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Reinigungsbürste Die Erfindung betrifft eine Reinigungsbürste mit
einem etwa zylindrischen Borstenkopf, dessen Borsten zwischen mindestens zwei verdrillten
Trägerdrähten gehalten sind, und einem Stiel, der mit wenigstens einem Ende der
beiden Trägerdrähte verbunden ist.
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Neben herkömmlichen Bürsten, bei denen die Borsten in einem massiven
Bürstenkörper bündel artig eingesetzt (gestopft) sind, gibt es auch Bürsten, bei
denen die Borsten zwischen zwei parallel liegenden Drähten so eingelegt werden,
daß sie zu beiden Seiten gleichmäßig
überstehen, und die Trägerdrähte
anschließend verdrillt werden, wodurch die Borsten fest eingeklemmt werden Die Borsten
liegen dann in einer geschraubten Ebene von beliebiger axialer Ausdehnung0 Diese
Bürsten werden auch als gedrehte Bürsten bezeichnet. Sie haben zunächst Anwendung
in den Fällen gefunden, in denen der Außendurchmesser der Bürste gering ist, so
daß eine dichte Borstenbesteckung auf einem entsprechend zylindrischen Bürstenkörper
aus technischen Gründen kaum mehr möglich ist. Ein typisches Anwendungsgebiet sind
Flaschenreinigungsbürsten.
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Aufgrund zunehmender Perfektion der Fertigungstechnik und des dadurch
möglichen geringen Herstellungspreises haben sich diese Bürsten auch für viele andere
Anwendungszwecke, z.B. als Geschirrspülbrste, Toilettenbürste, aber auch als Trocken-Reinigungsbürste
eingeführt0 In all diesen Anwendungsfällen sind die mit den Borsten besetzten verdrillten
Trägerdrähte schlaufenartig zu einem Kreis, einem Oval, einem Dreieck od. dgl, verformt,
wobei im allgemeinen an den Borstenkopf unmittelbar ein Griffteil anschließt.
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Die Trägerdrähte sind mit ihren beiden Enden im Griffteil befestigt.
Bei diesen Bürsten ist von Nachteil, daß eine über die Brstenfläche gleichmäßige
Borstendichte nur bei einer sehr schlanken Bürste, bei der also die Trägerdrähte
dicht nebeneinander liegen, oder bei einer kleinflächigen Bürste, dçh. bei einer
sehr engen Schlaufe der Trägerdrähte erreicht werden kann. Ein gleichmäßiger Borstenbesatz,
wie dies bei herkömmlich gestopften Bürsten der Fall ist, läßt sich also nur bei
sehr speziell geformten Bürsten erreichen, Damit ist bei der Mehrzahl der Anwendungsfälle
nicht nur ein mangelhafter Reinigungseffekt, sondern zumeist auch ein unschönes
Aussehen in Kauf zu nehmen. Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte können
deshalb unter den gedrehten Bürsten nur die Flaschenreinigungsbürsten vollständig
befriedigen,
während sie für alle anderen Anwendungszwecke einen unbefriedigenden Kompromiß zwischen
Kosten einerseits und Funktion sowie Aussehen andererseits darstellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Reinigungsbürsten mit
einem etwa zylindrischen Borstenkopf eine Ausbildung zu schaffen, die auch bei größerer
Ausdehnung in zwei Achsrichtungen funktionsgerecht gestaltet ist, ohne daß hierdurch
das Aussehen der Bürste leidet.
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Es liegt nahe, diese Aufgabe dadurch zu lösen, daß man einfach die
Borsten entsprechend länger ausbildet, so daß sie quer zu der einen Ausdehnungsrichtung
der Bürste entsprechend weit reichen, so daß eine entsprechend voluminöse Form möglich
ist. Diese Maßnahme scheitert jedoch daran, daß die Borsten bei zunehmender Länge
instabil werden, so daß Funktionsbeeinträchtigungen in Kauf genommen werden müßten.
Auch steigt der Preis mit -zunehmender Borstenlänge erheblich an.
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Die Erfindung geht stattdessen einen anderen Weg, indem nämlich die
Trägerdrähte zumindest in ihrem die Borsten aufweisenden Bereich zu einer im wesentlichen
zylindrischen oder konischen Schraube gebogen sind.
