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Verfahren zur tbermittlung von Wahlkennzeichen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von Wahlkennzeichen
von einer Fernsprechvermittlungsanlage über eine Verbindungsleitung zu einer Gegenanlage
ohne Rücksendung eines Wahlendekennzeichens., wobei in der Fernsprechvermittlungsanlage
eine Umsetzung bzw. Regeneration und eine Zwischenspeicherung der von einer Teilnehmerstelle
eingegebenen Wahlkennzeichen stattfindet und in der Fernsprechvermittlungsanlage
und gegebenenfalls auch in der Gegenanlage Empfangseinrichtungen für Wahlkennzeichen
vorhanden sind, welche die Pausen zwischen den einzelnen Wahlkennzeichen überwachen
und bei Uberschreiten einer vorgegebenen Zeit deren Abschaltung veranlassen.
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In bestimmten Fällen, insbesondere bei Fernsprechnebenstellenanlagen,
werden bei abgehenden Externverbindungen die von einer Teilnehmerstelle eingegebenen
Wahlkennzeichen nicht direkt über die Verbindungsleitung zur Gegenanlage übertragen.
Erfolgt beispiels-
weise die Nbermittlunz der Wahlkennzeichen nach
dem f g-gw Mehrfrequenz-Verfahren (MFV), so isteine Regeneration der Zeichen vor
deren Aussendung auf die Verbindungsleitung notwendig, außerdem ist eine einfachere
nberwaschung der auszusendenden Rufnummer möglich, um zu von verhindern1 daßgnicht
berechtigten Teilnehmeranschlüssen unerlaubte Verbindungen hergestellt werden.
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Zu diesem Zweck werden die Wahlkennzeichen wie bei einer Internverbindung
von einer Wahlaufnahmeeinrichtung aufgenommen und über die gemeinsame Steuereinrichtung,
welche die ffberprüfung der zu wählenden Ruf nummer vornimmt, an eine Sendeeinrichtung
weitergegeben, welche die Aussendung auf die Verbindungsleitung übernimmt. Diese
Sendeeinrichtung kann entweder für eine Vielzahl von mit den Verbindungsleitungen
verbundenen Leitungsübertragungen oder auch diesen individuell zugeordnet sein.
Die Durchschaltung der Sprechadern der Verbindungsleitung zum Teilnehmeranschluß
erfolgt erst nach Beendigung der Aussendung der Wahlkennzeichen der zu wählenden
Ruf nummer. Eine derartige Fernsprechvermittlungsstelle mit Eonwähltastatur ist
in der DE-OS 22 47 744 beschrieben. Die dort gezeigte Schaltungsanordnung gibt eine
Lösung an, wie wahrend des Wählvorgangs von der Gegenstelle ausgesendete Hörtonsignale
zur Teilnehmerstelle der Fernsprechnebenstellenanlage durchgeschaltet werden können.
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Arbeitet nun eine Fernsprechvermittlungsanlage mit einer Gegenanlage
zusammen, bei welcher nach Empfang der vollständigen Rufnummer kein Wahlendezeichen
an die Fernsprechvermittlungsanlage zurückgesendet wird, so ist der Steuereinrichtung
derselben nicht bekannt, wann der Wählvorgang beendet ist, dies gilt besonders dann,
wenn innerhalb des betreffenden
Fernsprechnetz es Rufnummern unterschiedlicher
Länge verwendet werden. Erfolgt nun die Durchschaltung der Sprechadern der Verbindungsleitung
zum Teilnehmeranschluß bevor die vollständige Rufnummer zur Gegenstelle übermittelt
ist, so kann der Fall eintreten, daß weitere, von der Teilnehmerstelle übermittelte
Wahlkennzeichen zusammen mit umgesetzten Wahlkennzeichen auf die Verbindungsleitung
gelangen und so unter Umständen eine Verfälschung der Wahlinformation verursachen,
die eine Fehlverbindung in der Gegenanlage zur Folge haben könnte Die Aufgabe besteht
deshalb darin, ein Verfahren anzugeben, mit welchem eine Falschwahl der beschriebenen
Art mit Sicherheit vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aussendung
des Wahlkennzeichens der letzten Ziffer einer Rufnummer frühestens dann erfolgt,
wenn der Teilnehmer der Fernsprechvermittlungsanlage den Wahlvorgang beendet hat.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß vor Aussendung der vollständigen Rufnummer
keine weiteren von Seiten der Teilnehmerstelle eingegebenen Wahlkennzeichen auf
die Verbindungsleitung gelangen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die Aussendung
des Wahlkennzeichens der letzten Ziffer einer Rufnummer erst nach Abschaltung der
betreffenden Wahlempfangseinrichtung der Fernsprechvermittlungsanlage erfolgt. Die
Wahlempfangseinrichtungen, die nur für den Verbindungsaufbau benötigt werden, sind
deshalb nur in einer im Verhältnis zu den Teilnehmeranschlüssen geringen Anzahl
