DE30009C - Selbsttätig regulirtes Dampfstrahlgebläse mit Vertheilungsvorrrichtung - Google Patents
Selbsttätig regulirtes Dampfstrahlgebläse mit VertheilungsvorrrichtungInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F23L—SUPPLYING AIR OR NON-COMBUSTIBLE LIQUIDS OR GASES TO COMBUSTION APPARATUS IN GENERAL ; VALVES OR DAMPERS SPECIALLY ADAPTED FOR CONTROLLING AIR SUPPLY OR DRAUGHT IN COMBUSTION APPARATUS; INDUCING DRAUGHT IN COMBUSTION APPARATUS; TOPS FOR CHIMNEYS OR VENTILATING SHAFTS; TERMINALS FOR FLUES
- F23L5/00—Blast-producing apparatus before the fire
- F23L5/04—Blast-producing apparatus before the fire by induction of air for combustion, e.g. using steam jet
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Dampfstrahlgebläse soll dazu dienen,
mittelst eines Dampfstrahles Luft, Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten einzeln oder in genau bemessenen
Proportionen vereinigt in Gaserzeuger, Kesselfeuerungen oder andere Apparate einzutreiben
und überall dahin zu vertheilen, wo sie verwendet werden sollen. Besagter Apparat
ist auf beiliegenden Zeichnungen in verschiedenen Modification en, Anwendungen und Combinationen
veranschaulicht.
In den Figuren dieser Zeichnungen und insbesondere in den Fig. 1 bis 8 bezeichnet R
einen Regulator mit biegsamer Membran r, E den Druckapparat zur Vertheilung der zu
verwendenden Substanzen, B ein vom Dampfkessel in die Düse P mündendes Dampfrohr
und s einen Dorn, entsprechend der Dampfspindel eines gewöhnlichen Injectors, zur Regulirung
der Gröfse der DUsenöffnung. Die bewegliche Membran r ist durch eine Stange χ
(event, unter Benutzung einer Hebelverbindung^, wie in Fig. 1) mit dem Dorn s verbunden. Der
Druckapparat communicirt durch Rohr M mit dem Receptor C, von welchem ein mit Ventil
versehenes Rohr t nach der Membran führt. L ist eine Oeffnung, durch welche die zu benutzenden
Substanzen in den Druckapparat gelangen. F G und H sind Röhren mit Ventilen
f g und h, welche die Substanzen aus C nach dem Orte ihrer Verwendung führen. Der
Receptor C bildet nämlich eine Kammer zur Aufnahme der zur Vertheilung bestimmten Substanzen.
Er ist von gröfserem Durchmesser als das in ihn mündende Rohr M und hat einen
gröfseren Querschnitt als die von ihm ausmündenden Röhren zusammengenommen.
AVenn Luft verlangt wird, so arbeitet der Druckapparat wie folgt: Der aus Rohr B durch
die Düse P gelangende Dampf saugt durch L Luft an und treibt dieselbe nach C. Es entsteht
also in C ein Druck, und dieser Druck ist durch die auf die Membran r wirkenden
Gewichte W bestimmt. Wird der Druck höher, als der Belastung entspricht, so schiebt die
Membran infolge der Communication des Regulatorraumes Ji mit C durch Vermittelung der
Stange χ den Dorn s in die Düsenöffnung, so dafs der Dampf gedrosselt wird und weniger
Luft nach C treibt. Ist aber der Druck in C zu gering, so hebt die Membran r den Dorn ί
und gestattet dem Dampf, in gröfserer Menge durch P zu treten und folglich auch mehr Luft
in den Behälter C zu treiben. Es wird sonach der Druck in C auf nahezu gleichmäfsiger Höhe
erhalten, gleichviel ob eine oder mehrere der Vertheilungsröhren geöffnet sind. Sind die Vertheilungsröhren
alle geschlossen, so steigt der Druck in C und schliefst durch seine Wirkung
auf die Membran r die Oeffnung P gänzlich, so dafs kein Dampf mehr durchtreten kann
und also der Apparat von selbst zu arbeiten aufhört, bis wieder eine der Vertheilungsröhren
geöffnet wird. Wird trockene Luft gewünscht, so kann man zwischen E und C einen Condensator
passender Construction einschalten. Werden andererseits Gase oder Dämpfe anstatt Luft
verlangt, so führt man dieselben durch das
Rohr L dem Druckapparat E zu und läfst sie
wie die Luft durch den Dampfstrahl nach C treiben.
