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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zur Messung des Massenstroms eines Mediums, mit einem
zyklischen mit einem Heizstrom und mit einem vergleichsweise niedrigen
Messstrom beaufschlagbaren ersten Sensorelement, dessen oberhalb
der Mediumstemperatur liegende Übertemperatur
einstellbar ist. Das Medium ist insbesondere ein Gas, z. B. Luft.
Es kann jedoch auch eine wässrige
oder Viskoseflüssigkeit
sein.
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Bei einem aus der
DE 37 10 224 A1 bekannten
Verfahren zum Messen von Luftmassenströmen wird ein luftumströmtes Widerstandsmesselement
während
einer Heizphase auf eine Übertemperatur
beheizt und in einer anschließenden
Messphase wird die zwischen zwei vorgegebenen Temperaturschwellen
liegende Abkühlzeit
des Widerstandselements gemessen. Dazu wird das Widerstandselement
während
der Heizphase kontinuierlich mit einem Heizstrom beaufschlagt, der
bei Erreichen einer oberen Temperaturschwelle auf einen vergleichsweise
niedrigen Messstrom zurückgeschaltet
wird, so dass sich das Widerstandselement bis auf eine vergleichsweise
niedrige Temperaturschwelle abkühlt.
Dabei wird die Zeitdauer der Abkühlung
vom vorgegebenen oberen Temperaturschwellwert auf den ebenfalls
vorgegebenen unteren Temperaturschwellwert erfasst und als Maß für den jeweiligen
Luftmassenstrom herangezogen. Um das während der Abkühlphase erfasste
Temperaturfenster in Bezug auf die Umgebungstemperatur stets konstant
zu halten, wird mittels eines zusätzlichen Temperaturfühlers die
jeweilige Umgebungstemperatur gemessen.
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Dieses bekannte Verfahren nutzt den
Effekt, dass die Zeitdauer der Abkühlung von der Größe des Luftmassenstroms
abhängig
ist. Da die als Maß für den Luftmassenstrom
herangezogene Abkühlzeit
mit abnehmendem Luftmassenstrom zunimmt ist dieses Verfahren für eine Vielzahl
von Anwendungen zu langsam und zu undynamisch, so dass schnelle
Massenstromänderungen
nicht oder nur mit unzureichender Genauigkeit erfasst werden können.
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Um einen Luftstrom mit vergleichsweise
hoher Genauigkeit erfassen zu können,
ist es aus der
DE 43 31
722 A1 bekannt, den Luftmassenstrom mit einem Luftmengendetektor
zu messen, der einen mit einem Heizstrom beaufschlagbaren Heizwiderstand
und einen Messwiderstand aufweist. Ein zusätzlicher Sensor in Form eines
temperaturabhängigen
Widerstandes erfasst die Temperatur des zu messenden Luftstroms.
Der Heizwiderstand und der temperaturabhängige Wärmefühlerwiderstand liegen in einer
Widerstands-Brückenschaltung,
mittels der der Heizstrom in Richtung auf eine konstante Temperatur
des Heizwiderstandes eingestellt wird. Der dazu erforderliche Heizstrom
wird erfasst und als Maß für den Luftstrom
herangezogen.
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Bei diesem bekannten, nach dem sogenannten
kalorimetrischen Messprinzip arbeitenden Verfahren wird der Effekt
genutzt, dass sich die Temperatur des Heizwiderstandes infolge dessen
Wärmeabgabe
an den vorbeiströmenden
Luftstrom in Abhängigkeit
von dessen Massenfluss oder -strom ändert. Die zur Aufrechterhaltung
der Temperatur des Heizwiderstandes erforderliche Heizleistung ist
somit abhängig
vom Massenstrom und kann daher zu dessen Bestimmung herangezogen
werden. Die zur Realisierung dieses bekannten Messverfahrens erforderliche
Erfassungs- und Auswerteschaltung ist jedoch besonders aufwendig,
zumal getrennte und jeweils komplexe Schaltungen zur Steuerung und
Auswertung des über
den Messwiderstand und über den
Heizwiderstand sowie über
den weiteren Messwiderstand zur Temperaturmessung des Luftstroms
geführten
Stroms erforderlich sind.
