäß Beispiel 1 hergestellten Fadens, und sein Young'scher Modul lag über
dem des Fadens von Beispiel 1, und der Ermüdungswiderstand des Fadens war viel niedriger als der des gemäß Beispiel 1
30 hergestellten Fadens.
Die Arbeitsstufen bis ZUm Waschen wurden in der gleichen
Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Der gewaschene Faden wurde auf einer bei 160°C gehaltenen
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Heizwalze getrocknet.
Der erhaltene Faden hatte die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,053; TRIp = -0,001; Nvo = 1,603; Npo = 2,098;
RIX = 0,83; ACS = 40 S = 4 nm; OA = 17°; Zugfestigkeit
17,64 g/dtex; Dehnung 4,1%; Young'scher Modul 477 g/dtex.
Der am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand betrug 330 Minuten. Der Faden war im Ermüdungswiderstand dem gemäß
Beispiel 1 hergestellten Faden weit unterlegen.
Vergleichsbeispiel 2 10 Zum Vergleich wurden Fasern nach dem in der US-PS
4 016 236 beschriebenen, ohne Wärmebehandlung durchgeführten
Verfahren hergestellt.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden Fasern gesponnen und unter Verwendung der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung gewaschen. Die gewaschenen Fasern wurden durch die Dampfbehandlungskammer geführt, deren Sattdampfzufuhr
vollständig abgesperrt war. Die Dampfbehandlungskammer wurde bei Raumtemperatur gehalten. Die Fasern wurden dann
14 Minuten bei 170°C getrocknet.
Die erhaltenen Fasern hatten die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,027; TRIp = 0; Nvo = 1,617; Npo = 2,101;
RIX = 0,80; ACS = 49 2 = 4,9 nm; OA = 27°; Zugfestigkeit
19,44 g/dtex; Dehnung 6,4%; Young'scher Modul 279 g/dtex.
Der am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand be-
25 trug 610 Minuten.
Die Faser war der gemäß Beispiel 1 hergestellten Faser im Ermüdungswiderstand weit unterlegen, d.h. ihr Ermüdungswiderstand
betrug die Hälfte des Ermüdungswiderstandes der gemäß Beispiel 1 hergestellten Faser oder weniger, obwohl
der am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand verhältnismäßig höher war als die des gemäß Vergleichsbeispiel 1 hergestellten Fadens.
030039/0725
Es wurde gefunden, daß die gemäß diesem Verglexchsbeispiel hergestellte Faser sehr schlechte Maßbeständigkeit
und eine sehr schlechte Beständigkeit der physikalischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen hatte. Wenn die gemäß
diesem Verglexchsbeispiel hergestellte Faser und die gemäß Beispiel 1 hergestellte Faser im spannungsfreien Zustand
und im Ruhezustand 30 Minuten in einem bei 200°C gehaltenen Wärmeschrank gehalten wurden, zeigte die erstgenannte
Faser eine dimensioneile Schrumpfung von 0,08 bis 0,11% (drei Proben), während die letztgenannte Faser keine
Schrumpfung zeigte.
Wenn ferner die beiden Fasern unter einer Spannung von 0,45 g/dtex 30 Minuten im Wärmeschrank bei 22O°C gehalten
wurden, wurden die folgenden Veränderungen der physikalischen Eigenschaften festgestellt:
Gemäß Beispiel 1 hergestellte Faser, bei 170°C getrocknet:
Zugfestig- Dehnung Young"scher
keit Modul
(g/dtex) (%) (g/dtex)
vor der Behandlung 19,62 6,1 297 nach der Behandlung 19,71 5,9 315
Gemäß Vergleichsbeispiel 2 hergestellte Fasern:
Zugfestig- Dehnung Young'scher
keit Modul
(g/dtex) (%) (g/dtex)
vor der Behandlung 19,44 6,4 279 nach der Behandlung 19,62 3,5 576
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß bei der gemäß Beispiel 1 erfindungsgemäß hergestellten Faser die physikalischen
Eigenschaften im wesentlichen unverändert blieben, wenn sie unter niedriger Spannung hohen Temperaturen aus-
030039/07 2 5
gesetzt wurde, während bei der Faser dieses Vergleichsbeispiels, die nach dem in der US-PS 4 016 236 ohne Wärmebehandlung
durchgeführten Verfahren hergestellt worden war, starke Veränderungen der physikalischen Eigenschaften verursacht
wurden.