Zur Sicherung und Controle des Betriebes ist auf dem Receptor C ein Sicherheitsventil i und
ein Manometer k angebracht. Ebenso sind die Röhren F G und H mit Manometern / m und η
versehen, so dafs in jedem Augenblick erkannt werden kann, welcher Druck in diesen Röhren
herrscht, während die Quantität der durch dieselben strömenden Luft, Gase oder Dämpfe
durch die Ventile/^ und h regulirt wird. Durch Benutzung des beschriebenen Druck- und Regulirapparates
wird die Aufstellung einer Dampfmaschine und grofser, theurer Gebläse vermieden und gleichzeitig eine automatische Regulirung
erreicht.
Um den Hebel y, Fig. i, zu umgehen, kann man das Rohr t von C aus auch über der
Membran r in den Regulator R einmünden lassen, wie in Fig. 2. Der Dorn ί ist dann
mit der Membran durch eine Stange χ direct verbunden, und die Belastung geschieht anstatt
durch Gewichte W mittelst eines bei ζ an χ angreifenden beschwerten Hebels K, oder mittelst
einer durch Mutter q adjustirbaren Feder Q, wie in Fig. 3. Wenn der Druckapparat E horizontal
angeordnet ist, so kann der Regulator R mit dem Dorn ί durch Stangen χ λ: und einen
Winkelhebel y5, Fig. 4, oder durch Zahnstange mit Getriebe j6, Fig. 6, oder wie in Fig. 7 und 8
verbunden werden. In Fig. 7 wirkt die im Bügel N untergebrachte Feder Q durch Zug,
in Fig. 8 dagegen durch Druck.
Anstatt des durch eine Membran charakterisirten Regulators R läfst sich auch eine aus
einem Cylinder O mit beweglichem Kolben Pi
bestehende Vorrichtung verwenden, wie in Fig. 9 und 10. Es bildet dann χ die Kolbenstange,
welche nach einer der bereits beschriebenen Methoden oder überhaupt so mit dem Dorn s
verbunden ist, dafs sie denselben zwingt, an den Bewegungen des Kolbens O unter dem
durch t aus C übermittelten Drucke theilzunehmen.
Soll der Druckapparat vertical im entgegengesetzten Sinne zu Fig. 1 angeordnet werden,
so empfiehlt es sich, den Regulator R oder O, etwa wie in Fig. 11, unterhalb des Behälters C
anzubringen. Hierbei können die den Dorn ί mit dem Regulirungsorgan verbindenden Zwischenmechanismen
wieder in der verschiedensten Weise variirt werden.
.Will man den Regulator in Combination mit dem Receptor C und dem Druckapparat E so
anordnen, dafs er eine Regulirung des Dampfstromes im Rohre B vor Erreichung der Düse P
herbeiführt, so kann man die Construction Fig. 5 wählen und die Regulatorstange χ mit einem
besonderen Ventil u im Dampfrohr verbinden. Diese Construction läfst sich natürlich wieder
beliebig modificiren, wie aus den vorangehenden Figuren leicht verständlich ist.
Manchmal ist es vortheilhaft, die Oeffnung L nicht seitlich, sondern am Ende des Apparates E
anzuordnen. Man erhält dann eine weitere Modification der Construction, wie solche beispielsweise
in Fig. 12 angedeutet ist.
Die Combination des Regulators R oder O1
des Vertheilungsreceptors C und des Druckapparates E läfst sich anstatt der zur Erzeugung
eines künstlichen Zuges dienenden Vorrichtungen zur Einführung von Luft in Kesseloder
andere Feuerungen verwenden, und zwar bereitet die Anbringung der Apparate nach dem
Vorgehenden keine Schwierigkeit.
