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Walze mit einer zu heizenden oder zu kühlenden Walzen-
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oberfläche Die Erfindung betrifft eine Walze mit einer mittels eines
Fluid zu heizenden oder zu kühlenden Walzenoberfläche, mit einer Wärmeaustauschvorrichtung,
die wenigstens eine gegen die Walzenoberfläche angrenzende, gegen diese offene Kammer
für das Fluid aufweist, wobei die der Walzenoberfläche zugewandten Flächen der Kammerwände
mit der Walzenoberfläche einen Spalt bilden, mit einer Fluidzufuhr für die Kammer
und mit Haltemittel zur Halterung der Kammer in Walzenumfangsrichtung.
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Eine solche Walze ist beispielsweise bekannt aus der amerikanischen
Patentschrift US-PS 4 149 379. Gemäss dieser Schrift werden die Walzenoberflächen
der Arbeitswalzen thermisch durch äussere hydrostatische Stützvorrichtungen beeinflusst.
Das in dieser Schrift als Kühlmittel verwendete Druckmittel der hydrostatischen
Stützvorrichtung wird über Drosselbohrungen hydrostatischen, gegen die zu kühlende
Walzenoberfläche offenen, kammerförmigen Lagertaschen zugeführt, aus denen es durch
den Spalt zwischen den Stirnflächen der Kammerwände und der Walzenoberfläche unter
Ausbildung eines annähernd konstanten, hydrostatischen Kühlmittelfilms abfliesst,
wobei im Spaltraum verglichen mit der benötigten Kühlmittelmenge ein besonders guter
Wärmeübergang besteht.
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Diese bekannte Anordnung ist hochempfindlich gegenüber kleinsten
Druckschwankungen des zugeführten Druck-bzw. Kühlmittels. So bewirkt beispielsweise
eine Verschmutzung oder gar eine Verstopfung der Drosselzuführungen
bereits
enorme Beeinträchtigung des ffihleffektes.
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Die temperaturmässige Veränderung des zugeführten Druckmittels auf
dem Weg von der Druckmittelquelle zum Ort der Wärmeabgabe an der Walzenoberfläche
ist ferner so gross, dass eine gewünschte Endtemperatur des an der Walzenoberfläche
seine Wärme abgebenden Druckmittels-sich kaum vorausberechnen lässt.
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Andere bekannte Anordnungen, in welchen Kühl- oder Heizmittel gegen
die Walzenoberfläche oder gegen die Innenwand eines Walzenmantels versprüht werden,
sind beispielsweise aus der CH-PS 577'598, Fig. 4 oder aus der US-PS 3 802 044 oder
der US-PS 3 885 283 bekannt. Die aus diesen Schriften bekannte Art der Wärmebeeinflussung
von Walzen ist weit verbreitet und durchwegs gegenüber Druckschwankungen des zugeführten
Druck- bzw. Wärmeaustauschmittels unempfindlich. Jedoch müssen bei sämtlichen Ausführungen
dieser Art grosse Druckmittelmengen zugeführt werden, wozu, vor allem bei höheren
Temperaturen des Wärmeaustauschmittels, im Vergleich zur Wirksamkeit unvertretbar
grosse Pumpkapazitäten notwendig sind. Ferner ist die Beseitigung bzw. Rückführung
des Wärmeaustauschmittels bei derartigen Mengen problematisch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine kostengünstige, bei
jeder Walze mit einer zu heizenden oder zu kühlenden Walzenoberfläche verwendbare
Wärmeaustauschvorrichtung anzugeben, die sowohl gegen Druckschwankungen relativ
unempfindlich ist als auch bei grosser Wirksamkeit wenig Pumpleistung benötigt.