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Eine nach diesem kalorimetrischen
Messprinzip arbeitende Vorrichtung zur thermischen Messung von Strömungsgeschwindigkeiten
ist auch aus
DE 92
00 771 U1 bekannt. Dabei werden ebenfalls ein erster beheizbarer
Temperaturfühler
sowie ein zweiter Temperaturfühler
eingesetzt, die vom strömenden
Medium beaufschlagt sind. Der beheizbare Temperaturfühler ist
wiederum aus einem elektrischen Heizelement und zusätzlich hierzu
aus mehreren parallelgeschalteten Thermoelementen zur Messung der
Temperaturdifferenz zwischen dem Heizelement und dem strömenden Medium
aufgebaut. Zur Messung des Massenstroms wird die Temperaturdifferenz
der beiden Temperaturfühler
ausgewertet, während
die Heizleistung konstant gehalten wird.
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Diese zur druck- und temperaturkompensierten
Erfassung des Massenstroms oder des Massenstroms eines Mediums vorgesehene
Vorrichtung liefert jedoch einerseits für viele Anwendungsfälle zu ungenaue
Messergebnisse und ist andererseits zu undynamisch. Grund hierfür ist, dass
sich die als Maß für den Massenstrom
herangezogene Temperaturdifferenz bei einem sich rasch ändernden
Massenstrom nicht schnell genug einstellen kann, was zu unerwünscht langen
Ansprechzeiten führt.
Infolge der dadurch bedingten Trägheit
der bekannten Vorrichtung ist mit dieser eine hochdynamische Erfassung
des Massenstroms praktisch nicht oder nur begrenzt möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
die insbesondere fertigungstechnisch einfach realisierbar ist. Dabei
soll unter Vermeidung der genannten Nachteile eine Messung des Massenstroms
eines Mediums mit möglichst
hoher Messgenauigkeit und besonders hoher Messdynamik ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der auf diesen rückbezogenen
Unteransprüche.
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Die Vorrichtung umfasst im Wesentlichen
zwei gleiche, d. h. möglichst
identische Sensorelemente. Wesentlich dabei ist, dass deren thermische
Zeitkonstante gleich ist, so dass sich diese thermodynamisch praktisch
identisch verhalten. Dazu weisen die beiden Sensorelemente jeweils
lediglich einen einzelnen und beiden Sensorelementen gleichen temperaturabhängigen Widerstand
auf, so dass bei einem gemeinsamen Masseanschluss ein aus beiden
Sensorelementen aufgebauter Sensor insgesamt lediglich drei Anschlüsse erfordert.
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Zur Auswertung der Sensorsignale
der beiden Sensorelemente ist zweckmäßigerweise eine getaktete Regeleinrichtung
zur Einstellung einer gegenüber
der jeweiligen Mediumstemperatur stets konstanten Übertemperatur
des zyklisch mit dem Heizstrom beaufschlagten Sensorelements vorgesehen.
Die Regeleinrichtung liefert als Ausgangsgrößen die als Führungsgröße für eine steuerbare
Stromquelle dienende Stellgröße, die
gleichzeitig Eingangsgröße einer
Auswerteeinrichtung ist. Der Auswerteeinrichtung ist außerdem als
Eingangsgröße die von
der Regeleinrichtung ermittelte Ist-Sensortemperatur zugeführt. Die
Auswerteeinrichtung ermittelt anhand einer entsprechenden Widerstands/Temperatur-Kennlinie
den der jeweiligen Sensortemperatur entsprechenden Widerstandswert
und bestimmt daraus die Heizleistung PH gemäß der Beziehung
PH = l2 · R, wobei
l der jeweilige Heizstrom ist. Anhand einer Referenzkurve bestimmt
die Auswerteeinrichtung den zum jeweiligen Wert der Heizleistung
gehörenden
Wert des Massenstroms. Die Referenzkurve liegt dabei in einem Referenzwertspeicher
als Ergebnis einer Referenzmessung vor, wobei der funktionale Zusammenhang
zwischen dem Massenstrom und der Heizleistung rechnerisch oder empirisch
ermittelt ist.
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Bei dem von dieser Vorrichtung durchgeführten kalorimetrischen
Messverfahren zur Erfassung des Massenstroms eines Mediums wird
ein von diesem umströmtes
und zyklisch mit einem Heizstrom sowie mit einem vergleichsweise
niedrigen Messstrom beaufschlagtes erstes Sensorelement auf eine
oberhalb der mit einem dem ersten Sensorelement gleichen zweiten
Sensorelement erfassten Mediumstemperatur liegende Übertemperatur
eingestellt. Dabei wird das erste Sensorelement in einem Taktzyklus
mit vorgegebener Taktzeit in einer Anzahl von Heizphasen als Heizelement
und in dazwischen liegenden Messphasen gleicher Zeitdauer als Messelement
zur Ermittlung der Übertemperatur
betrieben. Aus dem Heizstrom wird die dazu erforderliche Heizleistung
ermittelt und als Maß für den Massenstrom
ausgewertet.