Auch zur Beheizung der Kessel von Lokomotiven, Dampfschiffen, Dampfböten oder stationären
Maschinen und Apparaten ist die Erfindung anwendbar, und hierbei können sowohl besondere Feuerungen angeordnet als auch die
bisher üblichen beibehalten werden.
In Combination mit Theilen des in der Patentschrift No. 25661 dargestellten Gegenstandes
kann es sich unter gewissen Bedingungen empfehlen , die dort angegebenen Druck - und
Regulirapparate durch eine den in Fig. 1 bis 1 2 vorgeführten Einrichtungen analoge Construction
mit Hülfsapparaten, wie mit Bezug auf Fig. 13 beschrieben werden soll, zu ersetzen. Diese
Fig. 13 ist, wie zum grofsen Theil auch die übrigen Figuren, nur schematisch ausgeführt, um
den Ueberblick über die Einrichtungen und deren Zusammenhang zu erleichtern. Bei der
Ausführung der Construction en wird natürlich die Anordnung der einzelnen Theile der Gröfse
der zu Gebote stehenden Räumlichkeiten anzupassen sein, ohne dafs dadurch dem Wesen der
Erfindung Abbruch gethan zu werden braucht. Es ist in Fig. 13: U die Feuerbüchse eines
Kessels 'im Längsschnitt, / ein Ofen zur Ueberhitzung von Luft und zur Verdampfung von
flüssigen Kohlenwasserstoffen in Vorderansicht mit Feuerraum c, Roststäben und Brennern c\
ρλ ein Zweigrohr mit Ventil und Manometer zur
Ueberführung der Dämpfe nach c, D ein Ueberhitzer, P ein Vaporisator, R ein Regulator, E der
Druckapparat, B das Dampfrohr, C der Receptor, t die Verbindung von C mit R, F eine Röhre
zur Ueberführung der Luft von C nach dem Ueberhitzer D, G eine Röhre zur Speisung der
Brenner u in der Feuerbüchse U mit Luft zum Zwecke der Unterhaltung der Verbrennung der
Kohlenwasserstoffdämpfe, W ein Verbindungsrohr zwischen dem Ueberhitzer D und dem
Vaporisator P, und V ein mit Ventil n, Manometer «] und Pyrometer ολ versehenes. Rohr,
welches die erhitzte Luft zusammen mit den Kohlenwasserstoffdämpfen nach den Brennern u
führt. Ferner bezeichnet T einen Behälter für die flüssigen Kohlenwasserstoffe mit Niveaustandszeiger
t, T1 einen durch Rohr X mit T com-
mnnicirenden kleineren Behälter mit Niveauzeiger
t'1, J eine mit Ventilen/q q'1 und Manometer
ri versehene Luftzuführungsröhre von C nach T und T\ Y ein von T' nach dem
Vaporisator P führendes Rohr, f ein Ventil des Rohres F, dessen Spindel eine doppelt konische
Rolle trägt, g ein Ventil des Rohres G, und d
• ein Ventil des Rohres Y, beide ebenfalls mit
konischer Rolle auf der Spindel. Die Rollen von / und g sind durch ein Band ohne Ende /,
und ebenso diejenigen von / und d durch ein Band m verbunden. Wird daher das Ventil /
theilweise geöffnet oder geschlossen, um mehr oder weniger Luft nach dem Vaporisator P zu
lassen, so öffnet oder schliefst sich auch das Ventil g theilweise, um den Brennern u Luft
zuzuführen, und ferner das Ventil d, um einer Quantität OeI Eintritt in den Vaporisator P zu
gewähren. Auf solche Weise werden die Verhältnisse der Luft und der Dämpfe, die Stärke
der Verbrennung und die Temperatur durch eine einzige Bewegung regulirt. Ist mehr oder
weniger Luft erforderlich, so kann man das Ventil g für sich allein adjustiren, und ähnliches
gilt auch für die Ventile d und/. Die Art und Weise der Anordnung der konischen Rollen ist
in Fig. 28 in gröfserem Mafsstabe vorgeführt. Jedes der Ventile df g ist mit einer Scala versehen,
so dafs man erkennen kann, wie weit das Ventil geöffnet ist. Eine solche Scala braucht nur die Theilstriche zu enthalten, welche
anzeigen, dafs das Ventil ganz, dreiviertel, halb oder einviertel offen ist, es können dann die
Zwischenstellungen leicht nach Augenmafs bestimmt werden. Aus dem von den Manometern
/2 und #?2 angezeigten Drucke und der
Weite und Länge der Röhren F und G läfst sich die durchpassirende Quantität Luft leicht
bestimmen, während der Niveaustandszeiger /2
angiebt, wie viel Flüssigkeit aus T1 durch das Ventil d abfiiefst.
