DE3000709A1 - Verfahren zum sterilisieren einer oberflaeche durch inberuehrungbringen der oberflaeche mit einem gasfoermigen sterilisierungsmittel - Google Patents

Verfahren zum sterilisieren einer oberflaeche durch inberuehrungbringen der oberflaeche mit einem gasfoermigen sterilisierungsmittel

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Description

  • Verfahren zum Sterilisieren einer Oberfläche durch Inberührung-
  • bringen der Oberfläche mit einem gasförmigen Sterilisierungsmittel Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf die Sterilisierung durch Behandlung von Gegenständen oder Materialien mit einem chemischen Stoff in Gas- oder Dampfzustand, um alle eventuell vorhandene Mikroorganismen zu zerstören. Der Ruf nach einem solchen Sterilisierungsverfahren hat sich aus der Verwendung vieler Gegenstände ergeben, die nicht einer Sterilisation durch Wärme, Strahlung oder einem flüssigen chemischen Stoff unterworfen werden können.
  • In der Praxis werden bisher nur zwei Gase oder Dämpfe chemisch in großem Maßstab für die Oberflächensterilisierung verwendet, näml -h Formaldehyddampf und Athylenoxidgas. Beide besitzen jedc-h Nachteile.
  • Formaldehyddampf wurde jahrzehntelang in Krankenhäusern, in der Landwirtschaft und in der Industrie als Desinfektionsmittel verwendet. Die Beschränkungen, die diese Technik unterliegt sind zahlreich. Um zähe aerobe und anaerobe Bakteriensporen bei Raumtemperatur abzutöten, braucht man eine Kontaktzeit von mindestens 24 h bei einem Dampf mit einer relativen Feuchte von mindestens 70%. Diese Art von Dampf ist äußerst korrosiv und reizend. Es ist auch sehr schwierig, einen hohen Gehalt an Formaldehydgas aufrecht zu erhalten, da CH20 in hohen Konzentrationen in-feuchter Luft nur bei Temperaturen über 800C beständig ist. Bei gewöhnlichen Raumtemperaturen polymerisiert Formaldehydgas rasch und löst sich rasch in Gegenwart von Wasser. Die Sterilisation mit Formaldehydgas ist eigentlich eine Falschbezeichnung, da die Einführung von Formaldehyds 5 in einen geschlossenen Raum hauptsächlich dazu dient, entweder Feuchtigkeitsfilme, in denen Formaldehyd gelöst ist, oder feste Formaldehydpolymere über die gesamten verfügbaren Oberflächen des geschlossenen Raums zu verteilen. Über die Desinfektion in Krankenhäusern und in der Landwirtschaft, beispielsweise bei der Gesundhaltung von Brutanlagen, wurden sehr unterschiedliche und manchmal sogar widersprüchliche Ergebnisse berichtet. Formaldehyddampf besitzt ein sehr schwaches Eindringvermögen. Wenn er in einer Atmosphäre mit Spuren von Salzsäure verwendet wird, dann kann er rasch bei 700C und 40% relativer Feuchte Bis-(chloromethyl)-äther bilden, welches ein karzinogener Stoff ist.
  • Um die obigen Nachteile bei Anwendung in Krankenhäusern zu vermeiden, wurde kürzlich ein Verfahren angegeben, daß die Verwendung von unteratmosphärischem Wasserdanp.f und Formaldehydgas bei 800C in Autoklaven kombiniert. Dieses Verfahren soll angeblich die meisten sporentragenden Milr oorganismen bei den Konzentrationen abtöten, die normalerweise in der Krankenhauspraxis angetroffen werden, wobei die Aldehydrückstände auf den Instrumenten verringert werden. Das Verfahren braucht eine lange Behandlungszeit von 2 h mit einer Formalinkonzentration von 0,28 g/dm³ Autoklavenraum. Trotz der langen Kontaktzeit und der verhältnismäßig hohen Temperatur erfüllt das Verfahren nicht die scharfen Anforderungen des AOAC-Sporenabtötungstests (Association of Official Analytical Chemists) in den USA.
  • Aus den vorstehenden Ausführungen geht klar hervor, daß Formaldehyddampf nicht nur giftig und reizend sondern auch bei Raumtemperaturen schwierig handzuhaben ist und daß er kein rasches und zuverlässiges Verfahren ermöglicht, welches die Anforderungen in Krankenhäusern und in der Industrie zufriedenstellen könnte.
  • In den letzten beiden Jahrzehnten wurde Äthylenoxid (ETO) das am häufigsten verwendete Gas zum Sterilisieren sowohl in Krankenhäusern als auch in der Industrie. Zwar erschien ETO zunächst als idealer Ersatz für Formaldehyd, jedoch wurden in letzter Zeit von den Gesundheitsbehörden aufgrund seiner Giftigkeit starke Einwendungen erhoben.
  • Die durchschnittliche Zeit, die zum Sterilisieren von medizinischen Instrumenten in einer ETO-Einheit erforderlich ist, beträgt bei 300C 180 min, worauf sich jedoch eine lange Entlüftungsperiode anschließen muß. Beispielsweise liegt die Belüftungszeit für medizinische Vorrichtungen zwischen 2 und 8 h in einer Entlüftungsmaschine. Bei Raumtemperatur schwankt sie dagegen zwischen 1 und 8 Tagen. Auf Gummihandschuhen könwnen - + ~ die Rückstände die Hände verbrennen, während sie in Blutflaschen rote Blutzellen schädigen und eine Hämolyse verursachen. Endotrachealschläuche, die nicht sauber belüftet sind, können eine Tracheitis oder eine Gewebenekrose hervorrufen.
  • Neben den Giftgefahren von ETO-Rückständen wurden auch Zwischenfälle aufgrund der explosiven Eigenschaften von reinem ETO berichtet. Weniger als 3% Äthylenoxiddampf in Luft unterhalten die Verbrennung und haben in einem geschlossenen Raum eine beträchtliche Explosionskraft. Um die Schwierigkeiten zu beseitigen wurden verschiedene Verdünnungsgase, wie z.B. CO2 oder fluorierte Kohlenwasserstoffe bei einigen chemischen Formulierungen mit ETO gemischt.
  • Es ist also klar, daß die ETO-Sterilisation nicht deshalb eine weite Verwendung gefunden hat, weil es ein ideales Sterilisierungsmittel ist, sondern weil es offensichtlich keine alternative Gassterilisierungsmethode gab, mit der ohne Gift- und Umweltgefahren eine genauso schnelle sporizide Wirkung erreicht werden konnte.
  • Die vorliegende Erfindung bietet nunmehr eine Alternative zur ETO-Sterilisierung mit den Vorteilen einer schnelleren sporiziden Wirkung, dem Wegfall einer Belüftungsperiode, ohne giftige Rückstände und ohne Explosiongefahren. Darüber hinaus bietet die vorliegende Erfindung vom Standpunkt der Betriebs- und Investitionskosten wirtschaftliche Vorteile, wenn man das je Zeiteinheit behandelte Materialvolumen vergleicht.
  • Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zum Sterilisieren einer Oberfläche, welches dadurch ausgeführt wird, daß man die Oberfläche mit einem Gasplasma niedriger Temperatur, welches mindestens 10 mg/l Aldehyd enthält, unter einem unteratmosphärischem Druck in Berührung bringt.
