DE29905809U1 - Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens - Google Patents
Vorrichtung zum Verhindern des SchnarchensInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens.
Gemäß dem Stand der Technik (EP 0 679 378 Al) ist eine
Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens bekannt, welche ein Prothesenteil aufweist, das an den Zähnen des Benutzers
befestigt wird, und zwar mittels mehrerer Drahtbügel, die direkt an den Zähnen des Oberkiefers befestigt werden.
Die zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung weist darüber hinaus eine Gaumenplatte auf. Ein Bügel ist mittels
abgewinkelter Gelenkansätze innerhalb der Gaumenplatte schwenkbeweglich an dieser befestigt.
Der Bügel trägt an seinem in die Mundhöhle ragenden Ende ein beweglich angebrachtes Zungenteil, welches derart
mit einer Feder belastet ist, daß einerseits das Zungenteil die Zunge vom hinteren Gaumensegel wegdrücken kann, und andererseits
die Zunge beim Schluckvorgang den Bügel mit dem Zungenteil an den Gaumen drücken kann.
Diese zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung hat den Nachteil, daß diese Vorrichtung mittels Haken an den
Zähnen des Oberkiefers befestigt wird. Hierdurch werden die Zähne geschädigt.
Darüber hinaus hat die zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung den Nachteil, daß ein relativ unangenehmes Tragegefühl
entsteht, da die Vorrichtung am Oberkiefer befestigt ist und durch starken Druck der Pelotte eine Öffnung
des Rachenraumes gewährleistet werden muß.
Weiterhin weist diese zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung keine richtige oder gezielte Bißführung auf.
Sie gibt dem Unterkiefer keine richtige oder exakte Position, wodurch häufig Kiefergelenkschäden, insbesondere auch
als Spätschäden auftreten.
Darüber hinaus weist die Pelotte der zum Stand der Technik gehörenden Vorrichtung sehr weit in den Rachenraum
hinein, was wiederum den Tragekomfort äußerst unangenehm beeinflußt.
Der Tragekomfort wird auch dadurch negativ beeinflußt, daß die zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung sämtliche
Zähne (Schneidezähne und Backenzähne) abdeckt.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens
anzugeben, mit der eine exakte Position des Unterkiefers zum Oberkiefer im Erschlaffungszustand (Schlaf) erzielt
wird, so daß die Kiefergelenke geschont werden, welche darüber hinaus zahnschonend ausgebildet ist, und welche
zusätzlich einen angenehmen Tragekomfort gewährleistet.
Dieses technische Problem wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Dadurch, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem
Prothesenteil besteht, welches wenigstens zwei Aufbiß schienen aufweist, welche wiederum jeweils an die oberen
und unteren Zähne angepaßte Aufbißflächen aufweisen, wird dem Unterkiefer und dem Oberkiefer im Erschlaffungszustand
(Schlaf) jeweils eine exakte Position zugewiesen, derart, daß Ober- und Unterkiefer eine progene Haltung aufweisen.
Das bedeutet, daß der Unterkiefer gegenüber der normalen Ruhestellung nach vorne geschoben ist, derart, daß die
Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers entweder auf gleicher Höhe angeordnet sind, oder daß die Schneidezähne des
Unterkiefers sogar vor den Schneidezähnen des Oberkiefers angeordnet sind, je nach Vermessung der Kiefergelenke des
Trägers der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Durch diese spezielle und angepaßte Ausführung der Aufbißflächen gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
eine kieferschonende Haltung des Unterkiefers in Relation
zum Oberkiefer eingenommen.
Weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß die Vorrichtung am Unterkiefer mit erhöhter Kraft (oberhalb des Muskeltonus
der Zunge) lösbar anordbar ist. Hierdurch wird der Tragekomfort deutlich erhöht.
Wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, daß die unteren Aufbißflächen derart ausgebildet sind, daß sie einen Teil der Zähne überdecken. Vorteilhaft sind
die Aufbißflächen derart ausgebildet, daß sie den Äquator der Zähne des Unterkiefers übergreifen. Hierdurch wird eine
Klemmwirkung erzielt, derart, daß die Vorrichtung an den Zähnen des Unterkiefers klemmt, ohne diese zu schädigen.