vorhanden. Um sicherzustellen das die Wahlempfangseinrichtungen so schnell wie möglich
wieder frei werden, sind diese Je-
weils mit einer Zeitüberwachungseinrichtung
versehen, welche die Abschaltung von einem Teilnehmeranschluß selbsttätig veranlaßt,
sobald innerhalb einer vorgegebenen Zeit kein Wahlkennzeichen in der Empfangseinrichtung
eintrifft. Dieses Abschaltekriterium wird nun dazu benutzt, die Aussendung der letzten
Ziffer einer Rufnummer zu veranlassen, da zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit angenommen
werden kann, daß der betreffende Teilnehmer die Eingabe der auszusendenden Rufnummer
beendet hat. Weiterhin kann die Abschaltung der Wahlempfangseinrichtung auch dadurch
veranlaßt werden, daß der Teilnehmer am Ende der Wahlinformationseingabe eine besondere
Taste seiner Wähltastatur betätigt, wodurch ein besonderes Wahlendekennzeichen zur
Wahlempfangseinrichtung übermittelt wird, welches ebenfalls die Abschaltung derselben
veranlaßt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die Aussendung
wenigstens eines Teiles der Wahlkennzeichen verzögert erfolgt und daß die Zeit,
um welche die Aussendung der einzelnen Wahlkennzeichen jeweils verzögert wird, kleiner
ist, als die vorgegebene Zeit, nach welcher eine Abschaltung der Empfangseinrichtung
der Gegenanlage erfolgt. Sind die Wahlempfangseinrichtungen der Gegenanlage ebenfalls
mit einer derartigen Zeitüberwachungseinrichtung ausgestattet, dann hätte die Aussendung
der letzten Ziffer einer auszusendenden Rufnummer nach Beendigung des Wahlvorgangs
von Seiten des Teilnehmers eine Auslösung der Verbindung zur Folge, da die Pause
zwischen der Aussendung der vorletzten Ziffer und der letzten Ziffer zu groß geworden
ist. Zu diesem Zweck müssen dann die Wahlkennzeichen der übrigen Ziffern der Rufnummer
verzögert ausgesendet werden, damit die letzte Ziffer erst dann ausgesendet werden
kann,
wenn der Teilnehmer den Wahlvorgang beendet hat. Dies ist besonders dann der Pall,
wenn von Seiten des Teilnehmers die Eingabe der Wahlinformation schleppend erfolgt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die verzögerte
Aussendung der Wahlkennzeichen auf die letzten zwei oder drei Ziffern der bis dahin
empfangenden Rufnummer beschränkt ist. Dies gilt besonders dann, wenn die Zeitüberwachung
in der Gegenanlage auf eine Zeit eingestellt ist, welche kurzer ist als die in der
Fernsprechvermittlungsanlage.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
welches in der Zeichnung dargestellt ist.
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Das Blockschaltbild zeigt einen Ausschnitt aus einer Fernsprechvermittlungsanlage,
wobei nur diejenigen Einrichtungen gezeigt sind, die zum Verständnis der Erfindung
unbedingt notwendig sind. Nach dem Aushängen des Handapparates der Teilnehmerstation
2 wird dies in der Teilnehmeranschlußschaltung TS erkannt und eine Aushängemeldung
an die Steuereinrichtung ST übermittelt, die daraufhin eine freie Wahlempfangseinrichtung
WAS auswählt und deren Verbindung mit der betreffenden Teilnehmeranschlußschaltung
TS innerhalb des Koppelnetzes KN veranlaßt. Der Teilnehmer erhält nun von der Wahlempfangseinrichtung
das Wählzeichen. Die von der Teilnehmerstelle eingegebenen Wahlkennzeichen werden
von der Wahlempfangseinrichtung WAS aufgenommen und der Steuereinrichtung ST übermittelt.
Wird nun von den betreffenden Teilnehmer eine Verbindung zu einem Teilnehmer einer
an der Ver-
bindungsleitung VL angeschlossenen nicht gezeigten
Gegenanlage gewünscht, so wählt dieser zunächst die Verkehrsausscheidungsziffer.
Aufgrund dieser Verkehrsausscheidungsziffer wird eine freie Verbindungsleitung von
der Steuereinrichtung ST ausgewählt und die betreffende Beitungsübertragung Ue belegt.
In der Gegenanlage wird daraufhin ebenfalls eine Wahlempfangseinrichtung bereit
gestellt, wobei beispielsweise ein ähnlicher Aufbau der Vermittlungseinrichtung
vorausgesetzt werden kann. Das von der Wahlempfangseinrichtung auf die Verbindungsleitung
VL ausgesendete Wählzeichen wird beispielsweise in der Leitungsübertragung Ue empfangen
und an die Steuereinrichtung ST gemeldet, die ihrerseits die Wahlempfangseinrichtung
WAS veranlaßt, erneut ein Wählzeichen zum Teilnehmeranschluß auszusenden. Ebenso
ist auch eine Lösung denkbar, wie sie in der bereits erwähnten DE-OS 22 47 744 beschrieben
ist.