  • Der hier verwendete Ausdruck "Sterilisierung" bezieht sich auf die sporizide Wirkung gegen Bacillus subtilis ATCC (American Type Culture Collection) 19659 und Clostridrium sporogenes (ATCC 3584), da es sich hier bei den resistenten Mikroorganismen handelt, die bei dem Ausräucherungs-Sterilisationstest gemäß den AOAC-Anforderungen (Official Method of Analysis of the Association of Official Analytical Chemists, 12.Auflage, Not,1975) verwendet werden. Die Zerstörung dieser beiden resistenten Sporenarten durch das AOAC-Verfahren führt automatisch zur Zerstörung anderer weniger resistenter Mikroorganismen, wie z.B. Mykobakterien, lipidfreie und kleine Viren, lipidhaltige und mittelgroße Viren und vegetative Bakterien.
  • Ein besseres Verständnis des Abtötungsmechanismus eines Gasplasmas niedriger Temperatur gemäß der Erfindung ergibt sich aus einer Betrachtung der physikalischen Struktur einer hochresistenten Spore. Fig.l zeigt die typische Struktur einer typischen Bakterienspore. Die typische Bakterienspore ist durch ein Exosporium umgeben,bei welchem es sich um einen für einige Sporenarten spezifischen losen Beutel handeltund besitzt von außen nenh innen aufeinanderfolgend a)einen mehrschichtigen Mantel, der disulfidreiche (-S-S-) Proteine enthält, b) eine dicke Cortexschicht, die das Polymer Murein (oder Peptidoglycan) enthält, c) eine Plasmamembran und d) einen Kern oder Sporenprotoplast.
  • Die erste Widerstandsgrenze der Spore gegenüber exogenen Mitteln besteht aus dem proteinhaltigen äußeren Mantel, der keratinartige Proteine enthält. Die Stabilität von Keratinstrukturen -geht auf häufige primärvalente Vernetzungen (Disulfidbindungen) und sekundärvalente Vernetzungen (Wasserstoffbindungen)zwischen benachbarten Polypeptidketten zurück. Keratinartige Proteine sind typischerweise fest, in wäßrigen Salzlösungen oder verdünnten Säuren und basischen Lösungen unlöslich und gegenüber proteolytische Enzyme und Hydrolyse resistent. Der mehrschichtige äußere Mantel ist somit ziemlich inert und spielt beim Schutz der Spore gegen exogene Mittel eine überragende Rolle.
  • Er spielt anscheinend bei der Abtötungswirkung durch physikalische und chemische Modifikationen, welche die Diffusion der tötlichen Moleküle beeinflußen, angeregte Atome oder Radikale innerhalb des Protoplasts des Mikroorganismus eine wichtige Rolle.
  • Um den mehrschichtigen äußeren Mantel zu verändern und somit eine weitere Eindringung und mögliche Einwirkung auf die kritischen Cortex- oder Protoplastbereiche zu ermöglichen, muß ein sehr aktives Mittel gewählt werden. Es wurde gefunden, daß ein ionisiertes Gasplasma ein vorzüglicher Träger für reaktive Atome, freie Radikale und Moleküle ist, welche die Schutzschichten von Bakterien, Pilzen und Sporen drastisch verändern. Die Anwesenheit kleiner Mengen Aldehyddämpfe in dem ionisierten Gasplasma niedriger Temperatur gemäß der Erfindung führt zu Zerstörung von sporentragenden und nicht-sporentragendenMikroorganismen.
  • Gemäß der Erfindung werden die zu desinfizierenden Gegenstände einem kontinuierlichen Fluß eines Gasplasmas niedriger, Temperatur ausgesetzt, das mit einer kleinen Menge eines Aldehyds, üblicherweise eines aromatischen, heterozyklischen ,gesättigten oder ungesättigten Aldehyds, beimpft ist. Das Gasplasma ist ein teilweise ionisiertes Gas aus Ionen, Elektronen und neutralen Spezies.
  • Das Gasplasma niedriger Temperatur wird durch elektrische Gasentladungen gebildet. Bei einer elektrischen Entladung erhalten freie Elektronen Energie von dem angelegten elektrischen Feld und verlieren diese Energie durch einen Zusammenstoß mit neutralen Gasmolekülen. Diese Energieübertragung führt zur Bildung einer Reihe von hochreaktiven Produkten, einschließlich metastabilen Atomen, freien Radikalen und Ionen.
  • Damit ein in einer elektrischen Entladung gebildetes ionisiertes Gas richtig als "Plasma" bezeichnet werden kann, muß es das Erfordernis erfüllen, daß die Konzentration der positiven und negativen Ladungsträger annähernd gleich ist. Das gemäß der Erfindung verwendete Plasma ist ein Glimmentladungsplasma und wird deshalb als "Gasplasma niedriger Temperatur" bezeichnet. Diese Art von Plasma ist durch durchschnittliche Elektronenenergien von 1 bis 10 eV und Elektronendichten von 109 bis 1012/cm³ charakterisiert. Im Gegensatz zu den Bedingungen, die in Bogenentladungen oder Plasmastrahlen gefunden werden, sind die Elektronen- und Gastemperaturen aufgrund des Fehlens eines thermischen Gleichgewichts sehr verschieden. Bei einer Glimmentladung kann die Elektronentemperatur 10 bis 100 mal größer sein als die Gastemperatur. Diese letztere Eigenschaft ist wichtig, wenn die Oberflächen von thermisch empfindlichen Materialien sterilisiert werden.
  • Bei dem gemäß der Erfindung verwendeten Gasplasma niedriger Temperatur kann man zwischen zwei Typen von reaktiven rleventen unterscheiden, d.h. solche, die aus Atomen, Ionen oder freien Radikalen bestehen, und solche, bei denen es sich um kleine hochenergetische Teilchen wie Elektronen und Photonen handelt. Bei einer Glimmentladung wird irrrrr eine große Menge Ultraviolettstrahlung (UV) ausgesendet.
  • Die hochenergetischen W-Photonen (3,3 bis 6,2 eV)erzeugen starke tödliche Wirkungen, da sie einem Maximum der Absorption von DNA (Desoxyribonucleinsäure) und anderen Nucleinsäuren entsprechen. Im Falle Svon Sporen, die einen Durchmesser von 1 mm erreichen können, kann jedoch die Photonenenergie rasch durch die verschiedenen Sporenschichten verteilt werden, wodurch die photochemischen Reaktionen auf den äußeren Mantel beschränkt sein können. Die Photonenenergie ist ziemlich auf dünne Oberflächenmodifikationen beschränkt und ist deshalb wirksamer, wenn kleinere nicht sporentragende Bakterien behandelt werden.
  • Im Falle von hoch resistenten Sporen kann die Photonenwirkung zu einer teilweisen Änderung des an Disulfiden reichen Proteinenmantel beitragen und somit die Diffusion von freien Radikalen, Atomen und erregten Molekülen innerhalb des Kernbereichs erleichtern.
