DE3002990C2 - Verfahren zur trockenen Kokskühlung - Google Patents
Verfahren zur trockenen KokskühlungInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B39/00—Cooling or quenching coke
- C10B39/02—Dry cooling outside the oven
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur trockenen Kokskühlung in einer schachtförmigen Kammer, in der
der von oben aufgegebene, ca. UOO0C heiße Koks im
Gegenstrom mit einem gasförmigen Kühlmedium behandelt wird, und der Koks mit einer Temperatur von
ca. 1800C aus der Kammer abgezogen wird, wobei ein
erster Teilstrom des Kühlmediums in den Unterteil der Kammer und ein zweiter Teilstrom in einen darüber
liegenden Bereich der Kammer eingeleitet wird.
Ein derartiges Verfahren ist durch die DE-AS 24 32 025 bekannt. Hierbei erfolgt die Aufteilung des
gasförmigen Kühlmediums in zwei Teilströme mit dem Ziel, eine möglichst gleichmäßige Vertikalbewegung
des Kokses sowie eine gleichmäßige Verteilung des gasförmigen Kühlmediums in der Kühlkammer zu erreichen.
Aus der DE-PS 3 98 403 ist ferner eine Vorrichtung zur trockenen Kokskühlung bekannt, bei der das gasförmige
Kühlmedium über einen im Bereich der Mittelpunktachse angeordneten Einbau in zwei Teilströmen in
die Kühlkammer eingeleitet wird. Hierbei wird der eine Teilstrom nach unten abgeleitet und tritt am Boden der
Kammer in das Koksbett aus, während der andere Teilstrom darüber in das Koksbett eingeleitet wird. Auch
bei dieser Aufteilung des gasförmigen Kühlmediums in zwei Teilströme soll eine der Kornverteilung in der
Kühlkammer angepaßte Kühlgasvertcilung mit dem Ziel einer gleichmäßigen Kühlung der Koksfüllung erreicht
werden.
In beiden Veröffentlichungen werden jedoch keinerlei Angaben darüber gemacht, unter welchen speziellen
Bedingungen die Aufgabe des zweiten Teilslromes des Kühlmediums erfolgen bzw. wie die Aufteilung der Teilströme
sein soll.
Mithin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei
dem gatlungsgeniäßen Verfahren die Teniperaturdiffcrcn/.en
/wischen dem gasförmigen Kühlmedium und dem Koks günstig zu beeinflussen sowie die Regelbarkcit
des gasförmigen Kühlmediums und die Wärmeabfuhr aus dem zu kühlenden Koks zu verbessern.
Das der Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem zweiten Teilstrom etwa 20 bis 50 Vol.-% der gesamten Menge des
gasförmigen Kühimcdiums in einem Bereich in die Kammer eingeleitet werden, in dem der zu kühlende
Koks eine Temperatur von 400 bis 6000C aufweist.
ίο Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß
beim Koks die Wärmeleitfähigkeit A stark temperaturabhängig
ist. Dies zeigt der in Fig. 1 dargestellte Kurvenverlauf,
bei dem auf der Abszisse die Temperatur i'f und der Ordinate die Wärmeleitfähigkeit λ aufgetragen
wurden. Hieraus ist klar zu erkennen, daß die Wärmeleitfähigkeit λ mit steigender Temperatur zunächst nicht
bzw. sehr langsam ansteigt. Erst wenn eine bestimmte Grenztemperatur »?<,-, die natürlich stoffabhängig ist, erreicht
bzw. überschritten wird, erfolgt ein verhältnismä-Big steiler Anstieg der Wärmeleitfähigkeit.
Andererseits wird der zeitliche Ablauf des konvektiven
Gesamtwärmctransportes zwischen dem Koks und dem gasförmigen Kühlmedium durch den Wärmeleitwidersland
im Koks selbst und dem Wärmeübergangswi-
derstand zwischen dem Koks und dem gasförmiger. Kühlmedium bestimmt. Hierbei ist der Wärmeleitwiderstand—und
somit stofflich bedingt, weil Sdie charakteristische Dicke des betreffenden Kokskörpers und des-
K) sen Wärmeleitfähigkeit angibt.
Der Wärmelcitwiderstand ist deshalb nur durch die geometrische Form des Kokskörpers beeinflußbar. Der
Wärmeübergangswiderstand wird dagegen mit 1 lot definiert, wobei durch die Wärmeübergangszahl λ der Wär-
j5 mcaustausch zwischen dein gasförmigen Kühlmedium
und den Oberflächen des Kokses beschrieben wird. Die Wärmeübergangszahl /χ ist dabei abhängig von der Umströmung
des Kokskörpers, das heißt von seiner geometrischen Form und der Strömungsgeschwindigkeit des
gasförmigen Kühimcdiums.
Im Hinblick auf die weiter oben beschriebene Temperaturabhängigkeit
der Wärmeleitfähigkeit λ ergibt sich hieraus jedoch, daß im Bereich unterhalb der Grenz-
tcnipcratur-Λ·; folgende Beziehung gilt: — >
— λα während andererseits im Bereich oberhalb der Grenzlemperatur
(ti^die umgekehrte Beziehung gilt:
so Für die Praxis der Kokstrockenkühlung bedeutet dies jedoch, daß sich im unteren Teil der schachtförmigen
Kammer wegen der dort erfolgten starken Abkühlung des Kokses eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit <x
und damit ein hoher Wärmcleitwiderstand — einstellt,
tj A
der den Gesamtwärmetransport bestimmt. Es ist deshalb
nicht zweckmäßig, bereits die Gesamtmenge des gasförmigen Kühlmediums in den Unterteil der schachtförmigen
Kammer einzuleiten, da dort nicht der ihrer
M) Menge entsprechende Kühleffekt erzielt wird. Es genügt vielmehr, wenn in den Unterteil der Kammer ein
Teilstrom des gasförmigen Kühimediums eingeleitet wird, der gerade ausreicht, um die dort vorhandene
Wärme abzuführen. Es ist für den Kühlcffekt vielmehr
br> besser, wenn der zweite Teilstrom des gasförmigen
Kühlmediunis in den oberen Bereich der schachtförmigen Kammer eingeleitet wird, in dem der zu kiihlcnde
Koks noch eine nicht unterhalb der sogenannten Grenz-
temperatur tfa liegende Temperatur von 400 bis 6O0°C
aufweist, weshalb der Wärmeleitwiderstand—dort entsprechend
kleiner ist. Hierbei hat sich außerdem als zweckmäßig erwiesen, wenn bei dem zweiten Teilstrom
etwa 20 bis 50 Vol.-% der insgesamt erforderlichen Menge des Kühlmediums aufgegeben werden.
Die Wirksamkeit des Verfahrens kann zusätzl'ch
noch dadurch verbessert werden, daß im Bereich der Aufgabestelle des zweiten Teilstromes des Kühlmediums
die Strömungsgeschwindigkeit der Medien durch eine entsprechende Verengung der schachtförmigen
Kammer heraufgesetzt wird, was zusätzlich eine Verringerung des Wärmeübergangswiderstandes—zur Folge
hat. Konstruktiv läßt sich das dadurch herbeiführen, daß entweder die schachtförmige Kammer in ihrem oberen
Tei! eine entsprechende Verjüngung aufweist, oder es werden im Oberteil der Kammer entsprechende Einbauten
angebracht.
Nachfolgend wird an Hand des in F i g. 2 dargestellten
Fließschemas ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Dabei wird der glühende Koks über die Beschickung
5 mit einer Temperatur von ca. 1100°C in einer Menge
von ca. 80 t/h von oben in die schachtförmige Kammer 6 eingefüllt und gelangt zunächst in den oberhalb der Leitung
3 befindlichen obersten Teil, der auch als sogen. Vorkammer 13 bezeichnet wird. In der Vorkammer 13
sollen die eventuell bei der Zufuhr des glühenden Kokses auftretenden Schwankungen ausgeglichen werden,
so daß sich in den darunter liegenden Bereichen der Kammer 6 annähernd stationäre Verhältnisse ausbilden
können. Die gesamte Kammer 6 ist mit einer geeigneten feuerfesten Auskleidung versehen und weist in ihrem
oberen Bereich II eine Verjüngung auf, durch die die Strömungsgeschwindigkeiten der Medien in diesem Bereich
gegenüber dem unteren Bereich I entsprechend heraufgesetzt werden.
