-
Verfahren zum Entleeren von flexiblen Schüttgutbehältern,
-
insbesondere in Aufgabevorrichtungen für elektrostatische Pulverbeschichtungsanlagen
und Aufgabevorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zum Entleeren von flexiblen Schüttgutbehälte rn, insbesondere
in Aufgabevorrichtungen für elektrostatische Pulverbes chichtungsanlagen, wobei
die Schüttgutbehälter an einer Aufhängevorrichtung an ihrem der Entleerungsöffnung
gegenüber liegenden Ende über einem Aufgabebehälter aufhängbar und mit diesem abgedichtet
verbindbar sind. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Aufgabevorrichtung, insbesondere
für Neupulve r für elektrostatische Pulverbes chichtungsanlagen, zur Durchführung
des Verfahrens.
-
Bei Pulverbeschichtungsanlagen mit hohem Pulververbrauch ist es zweckmäßig,
wenn dem Altpulver, das durch Rückgewinnung des tiberschüssigen Pulvers aus der
Beschichtungskabine gewonnen wird, kontinuierlich Neupulver zugeführt wird, um die
Qualität des Beschichtungspulvers gleichmäßig zu halten. Bei großem Pulververbrauch
ist deshalb auch die Anlieferung von Neupulver in großen Behältnissen erforderlich.
Hierbei treten zwei Probleme auf, die einerseits in der Entleerung des Behälters
und andererseits in den Transportkosten zu sehen sind, wenn formstabile Pulverbehälter
verwendet werden, die auch im Leerzustand einen großen Frachtraum beanspruchen.
Es sind zwar schon flexible
Pulver behälter in Form von Säcken bekannt,
durch die die Kosten beim Transport erheblich gesenkt werden konnten, doch verbleibt
immer noch das Problem der Entleerung, insbesondere wenn große Säcke mit Pulvermengen
bis zu 1 000kg verwendet werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Entleeren von flexiblen
Schüttgutbehältern zu entwickeln und eine Aufgabevorrichtung insbesondere für Neupulver
für elektrostatische Pulverbeschichtungsanlagen zur Durchführung des Verfahrens
bereitzustellen.
-
Das Grundsätzliche bei dem erfindungsgemäßen Entleerungsverfahren
ist darin zu sehen, daß der Schüttgutbehälter während des Entleerungsvorganges durch
die Entleerungsöffnung im Gegenstrom zum herausfließenden Schüttgut belüftet wird.
Hierdurch wird das Schüttgut, insbesondere wenn es sich um feines Pulver handelt,
wie es für Pulverbeschichtungsanlagen benötigt wird, in dem Schüttgutbehälter aufgelockert,
so daß Brückenbildungen mit ihren nachteiligen Folgen vermieden werden.
-
Die Belüftung erfolgt in vorteilhafter Weise aus dem Aufgabebehälter
heraus durch Luft, die zum Fluidisieren des bereits im Aufgabebehälter befindlichen
Schüttgutes dient.
-
Sollte aufgrund von ungünstigen Umständen die Brückenbildung und damit
eine Unterbrechung des kontinuierlichen Entleerungsvorganges nicht vermeidbar sein,
so empfiehlt es sich, denSchüttgutbehälter während des Entleerungsvorganges im wesentlichen
senkrecht zur Ausflußrichtung in seiner Querschnittsabmessung zumindest stellenweise
zu verengen. Dies kann durch Strecken des Schüttgutbehälters erfolgen.
-
Eine Aufgabevorrichtung, insbesondere für Neupulver für elektrostatische
Pulverbeschichtungsanlagen, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufgabebehälter durch
einen luftdurchläs si gen, für das Schüttgut jedoch undurchlässigen Zwischenboden
in eine obere und eine untere Kammer unterteilt ist, daß die untere Kammer an die
Druckseite eines Gebläses oder an eine Druckluftquelle anschließbar ist, daß die
obere Kammer, bezogen auf die durch den Zwischenboden hindurchtretende Luft, einen
Stauraum und einen Entlüftungsraum aufweist, die -miteinander in freier Verbindung
stehen, und daß der Stauraum mit einem Einfüllstutzen für das Schüttgut versehen
ist, mit welchem der zu entleerende flexible Schüttgutbehälter abgedichtet verbindbar
ist.
-
Bei der vorliegenden Erfindung wird durch den luftdurchlässigen Boden
Luft hindurchgeblasen, die sich nach dem Hindurchtreten durch das Pulver, wobei
dieses aufgelockert und fließfähig gehalten wird, in dem Stauraum staut, welcher
mit dem Einfüllstutzen versehen ist. Die angestaute Luft dringt also in den zu entleerenden
Behälter hinein und sorgt auch dort für eine Auflockerung des in dem Behälter vorhandenen
Schüttgutes. so daß dieses aufgrund der Belüftung in einem lockeren und damit fließfähigen
Zustand gehalten wird, so daß Zusammenbackungen, die zu ErtidcenhLidungen ftihrenJ
vermieden werden.