Zum Vergleich wurden PPTA-Fasern nach dem in der US-PS 4 016 23 6 mit Wärmebehandlung durchgeführten Verfahren
hergestellt.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung wurde teilweise verändert, und unter Verwendung der veränderten Vorrichtung
wurde das in der US-PS 4 016 236 beschriebene, mit Wärmebehandlung durchgeführte Verfahren nachgearbeitet.
Der auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise koagulierte und gewaschene Faden wurde mit Heißluft von 120C getrocknet,
während der Faden auf das Netzförderband abgelegt wurde. Dann wurde der Faden einer Wärmebehandlung mit
einer bei 250 C gehaltenen Heizplatte unterworfen. Die Fasern wurden 5 Minuten getrocknet und 10 bzw. 30 Sekunden
wärmebehandelt·
Die mit der Wärmebehandlung von 10 Sekunden erhaltenen Fasern hatten die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,051;
TRIp = -0,002; Nvo = 1,612; Npo = 2,098; RIX = 0,83; ACS = 50 S = 5 nm; OA = 25°; Zugfestigkeit 20,25 g/dtex;
Dehnung 5,9%; Young'scher Modul 342 g/dtex. Der Dauerermüdungswiderstand
betrug 620 Minuten.
Die mit einer Wärmebehandlung von 30 Sekunden hergestellten Fasern hatten die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,086;
TRIp = -0,057; Nvo = 1,617; Npo = 2,129; RIX = 1,21; ACS = 96 S= 9,6 nm; OA = 19°; Zugfestigkeit 14,94 g/dtex;
Dehnung 3,8%; Young'scher Modul 459 g/dtex. Der am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand betrug
220 Minuten.
030039/0725
Wie bereits erwähnt, ist die additive Regel auf den Trokkenfaktorwert
anwendbar. Demgemäß werden die Trocken- und Warmebehandlungsstufen als zwei Trockenstufen in der zweistufigen
Trockenmethode angesehen, und der Trockenfaktorwert wird durch Addition berechnet. Es ist ersichtlich,
daß der Trockenfaktorwert im Falle der Wärmebehandlung von 10 Sekunden 490 und im Falle der Wärmebehandlung von 30
Sekunden 518 beträgt. Diese Trockenfaktorwerte liegen
zwar in dem erfindungsgemäß vorgeschriebenen Bereich,
und diese beiden Werte liegen verhältnismäßig dicht beieinander, jedoch wird in einer Faser im wesentlichen kein
Kristallwachstum verursacht, während in der anderen Faser das Kristallwachstum übermäßig stark ist. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß vor dem Trocknen kein Dampfbehandlung
15 durchgeführt wurde.
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Faser wurde einer Wärmebehandlung
unter Spannung unterworfen. .
Ein Teil der gemäß Beispiel 1 durch Trocknen bei 2000C
hergestellten Fasern wurde unter einer Spannung von etwa 4,5 g/dtex in einer bei 300°C gehaltenen Stickstoffatmosphäre
behandelt. Die Spannung wurde durch Regeln des Geschwindigkeitsverhältnisses der Lieferwalze und der
Aufwickelwalze eingestellt. Die Verweilzeit wurde auf etwa 4 Sekunden eingestellt. Die erhaltene Faser hatte
die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,068; TRIp = +0,001; Nvo = 1,611, Npo = 2,130; RIX = 1,10; ACS = 74 S = 7,4 nm;
OA = 14°; Zugfestigkeit 19,17 g/dtex; Dehnung 1,9%; Young"scher Modul 648 g/dtex. Der Dauerermüdungswiderstand
betrug 160 Minuten.
Da in dieser Faser die Orientierung übermäßig weit fortgeschritten
war, wurde ein hoher Young'scher Modul erhalten, aber der am Schlauch ermittelte Dauerermüdungswiderstand
war äußerst kurz. Demgemäß muß die Faser auf einem
030039/072S
nicht für die Erfindung in Frage kommenden Gebiet verwendet werden.
Eine isotrope Spinnlösung mit einer Polymerkonzentration von 4,5% wurde unter Verwendung des auf die im Bezugsbeispiel
beschriebene Weise hergestellten PPTA-Polymerisats hergestellt. Aus dieser Spinnlösung wurden Fasern unter
den in Beispiel 1 genannten Bedingungen hergestellt.