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Dazu wird ausgehend von der zyklischen
Beheizung des ersten Sensorelements in auf eine Anzahl von Heizphasen
jeweils folgenden Messphasen stets gleicher Zeitdauer aus einer
Abweichung der Ist-Übertemperatur
von einer Soll-Übertemperatur
eine Stellgröße für den Heizstrom
ermittelt. Die Ist-Übertemperatur wird
aus der Differenz zwischen der mittels des ersten Sensorelements
erfassten Sensortemperatur und der mittels des zweiten Sensorelements
erfassten Mediumstemperatur ermittelt. Die Auswertung der zur Konstanthaltung
der aus der Temperaturdifferenz zwischen der Sensortemperatur und
der Mediumstemperatur ermittelten Übertemperatur erforderlichen
Heizleistung erfolgt zweckmäßigerweise
anhand einer Referenzkurve, die den funktionalen Zusammenhang zwischen
dem Massenstrom und der Heizleistung beschreibt.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung
aus, dass bei Anwendung des kalorimetrischen Messverfahrens zur
thermischen Messung eines Massenstroms eine besonders hohe Messgenauigkeit
erzielt werden kann, wenn einerseits das Prinzip der konstanten
Temperaturdifferenz zwischen der Mediumstemperatur und der bei diesem
Messverfahren eingestellten Übertemperatur
herangezogen wird, und wenn andererseits die dazu eingesetzten zwei
Sensorelemente gleich, d. h. zumindest bezüglich deren thermischer Masse
identisch sind. Dies ist in fertigungstechnisch besonders einfacher
Weise dadurch erreichbar, dass das auf Übertemperatur aufzuheizende
erste Sensorelement und das zweite Sensorelement jeweils den gleichen
temperaturabhängigen
Widerstand aufweisen, der dann beim ersten Sensorelement sowohl
als Heizwiderstand als auch als Messwiderstand dient. Um dies zu
erreichen, wird das entsprechende Sensorelement lediglich diskontinuierlich
als Heizelement betrieben und dazu mit einem entsprechenden Heizstrom
beaufschlagt, während
zwischen den einzelnen Heizphasen dieses Sensorelement als Messelement
eingesetzt und dazu mit einem entsprechend niedrigen Mess- oder
Exitationsstrom betrieben wird.
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Dabei wird die gewünschte Übertemperatur
vorzugsweise regelungstechnisch eingestellt und konstant gehalten,
indem während
der Messphasen die aktuelle Sensortemperatur und damit die Ist-Übertemperatur
erfasst und bei einer Abwei chung von einer vorgebbaren Soll-Übertemperatur
nachgestellt wird. Da die Zeitdauer der einzelnen Messphasen und
vorzugsweise ebenso die Zeitdauer der einzelnen Heizphasen stets gleich
ist, ist dieses Messverfahren hochdynamisch, da es von unterschiedlich
langen Abkühlphasen,
die sich aufgrund von Änderungen
der Massenstromdichte und/oder der Strömungsgeschwindigkeit zwangsläufig ergeben,
unabhängig
ist. So sind bei Einsatz einer Abtastregelung mit digitalem Regelalgorithmus
Umschaltfrequenzen aufeinanderfolgender Heiz- und Messphasen von
mindestens 200Hz realisierbar.
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Zur Erfassung der Ist-Übertemperatur
wird zweckmäßigerweise
nicht die gesamte Zeitdauer der einzelnen Messphasen genutzt. Vielmehr
wird vorteilhafterweise zur Erfassung der Sensortemperatur während der
oder jeder Messphase lediglich ein Abtastimpuls erzeugt, dessen
Impulsdauer kürzer
als die Zeitdauer der jeweiligen Messphase ist. Dadurch werden Ein-
und Ausschwingvorgänge
berücksichtigt.
Die aufeinanderfolgenden Heiz- und Messphasen werden dabei zweckmäßigerweise
in einem Taktzyklus mit konstanter Taktzeit erzeugt. Diese Taktzeit
entspricht der Abtastzeit, mit der die Sensortemperatur in aufeinanderfolgenden
Abtastzeitpunkten erfasst wird. Die Abtastzeit bzw. die Taktzeit
ist dabei die Summe der Zeitdauern einer Heizphase und einer darauf
folgenden Messphase. Eine besonders hohe Dynamik des Messverfahrens
wird daher insbesondere aufgrund der kleinen thermischen Zeitkonstante
und der hohen Abtastrate erreicht.