  • Gemäß der Erfindung erhöhen kleine Mengen von verdampften Aldehydmonomeren und freien Radikalen, die in dem Gasplasma niedriger Temperatur anwesend sind, die gesamte biozide Wirkung des Gasplasmas stark, Der genaue Mechanismus, durch den die sporizide Wirkung unter Verwendung eines mit Aldehyd geimpften Plasmastroms erreicht wird, ist nicht voll aufgeklärt, aber es können einige Mechanismen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise kann durch die Anwesenheit von atomarem oder angeregtem Sauerstoff in der Gasphase der Aldehyd kurzlebige sehr reaktive Epoxide und andere Zwischenprodukte und freie Radikale erzeugen, die mit vielen Proteinen und Nukleinsäurengruppen im äußeren Mantel reagieren können und somit die Diffusion der tödlichen Gruppen verbessern.
  • Die nächste mögliche Stufe in der Diffusion von tödlichen Gruppen ist die Eindrirgung in die Cortexschicht, deren Hauptkompotente dasPólymer Murein (oder Peptidoglycyn)ist. Murein ist ein großes vernetztes netzartiges Molekül. Ein gemeinsamer Ans off durch atomaren Sauerstoff und Aldehydradikale auf das Polymer modefiziert die dichte Polymerstruktur der Cortexschicht rasch und führt zu deren Zerstörung.
  • Weiterhin gibt es die Möglichkeit der Änderungen des hypothetischen Dipicolinsäuresynthesewegs durch die Aldehyde. Es wird seit langem spekuliert, daß Kalzium und Dipicolinsäure (DPA) in den Sporen in etwa äquimolaren Mengen vorliegen und deshalb einen Salzkomplex bilden, dessen Rolle bei der Sporenresistenz wichtig ist. Die genaue Lokalisierung des Kalziumsalzes in den Sporen ist ein noch nicht gelöstes Problem. Der rasche Zugang von Aldehyden zum Cortex, hauptsächlich ein Ergebnis der Gasplasmaoxidation, kann die Blockierung der Amingruppen des Asparagin-ß-halbaldehyds unterstützen und somit direkt in die DPA-Synthese eingreifen.
  • Der letztere Mechanismus kann erklären, warum durch ein kurzes Aussetzen an ein Plasmagas in Gegenwart von Aldehyden Sporen und deren keimenden Abkömmlinge rasch zerstören kann. Das Aldehydimpfverfahren der vorliegenden Erfindung ergibt eine kürzere Kontaktzeit im Gasplasma bei einem sporiziden Effekt, der mit anderen Gasphasensterilisierungsverfahren vergleichbar ist.
  • Die tödliche Wirkung des mit Aldehyd beimpften Gasplasmas niedriger Temperatur ist manchmal so rasch, beispielsweise weniger als 10 min, daß die Möglichkeit der Anregung von Reaktionen innerhalb des Kerns oder Protoplasts ziemlich klein ist. Der zentrale Teil der Spore ist funktionell eine vegetative Knospe, welche die Erbanlagen, ein gehemmtes Proteinsynthesesystem, die zur Initiierung der Synthese neuer Enzyme und Baustoffe erforderlichen Enzyme und vermutlich auch Reserven für die Lieferung von Energiezwischenprodukten enthält. Die Modifikationen, die im äußeren Mantel, im Cortex und in den Plasmamembranen stattfinden, reichen voll aus, die tödliche Wirkung zu erklären, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielt wird. Die obigen Hinweise auf die Oxidationserscheinung in einem Gasplasma sind nicht auf die Verwendung von reinem Sauerstoff als ionisiertes Gas beschränkt, sondern sie beziehen sich auch auf die Verwendung von sauerstoffhaltigen Gasen wie Luft, Kohlendioxid und N20. Wenn sie auch nicht so schnell wie oxidierende Plasmas wirken, so kann trotzdem auch ein Edelgasplasma, wie z.B. ein Argon- oder Heliumplasma, oder ein Stickstofplasma mit Aldehyden beimpft werden, um die Sterilisationszeit zu verringern.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet deshalb eine beträchtliche Verringerung der Sporenabtötungszeit gegenüber den Werten, die bei den üblichen oxidierenden und nicht-oxidierenden Gasplasmas erreicht werden. Während angeregte Ionen, Gasmoleküle und Photonen die Schutzschichten der Sporen verändern,durchdringen aktive Aldehydradikale die sich ändernden Strukturen und initiieren viele zusätzliche tödliche Reaktionen, welche den Abtötung prozess beschleunigen. Dadurch wird eine rasche Oberflächensterilisation in einem wirtschaftlichen Verfahren erreicht, was die Möglichkeit ergibt, viele stark wärmeempfindliche Materialien zu behandeln, die bei einem längeren Aussetzen an das Gasplasma auch bei Temperaturen unterhalb 1000C zerstört werden. Wenn Aldehyde dem Gasplasma zugesetzt werden, dann werden keine korrosiven oder giftigen Rückstände festgestellt.
  • Um ein Gasplasma solcher Art zu erzeugen, wie es gemäß der Erfindung erforderlich ist, kann das Trägergas durch eine von zwei verschiedenen Methoden angeregt werden. Die erste Methode besteht aus der induktiven Entladungstechnik (mit Spule), während die zweite Methode aus der kapazitiven Entladungstechnik (mit parallelen Platten) besteht. Der Arbeitsbereich besteht immer aus einer Glas-, Kunststoff- oder Aluminiumkammer, die auf unteratmosphärischemDruck, im allgemeinen 0,1 bis 10 mm Quecksilber, gehalten wird, in welcher sich konstant ein geregelter Fluß aus Gas und Aldehyddampf unter der kontinuierlichen Saugwirkung einer Vakuumpumpe bewegt. Um Gase und Dämpfe im Arbeitsbereich anzuregen,wird die durch einen Generator gelieferte Radiofrequenzenergie durch eine induktive Spule, die um die Behandlungskammer herumgelegt,ist, oder durch kapazitive Entladungsplatten, die ausserhalb der Kammer oder an den Kammereintritten angeordnet sind, übertragen. Beim Betrieb, kann die RF-Glimmentladung (RF=Radiofrequenz) so gefuhrt werden, daß sie sich praktisch durch die gesamte Behandlungskammer erstreckt. In einigen Fällen können die Elektroden in der Behandlungskammer angeordnet werden.
  • Es gibt verschiedene elektronische Schaltungen für eine maximale RF-Energieübertragung in das Entladungsgas. Eine optimale Energieübertragung, die bis zu 90% betragen kann, kann dadurch erreicht werden, daß man die Impedanz der Gasbeschickungs der Impedanz der Verstärkerschaltung und der Tankspule angleicht. Die beste Impedanzangleichung wird durch ein Angleichungsverfahren erreicht, welches in der Einstellung eines veränderlichen Kondensators in einer Angleichungsschaltung besteht, die durch Koaxialkabel mit der Reaktorkammer und dem Generator verbunden ist. Bei moderneren Bauarten werden die Behandlungskammer und der Generator mit verhältnismäßig niedriger Energieabgabe direkt durch Hochimpedanzverbindungen gekoppelt. Dies beseitigt die komplizierte Schaltung niedriger Impedanz und vereinfacht die elektronische Anordnung.
  • Während der Energiezuführung zum Gasplasma geht immer etwas Energie durch Erwärmungseffekte verloren. Ein gewisser Energiebetrag wird auch zum Generator zurückreflektiert. Um vu wissen, wie wirksam die Energieentladung im Gas ist, wird oftmals ein RF-Wattmeter in die elektronische Schaltung eingebaut, um die Differenz zwischen zugeführter und reflektierter Energie zu überwachen.
