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Die Erfindung betrifft die fluidische
Temperierung einer Walze für
die thermomechanische Behandlung eines bahnförmigen Mediums.
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Ein Temperierfluid, beispielsweise
ein Thermalöl,
durchströmt
den Walzenkörper
in oberflächennahen,
axialparallelen Bohrungen. Um eine möglichst gleichmäßige Erwärmung der
Walzen zu gewährleisten,
wird die Strömungsgeschwindigkeit
des Temperierfluids in den Bohrungen beeinflusst. Beispiele solcher
Maßnahmen
werden in der
DE 40
36 121 A1 beschrieben. Genutzt wird der Umstand, dass der
Wärmeübergang
vom Temperierfluid auf die Bohrungswand und damit auf den Walzenkörper von
der Geschwindigkeit des Temperierfluids relativ zu der Bohrungswand
abhängt.
Selbst bei einer turbulenten Strömung
des Temperierfluids in dem Bohrungsquerschnitt wird das Temperierfluid
durch Reibung unmittelbar an der Bohrungswand soweit abgebremst, dass
an der Wand eine dünne
Schicht laminarer Strömung
entsteht, die als Hindernis für
die Wärmeübertragung
vom Temperierfluid auf die Bohrungswand wirkt. Es stellt sich ein
Temperaturunterschied zwischen der mittleren Temperatur des Temperierfluids im
Bohrungsquerschnitt und der Temperatur der Bohrungswand ein. Im
Falle eines Heizfluids handelt es sich hierbei um einen Temperaturabfall,
d.h. das Heizfluid ist wärmer
als die Wand. Die wandnahe, laminare Schicht ist umso dünner und
daher der Temperaturunterschied umso geringer, je höher die
Strömungsgeschwindigkeit
des Temperierfluids unter sonst gleichen Bedingungen ist. Dem Temperaturabfall
wird deshalb durch eine entsprechende Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit
entgegengewirkt.
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Die
DE 200 11 530 U1 strebt eine Vergleichmäßigung der
Temperaturverteilung an der Walzenoberfläche durch eine geschachtelte
Anordnung von Hin- und Rückströmkanälen an.
In den peripheren Bohrungen des Walzenkörpers ist je ein Hinströmkanal und
ein Rückströmkanal gebildet,
so dass das Temperierfluid in jeder der Bohrungen im Gegenstrom
geführt
wird. Durch den Wärmeausgleich
zwischen dem hinströmenden
und dem rückströmenden Temperierfluid
werden die Temperaturunterschiede im Walzenkörper verringert.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
die Temperaturverteilung an der Manteloberfläche einer fluidisch temperierten
Walze für
die thermomechanische Behandlung eines bahnförmigen Mediums zu vergleichmäßigen.
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Die Erfindung betrifft eine Walze
für die
thermomechanische Behandlung eines bahnförmigen Mediums, die in einem
Walzenkörper
periphere Bohrungen für
ein Temperterfluid aufweist. Die Bohrungen erstrecken sich axial,
vorzugsweise axial parallel zu einer Drehachse der Walze. Sie können, wie üblich, insbesondere
im Querschnitt kreisrund sein. Das Temperierfluid ist vorzugsweise
eine Flüssigkeit
und kann insbesondere ein Thermalöl sein. Im Allgemeinen dient
das Temperierfluid der Heizung des Walzenkörpers und wird in solchen Verwendungen
als Heizfluid bezeichnet. Andererseits kann es sich bei dem Temperierfluid
aber auch um ein der Walzenkühlung
dienendes Kühlfluid
handeln.
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Nach der Erfindung sind an einer
Einströmseite,
an der das Temperierfluid in die Bohrungen oder nur in einen Teil
der Bohrungen einströmt,
Leiteinrichtungen in von dem Temperierfluid durchströmten Einströmzonen vorgesehen,
die eine Rotationsbewegung der Walze auf das Tempererfluid übertragen.
Das einströmende
Temperierfluid hat zunächst nämlich selbst
keinen Drehimpuls. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird der relative Kanalwirbel
bereits in den Einströmzonen
unterdrückt,
indem dem Temperierfluid in den Einströmzonen die Rotationsbewegung
der Walze aufgeprägt
wird. Um dies zu bewirken, umfassen die Leiteinrichtungen Leitelemente,
die sich in Strömungsrichtung
des Temperierfluids lediglich über
die Länge
der Einströmzonen
erstrecken und in den Strom des Temperierfluids ragen, um den Kanalwirbel
gleich in den Einströmzonen
zu unterdrücken.