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Zur Aufrechterhaltung oder Konstanthaltung
der Übertemperatur
anhand der innerhalb der Messphasen erfassten Sensortemperatur und
der kontinuierlich oder in diskreten Werten erfassten Mediumstemperatur wird
vorteilhafterweise ein Regelalgorithmus mit Proportional-Integral-Charakteristik
(Pl-Regelung) und zusätzlicher
Trapezintegration eingesetzt. Innerhalb der den Regelalgorithmus
beschreibenden Beziehung berücksichtigt
die Trapezintegration einen Integrationsanteil des vorhergehenden
Abtastzeitpunktes. Dadurch wird die Stabilität der Regelung erhöht. Die
Ausgangsgröße des Regelalgorithmus
ist die von diesem ermittelte Stellgröße, die als Führungsgröße für den jeweils
erforderlichen Heizstrom dient. Die Eingangsgröße des vom Regelalgorithmus
beschriebenen Reglers ist dann die Regelabweichung zwischen der
ermittelten Ist-Übertemperatur
oder Ist-Temperaturdifterenz
und einer vorgegebenen Soll-Übertemperatur
bzw. Soll-Temperaturdifferenz.
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Um den Ist-Wert der Sensortemperatur
während
einer Heizphase der Regelung für
die Verarbeitung zur Verfügung
zu stellen, arbeitet die Übertemperaturertassung
zweckmäßigerweise
nach dem „Sample
and Hold"-Prinzip.
Dabei werden die mit der Abtastzeit aufeinanderfolgenden Messwerte
des Sensorsignals des ersten Sensorelements, d. h. der jeweilige
Ist-Wert der Sensortemperatur, nach Art einer Pufferung zwischengespeichert.
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Eine übergeordnete Steuereinrichtung,
beispielsweise ein Taktgenerator, gibt zweckmäßigerweise den Taktzyklus und
somit die Taktzeit der einzelnen Heiz- und Messphasen sowie die zyklische
Abarbeitung des Regelalgorithmus, d. h. die Abtastzeit und die Abtastzeitpunkte
vor. Dabei wird zweckmäßigerweise
das erste Sensorelement während
der einzelnen Heizphasen an eine steuerbare Stromquelle geschaltet.
Während der
einzelnen Messphasen ist das Sensorelement lediglich an eine Konstantstromquelle
geschaltet, deren Messstrom während
der Heizphasen abgeschaltet ist. Die steuerbare Stromquelle liefert
während
der einzelnen Heizphasen in Abhängigkeit
der vom Regler generierten Steuergröße den erforderlichen Heizstrom
zur Einstellung der Übertemperatur
des ersten Sensorelements. Dabei ist die Zeitdauer der Heizphasen
im Vergleich zur Zeitdauer der Messphasen groß und beträgt beispielsweise 10ms bis
100ms. Die Zeitdauer der einzelnen Messphasen beträgt dann
zweckmäßigerweise
lediglich 1 ms bis 10ms. Die Impulsdauer der Abtastimpulse innerhalb
der einzelnen Messphasen liegt dann zweckmäßigerweise im μs-Bereich.
Der jeweilige Abtastimpuls wird dabei vorzugsweise nicht unmittelbar
bei Beginn der jeweiligen Messphase, sondern erst nach einer kurzen
Messverzögerungszeit
oder Ansprechzeit erzeugt. Dadurch wird das Einschwingverhalten,
insbesondere die Abklingzeit des Heizstroms und die Einschwingzeit
von elektronischen Bauelementen zur Messwertbearbeitung, ausgeblendet.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, dass ausgehend vom kalorimetrischen
Messprinzip einerseits durch den Einsatz von zwei Sensorelementen
gleicher thermischer Zeitkonstante und andererseits durch den Einsatz
einer Abtastregelung zur Einstellung einer konstanten Temperaturdifferenz
zwischen der jeweiligen Mediumstemperatur und der vorgegebenen Übertemperatur
die dazu erforderliche Heizleistung und somit der Massenstrom in
einfacher Art und Weise besonders genau und hochdynamisch bestimmt
werden kann.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
in einem Blockschaltbild die Regelstruktur einer Vorrichtung zur
Messung des Massenstroms eines Mediums mit zwei identischen Sensorelementen,
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2 in
einer Diagrammdarstellung den Taktzyklus aufeinanderfolgender Heiz-
und Messphasen (oberes Diagramm), den Abtastzyklus der Temperaturerfassung
des geheizten Sensorelements (mittleres Diagramm) sowie den geregelten
Heizstrom für
dieses Sensorelement (unteres Diagramm), und
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3 in
einer Seitenansicht einen die beiden gleichen Sensorelemente umfassenden
Sensor der Messvorrichtung.