  • Gasplasmageneratoren arbeiten im allgeinen mit rund 13,5 Megahertz (MHz)' jedoch sind auch Frequenzen im Bereich von 1 bis 30 MHz und sogar bis zu 100 MHz zufriedenstellend.
  • Das Gasplasma kann auch bei hohen Frequenzen im Mikrowellenbereich gebildet werden, welche Frequenzen von 100 bis 300 000 MHz erreichen. Eine bevorzugte Mikrowellenfrequenz ist vom praktischen Standpunkt aus 2450 MHz. Im Mikrowellenbereich besitzen die atomaren und angeregten Molekularenspezies eine längere Lebenszeit als diejenigen, die bei Radiofrequenzen gebildet werden, weshalb sie stromabwärts eine beträchtliche Strecke in den glimmfreien Bereich wandern können. Dies ist vom analytischen Standpunkt aus gesehen ein Vorteil, wird aber durch die kompliziertere und deshalb teure hierfür nötige elektrische Schaltung aufgewogen. Wenn Mikrowellengasanregung verwendet wird, dann wird die Behandlungskammer üblicherweise als Kavität ausgeführt, wobei der Generator im allgemeinen eine megatron-artige Vorrichtung ist und die elektromagnetische Energie durch Standardwellenführungen geführt wird.
  • Unabhängig von der Gaserregungsfrequenz wurde beobachtet, daß die Anwesenheit kleiner Mengen Aldehyddämpfe im Gasplasma die Zeit beträchtlich verringert, die zur Abtötung von sporentragenden und nicht sporentragenden Bakterien erforderlich ist.
  • Die Erfindung wird nun an Hand der beigefügten Zeichnungen mit den Figuren 2-4 näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen: Fig.2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für die Sterilisation verschiedener Krankenhausgegenstände in halbkontinuierlicher Weise; Fig.3 3 und 3a Schnitte der Sterilisierungskammer vonFig.2; und Fig.4 eine schematische Darstellung einer anderen Art einer Sterilisierungskammer bei der Mikrowellenfrequenzen verwendet werden.
  • Fig. 2 zeigt die Elemente eines Systems für ein beimpftes Plasma niedriger Temperatur (in der Folge als LTSP-System bezeichnet ) zur Sterilisierung verschiedener Krankenhausgegenstände in halbkontinuierlicher Weise. Das System umfaßt eine Tunnelartige Behandlungskammer 1 mit einer Türe 2 an einem jeden Ende, wobei jedoch nur die Türe 2 an der linken Eingangsseite zu sehen ist.
  • Beispielsweise können Kunststofflaschen für parenterale oder ophthalmologische Lösungen mit Hilfe eines herkömmlichen automatisch arbeitenden Fördersystems (nicht gezeigt) in die zylindrische Tunnelkammer eingebracht werden. Nach dem Einbringen werden die vordere und die hintere Türe 2 automatisch mit Hilfe eines elektrisch angetriebenen mechanischen Systems 3 geschlossen.
  • Die nunmehr beschickte Tunnelkammer 1 wird dann einem Vakuum ausgesetzt, um in ihr einen unteratmosphärischen Druck zu erzeugen, wozu ein Vakuumleitungssystem 4 dient,das mit einer Falle 5 und mit einer Vakuumpumpe 6 verbunden ist. Der unteratmo-närische Druck beträgt in der gesamten Behandlungskammer im allgemeinen ungefähr 0,1 bis 10 mm Quecksilber.
  • Das zu ionisierende Gas wird von einer Druckgasflasche 7 zugeführt, wobei der Druck und die Strömungsgeschwindigkeit durch Druckregler und durch ein einen konstanten Fluß erzeugendes Membran- oder Nadelventil 8 geregelt wird. Aldehyddämpfe werden dem Gasstrom von einem Behälter 9 aus zugesetzt, indem das Gas durch flüssiges Aldehyd perlen gelassen wird, wobei es Aldehyddämpfe aufnimmt. Ein Strömungsmesser 10 ist zwischen dem Aldehydbehälter 9 und dem Eintritt zur Tunnelkammer 1 vorgesehen. Das Gemisch aus Gas und Dampf wird durch eine Rohrleitung 11 zugeführt, die eine Vielzahl kleiner im Abstand angeordneter Löcher aufweist, so daß eine gleichmäßige Verteilung in der Tunnelkammer sichergestellt wird.
  • Nachdem der größte Teil der Luft aus der Tunnelkammer 1 evakuiert worden ist, wird das Gas/Dampf-Gemisch in den Behandlungsbereich eingelassen. Der Gas/Aldehyddampf-Fluß wird gemäß der Größe und dem Volumen der Tunnelkammer 1 eingestellt. Die Plasmabildung wird dann durch eine richtige Impedanzangleichung mit induktiven und kapazitiven Reglern initiiert, wobei eine RCF-Spule 12 verwendet wird, die einen Teil einer elektrischen Schaltung bildet, welche eine Anglelchungsschaltung 13, ein Wattmeter 14 und einen RF-Generator 15, der Standardwechselstrom (WS) in eine hohe Frequenz von 13,56 MHZ umwandelt, umfaßt. Der RF-Generator 15, der zur Aufrechterhaltung einer Plasmaentladung verwendet wird sollte dazu fähig sein, große Änderungen in der Belastungsimpedanz auszuhalten und sollten im wesentlichen aus einer Gleichstromenergiequelle (GS) einem kristallgesteuerten RF-Oszillator und einem Solid-State-Pufferverstärker verstehen. Die Entverstärkung wird durch einen Kraftverstärker erreicht, der rund um ein Energierohr angeordnet ist, um große Variationen in der Belastungsimpedanz zu ermöglichen. Je nach der Art der Anlage kann eine einzige induktive Spule, die sich über die gesamte Tunnellänge erstreckt, aus einem einzigen Kraftgenerator angetrieben werden. Es kann aber auch eine Reihe von kleineren Spulenabschnitten von mehreren kleineren RF-Generatoren aus angetrieben werden. Während der RF-Anregung wird ein kontinuierlicher Abzug von Gasplasma während der gesamten Reaktionsperiode bewirkt, die zu einer vollständigen Sterilisation erforderlich ist, was üblicherweise zwischen - und 20 min dauert. Die RF-Anregung wird dann automatisch abgeschaltet, der Gasfluß wird unterbrochen, und die Vakuumpumpe wird angehalten. Luft wird automatisch in die Tunnelkammer 1 durch einen Zweiwegehahn 16 eingeführt.
  • Die beiden Endtore werden elektromechanisch geöffnet, und der Probenbehälter wird automatisch auf einem Schienensystem aus dem Tunnel herausgezogen. Die Tunnelkammer 1 ist dann zur Sterilisation einer neuen Beschickung fertig. Die gesamte SterilisationszAluszeit beträgt im allgemeinen zwischen 10 und 30min, je nach dem behandelten Material und der Energieabgabe.
  • Die Fig. 3 und 3a stellen einen Längsschnitt bzw. einen Querschnitt einer Sterilisierungstunnelkammer 1 dar, wie sie in Fig.2 zu sehen ist. Die Tunnelkammer 17 besitzt eine zylindrische Form um eine Hauptachse und besteht im wesentlichen aus zwei konzentrischen zylindrischen Rohren 18 und 19 die aus einem hochbeständigen inerten Material, wie z.B. Glas oder Kunststoff, z.B. ein Polysulfon, bestehen und die unter Zwischenlage von O-Ringen 20 aus Silikon gegen Endflansche gedrückt werden.