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Diese Auf gabe wird bei einer Walze mit einer wenigstens eine Kammer
aufweisenden Wärmeaustauschvorrichtung
erfindungsgemäss dadurch
gelöst, dass zwecks Wirbelbildung die senkrecht zur Walzenachse geschnittene Kammer
einen annähernd quadratischen Innenquerschnitt aufweist, dass zwecks Unterstützung
der Wirbelbildung die Mündung der Fluidzufuhrleitung in Bewegungsrichtung der Walzenoberfläche
vor den Hauptaustrittsöffnungen der Fluidabfuhr liegt, dass der Druck in der Kammer
kleiner als 5 bar ist, und dass der Druckabfall in der Fluidzufuhrleitung insgesamt
kleiner als 5 bar ist.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die der Walze zugewandten
Flächen der Kammerwände bei rotierender Walze über einen hydrodynamischen Schmierfilm
auf der Walzenoberfläche abgestützt sind. Eine gute und betriebssichere Ausführung
wird dadurch erzielt, dass die Kammerwände mit hydrodynamischen Gleitschuhen versehen
sind.
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Bei kleineren Ausführungen ist es von Vorteil, wenn die gesamte Kammer
in radialer Richtung durch vorgespannte elastische Mittel gegen die Walzenoberfläche
angepresst ist, während bei grösseren Ausführungen der erfindunsgemässen Kammer
vorzugsweise die hydrodynamischen Gleitschuhe durch elastische Teile und/oder durch
die Elastizität der Kammerwände in radialer Richtung zur Walzenachse verschiebbar
sind.
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Bei Walzen mit hochelastischen Walzenoberflächen ist eine besonders
einfache Konstruktion damit erzielbar, dass die Kammer durch Haltemittel sowohl
in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung starr fixiert ist.
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In den Zeichnungen, anhand welchen die Erfindung veranschaulicht
werden soll, sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Walze mit zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen
für die erfindungsgemässe Wärmeaustauschvorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt durch
das in Fig. 1 rechts gezeigte Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemässe Wärmeaustauschvorrichtung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine der Kammerwände, welche die Kammern der Wärmeaustauschvorrichtung
gemäss Fig. 2 bilden, Fig. 4 eine Schrägriss-Darstellung durch das Ausführungsbeispiel
der Wärmeaustauschvorrichtung, wie sie in Fig. 1 rechts im Querschnitt dargestellt
ist, Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Walze mit einem weiteren Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Wärmeaustauschvorrichtung, Fig. 6 einen Querschnitt durch
eine Durchbiegungsausgleichswalze mit schematisierten Beispielen von erfindungsgemässen
Wärmeaustauschvorrichtungen im Innern und Aeussern der Walze, Fig. 7 einen vergrösserten
Ausschnitt aus dem in Fig. 4 rechts gezeigten Teil einer Durchbiegungsausgleichswalze
mit dem Beispiel von Wärmeaustauschervorrichtungen im Innern der Walze,
Fig.
8 einen Querschnitt durch eine Walze mit einem äusseren Stützelement, das mit einem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Wärmeaustauschvorrichtung versehen ist,
Fig. 9 eine weitere Ausführungsart der erfindungsgemässen Wärmeaustauschvorrichtung
bei einer Walze mit einem äusseren Stützelement, Fig. 10 und 11 Verwendungsbeispiele
von Walzen mit erfindungsgemässen Wärmeaustauschvorrichtungen in Walzgerüsten.
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In den nun folgenden Ausführungen sind gleiche Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Fig. 1 - 3 zeigen eine Walze 1 mit Wärmeaustauschvorrichtungen 2
und 3. Die in Fig. 1 links dargestellte Wärmeaustauschvorrichtung 2 besteht aus
einer sich parallel zur Walzenachse sich erstreckenden Leiste 4, welche eine Kammer
5 trägt. Die Kammer 5 weist eine gegen die zu heizende oder zu kühlende Walzenoberfläche
6 offene Seite auf. Die die Kammer 5 tragende Leis@@ 4 ist seitlich der Walze 1
derart angebracht, dass die Seitenwände der Kammer 5 mit der Walzenoberfläche 6
einen Spalt bilden.
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In der Leiste 4 ist eine Zufuhrleitung 7 vorgesehen.
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Durch diese Zufuhrleitung 7 wird das als Wärmeaustauschmittel vorgesehene
Fluid in die Kammer 5 eingespiesen.
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Im Betrieb rotiert die Walzenoberfläche 6 der Walze 1 beispielsweise
in der mit dem Pfeil 8 angegebenen Richtung. Die rotierende Walzenoberfläche 6 erteilt
dem in der Kammer 5 sich in der Nähe der Walzenoberfläche 6 befindlichen Fluid eine
Beschleunigung, die aufgrund des
annähernd quadratischen Innenquerschnitts
der Kammer 5 eine Wirbelbildung in der Kammer zur Folge hat. Unter dem für die vorliegende
Erfindung wesentlichen annähernd quadratischen Innenquerschnitt der Kammer ist die
annähernd gleiche Erstreckung des Kammerinnenraumes sowohl in radialer Richtung
als auch in Umfangrichtung der Walze 1 zu verstehen.
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Bei der in Fig. 1 mit dem Pfeil 8 angegebenen Drehrichtung der Walze
befindet sich die Mündung 9 der Fluidzufuhrleitung 7 in Bewegungsrichtung der Walzenoberfläche
6 vor der Austrittsstelle 10 der Fluidabfuhr 12.
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Durch den durch die Zufuhrleitung 7 eintretenden Fluidstrahl wird
diese Wirbelbildung zusätzlich unterstützt.
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Um die Kammer 5 und die Fluidzufuhrleitung 7 nicht durch ungünstige
Drücke zu belasten, ist der Druck in der Kammer 5 kleiner als 5 bar. Der Druckabfall
in der Fluidzufuhrleitung 7 ist insgesamt kleiner als 5 bar, damit die Fluid-Förderleistung
der Pumpe auf ein technisch vernünftiges Mass beschränkt wird.
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Die Wirbelbildung ermöglicht eine längere Verweilzeit des zugeführten
Fluids in der Kammer 5. Dadurch wird es möglich, einen grösseren Wärmeaustausch
pro zugeführter Fluidmenge zu erzielen. So kann beispielsweise beim Metallwalzen
das als Kühlmittel zugeführte Fluid durch die längere Verweilzeit in der Kammer
mehr Wärme von der heissen Walzenoberfläche 6 abführen. Soll umgekehrt, etwa bei
der Thermoverfestigung von Vliessstoffen die Walzenoberfläche 6 geheizt werden,
so ermöglicht die durch die Wirbelbildung verlängerte Verweilzeit des als Wärmetransportmittel
verwendeten Fluids eine erhöhte Abgabe der Wärme des Fluids @@ die Walzenoberfläche
6.
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Bei der in Fig. 1 links gezeigten Wärmeaustauschvorrichtung 2 mit
einer einzigen Kammer 5 dient wie erwähnt die Abfuhrleitung 12 zur Abfuhr des Fluids.
Ein weiterer Teil des Fluids wird durch den Spalt an der Austrittsstelle 11 abgeführt.
Zur Steuerung der abzuführenden Fluidmenge aus der Kammer 5 kann beispielsweise
der Querschnitt der Abfuhrleitung 12 durch in Fig. 1 nicht dargestellte, geeignet
angebrachte Blenden vergrössert oder verkleinert werden. Zusätzlich kann eine Pumpe
an die Abfuhrleitung 12 angeschlossen werden, welche das in der Wirbelkammer 5 befindliche
überschüssige Fluid absaugt.
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Eine Zufuhrleitung 13 für ein gasförmiges Fluid dient zur Beeinflussung
der Wirbelbildung in der Kammer 5 ohne Aenderung der flüssigen Fluidmenge. Mit einer
solchen zusätzlichen Zufuhrleitung 13 kann beispielsweise eine Zweiphasenstromkühlung
erzeugt werden. Zum Kühlen von Metallwalzen kann vorzugsweise ein Luftwalzölgemisch
verwendet werden, wobei die Luft durch die Zufuhrleitung 13, das als flüssiges Fluid
verwendete Walzöl durch die Zufuhrleitung 7 eintritt. Die Vorteile einer derartigen
Zweiphasenstromkühlung sind: kein Druckaufbau in der Kammer 5, da bei Verwendung
von zwei Phasen die Kammer 5 hauptsächlich mit der gasförmigen Phase, also Luft,
gefüllt werden kann sowie die Möglichkeit, die Kühlwirkung mit dem Mengenverhältnis
zwischen der flüssigen und der gasförmigen Phase fein dosieren zu können.