Um den Verteilungsbehälter T' mit der Flüssigkeit aus T zu speisen, wird Luft von C
durch Rohr J und Ventil q zugeführt, deren Druck die Ueberführung durch Rohr X bewirkt.
Nach Füllung des Behälters T1 wird das Ventil q
wieder geschlossen, worauf der Druck durch das Ventil qx wirkt und die Flüssigkeit durch
Rohr Y nach dem Vaporisator P treibt.
Beim Anheizen wird Dampf durch ein Rohr Z von irgend einer passenden Hülfsquelle dem
Druckapparat E zugeführt und hierdurch Luft in den Receptor C getrieben, deren Druck sich
durch Röhre if dem Regulatori? mittheilt und
mit Hülfe der Feder Q und Schraube q festgestellt wird. Aufserdem wird in dem Feuerraum
"c des Ofens / eine Zeit lang ein Kohlenoder Holzfeuer unterhalten, um den Ueberhitzer
D und Vaporisator P zu erhitzen. Das Ventil/ läfst bei seiner Oeffnung Luft nach D
■ strömen, von wo sie durch W nach P gelangt.
Gleichzeitig öffnet sich auch Ventil d im Rohre Y und gestattet der Kohlenwasserstofffiüssigkeit,
nach dem Vaporisator zu treten, während das Ventil g den Brennern u Luft zuführt. Die
aus Luft und Dampf bestehende Mischung verbrennt dann im Raum U, so dafs sich im
Kessel B3 Dampf entwickelt. Die Temperatur der Kohlenwasserstoffdämpfe im Rohr V wird
durch das Pyrometer ο' angezeigt und soll zwischen dem Siedepunkte der benutzten Flüssigkeit
und der Temperatur, bei welcher die Zersetzung der Flüssigkeit vor sich geht, gelegen
sein. Zur Erleichterung der Unterhaltung der nöthigen Temperatur in den Kohlenwasserstoffdämpfen
empfiehlt es sich, das Rohr V mit einem Dampfmantel zu versehen. Ist im Kessel B3
genügend Dampf entwickelt, so läfst man denselben durch B nach E gelangen und stellt
den Dampf vom Rohr Z ab. Gleicherweise ersetzt man das Feuer im Feuerraum c durch
Verbrennung von Kohlenwasserstoffdämpfen, welche den Brennern c1 durch die Röhren pl
und r1 zugeführt werden. Damit ist der Betrieb continuirlich und selbstthätig geworden und wird
nun in der beschriebenen Weise geregelt und überwacht.
Die Regulirventile f g und d und die Manometer
/2 und m? können in irgend einer zweckdienlichen
Position zwischen dem Receptor C und dem Ofen / angeordnet werden. Beträgt
die Anzahl der zu beheizenden Kessel oder Apparate zwei oder mehr, so befinden sich die
besagten Ventile und Manometer zwischen dem Ofen / und den Kesseln, und jeder Kessel hat
seine eigene Serie von Ventilen, wie in Fig. 14, oder es wird sonstwie eine Anordnung getroffen,
welche ermöglicht, einen Satz Ueberhitzer und Vaporisatoren zur Bedienung mehrerer Feuerungen
zu verwenden. Durch diese Einrichtung läfst sich die Zufuhr von Luft etc. sowohl im
Vaporisator als auch an den Punkten, wo die Verbrennung stattfindet, in gleicher Höhe erhalten,
mögen nun ein oder mehrere Kessel entweder ganz oder theilweise in" Betrieb sein.