  • Durch das Einführen des inneren Rohrs 19 in das äußere Rohr 18 entsteht ein ringförmiger Raum 21, in welchem ein Vakuum bzw.
  • ein unteratmosphärischer Druck durch eine Vakuumsaugpumpe erzeugt wird, welche an unteren Öffnungen 22 angeschlossen ist.
  • Um die Ausbildung eines unteratmosphärischen Drucks um die zu sterilisierenden Gegenstände zu ermöglichen, sind am Boden des inneren Rohrs 19 Schlitze oder Löcher 23 ausgebildet. Die zu sterilisierenden Gegenstände, wie z.B. Kunststofflaschen 24 für parenterale Lösungen, werden in einen Korb 25 mit rechteckiger Form eingebracht, der auf kugelgelagerten Rädern 27 auf einer Schiene 6 läuft. Zu Beginn des Sterilisationszykluses werden die vordere und die hintere Türe 28 bzw. 29 automatisch durch eine elektrisch betriebene Einrichtung 30 geöffnet, welche die Türen um ein Scharnier 31 um 1800 öffnet. Die vordere und hintere Türe des Tunnels bestehen im allgemeinen au einem dunklen UV-absorbierenden polymeren Material, um zu verhindern, daß eine gefährliche Photonenemission aus der Kammer entweicht, wenn die maximale Intensität vom Gasplasma abstrahlt. Ringförmige O-Ringe 32 vermitteln eine gute Abdichtung der Türen gegen den Eintritt von äußerer Luft. Das Gemisch aus Reaktionsgas und Aldehyddampf wird in das Behandlungstunnel durch ein enges Rohr 33 mit Löchern 34 eingeführt. Das enge Rohr für Gas- und Dampfeinführung betritt das Tunnel an einem Ende und ist im oberen Teil des inneren Rohrs 19 angeordnet, um eine gleichmäßige Gasverteilung über die gesamte Tunnel länge sicher zu stellen. Gemäß Fig.3 ist die RF-Induktionsspule 35 um den Hauptteil des äußeren Körpers des Behandlungstunnels 17 herumgelegt.
  • Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welcher Mikrowellenfrequenz in einem Bereich von 100 MHz bis 300 000 MHz verwendet wird. Der Mikrowellengasplasmasterilisator, der in Fig.4 gezeigt ist, besteht aus einem Metallgehäuse 35 ähnlich demjenigen, das in einem herkömmlichen Mikrowellenofen verwendet wird. Innerhalb des Gehäuses sind die Hauptteile des Niedertemperaturmikrowellengasplasmasystems untergebracht: ein Magnetron 36 verwandelt mit Hilfe eines Transformators, ein Gleichrichters und einer Magnetfeldschaltung, die sich in einem Kasten 37 befinden, den Gleichstrom von der Hauptleitung 38 in Mikrowellenenergie. Ein hochenergetischer Strahl von Mikrowellenenergie, typischerweise 2450 MHz, befindet sich in einer Wellenführung 39 und wird gegen die Flügel 40 eines Ventilators 41 gerichtet, der sich mit einer niedrigen Umdrehungszahl dreht.
  • Der Ventilator reflektiert den Strahl gegen die Wandungen, die Decke, die Rückseite und den Boden des Ofenhohlraums 42. Am Boden des Ofenhohlraums 42 ist eine Pyrexglasplatte 43, die für Mikrowellen durchgängig ist, annähernd 25 mm über dem Metallboden des Behandlungshohlraums auEgehan . Die Instrumente oder die Materialien 44, die oberflcichlich sterilisiert werden sollen, werden in einen gasdicht verschlossenen Behälter 45 eingebracht,der im Ofenhohlraum 42 angeordnet wird und auf der Glasplatte 43 ruht. Der Behälter 45 kann aus irgendeinem Material bestehen, das für Mikrowellenenergie durchlässig ist, wie polymere Materialien, z.B. Polypropylen, Polyäthylen, Polystyrol und Polytetrafluoräthylen, Pappe, Papier oder Spezialglas. Der Behälter 45 besitzt eine rechteckige Form mit einem oberen Deckel 46, der ebenfal's aus einem für Mikrowellen durchgängigen Material besteht.
  • Der Deckel 46 besitzt zwei Öffnungen 47 und 48, denen jeweils ein Ventil 49 bzw. 50 zugeordnet ist, um die Bildung eines Gas/ Aldehyddampf-Gemischs in einer Teilvakuumatmosphäre mit einem Druck zwischen 0,1 und 10 mm Quecksilber zu erzeugen. Der Behälter 45 enthält zwei Bleche 51, welche zu sterilisierende Teile 44 tragen, wie z.B. die dargestellten Kunstofflaschen für ophthalmologische Lösungen. Die Bleche 51 sind im allgemeinen perforiert, um eine gleichmäßigere Diffusion des ionisierten Gasplasmas zu ermöglichen. Im unteren Blech ist ein Kunststoffbecher 52 eingelassen, der die zu verdampfende Aldehydlösung 53 enthält Aufgrund des thermischen Effekts der Mikrowellen wird die Aldehydlösung allmählich in das Gasplasma verdampft, wenn die Mikrowellenenergie angeschaltet ist. Das zu ionisierende Trägergas wird dem Behälter 45 durch Öffnungen 47 von einer (nicht gezeigten) Gasflasche geliefert,und zwar über eine Druckleitung 54, die ein Ventil 55 für konstanten Fluß, einen Druckmesser 56 und gegebenenfalls einen Strömungsmesser enthält. Das niedere Vakuum, das zum Leeren des beschickten Behälters 45 erforderlich ist, wird über eine Vakuumleitung 57, die von der Öffnung 48 wegführt erzeugt. Diese Vakuumleitung ist mit einer Falle 58 und einer Vakuumpumpe 59 verbunden.
  • Ein vollständiger Sterilisierungszyklus für die Ausführungsform von Fig.4 ist wie folgt: die Bleche 51 werden mit den zu sterilisierenden Gegenständen beschickt, Aldehydlösung wird in den Becher 52 eingefüllt, Luft wird durch Betätigung der Vakuumpumpe abgesaugt, Trägergas wird eingeführt und die Mikrowellen werden während der nötigen Zeit, typischerweise 5 bis 20 min, angeschaltet, um einen kontinuierlichen Plasmafluß zu erzeugen. Am Ende der Behandlungszeit wird der Mikrowellengener,tor 41 automatisch abgeschaltet, wird der Trägergasfluß ur erbrochen und wird das Vakuum mittels eines Zweiwegeventils 60 abgeschaltet. Die Türe des Mikrowellenofenhohlraums 35 wird dann geöffnet, und der Behälter 45 wird entnommen, nachdem die flexiblen Muffen an den Ventilen 49 und 50 abgetrennt worden sind. Der beschickte Behälter 45 kann durch rasches Verschließen der Ventile 49 und 50 steril gehalten werden, bis ein Bedarf besteht1 den sterilisierten Inhalt unter aseptischen Bedingungen zu entnehmen. Ein gesamter Sterilisationszyklus dauert im allgemeinen zwischen 10 und 30 min. Während einer Zeit nähert sich die Oberflächentemperatur 1000C. Es ist keine Entlüftung der sterilisierten Gegenstände nötig, da das oxidierende Plasma keine feststellbaren Spuren von Chemikalien an den behandelten Oberflächen hinterläßt.