Die Leitelemente wirken gegen die Richtung der relativen Rotationsbewegung,
die zwischen der Walze und dem Temperierfluid stromaufwärts von den
Einströmzonen
stattfindet, als Prallkörper
für das
einströmende
Temperierfluid. Dem relativen Kanalwirbel kann auch durch eine besondere Gestaltung
von Zuführkanälen entgegengewirkt
werden, indem die Wandungen der Bohrungen der Einströmseite die
Funktion je eines Prallkörpers übernehmen.
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Die Erfindung überwindet im Ergebnis einen Effekt,
der einer Vergleichmäßigung der
Temperatur entgegenwirkt. Sie trägt
zur Vergleichmäßigung bei und
kann nutzbringend auch in Kombination mit Maßnahmen der Strömungsbeschleunigung
eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in der
DE 40 36 121 A1 beschrieben
sind.
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Die Einströmzonen mit den Leiteinrichtungen sollten
möglichst
nahe vor oder in den stromaufwärtigen
Enden der Bohrungen gebildet sein. In bevorzugter Ausführung werden
die Leiteinrichtungen in den peripheren Bohrungen oder in einem
Teil der peripheren Bohrungen gebildet. Falls mehrere Bohrungen, beispielsweise
zwei oder drei Bohrungen, in Serie geschaltet sind und dementsprechend
von dem Temperierfluid nacheinander durchströmt werden, genügt es, wenn
je nur in oder vor der zuerst durchströmten Bohrung der in Serie geschalteten
Bohrungen in deren stromaufwärtigen
Einströmzone
für die
erfindungsgemäße Drehimpulsübertragung
gesorgt wird.
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Die Leiteinrichtungen können auch
stromaufwärts,
d.h. in Bezug auf die Strömung
vor den Bohrungen gebildet sein. So können die Leiteinrichtungen
auch in einem Zapfenflansch der Walze in Zuführkanälen gebildet sein, durch die
das Temperierfluid den Temperierkanälen zugeführt wird, vorausgesetzt die
Zuführkanäle verlaufen
vor den Bohrungen axial oder schräg mit einer wesentlichen Axialkomponente.
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Falls die mit den Leiteinrichtungen
versehenen Einströmzonen
in den Zuführkanälen für die Bohrungen
oder, wie dies bevorzugt wird, in den Bohrungen selbst gebildet
ist, ist in einer bevorzugten Ausführung in jedem der Zuführkanäle oder/und
jeder der Bohrungen der Einströmseite
der Walze wenigstens ein als Prallkörper wirkendes Leitelement
vorgesehen. Die Leiteinrichtung setzt der Strömung des Temperierfluids in
Translationsrichtung vorteilhafterweise einen möglichst geringen Widerstand
entgegen. Das wenigstens eine Leitelement oder die mehreren Leitelemente
jeder der Leiteinrichtungen entstreckt oder erstrecken sich daher
bevorzugt in Translationsrichtung der Strömung und somit senkrecht zu
der Drehrichtung der relativen Rotationsbewegung. Vorzugsweise weist
jedes Leitelement der Leiteinrichtungen eine glatte Oberfläche auf,
um die der Translationskomponente der Strömungsgeschwindigkeit entgegenwirkende
Wandreibung so klein wie möglich
zu halten. Diesem Ziel kommt es entgegen, wenn das Leitelement oder
die mehreren Leitelemente je von einer schlanken Finne gebildet
wird oder werden. Solch eine Finne kann von einer Wand eines Zuführkanals
oder bevorzugt einer Bohrung in den Strömungsquerschnitt hineinragen
oder den Strömungsquerschnitt
vollkommen durchragen.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung werden auch in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
erläutert.
