DE29817579U1 - Doppelfassade für Gebäude - Google Patents
Doppelfassade für GebäudeInfo
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Description
KIL 3663 G
Prof. Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Kilian
Dipl.-Ing. (FH) Hans K. Hagmann
Dipl.-Ing. (FH) Hans K. Hagmann
Doppelfassade für Gebäude
Die Erfindung betrifft eine Doppelfassade für Gebäude mit
einer inneren Fassade und einer im Abstand davor angeordneten vorgehängten Glasfassade, die zwischen sich einen belüfteten
Fassadenzwischenraum bilden.
Vorgehängte Glasfassaden sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Sie haben die Aufgabe, die im Abstand dahinter liegende innere Fassade des Gebäudes gegen
Witterungseinflüsse und Lärm zu schützen und das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes vorteilhaft zu verändern.
Schwierigkeiten bestehen darin, daß diese Glasfassaden selbst kaum eine Wärmedämmwirkung haben und daß die Wärmedämmwirkung
des Fassadenzwischenraums dadurch wesentlich beeinträchtigt wird, daß dieser Fassadenzwischenraum belüftet werden muß, um
einen Wärmestau zu verhindern. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß die Glasfassade die Abluftabfuhr aus dem
Gebäude beeinträchtigen kann, wenn die Entlüftung des Fassadenzwischenraums zu gering ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Doppelfassade der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine wirksame
• ··
Wärmedämmung des Gebäudes ermöglicht und gleichzeitig eine ausreichende Lüftung des Gebäudes ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Außenflächen der inneren Fassade einschließlich der
Fensterlaibungen eine Wärmedämmverkleidung tragen, daß im unteren Fassadenbereich Lufteintrittsöffnungen in den
Fassadenzwischenraum münden, daß im oberen Fassadenbereich in der Glasfassade motorisch verstellbare Lüftungsklappen
angeordnet sind und daß mindestens einige Fenster der inneren Fassade motorisch verstellbare Kippflügel aufweisen.
Die gezielte Öffnung der Lüftungsklappen im oberen Fassadenbereich
und der Kippflügel der inneren Fassade ermöglicht bei natürlicher Ventilation eine ausreichende Abfuhr der Abluft
aus dem Gebäude bei gleichzeitig geringem Wärmeverlust im Fassadenzwischenraum. Die Wärmedämmverkleidung der inneren
Fassade ermöglicht es, den Fassadenzwischenraum durch Öffnung der verstellbaren Lüftungsklappen so zu entlüften, daß eine
ausreichende Abfuhr der Abluft aus dem Gebäude sichergestellt ist. Bei niederen Außentemperaturen wird eine unerwünschte
Abkühlung des Gebäudes durch die Wärmedämmverkleidung verhindert.
Durch die erfindungsgemäße Luftführung kann für die Glasfassade auf die Verwendung von Isolierscheiben verzichtet
werden; es genügt eine Einscheibenverglasung. Die Doppelfassade reduziert den Außenlärmpegel um über 15 dB.
Die Fassadenkonstruktion eignet sich für Neubauten und die Sanierung von Altbauten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Verstellantriebe der Lüftungsklappen der äußeren Fassade und/oder der Kippflügel mit einer Steuerung
in Verbindung stehen, die mit einem Temperaturfühler im Fassadenzwischenraum und/oder einem Abluftfühler im Gebäude
verbunden ist. Damit läßt sich für alle Betriebszustände eine optimale Luftführung erreichen.
Vorzugsweise sind im Fassadenzwischenraum motorisch verstellbare Raffstores als Sonnenschutz und/oder zur
Lichtlenkung angeordnet. Diese ermöglichen es, eine unerwünscht hohe Sonneneinstrahlung zu verhindern, wobei die
Verstellantriebe für die Raffstores durch Lichtsensoren gesteuert werden können. Die Lichtlenkung ermöglicht es, ganz
oder teilweise auf Kunstlicht zu verzichten und auch dadurch einer Aufwärmung des Gebäudes entgegenzuwirken.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Fassadenzwischenraum unten durch einen Gitterrost als Lufteinlaß abgeschlossen ist. Vorzugsweise
sind im Fassadenzwischenraum im Bereich der Gebäudedecken begehbare Gitterroste angeordnet. Diese Gitterroste
beeinträchtigen die vertikale Luftströmung im Fassadenzwischenraum
kaum; sie stellen aber begehbare Flächen dar, die für Wartungs- und Reinigungsarbeiten sowie als Fluchtwege
benutzt werden können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Die Zeichnung zeigt in einem senkrechten Schnitt eine Doppelfassade für ein Gebäude, von dem die Massivdecken 1 und
Brüstungen 2 in der Zeichnung dargestellt sind. Die gezeigte Doppelfassade 3 weist eine innere Fassade 4 auf, in der
mehrere Fenster 5 angeordnet sind.
In horizontalem Abstand vor der inneren Fassade 4 ist eine äußere Glasfassade 6 vorgehängt. Zwischen der inneren Fassade
4 und der vorgehängten Glasfassade 6 befindet sich ein Fassadenzwischenraum 7. Der Fassadenzwischenraum 7 ist durch
natürliche Ventilation belüftet. Hierzu bildet ein den Fassadenzwischenraum 7 unten abschließender Gitterrost 8
einen Lufteintritt in den Fassadenzwischenraum 7. Im oberen
Fassadenbereich sind in der Glasfassade 6 verstellbare Lüftungsklappen 9 angeordnet, deren motorischer Verstellantrieb
10 mit einer Steuerung 11 in Verbindung steht.
Mindestens einige der Fenster 5 der inneren Fassade 4 weisen motorisch verstellbare Kippflügel 12 auf, deren Verstellantrieb
13 mit einer Steuerung verbunden ist, beispielsweise der Steuerung 11, die auch die Lüftungsklappen 9 steuert.
Im Fassadenzwischenraum 7 sind motorisch verstellbare Raffstores 14 angeordnet, die in Abhängigkeit vom jeweiligen
Lichteinfall durch eine (nicht dargestellte) Steuerung gesteuert werden können.
Die Steuerung 11 für die Lüftungsklappen 9 und/oder die
Kippflügel 12 steht mit einem in der Zeichnung nur schematisch
angedeuteten Fühler 15 in Verbindung, so daß die Lüftung des Gebäudes über die Kippflügel 12 und die
Lüftungsklappe 9 in Abhängigkeit von der Innen- bzw.
Außentemperatur und/oder Zusammensetzung der Abluft gesteuert werden kann. Zusätzlich kann die Steuerung 11 auch mit einem
im Fassadenzwischenraum 7 angeordneten (nicht dargestellten) Temperaturfühler verbunden sein, insbesondere um die
Steuerung der Lüftungsklappen 9 in Abhängigkeit von der Temperatur im Fassadenzwischenraum sowie von der Innentemperatur
(Nachtauskühlung) durchzuführen.
Die Außenflächen der inneren Fassade 4, insbesondere der
Brüstungen 2 und der Fensterlaibungen der Fenster 5 tragen eine Wärmedämmverkleidung 16, beispielsweise aus Holz,
Putzsystemen Aluminium oder Stahl. Damit wird ein Wärmeverlust an der inneren Fassade 4 auch dann verhindert, wenn zum
Zwecke einer ausreichenden Entlüftung des Gebäudes ein verhältnismäßig hoher Luftdurchsatz im Fassadenzwischenraum
mit der damit verbundenen Temperaturabsenkung bei niedrigen Außentemperaturen eingestellt wird.
Jeweils im Bereich der Gebäudedecken 1 sind im Fassadenzwischenraum
7 begehbare Gitterroste 8 bzw. 17 angeordnet, die den Fassadenzwischenraum 7 überbrücken, jedoch eine vertikale
Luftströmung im Fassadenraum 7 zulassen. Die Gitterroste 8 und 17 dienen als begehbare Flächen für Wartungs- und
Reinigungsarbeiten sowie als Fluchtwege.
Die Glasfassade 6 weist ein aus Metall, vorzugsweise Stahl oder Aluminium bestehendes Traggitter 18 auf, das über
schrägverlaufende Zug- und Druckstäbe 19 mit der Tragkonstruktion
des Gebäudes verbunden ist. Die vertikalen Pfosten des Traggitters 18 der Glasfassade 6 und an der inneren
Fassade 4' angeordnete Pfosten bilden mit den Zug- und Druckstäben 19 jeweils vertikale Gitterträger, die den
Fassadenzwischenraum 7 überbrücken und die Glasfassade 6 tragen.
Eine unerwünschte Erwärmung der hinter der Fassade liegenden Räume, beispielsweise im Sommer, wird durch die folgenden
Maßnahmen verhindert oder zumindest gemindert:
Die Steuerung 11 veranlaßt eine Öffnung der Lüftungsklappen
und der Kippflügel 12 bzw. weiterer, nicht dargestellter Lüftungsklappen, wobei zugleich eine innenliegende Abluftanlage
(nicht dargestellt) zugeschaltet werden kann. Damit wird kühlere Nachtluft in das Gebäude gesaugt und die massiven
Bauteile des Gebäudes kühlen über Nacht ab und gleichen die Erwärmung am nächsten Tag aus. Wenn Doppelfassaden an
entgegengesetzten Gebäudeseiten angeordnet sind, kann zugunsten einer natürlichen Durchströmung auf die beschriebene
mechanische Abluftanlage verzichtet werden.
Claims (7)
1. Doppelfassade für Gebäude mit einer inneren Fassade und
einer im Abstand davor angeordneten vorgehängten Glasfassade, die zwischen sich einen belüfteten Fassadenzwischenraum
bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der inneren Fassade (4) einschließlich der Fensterlaibungen eine
Wärmedämmverkleidung (16) tragen, daß im unteren Fassadenbereich Lufteintrittsöffnungen (8) in den Fassadenzwischenraum
(7) münden, daß im oberen Fassadenbereich in der Glasfassade (6) motorisch verstellbare Lüftungsklappen (9) angeordnet
sind und daß mindestens einige Fenster (5) der inneren Fassade (4) motorisch verstellbare Kippflügel (12) aufweisen.
2. Doppelfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellantriebe (13, 14) der Lüftungsklappen (9) der
äußeren Fassade (6) und/oder der Kippflügel (12) mit einer Steuerung (11) in Verbindung stehen, die mit einem Tempera-
t · &igr;·&igr; · ·
turfühler im FassadenzwisGhenraum (7) und/oder einem Abluftfühler (15) im Gebäude verbunden ist.
3. Doppelfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Fassadenzwischenraum (7) motorisch verstellbare Raffstores (14) als Sonnenschutz und/oder zur Lichtlenkung angeordnet
sind. '■
4. Doppelfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fassadenzwischenraum (7) unten durch einen Gitterrost (8) als Lufteinlaß abgeschlossen ist.
5. Doppelfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Fassadenzwischenraum (7) im Bereich der Gebäudedecken (1) begehbare Gitterroste (8, 17) angeordnet sind.
6. Doppelfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasfassade (6) ein aus Metall bestehendes Traggitter (18) aufweist, das über Zug- und Druckstäbe (19) mit der
inneren Fassade (4) verbunden ist.
7. Doppelfassade nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pfosten des Traggitters (18) der Glasfassade (6) und an der inneren Fassade (4) angeordnete Pfosten mit den Zug- und
Druckstäben (19) jeweils vertikale Gitterträger bilden, die den Fassadenzwischenraum überbrücken.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000045020A1 (de) * | 1999-01-29 | 2000-08-03 | Paul Schlossbauer | Verstellbare fassadenschale mit einem tragrahmen für ein gebäude |
AT513265A4 (de) * | 2012-10-04 | 2014-03-15 | Hans Hoellwart Forschungszentrum Fuer Integrales Bauwesen Ag | Multifunktionales Fassadenmodulsystem |
-
1998
- 1998-10-01 DE DE29817579U patent/DE29817579U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2000045020A1 (de) * | 1999-01-29 | 2000-08-03 | Paul Schlossbauer | Verstellbare fassadenschale mit einem tragrahmen für ein gebäude |
AT513265A4 (de) * | 2012-10-04 | 2014-03-15 | Hans Hoellwart Forschungszentrum Fuer Integrales Bauwesen Ag | Multifunktionales Fassadenmodulsystem |
AT513265B1 (de) * | 2012-10-04 | 2014-03-15 | Hans Hoellwart Forschungszentrum Fuer Integrales Bauwesen Ag | Multifunktionales Fassadenmodulsystem |
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Effective date: 19990401 |
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Effective date: 20020702 |