  • Das oben in Bezug auf die Vorrichtungen der Fig. 2,3, 3a und 4 beschriebene halbkontinuierliche Sterilisationsverfahren kann derart durchgeführt werden, daß man sterile Instrumente in Packungen einbringt, sofern die Packung durch ein kleines Loch punktiert ist, so daß ionisiertes und angeregtes Gas eintreten kann. Am Ende der Sterilisation kann die Packung unter aseptischen Bedingungen entnommen werden, worauf dann ein kleines steriles Band aufgebracht wird, um das kleine Loch abzudichten.
  • Das Abdichtband kann von Hand oder automatisch befestigt werden.
  • Die vorliegende Erfindung kann mit verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten verschiedener Gase bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenen Drücken ausgeführt werden. Außerdem können Einzelheiten des Aufbaus der Vorrichtung, die Abmessungen und die Form ihrer Teile, wie z.B. die Größe des Tunnels oder des Behälterhohlraums, und deren Anordnung verändert werden. Beispielsweise können Aldehyddämpfe in das Mikrowellenfeld durch Verdampfen oder durch Hindurchblasen des Trägergases durch Aldehyd eingeführt werden. Einzelne Teile können durch andere äquivalente Teile ersetzt werden. Beispielsweise können RF-Spulen durch kapazitive Platten ersetzt werden und können Magnetrone durch Klystrone oder Amplitronröhren ersetzt werden, ohne daß von dem Erfindungsgedanken abgewichen wird.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. In diesen Beispielen wurden die sporiziden Daten in allen Fällen- gemäß dem Ausräucherungstest für Sporen des USDA (United States Department of Agriculture) erhalten , der in "Official Method of Analysis of the Association of Official Analytical Chemists"(12 Auflage, Nov.1975) beschrieben ist.
  • Zwei Typen von hochresistenten Stämmen der Spezies: B. subtilis (ATCC 19659) und C1. sporogenes (ATCC 3584) wurden für diese Versuche verwendet. Die Sporenträger waren Seidenfadenschlingen (L) und Porzellanzylinder (C) die eine trockene Sporenbeladung von 106 bis 109 Mikroorganismen trugen. Die Sporenträger wurden einzeln an einem dünnen Baumwollfaden aufgehängt, der am Gasrohr an der Oberseite der Behandlungskammer angebracht war.
  • Am Boden der Behandlungskammer wurden ebenfalls einige Sporenteststreifen angeordnet, die in eine chirurgische Gaze mit einer Dicke von 12 mm eingewickelt waren. Diese Kontrollsporenstreifen (American Sterilizer Co. "SPORDI";Warenzeichen) wurden mit Bacillus subtilis (globigii) und Bacillus stearothermophilus hergestellt. Es wird behauptet, daß der Subtilis-Stamm 60 min bei 1490 C braucht, um in trockener Hitze vollständig abgetötet zu werden, während er 1 h und 45 min bei 550C braucht, um in Gegenwart einer Äthylenoxidgaskonzentration von 600 ma/l und bei 50% relativer Feuchte abgetötet zu werden). Bei all diesen Versuchen erwiesen sich die in Vakuum getrockneten, säureresistenten AOAC-Stämme von B.subtilis und Cl.sporogenes viel resistenter als die SPORDI-Sporen, weshalb aus Gründen der Vereinfachung die Resultate der SPORDI-Streifen in den Testtabellen der Beispiele nicht angegeben sind.
  • Beispiel 1 Eine Reihe von Versuchen wurden in einer in Fig.2 dargestellten Vorrichtung ausgeführt. Das zur Herstellung des Plasmas verwendete Trägergas war reiner Sauerstoff, Argon bzw. Stickstoff.
  • Die Aldehyddämpfe, die dem Trägergas zugesetzt wurden, wurden in einer Waschflasche mit Lösungen der folgenden Aldehyde erzeigt: Formalin (8% Formaldehyd), Acetaldehyd, Glyoxal, Malonaldehyd, Propionaldehyd, Bernsteinaldehyd, Butyraldehyd, Glutaraldehyd, 2-Hydroxyadipaldehyd, Krotonaldehyd, Acrolein und Benzaldehyd. Der Trägergasfluß lag zwischen 80 cm und lOO cm3/min bei Raumtemperatur (ungefähr 20 bis 25 0C). Der durchschnittliche Innendruck war 0,5 mm Quecksilber. Die Emissionsfrequenz war 13,56 MHz, und die durchschnittliche Energiedichte in der Plasma-3 behandlungskammer war ungefähr 0,015 Watt/cm . Die geringste Menge des im kontinuierlichen Gasplasmastrom enthaltenen Aldehyds war ungefähr 10 mg/l.
  • Tabelle 1 zeigt die Resultate von Versuchen zur Bestimmung des Einflußes der Behandlungszeit mit den verschiedenen,mit Aldehyd beimpften Plasmas niedriger Temperatur. Bei Vergleichsversuchen wurde sowohl Gas alleine (kein Aldehyd) als auch ein nicht-oxidierendes Plasma ( Wasserstoffgas) mit Formaldehyd-oder Glutaraldehyddämpfen verwendet. Für jede Art von sporentragenden Bakterien auf dem betreffenden Träger (Schlinge oder Zylinder) wurden 10 Proben verwendet. In den Tabellen sind die Resultate mit Buchstaben bezeichnet, wobei "P" für Erfolg steht (P=pass) und "F" für Fehlschlag stehet (F=fail) P bedeutet, daß in keiner von 10 Proben ein Wachstum festgestellt wurde. F bedeutet, daß nach einer richtigen Kultivierung und Wärmeschockung 1 bis 10 Proben ein Bakteriumwachstum zeigteS.Aus Gründen der Klarheit wurden alle Fehlschläge vor dem ersten Erfolg nicht angegeben, da es klar ist, daß kürzere Behandlungszeiten dann einen Fehlschlag mit sich bringen. Wie aus den Resultaten von Tabelle 1 ersichtlich ist, können Kontaktzeiten zwischen 10 und 30 min eine zufriedenstellende Abtötungswirkung ergeben, wobei die einzelnen Kontaktzeiten von der Art des verwendeten Aldehyddampfs abhängen.
  • T a b e l l e 1
    Trägergas Sauerstoff Argon Stickstoff
    Behandlungszeit 10 15 30min. 10 15 30min. 10 15 30min. 10 15 30min. 10 15 30min. 10 15 30
    B. subtilis Cl.sporogenes B. subtilis Cl.sporogenes B. subtilis Cl.sporo.
    Art des im Trägergas
    LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC
    verdampften Aldehyds
    Formaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Acetaldehyd PP FP PP PP FP PP FP PP FP PP
    Glyoxal PP PP PP PP PP FP PP
    Malonaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Propionaldehyd PP PP PP FP PP PP FP PP
    Bernsteinaldehyd PP FP PP PP FP PP FP PP FP PP
    Butyraldehyd PP PP PP PP PP FP PP
    Glutaraldehyd PP PP PP FP PP PP FP PP
    2-Hydroxyadipaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Akrolein PP PP PP PP PP PP
    Krotonaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Benzaldehyd PP PP PP PP PP FP
    Vergleichsversuche
    Wasserstoff-Formaldehyd FP FF FF FF FF FF
    Trägergas alleine PP FP PP FP FP PP
    (ohne Aldehyd)
    Beispiel 2 Unter Verwendung der gleichen Versuchsbedingungen wie in Beispiel 1, außer daß die Behandlungszeit auf ungefähr 15 min gehalten wurde, während die Energiedichte allmählich von 0,001 Watt/cm3 der Behandlungskammer auf 0,015 bis 0,1 Watt/cm3 erhöht wurde, wurde eine weitere Reihe von Versuchen ausgeführt.