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Die von der Teilnehmerstelle eingegebenen Wahlkennzeichen der zu wählenden
Rufnummer werden von der Wahlempfangseinrichtung WAS aufgenommen und über die Steuereinrichtung
ST der Leitungsübertragung Ue übermittelt. Die Aussendung der Wahlkennzeichen auf
die Verbindungsleitung kann nun entweder durch eine der Leitungsübertragung Ue fest
zugeordnete Sendeeinrichtung oder auch durch eine nur für die Dauer des Verbindungsaufbaus
an die Leitungsübertragung Ue anschaltbare Sendeeinrichtung erfolgen. Die Wahlempfangseinrichtung
WAS ist mit einer Zeitüberwachungseinrichtung ausgerüstet, welche bei Ausbleiben
eines von der Teilnehmerstelle T eingegebenen Wahlkennzeichens innerhalb einer vorgegebenen
Zeit die Abschaltung der Wahlempfangseinrichtung WAS veranlaßt.
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Diese vorgegebene Zeit kann beispielsweise 6 Sekunden betragen. Sobald
nun die Wahlempfangseinrichtung
WAS das Uberschreiten dieser Zeit
der Steuereinrichtung ST übermittelt hat, kann angenommen werden, daß der betreffende
Teilnehmer den Wahlvorgang beendet hat, d.h. daß dieser die vollständige Rufnummer
des gewünschten Teilnehmers eingegeben hat. Auf grund dieses Kriterium veranlaßt
die Steuereinrichtung die Durchschaltung der Sprechadern der Verbindungsleitung
VL zum Teilnehmeranschluß T über das Koppelnetz KN, sobald das Wahlkennzeichen der
letzten Ziffer der Rufnummer auf die Verbindungsleitung vii ausgesendet worden ist.
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Sind in der Gegenanlage die Wahlempfangseinrichtungen ebenfalls mit
einer derartigen Zeitüberwachungseinrichtung ausgerüstet, so kann die verzögerte
Aussendung der letzten Ziffer eine Auslösung der Verbindung zur Folge haben. Zu
diesem Zweck muß die Aussendung der einzelnen Ziffern verzögert erfolgen, wobei
die künstlich erzeugten Wahlpausen jeweils kürzer sein müssen als die Uberwachungszeit
in der Gegenanlage.
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Die Zahl der verzögert auszusendenden Ziffern richtet sich dabei nach
der tiberwachungszeitdauer, d.h. je kürzer diese ist, umso mehr Ziffern müssen verzögert
ausgesendet werden. In der Regel genügt die verzögerte Aussendung der letzten zwei
bis drei empfangenen Ziffern, wenn die Verzögerungszeit der Gegenanlage nur geringfügig
unterhalb der Uberwachungszeit derjenigen der Fernsprechvermittlungsanlage liegt,
bei welcher die Aussendung erfolgt. Da Empfang und Aussendung der Rufnummer gleichzeitig
und nicht erst nach Empfang der vollständigen Rufnummer die Aussendung durchgeführt
wird und erst nach Ablauf der Uberwachungszeit in der aussendenden Fernsprechvermittlungsanlage
das Wahlende, d.h die vollständige Rufnummer erkannt wird, bezieht sich die verzögerte
Aussendung nur auf diejenigen Ziffern,die zuletzt empfangen wurden, das
bedeutet,
daß bei der Bestimmung derjenigen Ziffern, die verzögert auszusenden sind, der jeweilige
augenblickliche Ziffernvorrat zu berücksichtigen ist. Je kürzer die Überwachungszeit
in der Gegenanlage, umso mehr Ziffern müssen verzögert ausgesendet werden.
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Dies ist besonders der Fall, wenn die Wahleingabe von Seiten des Teilnehmeranschlusses
schleppend erfolgt und die vorgegebene Uberwachungszeit in der Fernsprechvermittlungsanlage
größer als in der Gegenanlage ist. Es ist deshalb zweckmäßig, die Uberwachunsgzeit
für die Wahlpausen in der Fernsprechvermittlungsanlage derjenigen in der Gegenanlage
anzupassen.
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Es kann nun auch der Fall eintreten, daß die zur Gegenanlage auszusendende
Rufnummer aus einer geringeren Anzahl Ziffern besteht als zur verzögerten Aussendung
benötigt werden. Hierbei wird die Belegung einer freien, zugeteilten Leitungsübertragung
entsprechend verzögert, so daß die Verzögerung der Aussendung der ersten Ziffer
zur Gegenanlage vergrößert werden kann, da die Uberwachungszeit in der Gegenanlage
erst mit Belegung der Verbindungsleitung beginnt.
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L e r s e i t e