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Durch diese Ausbildung wird die Reinigungsfläche praktisch auf die
Außenfläche einer Schraube verlegt, deren Durchmesser prinzipiell beliebig groß
sein kann, so daß also auch Bürsten von voluminöser Form und in funktionsgerechter
Gestaltung hergestellt werden können. Die Schraubengänge sind dabei mit Vorteil
so eng angeordnet, daß sich die Borsten zweier benachbarter Gange berühren, so daß
keine
borsteniosen Zwischenräume vorhanden sind0 Gegenüber herkömmlichen Bürsten mit gestopfter
Besteckung ergibt sich der Vorteil einer wesentlich größeren Borstendichte. Bei
einer praktischen Ausführung in Form einer Toilettenbürste ergibt sich beispielsweise
eine Borstenzahl von ca. 10 0009 während bei einer Toilettenbürste mit herkömmlicher
Besteckung und gleicher axialer Er streckung nur etwa 4 000 Borsten untergebracht
werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine gleichmäßigere Borstendichte
erreicht werden kann, so daß die Gefahr, daß Schmutzstreifen beim Reinigen zurückbleiben,
gemindert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Trägerdrähte
im Anschluß an den Stiel zunächst einen geradlinigen oder leicht gekrümmten, zentralen
Åbschnitt ohne Borsten auf und sind dann in ihrem mit den Borsten versehenen Bereich
schraubenförmig um den zentralen Abschnitt zum Stiel zurückgeführt.
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Dadurch ergibt sich trotz der Tatsache, daß der gesamte Bürstenkopf
aus einem verformbaren Drahtgebilde besteht, eine äußerst stabile Form.
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Bei einer vergleichsweise schlanken9 etwa zylindrischen Reinigungsbürste,
wie sie beispielsweise zum Reinigen von tiefen schlanken Behältnissen, von engen
Spalten etc0 gewünscht wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Durchmesser
der Schraube so bemessen ist, daß die innen liegenden Enden der Borsten den zentralen
Abschnitt der Trägerdrähte berühren. Hierdurch ergibt sich auch bei einer schlanken
zylindrischen Form ein äußerst stabiles Gebilde, das außerdem eine sehr enge Borstenbesteckung
besitzt.
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Für Bürsten größerer radialer Ausdehnung, z.B. für Toilettenbürsten,
sieht die Erfindung vor, daß der Durchmesser der Schraube so bemessen ist, daß zwischen
den innen liegenden Enden der Borsten und dem zentralen Abschnitt der Trägerdrähte
ein im wesentlichen zylindrischer, von Borsten freier Hohlraum besteht.
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Abgesehen von der Möglichkeit der beliebigen Durchmesservergrößerung
einer solchen Bürste stellen sich hierbei weitere nicht vorhersehbare Vorteile ein,
die am Beispiel einer Toilettenbürste erläutert sein mögen. Dadurch, daß die Bürste
keinen massiven Bürstenkörper, sondern im zentralen Bereich lediglich die Trägerdrähte
aufweist, wird der Borstenkopf in jeder Richtung von Wasser durchflutet, so daß
einerseits das Wasser sehr gut auf die zu reinigende Fläche verteilt wird, andererseits
aber auch eine wesentlich bessere Selbstreinigung der Bürste gegeben ist. Weiterhin
ist von Vorteil, daß die Bürste aufgrund der 'luftigen"- Anordnung der Borsten wesentlich
schneller trocknet als herkömmliche Toilettenbürsten.
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Dieser Vorteil ist insbesondere in hygienischer Hinsicht von Bedeutung,
da mit einer schnelleren Trocknung der Bildung von Fäulnisbakterien vorgebeugt wird.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß bei einer herkömmlichen Bürste mit massivem
Bürstenkörper nach 18 Stunden Trockenzeit noch 2 Gramm Restwasser vorhanden sind.
Der gleiche Wert wiS bei einer erfindungsgemäßen Bürste bereits nach 4 Stunden erreicht.
Selbstverständlich ist damit auch der Vorteil gegeben, daß die bei Toilettenbürsten
stets erforderlichen Tropfschalen an Bedeutung verlieren, zumindest aber nur eine
sehr geringe Menge Wasser von der Bürste abtropft.
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Mit Vorteil sind die Trä.gerdräht im Anschluß an den zentralen borstenlosen
Abschnitt zunächst in einer ebenen oder einer räumlichen Spirale nach außen und
dann in einer zylindrischen Schraube zum Stiel zurückgeführt.