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Die Wärmeaustauschvorrichtung 3 rechts in Fig. 1 weist mehrere Kammern
14, 15, 16 auf, die alle an einer Leiste 18 befestigt sind. Auch die Kammern 14,
15, 16 müssen jeweils einen annähernd quadratischen Querschnitt aufweisen, um eine
einwandfreie Wirbelbildung des zugeführten
Fluids zu garantieren.
Mit Vorteil werden die Kammern 14, 15, 16 durch individuelle Fluidzufuhrleitungen
19, 20, 21 angespiesen.
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Da in vielen praktischen Fällen, so etwa beim Metallwalzen, die zwischen
der Walze 1 und der Gegenwalze 26 gewalzte Warenbahn im allgemeinen keine Fluidverschmutzung
verträgt, dient bei dem in Fig. 1 rechts dargestellten Beispiel eine spezielle Absaugkammer
22 mit einer Absaugleitung 23 zum Absaugen des gegebenenfalls von den Kammern 14,
15, 16, durch die Austrittsstellen 242, 243, 25 heraustretenden Fluids. Der Druck
in einer solchen Absaugkammer 22 wird hierzu während des Betriebs stets kleiner
als der Atmosphärendruck gehalten. Das durch die Austrittsstelle 241 austretende
Fluid wird von der drehenden Walze 1 daran gehindert, in die Kammer 14 zurückzufliessen.
Die Anspeisung bei dem in Fig. 1 rechts gezeigten Beispiel erfolgt für jede Kammer
individuell.
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In den Fig. 2 und 3 werden weitere Einzelheiten einer Wärmeaustauschvorrichtung
der in Fig. 1 rechts dargestellten Art aufgezeigt.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, sind die Kammerwände 27 mit
hydrodynamischen Gleitschuhen 28 versehen.
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Für den Fall, dass die Walze 1 eine starre Walzenoberfläche 6 aufweist,
kann die gesamte Wärmeaustauschvorrichtung 3, wie in Fig. 2 dargestellt, durch vorgespannte
elastische Mittel 29 radial gegen die Walzenoberfläche 6 gepresst sein. Die Halterung
in Umfangsrichtung wird dabei durch Haltemittel 30 gewährleistet. Die vorgespannten
elastischen Mittel 29 und die Haltemittel 30 bewirken, dass
die
Kammern 14, 15, 16 sowie die Absaugkammer 22 eventuellen Lageverschiebungen der
starren Walzenoberfläche 6 nachfahren.
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Die Kammern 14, 15, 16 und die Absaugkammer 22 können auch durch
die Haltemittel 30 sowohl in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung gehaltert
sein, wie in Fig. 2 beispielsweise durch Schrauben 31 angedeutet. Dann aber muss,
zumindest für den Fall einer Walze 1 mit einer starren Walzenoberfläche 6, eine
zur Walzenoberfläche 6 radiale Verschieblichkeit der hydrodynamischen Gleitschuhe
28 durch andere elastische Teile gewährleistet sein. Eine solche Verschieblichkeit
kann, wie in Fig. 3 dargestellt, erreicht werden, indem in einer Aussparung des
Gleitschuhs 28 ein elastisches Teil 32 gelegt wird, auf welches elastische Teil
32 die verbreiterten Enden 33 der Kammerwände 27 abgestützt sind, wobei die Kammerwände
mittels Schrauben 34 sowie passender Teile 35 am Herausfahren aus dem Gleitschuh
28 gehindert werden. Eine Vorspannung, welche den Gleitschuh 28 gegen die Walzenoberfläche
6 drückt, wird in Fig. 3 durch eine Feder 36 erzielt. Gegebenenfalls genügt für
die beschriebene radiale Verschieblichkeit der Gleitschuhe 28 auch die blosse elastische
Nachgiebigkeit der Kammerwände.
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Bei hochelastischen Walzenoberflächen 6 kann die Wärmeaustauschvorrichtung
auch ohne elastische Nachgiebigkeit sowohl in Umfangs- als auch in radialer Richtung
der Walze 1 gehaltert sein, wobei die Kammerwände die Walzenoberfläche 6 gerade
nicht berühren.
