DE29718679U1

DE29718679U1 - Lanzette für die Blutentnahme

Info

Publication number: DE29718679U1
Application number: DE29718679U
Authority: DE
Original assignee: WILDEN ENGINEERING und VERTRIE
Current assignee: WILDEN ENGINEERING und VERTRIE
Priority date: 1997-10-21
Filing date: 1997-10-21
Publication date: 1997-12-18
Anticipated expiration: 2007-10-22

Description

Lanzette für die Blutentnahme

Die Erfindung betrifft eine Lanzette für die Blutentnahme bei

medizinischen Untersuchungen gemäss dem Oberbegriff des

Anspruches 1. Die Erfindung betrifft insbesondere eine

Lanzette, die sich in hygienischer Weise ohne

Infektionsgefahr für die Umwelt entsorgen lässt und in eine

Apparatur eingebracht werden kann, die auf die Lanzette eine axiale Vortriebskraft schlagartig ausüben kann.

Bei einer bekannten Lanzette der gattungsgemassen Art (EP-A-0 589 186) wird das aus einem Kunststoff-Basiskörper herausragende Nadelende nach Gebrauch in den Boden einer Kappe eingestochen, um einer Verletzungs- und Infektionsgefahr bei der Entsorgung entgegenzutreten. Die dafür erforderliche Handhabung der Kappe ist für den praktischen Einsatz problematisch, da der Benutzer den Basiskörper mit dem freiliegenden Nadelende zunächst genau zu einer Ausnehmung in der Kappe ausrichten und dann den Basiskörper mit der Nadel unter Beibehaltung der ausgerichteten Beziehung in die Ausnehmung einführen muss, wonach die Nadel in das Bodenmaterial der Kappe eingestochen werden kann. Es besteht die Gefahr, dass der Verwender bei einer nicht sorgfältigen Handhabung an der Kappe vorbeisticht und sich oder andere dabei verletzen kann. Ferner ist die Ausnehmung der bekannten Lanzette so gestaltet, dass sie einen Endbereich des Basiskörpers in Friktionssitz aufnehmen

kann. Dies kann zu der irrtümlichen Annahme beim Verwender führen, dass die Nadel ausreichend tief in das Bodenmaterial der Ausnehmung eingebracht worden sei, obschon tatsächlich eine Verbindung zwischen Nadel und Bodenmaterial noch nicht zustande gekommen ist. Die Kappe kann sich beim Entsorgungstransport vom Abdeckkörper lösen, wodurch die Nadel wieder freigelegt würde. Bekannt ist ferner eine Lanzette, bei der der aus einem Basiskörper herausragende Nadelendbereich für die Entsorgung lediglich in das Kunststoffmaterial eines kompakten Einstechkopfes eingestochen werden kann. Die dazu auf die Nadel auszuübenden Kräfte können so gross sein, dass bei der Tendenz, möglichst dünne Nadeln vorzusehen, diese leicht abknicken, zumal der Einstechvorgang ohne ausreichende Führung der Nadel vorgenommen werden muss.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lanzette der gattungsgemässen Art zu schaffen, die eine höhere Gebrauchssicherheit bei der Entsorgung aufweist, indem sie an den Benutzer ein geringeres Mass an Sorgfalt bei der Handhabung stellt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst. Anders als bei den bekannten Lanzetten bietet der Einstechkopf der erfindungsgemässen Lanzette dem Benutzer eine Vielzahl von über die Oberfläche verteilten Stellen an, an denen die Nadel sicher und zuverlässig unter Führung durch die Ausnehmungen in das Material der Querschnittsverengung eingebracht werden kann. Wegen der positiven Führung durch die Ausnehmungen wird sich die Nadel bei diesem Vorgang selbst dann nicht verbiegen oder abknicken, wenn die Handhabung nicht mit besonderer Sorgfalt durchgeführt wird. Die Erfindung ermöglicht aus diesem Grund auch den Einsatz sehr dünner, ggf. verlängerter

Nadeln. Die grundsätzlich flächige Konfiguration des Einstechkopfes erleichtert ebenfalls die Handhabung, da hierdurch ein Wegrutschen des Einstechkopfes während des Einstechvorganges erschwert wird. Bezüglich Weiterbildungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche verwiesen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführugsform und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in stark vergrössertem Masstab in Draufsicht eine erfindungsgemäss aufgebaute Lanzette und

Fig. 2 in teilweise längsgeschnittener Ansicht die Lanzette nach Fig. 1.

Wie in der Zeichnung dargestellt ist, umfasst die Lanzette nach der Erfindung einen Basiskörper 1, in dem eine längliche Nadel 2 aus einem Stahlmaterial mit einem geringen Durchmesser von z.B. 1 mm oder weniger fixiert ist. Die Nadel 2 hat einen aus einem axialen Ende des Basiskörpers 1 herausragenden Endbereich 3 mit einem Spitzende, der in einem rohrförmigen Ansatz- oder Verbindungsbereich 5 eines Nadeleinstechkopfes 4 eingebettet ist.