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Hiermit ist es möglich der Bürste einen flachen oder - in Anpassung
an beispielsweise die herkömmlichen Toilettenbürsten - einen abgerundeten Kopf zu
verleihen. Die Auswahl dieser Maßnahmen richtet sich nach den jeweiligen Anwendungszwecken
Weiterhin ist es möglich, daß die Borsten im Anschluß an den zentralen Abschnitt
eine andere Härte aufweisen oder in einer größeren Dichte angeordnet sind als im
übrigen Bereich, so daß der am stärksten beanspruchte Teil des Bürstenkopfs verschleißfester
ausgebildet ist. Ebenso kann natürlich - wie bei herkömmlichen Bürsten - auch unterschiedliches
Borstenmaterial verwendet werden Es sind Reinigungsbürsten bkannt, die zusätzlich
zu dem üblichen Borstenkopf ein BUrstenteil für spezielle Reinigungszwecke aufweisen.
Dies ist beispielsweise bei Toilettenbürsten üblich, die häufig noch eine SpUlrandreinigungsbürste
besitzen. Bei den herkömmlichen Bürsten sind hierfür vergleichsweise komplizierte
Fertigungsverfahren erforderlich, da das zusätzliche Bürstenteil gesondert hergestellt
und an dem eigentlichen Bürstenkopf angebracht werden muß. Die Erfindung schafft
hier die Möglichkeit, daß die Trägerdrähte in ihrem die Borsten aufweisenden Bereich
zu dem Bürstenteil verformt sind. Die gesamte Bürste kann also aus einem einzigen
Teil in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden, und zwar unabhängig vom Ort
der Anbringung des zusätzlichen Bürsten teils, wie auch von der Formgebung dieses
Bürstenteils.
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Bei gedrehten Flaschenreinigungsbürsten ist es bekannt, daß die Träger
zumindest einen Teil des Stiels bilden.
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Im allgemeinen ist dann auf diesen Drahtstiel ein Griff aufgesetzt.
Gemäß der Erfindung können die Trägerdrähte zu einem der Halterung und/oder der
Handhabung der Bürste dienenden Bereich verformt sein. Beispielsweise sind die Trägerdrähte
zwischen dem Bürstenkopf und dem Bürstengriff zu einer kreisförmigen Schlaufe gebogen,
die als Auflagerbund dient. Eine solche Ausbildung empfiehlt sich insbesondere für
Toilettenbürsten, die in ein Gestell eingehängt sind. Zum Einhängen dient in diesem
Fall der Auflagerbund. Gegenüber herkömmlichen Bürsten mit Griff und angeformtem
Bund zeichnet sich eine solche erfindungsgemäße Bürste wiederum durch einfachere
und kostengünstigere Fertigungsmöglichkeit aus.
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Schließlich können die Trägerdrähte an ihrem freien Ende zu einer
zylindrischen, spiralförmigen oder einer aus diesen Formen kombinierten Form zur
Bildung eines Griffs verformt sein. Sind die Schraubengänge entsprechend eng, so
brauchen für den Griff keine weiteren Maßnahmen getroffen werden. Es ist aber auch
möglich, den aus den Trägerdrähten gebildeten Griff von einer gegebenenfalls aufgeschrumpften
Kunststoffmanschette zu umgeben, um Schmutzanlagerungen zu vermeiden und eine angenehmere
Griffigkeit zu erzeugen.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung, die einige Ausführungsbeispiele
wiedergibt, beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine abgebrochene Seitenansicht
einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht
einer weiteren Ausführungsform; Fig. 3 eine Unteransicht auf den Bürstenkopf der
Ausführungsform gemäß Fig. 2; Fig. 4 eine den Fig. 1 und 2 ähnliche Ansicht einer
dritten Ausführungsform und Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform
In den Fig. 1 bis 4 ist eine Reinigungsbürste gezeigt, wie sie etwa zur Toilettenreinigung,
zur Reinigung größerer zylindrischer Behältnisse od. dgl. dient.
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Die Bürste besteht folglich im wesentlichen aus einem Stiel 1, dessen
Länge dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt und der gegebenenfalls mit einem gesonderten
Griffteil 2 versehen ist, sowie aus dem Bürstenkopf 3, der im wesentlichen zylindrische
Form aufweist.