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In diesem Fall aber muss die Wärmeaustauschvorrichtung genau zur Walze
1 distanziert sein. Sobald nämlich der Spalt zwischen Walzenoberfläche 6 und einer
Kammerwand
zu gross wird, wird an dieser Stelle der Kammerdruck
zu klein. Die Folge davon ist, dass das Fluid, das die Kammer soeben noch verlassen
hat, in die Kammer zurückläuft, wodurch sich leicht eine von der an dieser Stelle
gewünschten Temperatur abweichende Temperatur ergibt.
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Wie aus der Fig. 4 hervorgeht, können die Kammern 14, 15, 16, sowie
die Absaugkammer 22 ferner durch Trennwände 37, 38, 39 unterteilt sein. Die Kammern
14 15, 16 und die Absaugkammer 22 werden dadurch in axialer Richtung der Walze in
Teilräume 40 unterteilt. Die Teilräume 40 sind über weitere individuelle Zu- und
Abfuhrleitungen einzeln mit Fluid beaufschlagbar. Die Kühl- oder Heizwirkung kann
so über die Walzenbreite, d.h. in Richtung der Walzenachse, gesteuert werden. Der
Einspeisedruck wird mit Vorteil über eine volumetrische Förderpumpe, die direkt
mit dem Walzenantrieb gekoppelt ist, aufrechterhalten. Dies bedeutet, dass die Fluidzufuhrmenge
entsprechend der Walzgeschwindigkeit bzw. der Drehzahl der Walze 1 zu- oder abnimmt.
Die Anordnung von Ventilen an diesen Zu- und Abfuhrleitungen ermöglicht es, einzelne
über die Walzenachse verteilte Zonen unterschiedlich oder überhaupt nicht zu kühlen
und/oder zu heizen. Die Teilräume 40 sind durch in ihrem Querschnitt veränderbare
Durchtrittsöffnungen 41 für das Fluid miteinander verbunden. Diese Durchtrittsöffnungen
ermöglichen eine zahlenmässige Reduzierung der Zufuhrleitungen zu den einzelnen
Kammern 14, 15, 16 in Umfangsrichtung der Walze 1.
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Die in Fig. 5 gezeigte Variante einer Wärmeaustauschvorrichtung 3
enthält einen Verdrängungskörper 42 in jeder Kammer. Der Verdrängungskörper 42 kann
an einer geeigneten Stelle eine kleisförmige Aussparung 43 aufweisen, in
die
das Fluid beispielsweise über die Zufuhrleitungen 44 zugeführt wird. Mit dieser
Art der Fluidzufuhr kann eine in axialer Richtung der Walze gleichmässig sich ausbreitende
Fluidzufuhr erzielt werden. Wie in Fig. 7 dargestellt, strömt das Fluid durch die
Zufuhrleitung 44, welche bis in das Zentrum der kreisförmigen Aussparung 43 führt.
Aus der im Zentrum der Aussparung 43 befindlichen Mündung 45 der Zufuhrleitung 44
austretend verlässt das Fluid die Aussparung 43 erst, nachdem es sich in der Aussparung
43 verteilt hat. Dies bewirkt die oben beschriebene Verteilung des zuzuführenden
Fluids in axialer Richtung der Walze über die gesamte Breite der Kammer.
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In Fig. 6 ist die Erfindung für den Anwendungsfall bei einer Durchbiegungsausgleichswalze
dargestellt. Die Durchbiegungsausgleichswalze besteht, im Beispiel der Fig. 6, aus
einem feststehenden Joch 46 und einem um das Joch 46 drehenden Walzenmantel 47 mit
einer inneren und äusseren Walzenoberfläche 6. Erfindungsgemässe Wärmeaustauschvorrichtungen
sind sowohl im Innern zwischen Joch 46 und Walzenmantel 47 als auch, wie etwa bei
den Vollwalzen gemäss Fig. 1 bis 3, aussen angebracht.
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Wie aus der Fig. 6 hervorgeht, sind im Falle einer im Innern der
Walze angebrachten Wärmeaustauschvorrichtung die Kammern 14, 15, 16 gruppenweise
am feststehenden Joch 46 befestigt. Im feststehenden Joch 46 sind zentrale Bohrungen
48 zur Fluidzufuhr und zentrale Bohrungen 49 zur Fluidabfuhr vorgesehen. Von diesen
zentralen Bohrungen 48, 49 zweigen die zu den einzelnen Kammern führenden Fluidzufuhrleitungen
19, 20 sowie die von den Kammern zurückführenden Abfuhrleitungen 12, 23 ab. Die
Kammern können einzeln oder gruppenweise mit Zu-oder Abfuhrleitungen versehen sein.