Durch äquatoriale Vermessung der Zähne des Unterkiefers werden die Aufbißschienen ohne Klammer zahnschmelzschonend
an den Zähnen verklemmt und sind jederzeit wieder lösbar.
Gemäß der Erfindung sind die Aufbißschienen über eine Gaumenplatte miteinander verbunden. Es ist auch möglich,
die Aufbißschienen über einen Gaumenbügel zu verbinden, wobei die Gaumenplatte sich als vorteilhafter erwiesen hat.
An dem Gaumenbügel oder der Gaumenplatte ist eine Pelotte
angeordnet, welche die Zunge herunterdrückt. Die Pelotte ist erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß sie die Zunge
im Mundboden festhält. Der Druck der Pelotte auf die Zunge im Mundboden wird über eine Kette gewährleistet, derart,
daß ein Schluckvorgang nicht behindert wird, und daß sich der Oberkiefer frei öffnen läßt, wodurch ein angenehmes
Tragegefühl entsteht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung verhindert durch zwei
Mechanismen ein Schnarchen:
1. Der Unterkiefer wird in einen Kopfbiß oder eine progene Haltung gebracht.
2. Die Pelotte drückt die Zunge herunter.
Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart
ausgebildet, daß die Aufbißschienen nur im Bereich der Molaren oder im Bereich der Prämolaren und Molaren angeordnet
sind. Der Schneidezahnbereich wird vorteilhaft ausgespart, wodurch sich der Tragekomfort erhöht.
Die Pelotte ist über wenigstens einen beweglich an der Gaumenplatte oder dem Gaumenbügel angeordneten Steg an der
Gaumenplatte oder dem Gaumenbügel befestigt, derart, daß die Pelotte eine Schwenkbewegung um den Befestigungspunkt
des oder der Stege in der Gaumenplatte oder dem Gaumenbügel ausführen kann.
Um eine federnde Wirkung der Pelotte zu erreichen, ist an der Pelotte eine längenverstellbare und elastisch ausgebildete
Kette entlanggeführt, und zwar oberhalb der Pelot-
te, so daß die Pelotte beim Schluckvorgang leicht nach unten gegen die Zunge gedruckt wird.
Der wenigstens eine Steg, der die Pelotte trägt, ist relativ kurz ausgebildet, damit die Pelotte die Zunge nur
im Bereich vor dem Gaumenzäpfchen im Bereich der Mundhöhle herunterdrückt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß
sie an die Gegebenheiten der jeweiligen Person genau angepaßt ausgebildet wird, so daß eine progene Haltung oder ein
Kopfbiß des Unterkiefers in genau dem Maße vorhanden ist, wie es erforderlich und sinnvoll ist, genau nach Vermessung
der Kiefergelenke der Person.
Darüber hinaus drückt die Pelotte die Zunge nur auf den Mundboden, während gemäß dem Stand der Technik die
Zunge zusätzlich nach vorne gedrückt wird, was sehr unangenehm ist.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgebildet, daß zum einen die Kiefergelenke geschont
werden, und zum anderen auch die Zähne durch die Vorrichtung nicht geschädigt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von unten;
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgeraäßen Vorrichtung;
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, eingesetzt im Gebiß;
Fig. 4 eine Darstellung der Kieferstellungen zueinander;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Aufbißschiene der Vorrichtung;
Fig. 6 eine Ansicht der Vorrichtung von hinten; Fig. 7 eine Einzelheit der Fig. 6;
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 6.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung (1) mit
einem Prothesenteil (2), welches zwei Aufbißschienen (3, 4) aufweist. Die Aufbißschienen (3, 4) tragen Aufbißflächen
(5, 6) , welche Backenzähnen (Molaren und Prämolaren) der Trägerperson exakt angepaßt sind.