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Einander entsprechende Teile sind
in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
in einem Blockschaltbild die Regelstruktur einer Regeleinrichtung
2 sowie
eine Auswerteeinrichtung
4 einer Vorrichtung zur Erfassung
oder Messung des Massenstroms
eines beispielsweise
in einem Rohr strömenden
Mediums M mittels zweier Sensorelemente SE1 und SE2. Das zweite
Sensorelement SE2, das in Form eines temperaturabhängigen Widerstandes
ausgeführt
ist oder einen solchen aufweist, ist über eine auch als Signalleitung
dienende Stromleitung
6 an eine Konstantstromquelle
8 angeschlossen.
Analog ist das ebenfalls als temperaturabhängiger Widerstand ausgeführte bzw.
einen solchen aufweisende erste Sensorelement SE1 über eine
ebenfalls als Signalleitung dienende Leitung
10 in der
dargestellten Stellung eines Schalters
12 an eine steuerbare
Stromquelle
14 und zusätzlich
an eine Konstantstromquelle
16 angeschlossen. Nach Umschaltung
des Schalters
12 ist das erste Sensorelement SE1 nur noch
an die Konstantstromquelle
16 angeschlossen.
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Die Zuschaltung des ersten Sensorelementes
SE1 an bzw. dessen Abtrennung von der steuerbaren Stromquelle 14 erfolgt
gemäß dem in 2 oberen Diagramm gezeigten
Taktzyklus. Dessen Taktzeit T ist bestimmt durch die Zeitdauer tH einer Heizphase und die Zeitdauer tM einer daran anschließenden Messphase, mit T = tH + tM. Der Taktzyklus
ist im in 2 oberen Diagramm
in Abhängigkeit
von der Zeit t aufgetragen. Dabei ist einerseits die Zeitdauer tH aufeinanderfolgender Heizphasen und andererseits
die Zeitdauer tM aufeinanderfolgender Messphasen
stets gleich, wobei die Heizphasen länger sind als die Messphasen
(tH > tM). Die Zeitdauer der Heizphasen ist dabei
beispielsweise tH = 100ms, während die
Zeitdauer der Messphasen etwa tM = 10ms
beträgt.
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Die Taktzeit T wird von einer der
Regeleinrichtung 2 übergeordneten
Steuereinrichtung 18 beispielsweise mit oder in Form eines
Taktgenerators vorgegeben. Dazu weist die Steuereinrichtung 18 einen
Taktausgang A zur Heiz- und Messphasensteuerung auf. Die Steuereinrichtung 18 weist
einen weiteren Steuerausgang B zur Steuerung einer Anheizphase mittels
eines Pl-Reglers 20 der Regeleinrichtung 2 auf.
Die Steuereinrichtung 18 gibt damit dem Pl-Regler 20 während einer
Anheizphase einen P-Faktor kp vor. Dieser
führt über den
nachfolgend näher
bezeichneten Regelalgorithmus zu einer entsprechend hohen Anfangsamplitude
eines von der steuerbaren Stromquelle 14 zu liefernden
Heizstroms lH für das erste Sensorelement SE1.
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Die Steuereinrichtung
18 weist
zudem einen Steuerausgang C zur „Sample and Hold"-Steuerung eines
beispielsweise als Multiplexer ausgeführten Schaltteils
22 der
Regeleinrichtung
2 auf. Ferner weist die Steuereinrichtung
18 einen
Steuerausgang D zur Auswahl einer Führungsgröße oder eines Soll-Wertes
auf. Die ausgewählte Führungsgröße
gibt der Regeleinrichtung
2 bzw.
dem entsprechenden Regelalgorithmus eine Soll-Übertemperatur vor, auf die
das erste Sensorelement SE1 während
der Heizphasen t
H eingestellt wird. Dabei
wird das erste Sensorelement SE1 während der Heizphasen t
H anstelle eines von der Konstantstromquelle
16 erzeugten
Mess- oder Exitationsstrom l
M1 mit dem von
der steuerbaren Stromquelle
14 erzeugten Heizstrom l
H beaufschlagt, dessen Amplitudenverlauf
im in
2 unteren Diagramm
veranschaulicht ist.
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Entsprechend der Taktzeit T schaltet
die Steuereinrichtung 18 über deren Steuerausgang A nach
Ablauf einer Heizphase tH auf die Konstantstromquelle 16 um,
die während
der Messphase tM den gegenüber dem Heizstrom
lH vergleichsweise kleinen Messstrom lM1 für
das erste Sensorelement S1 liefert. Die
Umschaltung von einer Heizphase tH auf eine
Messphase tM erfolgt somit gemäß dem in 2 im oberen Diagramm dargestellten
Taktzyklus mit der Taktzeit T. Dabei ist jede eine Heizphase tH und eine Messphase tM umfassende
Taktperiode stets gleich, wobei einerseits die Heizphasen tH und andererseits die Messphasen tM zeitlich stets gleich lang sind. Dabei
werden vorzugsweise zweihundert Heizphasen tH und
eine entsprechende Anzahl von Messphasen tM pro
Sekunde erzeugt. Die Taktfrequenz liegt somit bei 200Hz. Die Taktfrequenz
kann jedoch auch größer und
insbesondere auch kleiner sein.
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Während
jeder Messphase t
M wertet die Regeleinrichtung
2 bzw.
der Regelalgorithmus die diesem zugeführten Sensorsignale S
1 und S
2 des ersten
Sensorelementes S1 bzw. des zweiten Sensorelements SE2 aus. Dabei
ergibt sich aus dem über
das erste Sensorelement SE1 geführten
Messstrom l
M1 sowie dem jeweiligen Spannungsabfall
der Widerstandswert R1 des als temperaturabhängiges Widerstandselement oder
als temperaturabhängiger
Widerstand ausgeführten
ersten Sensorelements S1 und über
dessen Widerstand/Temperatur-Kennlinie die jeweilige Sensortemperatur
Der entsprechende Ist-Wert
der Sensortemperatur
wird z. B. mittels eines
Operationsverstärkers
24 linearisiert
und einem Dif ferenzverstärker
26 eingangsseitig
zugeführt.
Dabei wird der Ist-Wert
der Sensortemperatur
aus dem Sensorsignal
S
1 lediglich in Form eines kurzzeitigen
Abtastimpulses aufgenommen, dessen Impulsdauer t
s von
der Steuereinrichtung
18 vorgegeben und mittels des von
der Steuereinrichtung
18 angesteuerten Sample-and-Hold(S&H)-Schaltteils
22 eingestellt
wird. Die Steuereinrichtung
18 stellt synchron zur Taktzeit
T der Heiz- und Messphasen t
H,t
M die
Abtastzeit t
a ein und gibt diese somit vor.
Wie im in
2 mittleren
Diagramm dargestellt, ist dabei die Abtastzeit t
a gleich
der Taktzeit T, mit t
a = T = t
H +
t
M.
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Die Erfassung des Ist-Wertes
erfolgt dabei innerhalb
der Messphasen t
M um eine Ansprech- oder Verzugszeit
t
v zeitverzögert. Aufgrund der beispielsweise
im μs-Bereich
liegenden Impulsdauer t
s wird der während des
Abtastimpulses, d. h. der zum Abtastzeitpunkt k erfasste Ist-Wert
gespeichert und somit
für die weitere
Auswertung gehalten. Dazu ist im Ausführungsbeispiel ein dem Schaltteil
22 zugeordneter
Speicher in Form eines Kondensators
28 vorgesehen.
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Analog wird vorzugsweise kontinuierlich
die Mediumstemperatur
erfasst und der entsprechende Ist-Wert
wird mittels z. B. eines
weiteren Operationsverstärkers
30 linearisiert.
Der Ist-Wert
der Mediumstemperatur
wird dem Differenzverstärker
26 ebenfalls
eingangsseitig zugeführt.
Dazu wird das zweite Sensorelement S
2 mit
einem von der Konstantstromquelle
8 erzeugten Messstrom
l
M2 beaufschlagt. Entsprechend demselben
Zusammenhang zwischen dem Messstrom l
M2 und
dem dadurch in Abhängigkeit
vom jeweiligen Widerstandswert R2 auftretenden Spannungsabfall am
Sensorelement SE2 wird der Regeleinrichtung
2 bzw. dem
Regelalgorithmus mit dem Sensorsignal S
2 der
jeweilige Ist-Wert
zugeführt. Ebenso wie bei dem Sensorsignal
S
1 ist somit auch bei dem Sensorsignal S
2 der jeweilige Spannungswert über die
Widerstands/Temperatur-Kennlinie
repräsentativ
für die
jeweils erfasste Ist-Temperatur
bzw.