Die erhaltene Faser hatte die folgenden Kennzahlen: TRIv = 0,014; TRIp = +0,002; Nvo = 1,627; Npo = 2,010;
RIX = 0,83; ACS = 55 R = 5,5 ran; OA = 32°; Zugfestigkeit
9,54 g/dtex, Dehnung 7,3%; Young'scher Modul 189 g/dtex.
Sowohl die Zugfestigkeit als auch der Young1sehe Modul
waren niedrig. Es wird angenommen, daß der Grund hierfür darin liegt, daß der Orientierungsgrad der Polymerketten
entweder im kristallinen Bereich oder im amorphen Bereich
zu gering war.
Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 6 Ein PPTA-Polymerisat, das eine Eigenviskosität von
6,1 dl/g hatte und nach der im Bezugsbeispiel beschriebe-. nen Methode hergestellt worden war, wurde in Schwefelsäure
einer Konzentration von 99,4% bei 65 C während einer Zeit von 2 Stunden in einer solchen Menge gelöst, daß die
Polymerkonzentration 16% betrug. Dann wurde die Entlüftung vorgenommen, wobei eine anisotrope Spinnlösung erhalten
wurde. Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurde die Spinnlösung in Luft ausgepreßt, koaguliert, indem das
Extrudat durch ein sog. Doppeltrichterspinnbad, das in der japanischen Offenlegungsschrift 144911/78 beschrieben
wird, geführt und dann gewaschen wurde. Die Trockenbedingungen und die Bedingungen der Dampfbehandlung wurden
verändert, um verschiedene Fäden herzustellen. Die Herstellungsbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle 1
genannt. Alle in Tabelle 1 genannten Fasern hatten eine
030039/0725
Eigenviskosität (inherent viscosity) von 5,8 bis 6,0 dl/g
und einen Einzeltiter von etwa 2,23 dtex.
Verschiedene Spinnlösungen, die sich in der Polymerkonzentration unterschieden, wurden unter Verwendung eines PPTA-Polymerisats
hergestellt, das eine Eigenviskosität von 6,2 dl/g hatte und nach der im Bezugsbeispiel beschriebenen
Methode hergestellt worden war. Die Sρinnlösungstemperatur
wurde je nach der Polymerkonzentration auf den
in Tabelle 2 genannten Wert eingestellt. Jede Spinnlösung erwies sich als anisotrop. Fasern mit dem in Tabelle 2
genannten Einzeltiter wurden hergestellt, während der Verzug oder die Verstreckung in der Spinnstufe eingestellt
wurde. Die Fasern wurden 14 Minuten bei 200°C getrocknet.
Die übrigen Bedingungen außer den speziell in der Tabelle genannten Bedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 1·
Die Herstellungsbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 genannt.
030039/07 2 5
Tabelle 1 Herstellungsbedingungen
Trocknen
CO O CD CJ CD
Probe ' Nr. |
Temperatur (0C) |
Zeit (Min.) |
2-1 | 100 | 10 |
2-2 | 100 | 25 |
2-3 | 110 | 10 |
2-4 | 140 | 5 |
2-5 | 110 | 5 |
2-6 | 110 | 5 |
2-7 | 110 | 5 |
2-8 | 110 | 1 |
Vergleichs beispiel |
||
6-1 | 110 | 5 |
11 6-2 | 110 | 5 |
Temperatur | Zeit (Min.) |
Trocken faktorwert |
220 | 12 | 372 |
220 | 0,5 | 289 |
140 | 25 | 251 |
180 | 10 | 300 |
200 | 60 | 385 |
250 | 20 | 441 |
300 | 0,1 | 341 |
400 | 0,2 | 488 |
110 | 20 | 194 |
500 | 0,25 | 621 |
CD CD CD CO
Tabelle 1 (Fortsetzung) Ergebnisse
CO CD CD CO CO
Feinstruktur der Faser
Probe Nr. |
TRIv | O | ,033 | Nvo | ,623 | RIX | 89 | ACS S |
6 |
2-1 | O | O | ,02 8 | 1 | ,615 | 0, | 86 | 62 | 5 |
2-2 | O | ,021 | 1 | ,616 | o, | 86 | 54 | 5 | |
