DE297284C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 297284 KLASSE 3Od. GRUPPE

WILHELM DAHLHEIM in FRANKFÜRT a. M.

Durch Preßluft zur Wirkung zu bringende künstliche Hand.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1915 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine durch Preßluft zur Wirkung zu bringende künstliche Hand.

Erfindungsgemäß ist mit dem Greiforgan ein Kolben verbunden, der sich in einem an eine Preßluftleitung angeschlossenen Zylinder bewegt.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Figuren dargestellt. Die Preßlufthand nach Fig. ι besteht aus der Zange a, die durch Gestänge oder andere geeignete Übertragungsmittel von dem in dem Preßluftzylinder b befindlichen Kolben c. gesteuert wird. Die Preßluft wird in bekannter Weise durch einen Schlauch d zugeleitet, den. der Arbeiter, sobald er seine Arbeit aufnehmen will, an die Preßlufthauptleitung e der Werkstätte anschließt. Das Einlassen der Preßluft in den Arbeitszylinder (Schließen der Hand) erfolgt

z. B. durch Druck auf den Knopf /, das Auslassen der Preßluft (öffnen der Hand) durch Druck auf den Knopf g. In dem Ober- und Unterteil der Zange ist je ein drehbarer Teller h angebracht, der um seine senkrechte Achse drehbar ist. Die vorderen Enden der Zange sind um ein einstellbares Gelenk m beweglich und werden je nach der Dicke des zu haltenden Gegenstandes derart eingestellt, daß die Teller h stets mit ihrer vollen Fläche zufassen. Die Zange selbst und der Zylinder sind gegen den Unterarmfortsatz i um das Gelenk k beweglich; das in bekannter Weise auch als Kugelgelenk ausgebildet werden kann. Der Unterarmfortsatz i wird dann, wie üblich, mit Hilfe von Riemen an den erhaltenen

Unterarmstumpf angeschnallt. Natürlich kann man die Hand auch so ausbilden, daß sie mit den seither bekannt gewordenen Einrichtungen und durch Zwischenschaltung eines Ellenbogengelenkes auch an einen Oberarmstumpf 4« angeschnallt werden kann,

In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsart dargestellt, bei der das Öffnen der Hand ohne Feder möglich ist. Die drehbaren Teller h sind hier nicht um eine feste Mittelachse drehbar, sondern um ein Kugelgelenk.

Die Steuerung für den Preßluftzylinder kann natürlich auch so ausgebildet werden, daß man sie durch einen Fußtritt verstellen kann.

Der neue Handersatz ist in erster Linie gedacht als Hilfsmittel für diejenigen Arbeiter, die während ihrer Arbeit an einen bestimmt abgegrenzten Arbeitsplatz gebunden sind, wie z. B. Vorreißer, Werkzeugmacher, Dreher und andere Arbeiter, die eine SpezialWerkzeugmaschine bedienen.

Man kann aber auch einen Schritt weiter geben und etwa einen Werkmeister, der eine Hand verloren hat und dessen Tätigkeit sich darauf beschränkt, fertige Arbeitsstücke nachzuprüfen und nachzumessen, dadurch wieder arbeitsfähig machen, daß man ihm den zur Benutzung der Preßlufthand erforderlichen Vorrat an Preßluft in einem bekannten Preß- *>5 lufttornister mitgibt, den er bequem auf dem Rücken tragen kann und dessen Inhalt auf viele Stunden ausreicht.

Es ist dabei zu beachten, daß der Preßluftverbrauch verhältnismäßig klein ist, weil nicht, wie bei Preßluftwerkzeugen, eine andauernde Bewegung zu leisten ist, sondern nur das je-

weilige öffnen und Schließen der Hand. Das Gewicht der Preßlufthand kann dabei so leicht gehalten werden, daß sie nicht schwerer wird, als die seither bekannt gewordenen Handkonstruktionen..

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι. Durch Preßluft zur Wirkung zu bringender Handersatz, gekennzeichnet durch einen mit dem Greiforgan (Zange a) verbundenen Kolben (c), der sich in einem an eine Preßluftleitung (d, e) angeschlossenen Zylinder (i>) bewegt.
   ' 2. Künstliche Hand nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in das Zangenvorderte.il drehbare Teller eingebaut sind, die in Verbindung mit dem das Handgelenk ersetzenden Kugelgelenk jede Arbeitsbewegung der mit dieser Hand gehaltenen Werkzeuge ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.