Die einstückig miteinander verbundenen Teile der Lanzette, nämlich der Basiskörper 1 und der damit über den Ansatzbereich 5 verbundene Einstechkopf 4 stellen ein durch Spritzgiessen hergestelltes Formteil aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, wie Polypropylen oder Polyäthylen, dar. Die Erfindung ist jedoch auf derartige Kunststoffmaterialien nicht beschränkt. Auch könnte der Basiskörper 1 aus einem anderen Kunststoffmaterial wie das des Ansatzbereiches 5 und Einstechkopfes 4 bestehen, indem das Formteil einstückig durch Zweikomponentenspritzgiessen gefertigt wird. Die Nadel

2 wird beim Spritzgiessen fest im Basiskörper 1 und Ansatzbereich 5 eingebettet.

Wie Fig. 1 und 2 zeigen, ist der Ansatzbereich 5 über eine Querschnitts-Schwächungsstelle 6 mit dem Basiskörper 1 verbunden. Die Schwächungsstelle 6 ist so bemessen, dass der Ansatzbereich 5 vom Basiskörper 1 abgeschert werden kann, wenn auf den Einstechkopf 4 von Hand eine bestimmte Torsionskraft ausgeübt wird.

Bei abgetrenntem Ansatzbereich 5 wird der aus dem Basiskörper 1 herausragende Nadelendbereich 3 freigelegt, so dass dieser in eine ausgewählte Stelle des Körpers eines Patienten, z.B. einer Fingerkuppe, unter einem geeigneten axialen Druck, der vorzugsweise von einer nicht gezeigten Vorrichtung auf den Basiskörper 1 schlagartig ausgeübt wird, bis zu einer bestimmten Tiefe eingestochen werden kann. Nach Herausziehen aus dem Körperteil des Patienten kann der Nadelendbereich 3 zum Zwecke einer hygienischen Entsorgung der Lanzette ohne Infektionsgefahr für die Umgebung in das Kunststoffmaterial einer Querschnittsverengung 7 eingestochen werden, die am Einstechkopf 4 vorgesehen ist.

Die Querschnittsverengung 7 ist ein Wandbereich des Einstechkopfes 4 am Boden einer Vielzahl von länglichen Ausnehmungen 9 bzw. 9¹, die im Einstechkopf 4 zwischen jeweils einem Paar beabstandeter Rippen 8 definiert ist, die auf jeder Seite des Einstechkopfes 4 vorgesehen sind und sich parallel zueinander erstrecken. Die Höhe der Rippen 8 und die Abmessung der Querschnittsverengung 7 am Boden jeder Ausnehmung 9, 9' sind auf die axiale Länge des Nadelendbereiches 3 dergestalt abgestimmt, dass, wenn der Nadelendbereich 3 in eine der Ausnehmungen 9, 9¹ eingeführt wird, das Spitzende der Nadel in die Querschnittsverengung 7

ausreichend tief für einen festen Sitz eingedrückt werden kann.

Jede Ausnehmung 9, 9^! hat eine Konfiguration, die an die umfängliche Abmessung des Nadelendbereiches 3 angepasst ist, so dass der Nadelendbereich 3 beim Einführen in eine Ausnehmung 9, 9' zwangsweise in Richtung auf die Querschnittsverengung 7 geführt wird. Insbesondere hat jede Ausnehmung 9, 9' eine annähernd trichterförmige Konfiguration.

Der Einstechkopf 4 hat vorzugsweise zur leichteren Handhabung eine im wesentlichen kreisscheibenförmige Gestalt mit beidseitig koextensiv verlaufende Rippen 8 und Ausnehmungen 9, 9' . Wenn erwünscht, kann der Einstechkopf 4 auch eine andere Gestalt, z.B. eine quadratische, rechteckige oder ovale, haben. Obschon bei der gezeigten Ausführungsform beidseitig jeder zentralen Querschnittsverengung 7 Ausnehmungen 9, 9¹ vorgesehen sind, die sich in entgegengesetzten Richtungen öffnen, könnten die Ausnehmungen auch nur an einer Seite der Querschnittsverengung ausgebildet sein. Die Ausnehmungen 9, 9' verlaufen bei der gezeigten Ausführungsform der Erfindung geradlinig parallel zueinander. Wenn erwünscht, könnten die Ausnehmungen 9, 9' auch bogen-, wellen- oder zickzackförmig verlaufen. Ferner könnten die Ausnehmungen 9 an einer Seite des Einstechkopfes 4 in eine Richtung und die Ausnehmungen 9' an der gegenüberliegenden Seite unter einem Winkel zu der einen Richtung verlaufen.

Claims

Ansprüche

1. