DE29824188U1 - Laborprimärprobenverteiler mit Archivierungsmodus - Google Patents
Laborprimärprobenverteiler mit ArchivierungsmodusInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Laborprimärprobenverteiler (im folgenden: Primärverteiier), der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
In klinischen Labors werden Behälter, üblicherweise in Röhrchenform, von Ärzten angeliefert. Sie enthalten z.B. Blut, Serum, Urin oder sonstige Körperflüssigkeiten, an denen Tests vorgenommen werden sollen, die der Arzt auf einem Begleitzettel angekreuzt hat. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Zuckertest, einen Aidstest, um die Untersuchung bestimmter Leberwerte oder dergleichen handeln. Die Behälter werden beim Eingang im Labor zunächst, z.B. mittels aufgeklebter Etiketts codiert, und es werden die Behältercodes zusammen mit den Testanforderungen in ein Computersystem eingegeben.
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Die Behälter werden in Anliefermagazine gestellt. Dabei kann es sich um eine Behälterreihe aufnehmende Racks, um Behälter in flächiger Anordnung aufnehmende Tabletts oder auch um Tabletts mit darauf gestellten Racks handeln.
Je nach Testanforderung müssen die Behälter bestimmten Analysegeräten zugeführt werden, die beispielsweise einen Zuckertest oder einen Aidstest ausführen. Den Analysegeräten werden jeweils nur für dieses Analysegerät bestimmte Behälter auf einem Zieltransporteur zugeführt. Dieser kann ein von Hand zum Analysegerät transportiertes Tablett sein, ein spezielles, z.B. rundes Magazin oder auch ein Transportband, das die Behälter nacheinander oder auch auf Magazinen dem Analysegerät zuführt.
Zum Verteilen der Behälter, die gemischt in Anliefermagazinen ankommen, auf Zieltransporteure dient der gattungsgemäße Primärverteiler, wie er aus der DE 296 08 120 Ul bekannt ist.
Nachdem der Primärverteiler die Behälter je nach gewünschtem Test zu entsprechenden Analysegeräten verteilt hat, durchlaufen die Behälter das jeweilige Analysegerät und werden dort dem Test unterzogen. Die Testergebnisse werden der zentralen Computeranlage in Zuordnung zum Behältercode eingegeben, und die Behälter verlassen das jeweilige Analysegerät. Unter Umständen werden pro Behälter mehrere Tests gemacht. Die Behälter werden dann ggf. einem weiteren Analysegerät zugeführt.
Nachdem an einem Behälter alle Tests ausgeführt sind, werden die Behälter üblicherweise archiviert.
Bei üblichen Analysegeräten verlassen die Behälter das Analysegerät auf dem Ziel transporteur, mit dem sie dem Gerät zugeführt wurden. Zum Archivieren müssen die Behälter aus den Zieltransporteuren genommen und in Archivmagazine umgesetzt werden. Dazu werden standardisierte, kostengünstige Archivmagazine verwendet, die sich in Archiven, üblicherweise Kühlschränken, gut stapeln lassen, die Markierungen tragen, die das Wiederauffinden erleichtern und die auch aus sonstigen Gründen, hauptsächlich aber aus Kostengründen, beim Archivieren den Zieltransporteuren vorgezogen werden.
Das Umsetzen der Behälter von Zieltransporteuren in Archivmagazme geschieht üblicherweise von Hand und stellt einen bedeutenden Kostenfaktor dar.
Der bekannte, gattungsgemäße Primärverteiler kann bekannterweise in einem Archivierungsmodus zum Archivieren verwendet werden. Er läuft dabei in der normalen Vorwärtslaufrichtung seines Transportbandes. Im Quellbereich werden die von den Analysegeräten zurückkommenden Zielmagazine aufgegeben. Die Umsetzeinrichtung setzt die Behälter auf das Transportband, und es werden von diesem im Zielbereich mit der Verteileinrichtung Behälter vom Transportband entnommen und in im Zielbereich aufgestellte Archivmagazme gesetzt.
Auf diese Weise kann das Umsetzen der Behälter in Archivmagazine kostengünstig mechanisiert werden.
Der bekannte Archivmodus hat jedoch erhebliche Nachteile. Im Quellbereich können nur standardisierte Magazine, z.B. identische Tabletts, verarbeitet werden. Es müssen also alle Analysegeräte dieselben Zieltabletts verwenden. Wird als Zieltransporteur ein Transportband verwendet, so muß von diesem zum Archivieren noch immer von Hand umgesetzt werden. Sondermagazine für einzelne
Analysegeräte, wie z.B. runde Magazine, können ebenfalls nicht automatisch archiviert werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Laborprimärprobenverteiler mit einem Archivierungsmodus zu schaffen, der das Archivieren aus allen vorkommenden Zieltransporteuren erlaubt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß läuft der Primärverteiler im Archivierungsmodus rückwärts. Von den verschiedenen Analysegeräten zurückkommende Zieltransporteure unterschiedlicher Art können mit der sehr flexiblen Verteileinrichtung entpackt werden. Im Quellbereich kann die sehr viel einfacher konstruierte Umsetzeinrichtung aus dem Transportband ohne weiteres in die identischen Archivmagazine umsetzen, wobei lediglich eine geringfügige Umstellung von den beim Verteilerbetrieb angelieferten Anliefermagazinen zu den möglicherweise eine etwas andere Geometrie aufweisenden Archivmagazinen erforderlich ist. Auf diese Weise läßt sich auch in einem Labor mit sehr individuellem Maschinenpark der gesamte Behälterstrom vollautomatisch archivieren.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Bei dieser Ausbildung lassen sich die Archivmagazine an Hand aufgebrachter Kodierungen erfassen. Der Primärverteiler kann außerdem die Kodierungen auf den Behältern lesen und beim Übersetzen der Behälter in das jeweilige Archivmagazin den Platz im Magazin bestimmen. Diese Informationen können über die den Primärverteiler steuernde Steuereinrichtung an ein Computersystem weitergegeben werden in Form einer Archivtabelle, der sich entnehmen läßt, welcher Behälter auf welchem Platz in welchem Archivmagazin steht. Dadurch wird das Wiederfinden einzelner Proben im Archiv, z.B. einem großen Kühlschrank, erleichtert.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und stark schematisiert in einer Draufsicht auf einen Primärverteiler dargestellt.
Der dargestellte Primärverteiler wird zunächst im Verteilmodus beschrieben:
Auf einem Anliefermagazin in Form eines Tabletts 1 werden Behälter 2, in der üblichen Röhrchenform, angeliefert. Bereits entleerte Behälteraufnahmeplätze des Tabletts 1 sind mit einem Kreuz gekennzeichnet. Eine Umsetzeinrichtung 3 ist in einem gestrichelt dargestellten Quellbereich 4 verfahrbar, in dem das Tablett 1 z.B. auf einem nicht dargestellten Tisch steht. Die Umsetzeinrichtung 3 ist zum gleichzeitigen Transport zweier Behälter ausgebildet. Ihre entsprechenden Behälteraufnahmen sind gestrichelt angedeutet. Dazu ist die Umsetzeinrichtung 3 beispielsweise mit einem nicht dargestellten, in den angegebenen Pfeilrichtungen antreibenden X/Y-Antrieb versehen. Im Ausführungsbeispiel ist die Umsetzeinrichtung mit zwei gestrichelt dargestellten Behältergreifern versehen, die jeweils gleichzeitig zwei benachbarte Behälter aus dem Tablett 1 ergreifen, aufnehmen und abtransportieren können.
Der Quellbereich 4, also der Verfahrbereich der Umsetzeinrichtung 3 wird von einem Transportband 5 durchlaufen, das im Verteilmodus in Richtung des Pfeiles V angetrieben ist. Auf dem Transportband 5 sind Behälteraufnahmen 6 vorgesehen, in die die Umsetzeinrichtung 3 Behälter absetzen kann. Leere Behälteraufnahmen des Transportbandes sind mit einem Kreuz gekennzeichnet.
In Richtung des Pfeiles V transportiert das Transportband 5 die Behälter 2 zunächst durch eine Einrichtung 7 zum Öffnen der Behälter und ggf. zum Drehen der Behälter, um die Codes auszurichten. Sodann laufen die Behälter durch eine Leseeinrichtung 8, die die auf den Behältern 2 angebrachten Codes liest und über
eine Signal leitung einer Steuereinrichtung 9 mitteilt, die über die dargestellten Signalleitungen mit verschiedenen Komponenten des dargestellten Primärverteilers verbunden ist, u.a. auch über eine Steuerleitung mit einem Antriebsmotor 10, der über ein Umlenkrad 11 das Transportband 5 treibt und der von der Steuereinrichtung 9 in seiner Antriebsrichtung steuerbar ist.
Die nun identifizierten Behälter gelangen in Richtung des Pfeiles V nach der Leseeinrichtung 8 in einen gestrichelt dargestellten Zielbereich 12 und werden dort vom Band entnommen mittels einer Verteileinrichtung 13, die ähnlich wie die Umsetzeinrichtung 3 ausgebildet ist und im Ausführungsbeispiel drei Aufnahmen (gestrichelt angedeutet) zum Erfassen und Halten von Behältern aufweist.
Die Verteileinrichtung 13 wird in Richtung der gekreuzten Pfeile z.B. von einem nicht dargestellten X/Y-Antrieb innerhalb des Zielbereiches 12 bewegt, in dem mehrere ZieJtransporteure angeordnet sind.
Die Zeichnung zeigt als Zieltransporteure ein größeres Zieltablett 14, ein kleineres Zieltablett 15, ein rundes Zielmagazin 16 und ein weiterführendes Transportband 17, das im dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechend dem Transportband 5, also ebenfalls mit Behälteraufnahmen 6, ausgebildet ist. Die Zieltabletts sind beispielsweise auf einem nicht dargestellten Tisch aufgestellt.
Die unterschiedlichen Zieltransporteure 14, 15, 16 und 17 sind zum Transport von Behältern zu bestimmten, nicht dargestellten Analysegeräten vorgesehen. Dabei werden die Tabletts 14 und 15 sowie das Magazin 16 von Hand ihrem jeweiligen Analysegerät zugeführt. Das weiterführende Transportband 17 durchläuft unmittelbar ein angeschlossenes Analysegerät. Leere Aufnahmeplätze der Zieltransporteure und des weiterführenden Transportbandes 17 sind mit einem Kreuz gekennzeichnet.
Es sind nicht dargestellte,, an die Steuereinrichtung 9 angeschlossene Sensoren vorgesehen, die die Lage und Art der im Zielbereich 12 aufgestellten Zieltransporteure erkennen, so daß die Steuereinrichtung 9 an die die Verteileinrichtung 13 angeschlossen ist, diese zum korrekten Einsetzen von Behältern in die Behälteraufnahmen der Zieltransporteure steuern kann.
Nachdem die Behälter die jeweiligen Analysegeräte durchlaufen haben, kommen sie auf ihren jeweiligen Zieltransporteuren, also den Tabletts 14, 15, dem Magazin 16 bzw. dem weiterführenden Transportband 17 von den Analysegeräten wieder zurück und sollen in standardisierte Archivmagazine umgesetzt werden, die zur Archivierung beispielsweise in einem Kühlschrank geeignet sind. Dazu kann der dargestellte Primärverteiler nach Umschalten der Steuereinrichtung 9 auf einen Archivmodus verwendet werden.
Dabei wird zunächst die Laufrichtung des Transportbandes 5 umgeschaltet auf die Laufrichtung A. Die zurückkommenden, verarbeiteten Behälter werden, so wie in der Fig. dargestellt, mit ihren jeweiligen Zieltransporteuren im Zielbereich 12 bereitgehalten. Dazu werden die Zieltabletts 14, 15 an ihren vorgesehenen Stellen aufgestellt, ebenso das runde Zielmagazin 16. Das weiterführende Transportband 17 bringt auf seinem rücklaufenden Trumm verarbeitete Behälter in den Zielbereich 12.
Die Steuereinrichtung 9 steuert auch die Verteileinrichtung 13 zu umgekehrter Arbeitsweise, also dazu, Behälter aus den Zieltransporteuren 14, 15, 16, und 17 zu entnehmen und auf dem Transportband 5 in den Behälteraufnahmen 6 abzusetzen. Das Transportband 5 transportiert nun die Behälter in Laufrichtung A in den Quellbereich 4, in dem anstelle der im Verteilbetrieb dort aufgestellten Ziel-
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tabletts 1 nun Archivmagazine, die dem dargestellten Anliefertablett 1 in ihrer Geometrie im wesentlichen entsprechen können, aufgestellt sind.
Die Steuereinrichtung 9 steuert auch die Umsetzeinrichtung 3 in umgekehrter Arbeitsweise, nämlich zum Umsetzen der auf dem Transportband 5 ankommenden Behälter in die im Quellbereich 4 stehenden Archivmagazine.
Vorzugsweise werden dabei zur Erstellung einer Archivliste durch die Steuereinrichtung 9 auch im Archivierungsmodus von der Leseeinrichtung 8 die Behältercodes gelesen, und es werden mit einer Magazinleseeinrichtung 18, die mit einer Datenleitung an die Steuereinrichtung 9 angeschlossen ist, auf den Archivierungsmagazinen angebrachte Codes gelesen. Zusammen mit den Steuerkoordinaten der Umsetzeinrichtung 3 kann dann die Steuereinrichtung an das zentrale Computersystem eine Archivierungstabelle angeben, aus der hervorgeht, welcher Behälter in welchem Archivmagazin an welchem Platz steht.
Claims (2)
1. Laborprimärprobenverteiler mit einem Quellbereich (4) zur Eingabe von Proben enthaltenden, codierten Behältern (2), die in Eingabemagazinen (1) angeliefert werden, mit einem Transportband (5) zum Fördern der Behälter (2) vom Quellbereich (4) durch eine die Behältercodes lesende Leseeinrichtung (8) zu einem Zielbereich (12), in dem Zieltransporteure (14, 15, 16, 17) bereitstehen und mit einer Umsetzeinrichtung (3) zur Umsetzung der Behälter (2) auf das Transportband (5) sowie einer Verteileinrichtung (13) zum Entnehmen der Behälter (2) vom Transportband (5) und zum Absetzen in die Zieltransporteure (14, 15, 16, 17), wobei der Primärverteiler von einer Steuereinrichtung (9) gesteuert ist, die einen Archivierungsmodus aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Archivierungsmodus der Primärverteiler derart gesteuert ist, daß das Transportband (5) rückwärts läuft, die Verteileinrichtung (13) Behälter (2) aus Zieltransporteuren (14, 15, 16, 17) auf das Transportband (5) umsetzt und die Umsetzeinrichtung (3) Behälter (2) aus dem Transportband (5) in Archivmagazine (1) umsetzt.
2. Laborprimärprobenverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Quellbereich (4) eine Magazinleseeinrichtung (18) zum Lesen von Kodierungen an Archivmagazinen (1) vorgesehen ist.
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Legal Events
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20060425 |
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R071 | Expiry of right |