Der eingefüllte Koks bildet in der Kammer 6 das Festbett 7, welches in der Abbildung schraffiert dargestellt
ist. Die Temperatur innerhalb des Festbcttes nimmt dabei von oben nach unten stetig ab, so daß der
gekühlte Koks entsprechend der Aufgabemenge über den Austrag 8 mit einer Temperatur von ca. 1800C abgezogen
werden kann.
Das gasförmige Kühlmedium wird in /.wc: Teilströmen
in die Kammer 6 eingeleitet, wobei der erste Teilstrom über die Leitung 1 in den Unterteil der Kammer 6
eintritt. Gleichzeitig wird der zweite Teilstrom in einer Menge von etwa 30—35 Vol.-% der Gesamtmenge
über die Leitung 2 in einem Bereich in die Kammer 6 eingeleitet, in dem das Festbett 7 eine Temperatur von
ca. 5000C aufweist. Bei diesem Temperaturwert werden die Bedingungen bezüglich der Grenztemperatur «?(,·
der Wärmeleitfähigkeit/! Erfüllt.
Oberhalb der Aufgab^stelle für den zweiten Teilstrom
des gasförmigen F^ühlmediums ist im Festbett 7 der Wärmeleitwiderstand kleiner als der Wärmeübergangswiderstand,
währer'd unterhalb der Aufgabcstclle die Verhältnisse genau umgekehrt sind.
Dies ist in der Abbildung in F i g. 2 formclinäßig dargestellt.
Das aufgeheizte gasförmige Kühlmedium wird über die Leitung 3 aus dem Oberteil der Kammer 6 abgc/.ogen
und gelangt in den Abhitzekessel 4. in dem unter Wärmerückgewinnung die erlorderliche Abkühlung erfolgt.
Danach kann das abgekühlte gasförmige Kühlme
dium über die Leitung 9 und das Gebläse 10 im Kreislauf zur Leitung 1 zurückgeführt werden. Von dieser zweigt
die Leitung 2 ab. Die Stellklappen 11 und 12 dienen dabei der erforderlichen Einregulierung der beiden Teilströme.
Anstelle der Stellklappen 11 und 12 können auch Gebläse zur Einregulierung der beiden Teilströme
verwendet werden. Als gasförmiges Kühlmedium wird Inertgas, vorzugsweise Rauchgas, verwendet. Wie aus
der Abbildung in F i g. 2 zu erkennen ist, beginnt die Verjüngung der Kammer 6, durch die die Strömungsgeschwindigkeiten
im Oberteil derselben heraufgesetzt werden sollen, im Bereich der Eintrittsstelle der Leitung
2 in die Kammer 6.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur trockenen Kokskühlung in einer schachtförmigen Kammer, in der der von oben aufgegebene,
ca. 11000C heiße Koks im Gegenstrom mit einem gasförmigen Kühlmedium behandelt wird,
und der Koks mit einer Temperatur von ca. 1800C
aus der Kammer abgezogen wird, wobei ein erster
Teilstrom des Kühlmediums in den Unterteil der Kammer und ein zweiter Teilstrom in einem darüber
liegenden Bereich der Kammer eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
zweiten Teilstrom etwa 20 bis 50 Vol.-% der gesamten Menge des gasförmigen Kühimcdiums in einem
Bereich der Kammer zugeleitet werden, in dem der zu kühlende Koks eine Temperatur von 400 bis
000° C aufweist
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Aufgabestclfe des zweiten Teilstromes des gasförmigen Kühimcdiums und
oberhalb derselben Jie Strömungsgeschwindigkeit der Medien durch eine Verengung der schachtförmigen
Kammer heraufgesetzt wird.
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