2-3 | O | ,026 | 1 | ,620 | o, | 91 | 52 | 5 | |
2-4 | O | ,030 | 1 | ,621 | o, | 98 | 58 | 6 | |
2-5 | O | ,045 | 1 | ,614 | o, | 03 | 65 | 7 | |
2-6 | O | ,028 | 1 | ,617 | 1, | 92 | 75 | 6 | |
2-7 | O | ,054 | 1 | ,620 | 0, | 00 | 68 | 7 | |
2-8 | O | 1 | 1, | 71 | |||||
Ver gleichs- beispiel |
,022 | ,619 | 77 | 4 | |||||
6-1 | ,091 | 1 | ,621 | 0, | 24 | 47 | 10 | ||
11 6-2 | 1 | 1, | 101 | im | |||||
,2 | |||||||||
,4 | |||||||||
,2 | |||||||||
,8 | |||||||||
,5 | |||||||||
,5 | |||||||||
,8 | |||||||||
,1 | |||||||||
,7 | |||||||||
,1 |
OA
22C 19C 23C
20C 23C 20C
21C
2V 22C
tan c | Zugfestig keit (g/dtex) |
Dehnung | Young1scher Modul (g/dtex) |
Schlauch- Dauer ermüdungs- widerstand(Hin.) |
18,72 | 6,7 | 270 | 1320 | |
0,016 | 19,08 | 6,8 | 261 | 960 |
0,019 | 19,17 | 6,5 | 297 | 840 |
0,025 | 19,35 | 6,8 | 270 | 1150 |
0,019 | 18,45 | 6,6 | 288 | 1090 |
0,018 | 18,09 | 6,1 | 306 | 890 |
0,018 | 18,54 | 6,2 | 279 | 1010 ' |
0,021 | 17,91 | 6,0 | 315 | 920 £ |
0,019 |
18,63
13,23
13,23
6,8
3,9
3,9
243
342
342
620
110
110
CD CD CD CO
Beschaffenheit Feinstruktur und physikalische Eigenschaften der Faser
der Spinnlösung Zug- Young" Schlauch-
fe- Deh- scher Dauerermü-
Probe Nr. |
Polymer konzen tration |
Tem pera tur (0C) |
Emzel- titer (dtex) |
Ver- gleichs- bei- spiel 7 |
10 | 30 | 2,23 |
Bei- SsPiel ο 3 1 |
12 | 45 | 2,23 |
CD Ca)" 3-2 CD ^" 3-3 O |
14 20 |
55 85 |
2,23 2,78 |
S- 3"4 | 20 | 85 | 3,89 |
cn |
TRIv Nvo
RIX
ACS
OA tan C
f7
dungswiderstand
keit
(g/dtex) (%) (g/dtex) (Min.)
(g/dtex) (%) (g/dtex) (Min.)
0,016 1,626 0,75 49 4,9 28 0,028 11,25 7,1
0,020 1,624 0,89 58 5,8 26 0,026 16,02
0,021 1,625 0,88 60 6,0 25° 0,027 17,55
0,040 1,611 0,93 61 6,1 20° 0,019 18,27
0,025 1,616 0,90 57 5,7 22° 0,020 17,19
216
570
6,9 | 234. | 1050 | I |
6,7 | 261 | 1100 | I |
6,0 | 432 | 910 | |
6,2 | 369 | 790 | |
CD CD CD CO
Claims (18)
1. Fasern mit ausgezeichnetem Ermüdungswiderstand, bestehend
im wesentlichen aus Poly-p-phenylenterephthalamid, dadurch
gekennzeichnet, daß ihr tangentialer Brechungsindex (TRIv) im polarisierten Licht, das in der Richtung
senkrecht zur Faserachse schwingt, im Bereich von 0 bis 0,07 und ihr tangentialer Brechungsindex (TRIp)
im polarisierten Licht, das in der Richtung parallel zur Faserachse schwingt, im Bereich von -0,06 bis -0,005 liegt
und ihr zentraler Brechungsindex (Nvo) in polarisiertem Licht, das in der Richtung senkrecht zur Faserachse
schwingt, und ihr Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) in dem Bereich liegen, der den Bedingungen der
Gleichungen (1) bis (4) genügt:
Nvo > -0.08 (RIX) + 1.672 (1)
Nvo < 1.700 (2)
RIX > 0.85 (3)
RIX S 1.20 (4)
030039/0725
Trleton.(0221) 131041 Telex: 8882307 dcM,c. d Tele;j'<»nni Dtm,p„l.-nl Köln
und ihre scheinbare Kristallitgröße (ACS in A) und ihr Orientierungswinkel (OA in Grad) in dem
Bereich liegen, der den Bedingungen der Gleichungen (5) bis (8) genügt:
OA > 0.04 (ACS) + 16 (5)
OA > 2 (ACS) - 160 (6)
OA < 0.04 (ACS) + 26 (7)
OA < 2 (ACS) - 82 (8)
2. Fasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dynamische mechanische Verlustwinkel (tancf) im Bereich
von 0,001 bis 0,030 liegt.