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Wie aus der Fig. 7 hervorgeht, können im Falle der in Innern einer
Duchbiegungsausgleichswalze wirkenden Kammern deren Wände aus besenartigen Leisten
50 gebildet sein. Zusammen mit den bei Durchbiegungsausgleichswalzen gemäss der
Fig. 6 vorhandenen Stützquellen 51 lässt sich das Erneuern des hydrodynamischen
Druckmittelringes, der sich im Betrieb auf der Innenseite des Walzenmantels bildet,
besonders wirksam gestalten.
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Wie in Fig. 8 und 9 dargestellt, können etwa die Kammern 14, 15,
16 auch bei einer äusseren Stützquelle 52 angebracht sein. Diese äussere Stützquelle
52 besteht dann aus einem durch die hydrostatischen Lagertaschen 53, 54 gebildeten
Stütz- und aus einem aus den Kammern 14, 15, 16 gebildeten Wärmeaustauschteil, welche
Teile an die gleiche oder an verschiedene Fluidquellen angeschlossen sein können.
Die im Gleitschuh 55 der Stützquelle 52 befindlichen Kammern 14, 15, 16 werden durch
Zufuhrleitungen 19, 20, 21 angespiesen. Ueber die Abfuhrleitung 12 wird das Fluid
wieder abgeführt.
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In den Fig. 10 und 11 sind Beispiele von Walzgerüsten dargestellt,
die Walzen mit den erfindungsgemässen Wärmeaustauschvorrichtungen aufweisen. Die
dargestellten Walzgerüste bestehen jeweils aus zwei auf die Walzbahn einwirkenden
Arbeitswalzen 56, 57 und aus zwei die Arbeitswalzen 56, 57 stützenden Stützwalzen
58, 59.
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Mit Vorzug lässt man eine als Kühlvorrichtung eingesetzte Wärmeaustauschvorrichtung
an jenem Teil der Walzenoberfläche 6 wirken, der gerade den Walzspalt durchlaufen
hat. Denn für diesen Bereich der Walzenoberfläche 6 befindet sich die im Walzspalt
60 entstandene Wärme
noch mehr oder weniger an der Oberfläche.
Von diesen Teilen der Walzenoberfläche kann die Wärme somit wirksamer abgeführt
werden. In den dargestellten Beispielen von Walzgerüsten können in Fig. 10 die Wärmeaustauschvorrichtungen
61, 62 und in Fig. 11 die Wärmeaustauschvorrichtungen 63, 64 den grössten Teil der
abzuführenden Wärme abführen. Wie in Fig. 11 dargestellt, können für Kühl zwecke
an den Stützwalzen weitere Wärmeaustauschvorrichtungen 65, 66 vorgesehen werden.
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Soll dagegen die Walzenoberfläche beheizt werden, so sollten die
Wärmeaustauschvorrichtungen beispielsweise in der Fig. 10 vorzugsweise an den Stellen
67, 68 vorgesehen werden.
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ZUSAMMENFASSUNG Dargestellt ist eine Walze (1) mit einer Vorrichtung
(2, 3) zum Kühlen oder Heizen der Walzenoberfläche (6).
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Die Vorrichtung (2, 3) besteht im wesentlichen aus einer oder mehreren,
gegen die Walzenoberfläche (6) offenen Kammern (5, 14, 15, 16). Die Kammern (5,
14, 15, 16) weisen einen annähernd quadratischen Innenquerschnitt auf.
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Durch die Zufuhrleitungen (7, 13, 19, 20, 21) wird ein Fluid eingespiesen.
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Im Betrieb der Walze (1) bilden sich Wirbel in den Kammern (5, 14,
15, 16). Die Wirbelbildung bewirkt eine verlängerte Verweilzeit des Fluids in den
Kammern (5, 14, 15, 16), wodurch pro zugeführter Fluidmenge ein grösserer Kühl-
bzw.
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Heizeffekt erzielt wird.