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Der Bürstenkopf 3 wird von zwei miteinander verdrillten Trägerdrähten
4, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in den zeichnerischen Darstellungen nicht
ausgezeichnet sind, und zwischen diesen angeordneten Borsten 5 gebildet, die zwischen
den verdrillten Trägerdrähten 4 eingeklemmt sind. Die Borsten 5 beschreiben also
eine um die Trägerdrähte 4 als Seele verlaufende Schraube.
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Auch dies ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht durchgezeichnet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird der Stiel 1 gleichfalls
von den Trägerdrähten gebildet, weist dort jedoch keine Borsten auf. In dem mit
Borsten versehenen Abschnitt sind die Trägerdrähte 4 zu einer Schraube gebogen,
die über die wesentliche Länge des Bürstenkopfs 3 gleichen Außendurchmesser aufweist.
Das dem Stiel 1 ferne Ende der Trägerdrähte 4 ist zu einer Schlaufe 6
gebogen
und mit einer Schlinge 7 an dem letzten Schraubengang festgelegt. Eine solche Bürste
weist also am Ende des Bürstenkopfs 3 eine etwa ebenflächige Ausbildung auf.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3 sind Stiel und Griff
2 zu einem Teil aus Kunststoff oder Holz vereinigt, in das beide Enden 7'der Trägerdrähte
4 eingesizt sind. Der Trägerdraht 4 weist im Anschluß an den Griff 2 zunächst einen
geradlinigen, zentralen Abschnitt 8 auf, der gegebenenfalls natürlich auch leicht
gekrümmt sein kann. Am unteren Ende des zentralen Abschnittes 8 ist der Trägerdraht
zunächst in Form einer Spirale 9 nach außen geführt und daran anschließend in Form
einer Schraube zum Griff 2 zurückgeführt. Der Bürstenkopf 3 ist also in diesem Fall
an seinem unteren Ende abgerundet ausgebildet.
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Diese Ausführungsform zeigt eine weitere Variante: Das zum Griff 2
zurückgeführte Ende 7'des Trägerdrahtes, der also bei dieser Ausführungsform ein
geschlossenes Gebilde darstellt, ist unmittelbar vor dem Griff zu einem zusätzlichen,
schwach nach außen und oben gekrümmten Bürstenteil 10 verformt. Ein solches Bürstenteil
10 kann beispielsweise bei einer Toilettenbürste als Spülrandreinigungsbürste verwendet
werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist der gesamte Körper der
Bürste aus den Trägerdrähten 4 gebildet. Diese sind im Bereich des Bürstenkopfs
3 wiederum zu eirr Schraube um einen geradlinigen zentralen Abschnitt 8 gebogen.
In Abwandlung zur Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 ist jedoch das rückgeführte
Ende des Trägerdrahtes bei 11 an dem zentralen Abschnitt angeschlauft. Im Bereich
des Stiels 1 sind die Trägerdrähte zu einer Schlaufe 12 verformt, die einen Auflagerbund
zum Einhängen der Bürste
in einen Schlitz od dglO bildet, Im Bereich
des Griffs 2 schließlich ist der Trägerdraht zu einer engen Schraube 13 gewickelt,
die spiralförmige Abschlüsse 14, 15 an ihrem oberen und unteren Ende aufweist Die
Bereiche 13, 14 und 15 können gegebenenfalls durch eine Kunststoffmanschette od.
dgl. umhüllt sein In Fig. 5 schließlich ist eine Ausführungsform einer Geschirrspülbürste
gezeigt, bei welcher der Bürstenkopf 3 nur eine vergleichsweise geringe axiale Ausdehnung
aufweist. Er besteht in diesem Fall nur aus zwei übereinanderliegenden Schraubengängen
der Trägerdrähte 4.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die Schraube so
geformt, daß im zentralen Bereich des Bürstenkopfs 3 ein borstenfreier Hohlraum
vorhanden ist. Stattdessen kann - je nach Anwendungsfall - die Schraube natürlich
auch einen geringeren Durchmesser derart aufweisen, daß ein solcher Hohlraum nicht
entsteht, die innen liegenden Borsten also den zentralen Abschnitt 8 der Trägerdrähte
berühren oder diesen gar überschneiden0
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