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Da die beiden Sensorelemente SE1
und SE2 gleich und insbesondere mit identischen temperaturabhängigen Widerstandselementen
R1 und R2, vorzugsweise auf Platin-Basis, ausgeführt sind, sind deren thermische
Massen und insbesonde re deren thermischen Zeitkonstanten entsprechend
gleich bzw. identisch. Dadurch sind Messungenauigkeiten auf ein
Minimum reduziert, da sich beide Sensorelemente SE1 und SE2, insbesondere
aufgrund der extrem kurzen Impulsdauer t
s,
während
die Ist-Übertemperatur
des Sensorelementes SE1
abgetastet wird, thermodynamisch in höchstem Maße gleichartig verhalten. Der
Differenzverstärker
26 liefert
ausgangsseitig die Ist-Übertemperatur
des ersten Sensorelementes
SE1, die sich aus der Differenz zwischen der ermittelten Ist-Sensortemperatur
und der jeweiligen Mediumstemperatur
ergibt. Der Regelalgorithmus
der Regeleinrichtung
2 bildet durch Vergleich der Ist-Übertemperatur
mit der vorgegebenen
Soll-Übertemperatur
im Vergleichspunkt
31 die
Regeldifferenz
die Eingangsgröße des Pl-Reglers
20 ist.
Dieser bildet daraus als Ausgangsgröße eine Stellgröße y, aus
der mittels der als Umsetzer arbeitenden steuerbaren Stromquelle
14 der
Soll-Heizstrom l
H erzeugt wird. Die Stromquelle
14 liefert
dann den zur Erreichung der Soll-Übertemperatur erforderlichen
Heizstrom l
H für die nächste Heizphase t
H.
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Die Stellgröße iH wird
mittels eines Regelalgorithmus mit Pl-Charakteristik und Trapezintegration
gebildet gemäß der Beziehung
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Dabei ist kp der P-Faktor des digitalen
Reglers
20 mit Pl-Charakteristik,
die aus einem Soll-Ist-Wert-Vergleich
der Übertemperatur
gebildete Regeldifferenz
und k
i· t
a der l-Anteil des Reglers
20 zum
Abtastzeitpunkt k.
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Zur Ermittlung des jeweiligen Massenstroms
M, der gemäß der Beziehung
von
der Massenstromdichte ρ des
Mediums M und von dessen Strömungsgeschwindigkeit
v abhängt,
wird das auf thermischen Grundlagen basierende kalorimetrische Messprinzip
herangezogen. Dabei wird in der beschriebenen Art und Weise mittels
der digitalen Regeleinrichtung
2 bzw. des angegebenen Regelalgorithmus zur
Abtastregelung durch die Einstellung der Sensortemperatur
des Sensorelementes SE1
auf die Soll-Übertemperatur
die Tempera- turdifferenz
gegenüber der erfassten Mediumstemperatur
konstant gehalten. Aus
der dazu erforderlichen Heizleistung P
H wird
der Massenstrom oder Massendurchfluss
bestimmt. Dieses auf
dem Prinzip der konstanten Temperaturdifferenz beruhende Messverfahren
ist dabei hinsichtlich der Messgenauigkeit und der Messdynamik einerseits
durch Einsatz zweier identischer Sensorelemente SE1, SE2 und andererseits
durch die in einem Taktzyklus mit konstanter Taktzeit erzeugten
Heiz- und Messphasen verbessert. Eine weitere Optimierung der Messgenauigkeit
und insbesondere der Messdynamik wird durch die digitale Regelung
mit konstanter Abtastzeit, d. h. durch die Abtastregelung erreicht,
da aufgrund der extrem kurzen Abtastimpulse zu zeitlich äquidistanten
Abtastzeitpunkten k Abkühleffekte
aufgrund der konstanten Abtastzeit t
a kompensiert
werden. Grund hierfür
ist, dass innerhalb der exponentiell fallend verlaufenden Abkühlphasen
das Einlesen des Ist-Wertes
der jeweiligen Sensortemperatur
stets im gleichen Bereich
des Exponentialverlaufs, d. h. stets im gleichen Steigungsabschnitt
dieses Verlaufs erfolgt.