-
Der gewünschte doppelte Effekt innerhalb des Aufgabebehälters, der
darin besteht, daß einerseits Stauluft zur Verfügung steht, welche den zu entleerenden
Schüttgutbehälter bespült, und andererseits eine ausreichende Entlüftung des Aufgabebehälters
vorhanden ist, so daß sich im Gesamtbehälter kein ttberdruck aufbaut, wobei vorzugsweise
ein ganz geringfügiger Unterdruck erwilnscht
ist, um eine Staubbildung
zu verhindern, wird durch die Erfindung dadurch erzielt, daß der Stauraum über dem
luftdurch lässigen Zwischenboden eine wesentlich geringere Höhe aufweist als der
Entlüftungsraum, so daß die durch den Zwischenboden hidurchgedrückte Luft noch mit
einem geringfügigen tJberdruck in den Schüttgutbehälter zu dessen Belüftung eindringen
kann, die Raumerweiterung im Entlüftungsraum jedoch dafür sorgt, daß sich kein ttberdruck
aufbauen kann. Die gewünschte Druckverteilung im Aufgabebehälter wird also durch
stark unterschiedliche Raumhöhen über dem Zwischenboden erzielt. Durch die Anordnung
einer Entlüftungsvorrichtung vorzugsweise am höchsten Punkt des Aufgabebehälters
kann im Entlüftungsraum ein leichter Unterdruck erzeugt werden, der dafür sorgt,
daß die Umgebung des Aufgabebehälters staubfrei b-leibt, selbst wenn dieser geringfügige
Undichtigkeiten aufweisen sollte.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung,
in welcher die Erfindung beispielsweise dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Aufgabevorrichtung für Neupulver
für elektrostatische Pulverbeschichtungsanlagen; Fig. 2 eine Stirnansicht der Aufgabevorrichtung
nach Fig. 1; und Fig. 3 eine Draufsicht dieser Aufgabevorrichtung.
-
Ein Aufgabebehälter 1, der durch Stützfüße 2 über dem Boden abgestützt
ist, weist einen Zwischenboden 3 auf, der luftdurchlässig, nicht aber durchlässig
für das aufzunehmende Schüttgut, beispielsweise Pulver, ist. Der Zwischenboden 3
unterteilt den Aufgabebehälter 1 in eine untere Kammer 4 und eine obere Kammer 5.
-
Die untere Kammer 4 dient zur Einführung von Luft, welche von einem
Gebläse 6 geliefert wird. Diese Luft dient dazu, das in die obere Kammer 5 durch
einen Einfüllstutzen 7 eingefüllte Schüttgut zu fluica sieren, so daß dieses stets
in einem fließfähigen Zustand gehalten wird, so daß es leichter aus dem Aufgabebehälter
1 entnommen werden kann.
-
Die obere Kammer 5 ist in einen Stauraum 8 und in einen Entlüftungsraum
9 unterteilt, die unterschiedliche Höhen aufweisen. Während die Abdeckung 10 des
Stauraumes 8 eine verhältnismäßig geringe Höhe über dem luftdurchlässigen Zwischenboden
3 aufweist, ist die Höhe des Entlüftungsraumes 9, der durch eine schräg ansteigende
Wand 11 und eine obere Abdeckung 12 verschlossen ist, wesentlich höher. Im dargestellten
Aus£thrungsbeispiel beträgt die größte Höhe im Entlüftungsraum über dem Zwischenboden
nahezu das Dreifache der Höhe des Stauraumes. Der Einfüllstutzen 7 ist auf der Abdeckung
10 des Stauraumes 8 vorgesehen und«im Durchmesser so ausgebildet, daß einAuslaufstutzen
13 eines flexiblen Schüttgutbehälters 14 auf den Einfüllstutzen 7 aufgezogen und
mittels eines Schnellspanners 15 abdichtend befestigt werden kann.
-
Der flexible Schüttgutbehälter besteht aus einer sackartigen Außenhülle
mit Schlaufen 16, an denen er mittels einer Hubvorrichtung 17 angehängt und angehoben
werden kann, sowie einer dichten Innenauskleidung, die den Auslaufstutzen 13 aufweist,
welcher für den Entleerungsvorgang aus der Außenhülle herausgezogen und über den
Einlaufstutzen 7 gestülpt und mittels des Schnellspanners 15 befestigt wird. Hierauf
wird ein den Einfüllstutzen 7 verschließender Schieber 24 geöffnet. In diesem Stadium
ist der Auslaufstutzen 13 noch durch einen Verschlußclip oder Ring verschlossen,
so daß das Schüttgut noch nicht auslaufen kann.