In den Ausführungsbeispielen
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination
die Gegenstände
der Ansprüche
in einer vorteilhaften Weise weiter. Es zeigen:
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1 einen
Verlauf des Temperaturabfalls zwischen einem Heizfluid und einer
Wand einer Bohrung in Abhängigkeit
von der Strömungsgeschwindigkeit
des Heizfluids,
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2 eine
temperierte Walze in einem teilweisen Längsschnitt, 3 den relativen Kanalwirbel,
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4 ein
Geschwindigkeitsdiagramm für einströmendes Temperierfluid
mit relativem Kanalwirbel,
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5 eine
Einströmzone
einer peripheren Bohrung mit einem eingesetzten Leitelement gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
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6 eine
Einströmzone
einer peripheren Bohrung mit einem eingesetzten Leitelement gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
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7 eine
Einströmzone
einer peripheren Bohrung mit einem eingesetzten Leitelement gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel,
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8 eine
Einströmzone
einer peripheren Bohrung, in der eine Leiteinrichtung durch eine
besondere Gestaltung des Eintritts des Fluidsstroms in die Bohrung
gebildet wird, und
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9 die
Einströmzone
der 8 in einem Querschnitt.
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In
1 ist
beispielhaft dargestellt, wie der Temperaturabfall dT von der mittleren
Temperatur eines Heizfluids auf die Temperatur der Bohrungswand unter
gegebenen Bedingungen von der Strömungsgeschwindigkeit v des
Heizfluids abhängt.
In dem dargestellten Beispielfall wird als Heizfluid das Thermalöl Mobilterm603
verwendet. Als Bohrung wird eine kreisrunde Bohrung mit einem über die
gesamte Länge
gleichmäßigen Durchmesser
von 32 mm angenommen. Die mittlere Temperatur des Heizfluids beträgt 230°C. Dargestellt
ist der Temperaturabfall dT bei einer Energieübertragung von 2,5 kW/m Bohrung.
Der anhand des Beispielfalls dargestellte Zusammenhang zwischen
dem Temperaturabfall dT und der Strömungsgeschwindigkeit v wird
im Stand der Technik dazu benutzt, um dem Temperaturabfall, den
das Temperierfluid bei seinem Durchströmen durch die Walze im Betrieb
erfährt,
entgegen zu wirken. Geht man in dem dargestellten Beispielfall davon
aus, dass die Strömungsgeschwindigkeit
v beim Eintritt in die Bohrung
1,4 m/s beträgt, so errechnet sich
nach den üblichen
Formeln für
den Wärmeübergang
bei einer Reynoldszahl von 42.000 ein Temperaturabfall dT von 17°C. Im Falle
einer Verdoppelung der Strömungsgeschwindigkeit
v auf 2,8 m/s verdoppelt sich auch die Reynoldszahl, und der Temperaturabfall
dT vom Temperierfluid auf die Bohrungswand beträgt nur noch 9°C. Durch
schrittweises Anheben der Strömungsgeschwindigkeit
v mittels querschnittsvermindernder Einsätze, wie dies in der
DE 40 36 121 A1 beschrieben
ist, kann ein Temperaturabfall bis zu 8°C ausgeglichen werden.
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2 zeigt
eine temperierte Walze, beispielsweise eine Heizwalze, zur Herstellung
oder Behandlung von Materialbahnen, wie beispielsweise Papierbahnen.
Die Walze insgesamt ist mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet.
Die Walze 1 weist einen Walzenkörper 2 und an den
beiden Stirnseiten des Walzenkörpers 2 je
einen angeschraubten Flanschzapfen 3a und 3b auf.
Die Flanschzapfen 3a und 3b dienen zum einen der
Drehlagerung des Walzenkörpers 2 und
zum anderen der Zufuhr und Abfuhr sowie Verteilung eines Temperierfluids.
Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich um eine Wärmeträgerflüssigkeit, vorzugsweise
ein Thermalöl.
Das Temperierfluid wird über
eine Zuführung 11 durch
den Flanschzapfen 3a zugeführt. Die Zuführung 11 verzweigt
noch im Flanschzapfen 3a in eine Mehrzahl von Zuführkanälen 12,
die an der im Walzenkörper 2 zugewandten
Stirnseite des Flanschzapfens 3a nahe bei der Manteloberfläche des
Walzenkörpers 2 münden.
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Durch den Walzenkörper 2 erstrecken
sich parallel zu der Drehachse D der Walze 1 und um die Drehachse
D gleichmäßig verteilt
oberflächennahe Bohrungen,
die an beiden Stirnseiten des Walzenkörpers 2 münden. Die
Zuführkanäle 12 münden unmittelbar
in eine erste Gruppe der Bohrungen, die mit 4a bezeichnet sind.