3. Fasern nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Eigenviskosität (inherent viscosity) wenigstens
5,0 dl/g beträgt, gemessen bei einer Konzentration von 0,5 g Polymerisat in 1 dl Schwefelsäure einer Konzentration
von 9 3,5 Gew.-% bei 3O°C.
4. Fasern nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ihr tangentialer Brechungsindex (TRIv) im Bereich
von 0,02 bis 0,06 und ihr tangentialer Brechungsindex (TRIp) im Bereich von -0,040 bis -0,010 liegt.
5. Fasern nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ihr zentraler Brechungsindex (Nvo) im Bereich von 1,605
bis 1,630 liegt.
6. Fasern nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis (RIX) 1,05 oder
weniger beträgt.
7. Fasern nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Orientierungswinkel wenigstens 20 beträgt.
030039/0725
8. Fasern nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beziehung zwischen den. Orientierungswinkel (OA in Grad)
und der scheinbaren Kristallitgröße (ACS in X) durch die Gleichung
2 (ACi)) - 140 £ OA
< 2 (ACS) - Bf' festgelegt ist.
9. Fasern nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Einzeltiter weniger als 3,34 dtex beträgt.
10. Verfahren zur Herstellung von Fasern, die im wesentlichen aus Poly-p-phenylenterephthalamid bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine anisotrope Spinnlösung eines Polymerisats, das im wesentlichen aus Poly-p-phenylenterephthalamid
besteht, in konzentrierter Schwefelsäure einer Konzentration von wenigstens 98 Gew.-% in eine
nicht-koagulierende Schicht spinnt, das Spinngut durch eine Koagulierungsschicht führt, die hierbei gebildeten
koagulierten Fasern auf ein netzartiges Förderband ablegt und in im wesentlichen spannungsfreiem Zustand
nacheinander zur Entfernung mit Schwefelsäure wäscht, sie in Sattdampf hält, der bei wenigstens 100 C gehalten wird,
und bei einer Temperatur im Bereich von 120
bis 45O°C während einer Zeit, die der Bedingung
250 < (Temperatur, 0C) χ (Zeit, Sek.)0'08
< 600 genügt, trocknet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man Poly-p-phenylenterephthalamid verwendet, das eine
Eigenviskosität (inherent viscosity) von wenigstens 5,1 dl/g hat, gemessen bei einer Konzentration von 0,5 g
Polymerisat in 1 dl Schwefelsäure einer Konzentration von 98,5 Gew.-% bei 30°C.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine anisotrope Spinnlösung mit einer Polymerkonzentration
von wenigstens 12 Gew.-% verwendet.
030039/0725
BAD ORIGrNAL
13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man als nicht-koagulierende Schicht Luft verwendet.
14. Verfahren nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man als koagulierende Schicht eine Schicht aus Wasser oder einer verdünnten wäßrigen Schwefelsäurelösung verwendet
.
15. Verfahren nach Anspruch 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Waschen Wasser oder wäßriges Alkali verwendet.
16. Verfahren nach Anspruch 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sattdampf bei 100° bis 140°C hält.
17. Verfahren nach Anspruch 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fasern 30 Sekunden bis 30 Minuten im Sattdampf hält.
18. Verfahren nach Anspruch 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fasern bei einer Temperatur im Bereich von
140° bis 300°C während einer Zelt., die der Bedingung
140° bis 300°C während einer Zelt., die der Bedingung
280 < (Temperatur, 0C) χ (Zeit, Sek.)0'08
< 550 genügt, trocknet.
030039/0725
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