Der Weg, den ein Theil der Luft in Fig. 14 nimmt, ist von C über D, W, P und V nach
den Brennern u der Kessel B3 B3 B3. Aufserdem
wird Luft für die Verbrennung der Dämpfe durch Rohr G und dessen . Zweigröhren den
Brennern u zugeführt, während die Flüssigkeit aus T1 (vermittelst des Druckes der von C aus
eingeprefsten Luft) durch die Röhren Y nach den in der Nähe der Kessel ' placirten Ventilen
ddd und durch diese und die Röhren F5
nach dem Vaporisator P gelangt. In der Nähe der Ventile ddd befindet sich je ein Regulirventil
tl nebst Manometer auf der Röhre V
und je ein Regulirventil g nebst Manometer auf der Röhre G. Die Ventile g und i4 und
die Ventile tl und d sind durch Bänder ohne
Ende verbunden und können sonach gemein-
schaftlich adjustirt werden. Es läfst sich daher die Feuerung jedes Kessels einzeln oder mit
einer oder mehreren der anderen Feuerungen zusammen nach Belieben verstärken oder verschwächen,
und durch entsprechende Regulirung des Ventils oder der Ventile ist es ermöglicht,
die zur Verdampfung erforderliche Menge Flüssigkeit gleichzeitig mit der Luftzufuhr zu vergröfsern
oder zu verringern und die relativen Verhältnisse der Agentien gleichmäfsig zu erhalten.
Alle diese Kessel haben dichte Feuerräume, Die Thüren nach den Rosten und den Aschenfällen
sind fest verschlossen, so dafs kein Zug entstehen kann und keine Saugwirkung durch
die Feuerungen stattfindet. Die Circulation und die Fortführung der Verbrennungsproducte geschieht
allein durch den Druck der eingetriebenen Luft. Die Oefen werden sonach mit Heizgasen angefüllt erhalten, es findet kein
Wärmeverlust durch zu schnelles Entweichen der Gase statt, wie bei Benutzung eines natürlichen
Zuges oder eines Ventilators oder Exhaustors. Der Abzugskanal jedes Kessels ist mit einem Schieber versehen, mittelst dessen
die AbzugsöfFnung dem Volumen des verzehrten Brennstoffes angepafst und einem Wärmeverlust
vorgebeugt werden kann. Die Feuerung giebt keinen Rauch.
Die abziehenden Verbrennungsgase werden nutzbar gemacht zur Vorwärmung des Speisewassers
für die Kessel oder der einzutreibenden Luft mittelst geeigneter Anschlüsse nach den
Wasserreservoirs oder durch überdeckte Schlangenrohre, wie in Fig. 15, oder Rohrsysteme,
wie in Fig. 16, oder Kammern oder Retorten mit unverbrennlicher Füllung, an welche sie
ihre Hitze abgeben. In Fig. 15 bezeichnet W^
ein Schlangenrohr in einem gufs- oder schmiedeisernen Gehäuse. Die Verbrennungsproducte
treten nahe am oberen Ende bei X4 in das Gehäuse ein und gehen bei X5 auf der entgegengesetzten
Seite am Boden wieder ab. Das Schlangenrohr enthält Wasser, welches am unteren Ende s5 eintritt, um auf seinem Wege
durch die Schlangenwindungen von den dieselben umspülenden Gasen vorgewärmt zu werden
und dann am oberen Ende λ;5 wieder auszutreten. In Fig. 16 ist £75 ein System von
Röhren, deren obere und untere Enden durch Röhren w5 von hinreichend grofsen Dimensionen
verbunden und welche in ein Gehäuse von passendem Material eingeschlossen sind. Die
Verbrennungsproducte treten bei v5 wieder oben
in das Gehäuse ein und verlassen dasselbe unten durch w5. Das vorzuwärmende Wasser gelangt
durch wi von unten in das Röhrensystem U5
ein und verläfst dasselbe nach Aufnahme der Abhitze der Gase bei xi. Fig. 17 zeigt den
Querschnitt des Apparates Fig. τ 6. Es kann eine beliebige Anzahl solcher Röhrensysteme
combiniri: und die Verbindung der Röhren in beliebiger Weise modificirt werden, wie z. B.
in Fig. 29, 30 und 31 angedeutet ist.
