DE29802643U1

DE29802643U1 - Fortbewegungs- und/oder Trainingsgerät

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Priority date: 1998-02-07
Filing date: 1998-02-07
Publication date: 1998-06-18
Anticipated expiration: 2008-02-08

Description

Fortbewegungs- und/oder Trainingsgerät

Die Neuerung betrifft ein durch menschliche Muskelkraft antreibbares Fortbewegungs- und/oder Trainingsgerät.

Als Fortbewegungsmittel auf dem Gebiet des Krankenwesens ist ein als "Selbstfahrer mit Vorderradsteuerung und Hebelantrieb" bezeichneter Rollstuhl bekannt (Deutsche Normen, August 1932, DK 615.478.3), bei dem u.a. zwei Handhebel zum Antrieb des Rollstuhls vorgesehen sind.

Insbesondere für Rehabilitationszwecke ist aus dem Buch "Velomobile", Verlag Technik Berlin, 1990, Seite 85 ein Gerät bekannt, bei dem das Vorderrad eines Dreirades durch die Arme einer auf dem Bauch liegenden Person antreibbar ist. An gleicher Stelle dieser Literatur ist ein Velomobil beschrieben, bei dem ein Antriebsrad über zwei auf gleicher Ebene befindliche Handhebel antreibbar ist, während die Füße sich auf einer Ablage befinden.

Bei dem eingangs erwähnten Rollstuhl wird die Bewegung der Arme in eine Bewegung umgesetzt, die das Gerät in Bewegung versetzt. Dabei befinden sich normalerweise die Füße auf einer Ablage, das heißt, sie sind nicht in Bewegung.

Bei dem an zweiter Stelle genannten Gerät wird ein Rad durch die Arme angetrieben, während die Füße nicht bewegt werden, so daß dieses Gerät ausschließlich ein Trainingsgerät ist. Ähnlich verhält es sich mit dem an dritter Stelle genannten Gerät, wo wiederum nur die Arme bewegt werden.

0 Im oben genannten Buch "Velomobile" ist an anderer Stelle ein Velomobil (Velomobil V-3. (1977), Seite 60) beschrieben, welches ausschließlich durch die Fußbewegung antreibbar ist. Dieses Gerät eignet sich insbesondere zur Trainierung der Beine, ist aber nur wenig zur Trainierung anderer Körperteile geeignet. Ebensowenig eignet sich dieses Gerät als Fortbewegungsmittel in der Öffentlichkeit.

Aufgabe der Neuerung ist es, ein Gerät

bereitzustellen, das eine Mehrfachnutzung erlaubt. Das Gerät ist in den Ansprüchen gekennzeichnet.

Mit diesem Gerät ist es möglich, eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten bereitzustellen.

So kann dieses Gerät als allgemeines Verkehrsmittel im Straßenverkehr Verwendung finden. Durch seinen speziellen Antrieb kann es auch für Behinderte Verwendung finden, bei denen beispielsweise ein Arm oder ein Bein fehlt, da der Antrieb von anderen Gliedmaßen wahlweise mitübernommen werden kann, da Antrieb wahlweise umschaltbar ist.

Das Gerät kann neben der Verwendung im Straßenverkehr auch als Reha-Gerät zur Bewegungsübung von Armen und Füßen (Beinen) verwendet werden, ohne daß die Wirbelsäule des Menschen stark beansprucht wird.

Außerdem kann das Gerät mit einer Verkleidung versehen sein, die die Betätigungsperson und das Gerät vor Witterungseinflüssen schützt.

Die Neuerung wird nun anhand von vier Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 das Gerät und eine Bedienungsperson in der Grundstellung in einer sogenannten Paddelbewegung in einer vereinfachten Darstellung in Seitenansicht, wobei der linke Arm und das linke Bein der Bedienungsperson ausgestreckt und der rechte Arm und das rechte Bein angezogen sind;

Figur 2 das Gerät und die Bedienungsperson nach Figur 1 im Zustand der sogenannten Paddelbewegung, wobei der linke Arm und das linke Bein der Bedienungsperson angezogen und der rechte Arm und das rechte Bein ausgestreckt sind; Figur 3 das Gerät und die Bedienungsperson nach Figur 1 im Zustand einer sogenannten Ruderbewegung, wobei die Hände der Bedienungsperson ausgestreckt und die beide Beine angezogen sind; und

Figur 4 das Gerät und die Bedienungsperson nach Figur 3 im Zustand der Ruderbewegung sind, wobei beide Arme der Bedienungsperson angezogen und beide Beine ausgestreckt sind.

Das in den Figuren dargestellte Gerät ist hier als Dreirad ausgebildet. Zwei Hinterräder 1,2 sind über eine Achse 3 miteinander verbunden und an dieser befestigt. Über einen Rahmen 4 stehen die Hinterräder mit einem Vorderrad in Verbindung, wobei das Vorderrad ähnlich wie bei einem üblichen Fahrrad lenkbar am Rahmen befestigt ist. Außerdem weist das Gerät im Bereich der Hinterräder einen Sitz 6 auf, der mit dem Rahmen verbunden ist. Auf dem Sitz 6 befindet sich sitzend eine Bedienungsperson.

Die dargestellte Bedienungsperson ist ein Mensch mit Händen und Füßen. Mit den Händen ergreift die Bedienungsperson jeweils einen Handgriff 7, 8, die jeweils an einem Handhebel 9, 10 befestigt sind, wobei die Handhebel auf einen nicht näher dargestellten Antrieb für die Hinterräder einwirken können, um eine Verstellbewegung der Handhebel in eine Antriebsdrehbewegung für die Hinterräder umzusetzen.

Die Handgriffe 7, 8 sind senkrecht zur Achse der Handhebel verdrehbar, wobei deren Drehbewegung über eine 5 nicht näher dargestellte mechanische Koppelstrecke auf das Vorderrad 5 übertragen wird, um das Gerät zu lenken.

Um das Gerät abbremsen zu können ist der Handgriff (hier an der rechten Hüfte gezeigt) nach.oben-hinten zu schwenken, wobei die Schwenkbewegung auf eine nicht näher dargestellt Bremseinrichtung einwirkt.

Das Gerät ist weiter mit einem linken und rechten Fußpedal 11, 12 ausgestattet, die jeweils an einer Führungsschiene 13, 14 beweglich befestigt sind. Über ein nicht näher zu beschreibendes Übertragungsmittel sind die Fußpedal mit dem Antrieb für die Hinterräder koppelbar, um diese in eine Drehbewegung zu versetzen.

Die Figuren 1 und 2 stellen bestimmte

Bewegungszustände einer sogenannten Paddelbewegung dar. Die Paddelbewegung zeichnet sich grundsätzlich durch eine gegenläufige der Bewegungsorgane aus. So ist, wie in Figur gezeigt ist, in einem Ausgangszustand der linke Arm 15 ausgestreckt, während der rechte Arm 16 angezogen ist. Ähnlich ist das linke Bein 17 ausgestreckt und das rechte Bein 18 angezogen. Im Zustand nach Figur 2 gilt das Umgekehrte. Die beiden Zustände sollen jeweils Endzustände des Bewegungsablaufs darstellen, so daß eine Änderung der Bewegung zwischen diesen beiden Zuständen einen Kraftfluß

hervorbringt, der auf den ,Antrieb der Hinterräder, wenn gewünscht, übertragbar ist. Es sei betont, daß, obwohl hier beide Antriebsorgane, d.h. die Handhebel und die Fußpedale mit Kraft beaufschlagt werden, um diese auf den Antrieb zu übertragen, jedes der Antriebsorgane so betrieben werden kann, daß nur eines dieser Organe auf den Antrieb für die Hinterräder wirkt. Außerdem kann der Antrieb natürlich auf eine Bremseinrichtung wirken, ohne Hinterräder (die dann entfallen können) anzutreiben, beispielsweise bei einem stationären Gerät.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Gerät so auszubilden, das sogenannte Ruderbewegungen nachempfunden werden können. Dabei sind, wie in Figur 3 gezeigt ist, in einem Bewegungszustand beide Arme der Bedienungsperson ausgestreckt, während deren beide Beine angezogen sind. In einem anderen Bewegungszustand nach Figur 4 sind beide Arme angezogen, während die beiden Beine ausgestreckt sind. Im Übergangszustand bei Betätigung des Geräts können entweder die durch die Arme betätigten Handhebel oder die Fußpedale oder beide Einrichtungen zum Antrieb der Hinterräder oder einer Reibungsbremse bei einem stationären Gerät verwendet werden.

Bezugs&zgr;eichen

1,2	Hinterräder
3	Achse
4	Rahmen
5	Vorderrad
6	Sitz
7	linker Handgriff
8	rechter Handgriff
9	linker Handhebel
10	rechter Handhebel
11	linkes Fußpedal
12	rechtes Fußpedal
13	linke Führungsschiene
14	rechte Führungsschiene
15	linker Arm
16	rechter Arm
17	linkes Bein
18	rechtes Bein

Claims

Schutzansprüche

1. Durch menschliche Muskelkraft antreibbares Fortbewegungs- und/oder Trainingsgerät,

dadurch gekennzeichnet,

daß das Gerät zumindest zwei Betatigungsorgane hat, die gebildet sind aus

- einem ersten Betätigungsorgan, das durch Handhebel (Armhebel) oder gebildet ist, das mit einem Antrieb des Geräts koppelbar ist,

- einem zweiten Betätigungsorgan, das durch Handoder Fußhebel gebildet ist, die mit Fußpedalen in Verbindung stehen, die mit dem Antrieb des Geräts koppelbar sind, wobei die Betatigungsorgane einzeln oder gemeinsam auf den Antrieb zuschaltbar sind.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhebel bis zu einem vorgegebenen maximalen Betätigungswinkel in Längsrichtung des Geräts auslenkbar sind.

3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhebel aus einem rechten und linken Handhebel gebildet sind, die miteinander koppelbar sind und wahlweise gemeinsam oder getrennt voneinander auslenkbar sind.

4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußpedale durch zwei Fußpedale gebildet sind, die auf zwei Führungsschienen längs eines Rahmens des Geräts geführt 0 und miteinander koppelbar sind.

5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußpedale durch Stemmbretter gebildet sind, die bei Betätigung eine gegenläufige Verschiebebewegung in Längsrichtung des Geräts ausführen, wobei lediglich das in Vorwärtsrichtung sich verschiebende Stemmbrett auf den Antrieb wirkt.

6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,

daß beide Fußpedale parallel miteinander verschiebbar sind, wobei die Rückzugbewegung in Richtung auf die Betätigungsperson durch die Betatigungsperson durchgeführt wird. 5

7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb durch eine Reibungsbremse gebildet ist, so daß das Gerät als Fitness-Trainiergerät Verwendung finden kann.

8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb mit einem fahrradähnlichen Fortbewegungsgeräts koppelbar ist.

9. Gerät nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das fahrradähnliche Fortbewegungsgerät ein Zweirad ist.

10. Gerät nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das fahrradähnliche Fortbewegungsgerät ein Dreirad ist.

11. Gerät nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Handhebel eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die mit dem Lenkorgan eines die Lenkung steuernden Rades gekoppelt ist.