  • Wie aus den in der folgenden Tabelle 2 angegebenen Resultaten ersehen werden kann, wurde bei der niedrigsten Energiedichte keine Abtötung erreicht, während vorzügliche Resultate vielfach im 0,015 bis 0,1 Watt/cm -Bereich erzielt wurden. Diese Resultate zeigen die erhöhte Abtötungswirkung, die durch den Zusatz von Aldehydspuren zum Gasplasma erreicht wird.
  • Sauerstoff erschien unter den Gasen als bester Träger und wurde deshalb in dieser Versuchsreihe verwendet. Alle Fehlschlag-Versuche1 die dem ersten Erfolg-Versuch vorangingen wurden aus der Tabelle 2 weggelassen, da es naheliegend ist, daß niedrigere Energiedichten einen Fehlschlag ergeben.
  • T a b e l l e 2
    Trägergas Sauerstoff Argon Stickstoff
    Energiedichte 1 15 100 1 15 100 1 15 000 1 15 1000 1 15 100 1 15 100
    (10-3 Watt/cm³)
    Art des verdampf- B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes
    ten Aldehyds im LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC
    Trägergas
    Formaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Acetaldehyd PP FP PP FP PP FP PP FP PP
    Glyoxal PP PP PP PP PP PP
    Malonaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP
    Propionaldehyd PP PP PP FP PP PP FP PP
    Bernsteinaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Butyraldehyd PP PP PP PP PP FP PP
    Glutaraldehyd PP PP PP PP PP PP
    2-Hydroaxyadipaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF FP
    Akrolein PP PP PP PP PP PP
    Krotonaldehyd PP FF PP PP FF PP PP FF PP
    Benzaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP
    Vergleichsversuche
    Wasserstoff-Formaldehyd FP FF FF FF FF FF
    Trägergas alleine FF PP FP FF PP FF PP FF PP FF PP
    (ohne Aldehyd)
    Beispiel 3 In einer weiteren Versuchsreihe wurden die Aldehyde aus einer 2% aktive Bestandteile enthaltenden Lösung verdampft. Dies entspricht grob einem Verbrauch von 15 cm3 während eines 15 min dauernden Versuchs. Wenn jedoch Proben vom Gasplasma entnommen wurden, dann wurde festgestellt, daß die Konzentration des Aldehyds rund 10 mg/min für eine Strömungsgeschwindigkeit von 100 ml/min betrug. Die Aldehydkonzentration in der Gasphase war grob gerechnet der halbe Wert, der aus der verdampften Aldehydlösung zu erwarten war, was anzeigt, daß annähernd die Hälfte des aktiven Aldehyds auf den War.dungen der Behandlungskammer niedergeschlagen wurde.
  • Die Aldehydkonzentrationen, die in der folgenden Tabelle 3 angegeben sind, sind diejenigen, die im Gasplasma unter normalen Betriebsbedingungen beobachtet wurden. Wie aus den Resultaten ersichtlich ist, wurde beim niedrigen Wert von 0,1 mg/min keine Zunahme der sporiziden Aktivität bei keinem der drei in diesen Versuchen verwendeten Gase beobachtet. Bei lmg/min wurden gleichbleibende Resultate erhalten. Bei 10 mg/min überwucherten die Aldehyde meistens die sporizide Wirkung des Gasplasmas. Bei 100 mg/min zeigten alle Aldehyde eine erhöhte Spurenabtötung gegenüber der Verwendung der Aldehyde alleine oder der Verwendung eines nicht-oxidierenden Gases, wie z.B.
  • mit Aldehyden beimpfter Wasserstoff.
  • T a b e l l e 3
    Trägergas Sauerstoff Argon Stickstoff
    Verdampfte Aldehyde
    0.1 10 100 0.1 10 100 0.1 10 100 0.1 10 100 0.1 10 100 0.1 10 100
    Strömungsgeschwindigkeit
    (mg/min)
    Art der verdampften
    B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes
    Aldehyde im Träger- LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC LC
    gas
    Formaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Acetaldehyd PP FP PP FP PP FP PP FP PP
    Glyoxal PP PP PP PP PP PP
    Malonaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF PF
    Propionaldehyd PP PP PP FP PP PP FP PP
    Bernsteinaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Butyraldehyd PP PP PP PP PP FP PP
    Glutaraldehyd PP PP PP PP PP PP
    2-Hydroxyadipaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP
    Akrolein PP PP PP PP PP PP
    Krotonaldehyd PP FF PP PP FF PP PP FF PP
    Benzaldehyd FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP FF PP
    Vergleichsversuche
    Wasserstoff-Glutaraldehyd FF FF FF FF FF FF
    Trägergas alleine FF FF FF FF FF FF
    (ohne Aldehyd)
    Beispiel 4 Die folgende Tabelle 4 zeigt die Resultate, die erhalten werden, wenn man einen einzigen Aldehyd durch ein Gemisch aus zwei verschiedenen Aldehyden oder durch einen gemischten Ansatz, der einen Aldehyd mit einer bioziden nicht-aldehydischen Verbindung, z.B. Phenol, enthält, ersetzt wird. Eine gemischte Zusammensetzung ergab die gleichen Resultate wie eine einzige Aldehydlösung, solange der Gesamtgehalt an Aldehyd gleich war. Die Anwesenheit des Phenols beeinflußte die Aldehydwirksamkeit als sporizides Mittel im Gasplasma nicht.
  • In Tabelle 4 ist eine Anzahl von Experimenten nicht angegeben, die mit verschiedenen Lösungen von anderen germiziden Mitteln als Phenol ausgeführt wurden. Während die gleiche Konzentration an Aldehyden aufrechterhalten wurde, wurden die folgenden Bestandteile in gleicher Konzentration zugegeben: Halogenverbindungen, wie z.B. Chloroisocyanurate, beispielsweise Trichlor-S-triazintrion,und Iodophore, beispielsweise PVP-Jod-Komplex; anorganische Salze, wie z.B. Selensulfid; eine alkoholische Lösung von Zinkundecylenat; quaternäre Ammoniumverbindungen, wie z.B. Cetyl-pyridinium-chlorid; organische Schwefelverbindungen, wie z.B. Methylenbisthiocyanat; und Stickstoffverbindungen von Fettaminen, wie z.B. N-Alkyl-trimethylen-diamin. In keinem Fall wurde aufgrund der Anwesenheit dieser Mittel in der Gasphase ein synergistischer Effekt festgestellt. Es wurde jedoch eine leichte Zunahme der Aktivität (additive Effekte) jedes Mal beobachtet, wenn die Plasmaverdampfung zur Dissoziation des chemischen Salzes unter Freisetzung von Halogen führte. Es wurde jedoch ein starker korrosiver Effekt der ionisierten Halogene beobachtet. Dies führte zur Unmöglichkeit der Verwendung solcher Chemikalien in einem beimpften Plasmagas niedriger Temperatur.