Je eine der Bohrungen 4a bildet eine erste Bohrung von
insgesamt je drei in Serie geschalteten Bohrungen, die nacheinander
von dem Temperierfluid durchströmt
werden. Die in jeder Dreiergruppe der Bohrungen zweiten und dritten
Bohrungen werden mit 4b bezeichnet. Die Strömung ist so gestaltet, dass
das Temperierfluid durch die zentrale Zuführung 11 und die davon
abzweigenden Zuführkanäle 12 in
die ersten Bohrungen 4a strömt. Aus den ersten Bohrungen 4a strömt das Temperierfluid über Verbindungskanäle, die
in dem Zapfenflansch 3b gebildet sind, in die zweiten Bohrungen 4b,
strömt in
den zweiten Bohrungen 4b zurück zu dem Zapfenflansch 3a und
wird über
dort gebildete, in Umfangsrichtung erstreckte Verbindungskanäle in die
dritten Bohrungen 4b geleitet. Eine der dritten Bohrungen 4b ist
in dem Schnitt der 2 erkennbar.
Die dritten Bohrungen 4b sind über radiale Verbindungskanäle 13 mit
einem zentralen Hohlraum 14 des Walzenkörpers 2 verbunden.
Das Temperierfluid durchströmt somit
nacheinander die ersten Bohrungen 4a, die sich anschließenden zweiten
Bohrungen und schließlich
die sich hieran anschließenden
dritten Bohrungen 4b bis es in den zentralen Hohlraum 14 strömt. Das
Temperierfluid gelangt aus dem zentralen Hohlraum 14 über einen
Abführkanal 15,
der sich durch den Zapfenflansch 3a erstreckt, bis zu einer Abführung 16.
Das abgeführte
Temperierfluid wird wieder erwärmt
und erneut über
die Zuführung 11 zugeführt.
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In den Bohrungen 4a, die
in jeder Gruppe von sequentiell hintereinander durchströmten Bohrungen 4a und 4b zuerst
durchströmt
werden, ist an dem jeweils stromaufwärtigen Ende eine besondere Einströmzone 5 gebildet.
In der Einströmzone 5 ist erfindungsgemäß eine Leiteinrichtung
angeordnet, die bewirkt, dass der aus der relativen Rotationsbewegung stammende
Drehimpuls der rotierenden Bohrungen 4a über die
axiale Länge
der Einströmzone 5 teilweise
oder vorzugsweise zumindest im wesentlichen vollständig auf
das einströmende
Temperierfluid übertragen
und dadurch der relative Kanalwirbel noch in der Einströmzone 5 unterdrückt wird.
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3 zeigt
schematisch in einer Stirnsicht auf die Einströmseite eines Walzenkörpers 2' den relativen
Kanalwirbel für
herkömmliche
Walzen, d.h. für Walzen
ohne Leiteinrichtung in der Einströmzone. Die Rotationsbewegung
der Walze wird durch den zentralen Drehpfeil angedeutet. Wegen der
Rotationsbewegung des Walzenkörpers 2' weisen die
Bohrungen 4' relativ
zu dem einströmenden
Temperierfluid eine Rotationskomponente auf. Das einströmende Temperierfluid
führt dementsprechend
in den Bohrungen 4' eine
gegenläufige
Rotationsbewegung aus, die für
jede der Bohrungen 4' durch
einen entsprechenden Drehpfeil angedeutet ist. Der Fachmann spricht
von einem relativen Kanalwirbel. Erst beim Durchströmen der
Bohrungen 4' wird
durch die Wandreibung allmählich
eine Rotationsbewegung in dem Fluidstrom induziert.
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Bezogen auf die Bohrungswand hat
das Temperierfluid neben seiner axialen Geschwindigkeitskomponente,
die aus dem Volumenstrom folgt, am Beginn der jeweiligen Bohrung 4' eine zusätzliche Umfangskomponente.
Die Strömungsgeschwindigkeit
des Temperierfluids relativ zu der Bohrungswand ergibt sich aus
dem in 4 dargestellten
Vektordiagramm. In dem Vektordiagramm ist die axiale Geschwindigkeitskomponente
mit va und die Umfangskomponente mit vt bezeichnet. Die Vektoraddition der beiden
Geschwindigkeitskomponenten va und vt ergibt in bekannter Weise die resultierende
Strömungsgeschwindigkeit
veef die das Temperierfluid relativ zu der
Bohrungswand aufweist. Entsprechend der in 1 an einem Beispiel dargestellten Abhängigkeit wird
der Walzenkörper 2' deshalb auf
seiner Einströmseite
stärker
beheizt als aufgrund der axialen Geschwindigkeitskomponente va des Temperierfluids alleine. Rotiert die
Walze 1 beispielsweise mit elf Umdrehungen pro Sekunde
und weisen der Walzenkörper 2' einen Durchmesser
von 812 mm und die kreisrunden Bohrungen 4' je einen Durchmesser von 32 mm
auf, so ergibt sich bei einer Betriebsgeschwindigkeit der Walze
von 1.680 m/min die Umfangskomponente vt der Strömungsgeschwindigkeit zu 1,1
m/s. Nach dem Satz des Pythagoras errechnet sich mit beispielsweise
einer axialen Geschwindigkeitskomponente va von
1,4 m/s eine resultierende Relativgeschwindigkeit veff des
Temperierfluids von 1,78 m/s. Die Erhöhung der Relativgeschwindigkeit
um 0,38 m/s hat entsprechend dem Diagramm der 1 eine Erhöhung der Temperatur der Wände der
Bohrungen 4' um
3,5°C im
Vergleich zu einer reinen Translationsströmung mit va =
1,4 m/s zur Folge. Dieser Effekt verliert sich mit zunehmender Einströmtiefe und
erzeugt eine zur Einströmseite
hin zunahmende Temperaturerhöhung
in dem Walzenkörper 2' und an dessen
Manteloberfläche
und infolgedessen an der Einströmseite
auch eine unerwünschte
Vergrößerung des
Durchmessers des Walzenkörpers 2'.
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Erfindungsgemäß wird der relative Kanalwirbel,
wie zur Walze 1 der 2 bereits
erwähnt,
dadurch unterdrückt,
dass in den Einströmzonen 5 je eine
Leiteinrichtung für
das Temperierfluid gebildet ist. Die Leiteinrichtungen werden von
Leitelementen gebildet, die in den ersten Bohrungen 4a auf
der Einströmseite,
d.h. in den stromaufwärtigen
Einströmabschnitten
der Bohrungen 4a, vorgesehen sind.
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Die 5, 6 und 7 zeigen je ein Ausführungsbeispiel für ein Leitelement
der Leiteinrichtung. In jeder der Bohrungen 4a ist in deren
Einströmzone 5 je
ein solches Leitelement so angeordnet, dass es relativ zu der betreffenden
Bohrung 4a keine axiale Relativbewegung und auch keine
Rotationsbewegung um die jeweilige Bohrungslängsachse ausführen kann.
Vorzugsweise sind die Leitelemente in den Bohrungen 4a vollkommen
steif befestigt. In den 5 bis 7 ist je für die gleiche
Bohrung 4a ein anderes Ausführungsbeispiel für ein einzelnes
Leitelement dargestellt.
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In dem Ausführungsbeispiel der 5 bildet ein planes Blechstück bzw.
eine dünne
Platte das Leitelement 6 in der Art einer Finne. Das Leitelement 6 weist
parallel zu der Längsachse
der Bohrung 4a und ragt von der Bohrungswand bis zu der
Mittellängsachse
der Bohrung 4a vor.
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In dem Ausführungsbeispiel der 6 wird ein mehrflügeliges
Leitelement 7 von drei finnenartigen Blechen bzw. dünnen Platten
gebildet, die von einem gemeinsamen Zentrum, das mit der Mittellängsachse
der Bohrung 4a zusammenfällt, nach radial auswärts bis
an die Bohrungswand abragen und zwischen sich je einen Winkel von
120° einschließen. Der Querschnitt
der Bohrung 4a wird von dem Leitelement 7 in der
Einströmzone 5 in
drei Sektoren unterteilt. Die drei Flügel des Leitelements 7 sind
identisch geformt und sind wie das Leitelement 6 des ersten
Ausführungsbeispiels
zu der Längsachse
der Bohrung 4a planparallel. Auch das Leitelement 7 ist von
der Einströmseite
her in die Bohrung 4a eingesetzt und gegebenenfalls zusätzlich befestigt,
so dass es relativ zu der Bohrung 4a weder verschoben noch
verdreht werden kann.
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7 zeigt
ein Leitelement 8 gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel.
Das Leitelement 8 wird ebenfalls von einer dünnen Platte
bzw. einem Blech gebildet und ist in der Bohrung 4a planparallel
zu der Längsachse
der Bohrung 4a verschiebe- und verdrehgesichert angeordnet.
Seine Breite entspricht dem Durchmesser der Bohrung 4a,
so dass es der Bohrung 4a in der Einströmzone 5 in zwei gleiche Segmenthälften unterteilt.
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Die in Achsrichtung gemessenen Längen 16, 17 und 18 der Leitelemente 6, 7 und 8 sind
jeweils so bemessen, dass das Temperierfluid relativ zu der Bohrung 4a keine
praktisch relevante Umfangsgeschwindigkeitskomponente mehr aufweist,
wenn es an dem stromabwärtigen
Ende des jeweiligen Leitelements 6, 7 und 8 in
den freien Strömungsquerschnitt
der Bohrung 4a tritt. Die Länge der jeweiligen Einströmzone 5 entspricht
im Sinne der Erfindung der Länge
des verwendeten Leitelements. Die Leitelemente 6, 7,
und 8 sind so geformt und weisen solche Oberflächen auf, dass sie dem strömenden Temperierfluid
in Achsrichtung einen möglichst
geringen Widerstand entgegensetzen. In Bezug auf die Umfangskomponente
vt der Strömungsgeschwindigkeit bilden
sie Prallkörper,
an denen das Temperierfluid gebremst und bei der Rotationsbewegung,
die jede der Bohrungen 4a aufgrund der Rotation des Walzenkörpers 2 erfährt, mitgerissen
wird.
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8 zeigt
eine weitere Ausgestaltung einer Leiteinrichtung. Hierbei ist ein
Zuführkanal 12,
der an dem stromaufwärtigen
Ende der Bohrung 4a in die Bohrung 4a mündet, in
Bezug auf die Einströmzone 5 so
angeordnet, dass der Fluidstrom nicht symmetrisch zu der Bohrung 4a in
deren Einströmzone 5 eintritt.
Durch die seitlich versetzte, d.h. exzentrische Anströmung der
Wandung der Bohrung 4a wird das Temperierfluid in einen
Drall versetzt, der im Idealfall der Drehbewegung des Walzenkörpers entspricht. Ein
derartiger Fluideintritt ist für
jede der Bohrungen 4a der Einströmseite gebildet. Diese Ausgestaltung einer
Leiteinrichtung erfordert allerdings eine Anpassung der Einströmgeschwindigkeit
an die Drehgeschwindigkeit der Walze.
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9 zeigt
die Einströmzone 5 der
Bohrung 4a der 8 in
einem Querschnitt durch die Mittellängsachse C des Zuführkanals 12.
Der Zuführkanal 12 ist
in einem der Flanschzapfen, in dem Ausführungsbeispiel der 2 in dem Flanschzapfen 3a,
so gebildet, dass der durch den Zuführkanal 12 in die Bohrung 4a eintretende
Fluidstrom exzentrisch mit einer Exzentrizität e und unter einer Neigung α in die Bohrung 4a einströmt. Die
Exzentrizität
e wird zwischen der Mittellängsachse
C der Bohrung 4a und einer Zentralachse des Fluidstroms
in der Mündung gemessen.
Die Neigung α ist
auf eine Axial/Radial-Ebene bezogen, durch die sich die Drehachse
D der Walze und die Mittellängsachse
C des Temperierkanals 4a erstrecken. Grundsätzlich würde es für die Unterdrückung des
relativen Kanalwirbels genügen, wenn
der eintretende Fluidstrom keine Neigung zu dieser Ebene aufweist,
sondern lediglich exzentrisch parallel einströmt. Ebenso würde es genügen, wenn der
einströmende
Fluidstrom mittig auf die Längsachse
C des Temperierkanals 4a, aber mit einer Neigung α zu der genannten
Axial/Radial-Ebene
einströmt.