Die Apparate Fig. 15 öder Fig. 16 und 17
werden bei Dampfschiffen gewöhnlich im Anschlufs an den Schornstein angeordnet, um das
Speisewasser für den Kessel vorzuwärmen. Bei Lokomotiven dagegen empfiehlt es sich, dieselben
wie in Fig. 18 und 19 anzubringen. Hier bezeichnet O5 den Lokomotivkessel und
Ui w5 das Röhrensystem aus Fig. 16 und 17.
Letzteres ist in eine Kammer zwischen den Enden der Siederöhren und dem Schornstein s5
eingeschlossen und wird daher von den Verbrennungsproducten umspült, welche sodann
durch die Oeffnung w* in den Schornstein entweichen.
Das Wasser vom Speisereservoir tritt bei wi in das Röhrensystem ein und gelangt,
nachdem es hier vorgewärmt ist, durch xl in
den Kessel. Eine solche Anordnung erfordert keine andere Veränderung der Lokomotivconstruction
als eine Vergröfserung des Rauchkastens. ■ . ■
Bei der Beheizung von Lokomotiven mittelst Kohlenwasserstoffe ist es nicht nöthig, den Auspuffdampf
in einem Blaserohr zu verwenden, da ja der Zug durch Druck unterhalten wird. Man kann den Abdampf daher zur Erwärmung
des Wassers im Speisereservoir benutzen, indem man ihn, wie beispielsweise bei' dem Lokomotivkessel
O5 in Fig. 20 angegeben, durch das
bei W5 mit biegsamer Kupplung versehene Auspuffrohr
V5 von den Dampfcylindern R5 nach
dem Schlangenrohr oder Rohrsystem Ph führt,
welches im Wasserbehälter Q auf dem Tender untergebracht und mit einem Condensationswasserableiter
T5 ausgerüstet ist.
Soll bei Kriegsschiffen oder anderen Dampfern ein exponirter Schornstein vermieden werden,
so kann man die Verbrennungsproducte durchmehrere Röhren nach den beiden Seiten oder
nach hinten abführen und unterhalb der Wasserlinie ausströmen lassen, wobei dann zur Ueberwindung
des Wasserdruckes ebenfalls der Apparat E nebst Regulator R oder O Anwendung
findet. Eine solche Einrichtung mit Abführung der Verbrennungsproducte . nach den beiden
Seiten des Schiffes veranschaulicht Fig. 21. H5 bezeichnet den Kielraum, /5 den Kessel,
X5 den Abzugskanal für die Gase mit Zweigröhren
Z5 nach den beiden Seiten, welche bei IV5 unterhalb der Wasserlinie M5 ausmünden.
In jedem der Rohre Z5 befindet sich über der Wasserlinie der mehrerwähnte Druckapparat
E zum Zweck des Ausblasens der Heizgase durch das Wasser. B sind die vom Kessel
nach den Apparaten E führenden Dampfröhren. R bezeichnet die Regulatoren, t deren von Z5
ausgehende Druckcommunicationsröhren, ν die
von den Regulatoren beeinflufsten Drosselventile der Dampfröhren B, /5 Manometer auf den
Röhren Z5, r die Membranen der Regulatoren und w deren Belastung, welche so bestimmt ist,
dafs die Manometer /5 bei normalem Druck in
den Röhren Z5 keinen oder doch nur geringen Widerdruck des Wassers anzeigen. Die Ventile ν
sind derart mit den Regulatoren verbunden, dafs sie sich öffnen, wenn die Membranen in
die Höhe gehen, und sich schliefsen, wenn die letzteren fallen. Die Wirkungsweise dieser Einrichtungen
ist ganz ähnlich wie bei Fig. 5, urid nach dem Vorausgegangenen leicht verständlich;
es sollen mit Hülfe derselben die Verbrennungsproducte bei iV5 mit derselben Leichtigkeit und
Regelmäfsigkeit ausgeschieden werden, als wenn ein in die Luft ragender Schornstein angeordnet
wäre. Die zur Unterhaltung der Verbrennung erforderliche Luft wird in den Feuerraum des
Kessels eingetrieben und vermittelt eine unter Druck stattfindende Verbrennung, wodurch die
ganze eutwickelte Hitze dem Kessel zu Gute kommen soll. Die Rohre Z5 sind mit Schlackenwolle,
Asbest oder anderer Wärmeschutzmasse eingehüllt, um Wärmeverlusten durch deren. Wandungen vorzubeugen.