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Zur Bestimmung des jeweiligen Ist-Wertes
des Massenstroms
ist eine Auswerteeinrichtung
4 vorgesehen,
die als Eingangsgrößen die
den Soll-Heizstrom repräsentierende
Stellgröße i
H und den Ist-Wert
der Sensortemperatur
erhält. Mittels einer Auswerteeinheit
4a wird
einerseits aus der Stellgröße i
H, die als auswertbare physikalische Größe genutzt
wird, der Heizstrom l
H in der Einheit Ampere
und andererseits anhand der Ist-Sensortemperatur
aus der Widerstands/Temperatur-Kennlinie
des temperaturabhängigen
Widerstandselements R1 der Widerstandswert R in der Einheit Ohm
bestimmt. Ein Multiplizierer der Auswerteeinrichtung
4a liefert
ausgangsseitig den Ist-Wert der elektrischen Heizleistung P
H in der Einheit Watt gemäß der Beziehung
Über eine
in einem Referenzwertspeicher
4b der Auswerteeinrichtung
5 hinterlegten
Referenzkurve, die den funktionalen Zusammenhang zwischen der Heizleistung
P
H und dem Massenstrom
wiedergibt, wird der
jeweilige Ist-Wert
des Massenstroms
ermittelt. Gleichzeitg
liefert die Auswerteeinrichtung
4 den mittels eines Impedanzwandlers
32 entkoppelten,
aktuellen Ist-Wert
der Mediumstempera tur
Somit wird vorteilhafterweise
zusätzlich
zum aktuellen Massenstrom
auch die aktuelle Mediumstemperatur
als Messwert zur Verfügung gestellt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
eines beide Sensorelemente S1 und S2 umfassenden Sensors SE ist
in 3 dargestellt. Der
Sensor SE weist einen Schraub- oder Stecksockel 40 auf.
Dieser trägt an
dessen der Sockelunterseite 42 gegenüberliegenden Sockeloberseite 43 das
zweite Sensorelement SE2. Dieses erstreckt sich parallel zur Längsachse 44 des
Sensors SE und trägt
in nicht näher
dargestellter Art und Weise innerhalb einer röhrenförmigen Metallhülse 46 das
temperaturabhängige
Widerstandselement R2, dessen Anschlussleitungen in nicht näher dargestellter
Art und Weise durch den Sockel 40 geführt sind.
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Das erste Sensorelement SE1 erstreckt
sich in Längsrichtung 48 des
zweiten Sensorelements SE2 und ist zu diesem beabstandet angeordnet.
Die beiden Sensorelemente SE1 und SE2 liegen somit auf der durch
den Pfeil 48 angedeuteten gemeinsamen Längsachse, die ihrerseits parallel
zur Längsachse 44 des Sensors 40 verläuft. Ebenfalls
parallel zur Sensorachse 44 verläuft ein Führungsröhrchen 50 für (nicht
dargestellte) Zuführleitungen
zum ebenfalls in einem Metallröhrchen 51 angeordneten
temperaturabhängigen
Widerstandselement R1 des Sensorelementes SE1. Bei gemeinsamem Massenanschluss
kann der Sensor SE somit mit lediglich drei Anschlüsse für die beiden
Sensorelemente SE1, SE2 ausgeführt
sein.
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Am Übergang vom zweiten Sensorelement
SE2 und dem Führungsröhrchen 50 zum
Sockel 40 ist eine erste Keramikisolierung 52 vorgesehen.
Zur Erzielung gleicher thermischer Massen des ersten Sensorelementes
SE1 und des zweiten Sensorelementes SE2 ist eine weitere Keramikisolierung 54 am
gemeinsamen Ende des ersten Sensorelementes SE1 und des Führungsröhrchens 50 vorgesehen.
Die thermischen Massen der auf Platin-Basis aufgebauten temperaturabhängigen Widerstandselemente
R1, R2 der beiden identischen Sensorelemente SE1 und SE2 sind dabei
besonders gering gehalten.
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- 2
- Regeleinrichtung
- 4
- Auswerteeinrichtung
- 4a
- Auswerteeinheit
- 4b
- Referenzwertspeicher
- 6
- Signal-/Stromleitung
- 8
- Konstantstromquelle
- 10
- Signal-/Stromleitung
- 12
- Schaltelement
- 14
- steuerbare
Stromquelle
- 16
- Konstantstromquelle
- 18
- Steuereinrichtung
- 20
- Regler
- 22
- Schaltteil/S&H
- 24
- Operationsverstärker
- 26
- Differenzverstärker
- 28
- Speicher/Kondensator
- 30
- Operationsverstärker
- 31
- Vergleichspunkt
- 32
- Impedanzwandler
- 40
- Sensor
- 42
- Sockelunterseite
- 43
- Sockeloberseite
- 44
- Längsachse
- 46
- Metallröhrchen
- 48
- Längsrichtung
- 50
- Führungsröhrchen
- 51
- Metallröhrchen
- 52,54
- Keramikisolierung
- A–C
- Steuerausgang
- lH
- Heizstrom
- lM
- Messstrom
- R1,2
- Widerstandselement
- S1,2
- Sensorsignal
- SE
- Sensor
- SE1,2
- Sensorelement