In den Aufbißflächen (5, 6) sind Ausnehmungen (7, 8,
9; 10, 11, 12) für die Molaren vorgesehen sowie Ausnehmungen (13, 14; 15, 16) für die Prämolaren.
Die Aufbißschienen (3, 4) sind über eine Gaumenplatte (17) miteinander verbunden. An der Gaumenplatte (17) ist
über Stege (18, 19) eine Pelotte (20) schwenkbar befestigt.
Die von der Pelotte ausgeübte Kraft ist über eine Kette (21) variabel einstellbar. Die Kette (21) ist an Befestigungsvorrichtungen
(22, 23) an der Gaumenplatte in der Nähe der Aufbißflächen (5, 6) angeordnet.
Gemäß Fig. 2 sind die Ausnehmungen (10, 11, 12, 15, 16) der unteren Aufbißfläche (4) derart angeordnet, daß
diese vor Ausnehmungen (24 bis 28) einer oberen Aufbißfläche (29) liegen.
Dadurch wird, wie in Fig. 3 dargestellt, eine progene Haltung erreicht, indem die Molaren (30, 31, 32) und Prämolaren
(33, 34) des Unterkiefers vor den Molaren (35, 36, 37) und Prämolaren (3 8, 39) des Oberkiefers liegen.
Dies ist gemäß Fig. 4 anhand der Kieferstellung eines
Unterkiefers (40) und Oberkiefers (41) dargestellt. Der Unterkiefer (40) steht deutlich vor dem Oberkiefer (41) hervor,
wie an einem Schneidezahn (42) des Unterkiefers und an einem Schneidezahn (43) des Oberkiefers erkennbar ist.
Zusätzlich drückt die Pelotte (20) eine Zunge (49) herunter.
Das Schnarchen wird dadurch verhindert, daß zum einen die Zähne (30 bis 34) des Unterkiefers (40) eine progene
Haltung gegenüber den Zähnen (35 bis 39) des Oberkiefers (41) einnehmen. Zum anderen wird die Zunge (49) nach unten
gedrückt. Beide Wirkungsweisen zusammen verhindern das Schnarchen.
Gemäß Fig. 5 ist zu erkennen, daß die Vorrichtung (1) mit der Aufbißschiene (4) einen Äquator (44) des Zahnes
(30) des Unterkiefers (40) überdeckt. Hierdurch wird eine
Klemmwirkung der Aufbißschiene (4) und damit der Vorrichtung (1) an dem Unterkiefer bewirkt. Der Zahn (35) des
Oberkiefers (41) ist in der Aufbißschiene (4) nicht festgeklemmt, sondern nur exakt positioniert. Beim Öffnen des
Mundes bleibt die Vorrichtung (1) an den Zähnen des Unterkiefers fixiert.
Gemäß Fig. 6 sind an der Gaumenplatte Befestigungsvorrichtungen
(22, 23) vorgesehen, an denen die Kette (21) in variabler Länge eingehängt werden kann. Hierzu weisen die
Befestigungsvorrichtungen (22, 23) Vorsprünge (45, 46) mit jeweils einem kugelförmigen Ende auf. Die Kette (21) wird
in diese Vorsprünge (45, 46) eingehängt.
Gemäß Fig. 7 weist die Vorrichtung (22) einen Bügel (47) auf. Die Kette (21) wird an dem Vorsprung (45) eingehängt
und durch den Bügel (47) geführt.
Die Pelotte (20) trägt gemäß Fig. 6 einen weiteren Bügel (48), durch den die Kette (21) ebenfalls hindurchgeführt
ist, damit die Kette auf der Pelotte (20) nicht verrutscht .
Gemäß Fig. 8 ist die Pelotte (20) an den Stegen (18, 19) befestigt, welche wiederum in der Gaumenplatte (17)
angeordnet sind. Die Stege (18, 19) sind flexibel ausgestaltet, derart, daß sich die Pelotte (20) in Richtung des
Pfeiles (A) schwenken läßt.
Bezugszahlen
1 | bis | 9 | Vorrichtung |
2 | bis | 12 | Prothesenteil |
3 | , 14 | Aufbißschiene | |
4 | , 16 | Aufbißschiene | |
5 | Aufbißfläche | ||
6 | , 19 | Aufbißfläche | |
7 | Ausnehmungen | ||
10 | Ausnehmungen | ||
13, | , 23 | Ausnehmungen | |
15, | bis | 28 | Ausnehmungen |
17 | Gaumenplatte | ||
18, | bis | 34 | Stege |
20 | bis | 39 | Pelotte |
21 | Kette | ||
22, | Befestigungsvorrichtungen | ||
24 | Ausnehmungen | ||
29 | Aufbißfläche | ||
30 | Zähne | ||
35 | 46 | Zähne | |
40 | Unterkiefer | ||
41 | Oberkiefer | ||
42 | S chne i de &zgr; ahn | ||
43 | Schneidezahn | ||
44 | 290399 | Äquator | |
45, | CK/nd | Vorsprünge | |
47 | Bügel | ||
48 | Bügel | ||
49 | Zunge | ||
A | Pfeil | ||
Claims (7)
- PatentanwälteDipl.-Math. Siegfried KnefelDipl.-Phys. Cordula KnefelWertherstr. 16, 35578 WetzlarPostfach 1924, 35529 WetzlarTelefon 06441/46330 - Telefax 06441/48256H G 1033Waltraud HeinzerHeinrich-Heine-Straße 9b35039 MarburgVorrichtung zum Verhindern des SchnarchensSchutzansprüche1. Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens mit einem
Prothesenteil und einem an dem Prothesenteil angeordneten Zungenteil,
dadurch gekennzeichnet,daß das Prothesenteil (2) wenigstens zwei Aufbißschienen (3, 4) aufweist, welche jeweils an Zähne (30 bis 34, 35
bis 39) des Ober- und Unterkiefers (41, 40) angepaßte
Aufbißflächen (5, 6, 29) aufweisen, wobei die oberen und unteren Aufbißflächen (5, 6, 29) derart zueinander angeordnet sind, daß der Unterkiefer (40) im geschlossenen
Zustand in vorgeschobener Stellung angeordnet ist,
daß wenigstens eine Aufbißfläche (6) als eine einen Teil jeweils eines Zahnes (30 bis 34) überdeckende Aufbißfläche (6) ausgebildet ist,daß die Vorrichtung (1) durch eine Klemmwirkung der wenigstens einen unteren Aufbißfläche (5, 6) der Vorrichtung (1) an den Zähnen (30 bis 34) des Unterkiefers (40) lösbar anordbar ist,daß die wenigstens zwei Aufbißschienen (3, 4) über einen Gaumenbügel oder eine Gaumenplatte (17) miteinander verbunden sind,daß an dem Gaumenbügel oder an der Gaumenplatte (17) eine die Zunge herunterdrückende Pelotte (20) angeordnet ist, wobei die Pelotte (20) als eine die Zunge (49) vor einem Gaumenzäpfchen herunterdrückende Pelotte (20) ausgebildet ist. - 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Aufbißschienen (3, 4) einen Schneidezahnbereich aussparen und im Bereich der Molaren (7, 8, 9, 10, 11, 12) angeordnet sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Aufbißschienen (3, 4) im Bereich der Molaren (7, 8, 9, 10, 11, 12) und Prämolaren (13, 14, 15, 16) angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Aufbißflächen (5, 6) der Aufbißschienen (3, 4) als einen Äquator (44) der Zähne (30 bis 34) übergreifende und an den Zähnen (30 bis 34) lösbar angeordnete Aufbißflächen (5, 6) ausgebildet sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (20) über wenigstens einen an dem Gaumenbügel oder an der Gaumenplatte (17) beweglich angeordneten Steg (18, 19) an dem Gaumenbügel oder an der Gaumenplatte (17) befestigt ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Pelotte (20) eine längenverstellbare und elastische Kette (21) entlanggeführt ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kette (21) aus Kunststoff gebildet ist.
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R071 | Expiry of right |