Wenn die Combination REC zur Herbeischaffung von Luft für die Verbrennung von
Kohle in den Kesseln von Lokomotiven und Schiffen oder anderen Maschinen verwendet werden
soll, so empfiehlt sich die Construction Fig. 22. Hier ist wieder R der Regulator,
E der Druckapparat, C der Receptor, t die
Verbindungsröhre von C nach R und B das Dampfrohr. U bezeichnet den Feuerraum eines
Lokomotiv- oder Schiffskessels, «4 dessen Aschenfall
und F das von C ausgehende Lufteinführungsrohr, welches mit Regulirventil/und Manometer
/ und im Aschenfall u4' mit mehreren
Auslafsöffnungen i4 versehen ist. Wenn der
in erläuterter Weise regulirte Druck in C erzeugt ist, so wird das Ventil / geöffnet. Es
treibt dann der Dampfstrahl Luft nach C und von da in das Rohr F, wobei sich nach den
Angaben des Manometers /, verglichen mit der Stellung des Ventils/ und der Länge und Weite
von F, die eingeführte Luftmenge leicht bestimmen und regeln läfst. Es kann daher die
Luftzufuhr ganz nach Mafsgabe der zu erzielenden Verbrennung bemessen werden, und zwar
so, dafs das Brennmaterial möglichst vollkommen ausgenutzt wird und ohne Rauchbildung
verbrennt. Der Schornstein für die abziehenden Gase enthält einen Schieber, wodurch ein zu
schnelles Entweichen der Verbrennungsproducte verhindert wird.
In Fig: 23 sind E5 mehrere neben einander
liegende Kessel, welche je einen Feuerraum U enthalten und durch eine Röhre G vom Receptor
C Luft zugeführt erhalten. ' Der einzige Unterschied dieser Anordnung gegenüber der
vorigen besteht darin, dafs nicht das Hauptrohr G mit Regulirventil und Manometer versehen
ist, sondern dafs die unmittelbar in die Feuerungen führenden Zweigröhren je ein Manometer
m und ein Regulirventil g3 besitzen, damit nach Belieben jeder Kessel aus dem System
ausgeschaltet werden kann.
Die im Ofen 1, Fig. 13 und 14, enthaltenen
Ueberhitzer und Vaporisatoren können wie die U-förmige Retorte F3 in Fig. 24 construirt sein,
oder wie die Doppelretorte Fig. 25, welche zwei über einander befindliche, am Hinterende
durch s1 comrnunicirende Kammern 52 und S3
mit Einlafs s2 und Auslafs s3 enthält. Die Doppelretorte läfst sich wieder nach Art der
Fig. 26 modificiren, wo zwischen den beiden Kammern .S2 und S3 ein Luftraum T2 angeordnet
ist.