-
Für das Befüllen des Aufgabebehälters 1 wird dieser in der Zeichnung
nicht dargestellte Clip gelöst, nachdem vorher mittels des eingeschalteten Gebläses
der Zwischenboden 3 belüftet wird, so daß sich in dem Stauraum 8 die durch den Zwischenboden
3 hindurchströmende Luft anstaut und im Gegenstrom zu dem heraus strömenden Schüttgut
in den Schüttgutbehälter gelangt, wodurch das im Schüttgutbehälter aufgrund des
Eigengewichts verdichtete Schüttgut aufgelockert wird.
-
Hierdurch wird ein gleichmäßiges Entleeren des Schuttgutes in den
Stauraum 8 des Aufgabebehälters hinein ermöglicht. Das eingefüllte Schüttgut gelangt
auf den Zwischenboden 3 und wird dort durch.die hindurchtretende Luft fluidisiert.
Der Zwischenboden 3 ist vom Stauraum aus in Richtung auf den Entlüftungsraum 9 schräg
geneigt, so daß das Schüttgut in seinem fluidisierten Zustand langsam in Richtung
auf den Entlüftungsraum mit seinem tiefsten Punkt des Zwischenbodens wandert, wodurch
sich keine ungleichmäßige Befüllung des Aufgabebehälters 1 ergibt.
-
Der sackartige Behälter 14 ist auf einer Wanne ist.2 abgesetzt, die
eine Öffnung zum Durchführen des Auslaufstutzens 13 aufweist und dadurch ein Gestell
23 abgestützt ist In dieser Lage kann der Behälter 14 durch die Hubvorrichtung 17
gestreckt werden, wodurch eine Verengung seines Querschnittes eintritt. Hierdurch
wird ein seitlicher Druck auf das Schüttgut ausgeübt, so daß eine Erückenbildung
des Schüttgutes im Inneren des Schüttgutbehälters vermieden werden kann.
-
In der Nähe des tiefsten Punktes der oberen Kammer 5 des Aufgabebehälters
1 ist eine Pulverförderpumpe 18 vorgesehen, die auf Injektorbasis arbeitet und das
Pulver aus dem Aufgabebehälter 1 zu einer in der Zeichnung nicht dargestellten Beschichtungsanlage
fördert, wo das Neupulver mit aus der Anlage zurtckgewonnenem Altpulver stetig vermischt
wird.
-
Im Bereich der Pulverförderpumpe 18 ist eine Füllstandsanzeige und
Meldevorrichtung 19 vorgesehen, durch die der Füllstand im Aufgabebehälter 1 überprüft
werden kann.
-
Auf der oberen Abdeckung 12, die mit einem Inspelttionsdeckel 20 versehen
ist, ist ein Entlüftungsinjektor 21 angeordnet, der die durch den Zwischenboden
3 mittels des Gebläses 6 eingeführte Luft zum Fluidisieren des Schüttgutes wieder
absaugt, so daß in dem Aufgabebehälter 1 kein Uberdruck entsteht. Im unmittelbaren
Bereich des Entlüftungsinjektors 21 herrscht sogar Unterdruck, durch welchen vermieden
wird, daß beim Öffnen des Inspektionsdeckels 20 staubförmiges Schüttgut in die Umgebung
gelangt. Die durch den Entlüftungsinjektor abgesaugte Luft gelangt über eine Filtereinrichtung
wieder in die Umgebung. Anstelle eines Injektors kann auch ein Absauggebläse verwendet
werden, das hinter einem Filter angeordnet ist, so daß die Luft aus dem Entlüftungsraum
9 durch den Filter gesaugt wird, damit die Luft gereinigt in die Atmosphäre abgegeben
werden kann.
-
Die Aufgabevorrichtung ist mit dem Verbraucher, z.B. einer Pulverbeschichtungsanlage,
elektrisch in der Weise verbunden, daß eine Abgabe von Pulver aus der Aufgabevorrichtung
erst dann erfolgen kann, wenn der Absaugventilator in der Beschichtungsanlage eingeschaltet
ist.
-
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht
darin, daß die Umfüllung-von dem Transportbehälter in den Aufgabebehälter und der
Weitertransport von dem Aufgabebehälter zu dem Verbraucher, z.B. einer Beschichtungskabine,
staubfrei erfolgt.
-
L e e r s e i t e