  • T a b e l l e 4
    Trägergas Sauerstoff Argon Stickstoff
    Art des Aldehydgemischs
    (2% Gesamtgehalt an B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes
    Aldehyden)
    L C L C L C L C L C L C
    Formaldehyd + Glutaraldehyd P P P P P P P P P P P P
    Bernsteinaldehyd + Formaldehyd P P P P P P P P P P P P
    Glutaraldehyd + Phenol P P P P P P P P P P P P
    Butyraldehyd + Glutaraldehyd P P P P P P P P P P P P
    Formaldehyd + Acetaldehyd P P P P P P P P P P P P
    Vergleichsversuch
    Trägergas alleine F F F F F F F F F F F F
    (keine Aldehyde)
    Beispiel 5 Es wurde eine weitere Gruppe von Versuchen in der in Fig.4 gezeigten Vorrichtung ausgeführt. Da diese Versuche bei höheren Frequenzen als im Falle der Beispiele 1-4 ausgeführt wurden, war die Mikrowellenglimmentladung innerhalb eines Experimentierbehälters aus Polysulfon gleichförmiger. Der Gasplasmadruck (2mm Quecksilber) war etwas höher als bei den vorhergehenden Versuchen, da Mikrowellenentladungen bei einem niedrigen Druck (f 1mm Quecksilber) schwierig zu initiieren und aufrecht zu erhalten sind als Gleichstrom- oder RF-Entladungen.
  • Wegen der höheren Lebensdauer und Wirksamkeit von freien Radikalen und ionisierten Spezies in einem Mikrowellengasplasma wurde die Kontaktzeit auf 10 min verringert. Der Kunststoffbehälter aus Polysulfon war gegenüber Mikrowellen durchgängig und hatte die folgenden Abmessungen: 15 x 35 x 25 cm (Volumen 16,37 1). Die durchschnittliche Dichte der elektromagnetischen Energie innerhalb des resonierenden Hohlraums von ungefähr 0,02 Watt/cm³ wurde auf die Nominalfrequenz von 2450 MHz (o 25 MHz) abgestimmt. Die Gasströmungsgeschwindigkeit wurde zwischen 900 ml und 1000 ml/min eingestellt, was einen durchschnittlichen Aldehydgehalt von 18 mg/min in der Plasmaphase entspricht. Während der 10 min dauernden Behandlung wurden ungefähr 18 ml einer jeden Aldehydlösung mit einer Konzentration von 2 Gew.-% verdampft. Dies entspricht also grob zweimal der Menge, die tatsächlich bei der Reaktion im Gasplasma anwesend ist.
  • Aus den in der folgenden Tabelle 5 ersichtlichen Resultaten geht eine Zunahme der sporiziden Wirkung hervor, wenn die elektromagnetische kontinuierliche Gasplasmaentladung mit kleinen Mengen aromatischer, heterozyklischer, gesättigter oder ungesättigter Aldehyde beimpft wird. Wenn Furfural verdampft wurde, dann war die Konzentration dieses chemischen Stoffs im Sauerstoffgasstrom 0,0018 Gew.-%, da dieser chemische Stoff in Luft eine niedrige Explosionsgrenze von 2,1 Vol.-% aufweist.
  • Die 2tige wäßrige Lösung wurde zu allen Zeiten während der Verdampfung unter den Entzündungspunkt in einem offenen Becher des betreffenden Aldehyds gehalten1 der ungefähr 68°C beträgt. Neben Benzaldehyd zeigten andere aromatische Aldehyde, wie z.B. Thiophenaldehyd und Pyridin-2-aldehyd, das gleiche Verhalten.
  • T a b e l l e 5
    Trägergas Sauerstoff Argon Stickstoff
    Art des im Träger-
    B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes B.subtilis Cl.sporogenes
    gas verdampften
    Aldehyds
    LC LC LC LC LC LC
    Formaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Acetaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Glyoxal PP PP PP PP PP PP
    Malonaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Propionaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Bernsteinaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Butyraldehyd PP PP PP PP PP PP
    Glutaraldehyd PP PP PP PP PP PP
    2-Hydroxyadipaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Akrolein PP PP PP PP PP PP
    Krotonaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Benzaldehyd PP PP PP PP PP PP
    Furfural PP PP PP PP PP PP
    Vergleichsversuch
    Trägergas alleine FP FF FP FF FF FF
    (ohne Aldehyd)
    Zusammenfassung Gemäß der Erfindung wird eine Sterilisation der Oberflächen von Gegenständen dadurch erreicht, daß diese in einen kontinuierlichen Strom eines Gasplasmas niedriger Temperatur und niedrigen Drucks eingebracht werden, wobei das Gasplasma kleine Mengen ein oder mehrerer aromatischer, heterozyklischer, gesättigter oder ungesättigter Aldehyde enthält. Das Gasplasma ist ein teilweise ionisiertes Gas aus Ionen, Elektronen und neutralen Spezies, die durch elektromagnetische Entladungen bei einem unteratmospärischem Druck im Bereich von 1 bis 300 000 Megahertz erzeugt werden Die geringste durchschnittliche Energiedichte beträgt 0,001 Wat c/cm . Das Gasplasma kann auch andere verdampfte tödliche Mittel enthalten. Im Gegensatz zu den meisten Sterilisationsverfahren mit Gas ist dieses Verfahren sicher, gestattet eine rasche Behandlung von wärmeempfindlichen Teilen, korrodiert die Vorrichtungen nicht und läßt keine giftigen Rückstände zurück.
  • L e e r s e i t e

Claims (8)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Sterilisieren einer Oberfläche durch Inberührungbringen der Oberfläche mit einem Sterilisierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mit einem Gasplasma niedriger Temperatur in Berührung gebracht wird, welches mindestens 10 mg/l eines Aldehyds enthält und einen unteratmosphärischen Druck von vorzugsweise ungefähr 0,1 -10 mm Quecksilber aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Aldehyd ein aromatischer, heterozyklischer oder gesättigter oder ungesättigter azyklischer Aldehyd verwendet wird, wie z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Glyoxal, Malonaldehyd, Propionaldehyd, Bernsteinaldehyd, Butyraldehyd, Glutaraldehyd, 2-Hydroxyadipaldehyd, Akrolein, Krotonaldehyd, Benzaldehyd oder Furfural.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 of-r 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasplasma durch eine elektromagnetische Erregung eines Gases erzeugt wird, bei dem es sich um Sauerstoff, Argon, Helium, Stickstoff, Kohlendioxid, Stickoxid oder einem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Gase handelt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch-3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Erregung unter Verwendung von elektromagnetischen Entladungen im Radiofrequenzbereich von 1 - 100 Mz oder im Mikrowellenbereich von 100 - 300 000 MHz ausgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gasplasma in einer abgedichteten Kammer befindet und daß die elektromagnetische Felddichte in der Kammer mindestens 0,001-Watt/cm3 beträgt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aldehyd in einem kontinuierlich gebildeten Gasplasma in Mischung mit einem Trägergas, das ein Vorläufer für das Plasmagas ist, eingeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasplasma auch mindestens 1 verdampftes biozides Mittel enthält.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aldehyd in ein kontinuierlich erzeugtes Gasplasma aus einer innerhalb der Kammer angeordneten Quelle eingeführt wird.
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