Wenn Kohlenoxyd- und Kohlensäuregase fabricirt werden, so kommt die Einrichtung Fig. 27
vortheilhaft zur Verwendung, welche die Combination der Apparate REC mit horizontalen
Retorten darstellt. Der die Retorten enthaltende Ofen ist mit B5 bezeichnet und mit einem
Feuerraum as versehen. Die eine der horizontalen
Retorten, Cb, ist für Darstellung von
Kohlenoxydgas und die andere, Z>5, für Bereitung von Kohlensäuregas bestimmt. C5'ist mit
Anthracit oder einer anderen Form von festem Kohlenwasserstoff gefüllt, während Z>5 unverbrennliches
Material enthält, durch welches die Gase hindurchstreichen können. Die Röhre F
führt Luft nach der Retorte C5, um die Kohle durch Verbindung des Sauerstoffes mit dem
Kohlenstoff in Kohlenoxyd zu verwandeln. Soll das Kohlenoxyd als solches benutzt werden, so
leitet man es durch eine Röhre P nach dem Orte seiner Verwendung oder in ein zu seiner
Aufnahme bestimmtes Reservoir. Wird aber Kohlensäuregas gewünscht, so führt man das
Kohlenoxyd durch Röhre c* in die Retorte Z>5
und gleichzeitig von C durch G in entsprechendem Verhältnifs Luft ein, um durch Verbindung
des Sauerstoffes derselben mit dem Kohlenoxyd letzteres in Kohlensäuregas umzuwandeln. Das
Kohlensäuregas bildet sich während des Durchganges des Gemisches von Kohlenoxyd und
Luft durch die in glühendem Zustande befindliche Füllung in D5 und. gelangt dann durchs5
nach dem Orte seiner Verwendung oder in ein geeignetes Reservoir. Anstatt Anthracit
kann man auch Kohlenwasserstoffdämpfe in C5 benutzen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Die Combination des Strahldruckapparates E mit einem mit Vertheilungsröhren, Ventilen und Manometern versehenen Receptor C und einem Regulator R oder O, welcher mit dem Dampfventil von E in Verbindung steht und durch den ihm vom Receptor übermittelten Druck in Thätigkeit gesetzt wird, wie beschrieben.Die Verbindung des vorstehend genannten Apparates mit:a) der gegen die äufsere Luft abgeschlossenen Verbrennungskammer eines oder mehrerer Dampfkessel unter Anwendung eines nach den darin befindlichen Brennern u führenden Rohres G, eines oder mehrerer Ueberhitzer und Gas- oder Dampfgeneratoren (in eine Rohrleitung zwischen C und den Brennern eingeschaltet), sowie der Röhren V und Y, der Ventile t* g und d mit konischen Rollen nebst Bändern ohne Ende, und der Behälter T und T1, wie an Fig. 13 und 14 erläutert;b) einem Lokomotivkessel, welcher an der Basis des Schornsteins mit einem Schlangenrohr W^ oder einem Röhrensystem U5 versehen ist, um die abziehenden Verbrennungsproducte zur Vorwärmung des Kesselspeisewassers nutzbar zu machen, wie mit Bezug auf Fig. 18 und 19 beschrieben Jc) einem oder mehreren Schiffskesseln, wobei in dem nach dem Schornstein führenden Rauchabzugskanal jedes Kessels ein Apparat der in Fig. 15 oder in Fig. id und 17 veranschaulichten Art angeordnet ist, um die Vorwärmung des Speisewassers durch die abziehenden Verbrennungsproducte zu ermöglichen ;.d) einem mit verschlossenem Feuerraum versehenen Kessel nebst Schlangenrohr zur Nutzbarmachung des Abdampfes, Fig. 20;e) dem Rauchabzugsrohr K5 und den unter Wasser ausmündenden Rohren Z5 Zs eines Schiffskessels, und zwar in der durch Fig. 21 illustrirten Modification ;f) einem gegen die äufsere Luft abgeschlossenen , Kohlen verbrennenden Ofen unter Anwendung eines Rohres F mit Ventil / und Manometer /, zum Zweck der Einführung der zur Verbrennung des Brennmaterials erforderlichen Luft unter den Rost, wie mit Bezug auf Fig. 22 beschrieben;g) einer Anzahl von Kohlen brennenden, gegen die äufsere Luft abgeschlossenen Feuerungen, Fig. 23, unter Anwendung eines Rohres G, von welchem Zweigröhren mit Ventilen gz und Manometern m nach dem Aschenfall jeder Feuerung gelegt sind, um dort die zur Verbrennung des. Brennmaterials erforderliche Luft einzuführen;h) einem mit Feuerraum «5 und Retorten C5 und Z>5 versehenen Ofen B^ nebst Verbindungs- und Fortleitungsröhren, wie mit Bezug auf Fig. 27 beschrieben.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30009C true DE30009C (de) |
Family
ID=306152
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT30009D Expired - Lifetime DE30009C (de) | Selbsttätig regulirtes Dampfstrahlgebläse mit Vertheilungsvorrrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE30009C (de) |
-
0
- DE DENDAT30009D patent/DE30009C/de not_active Expired - Lifetime
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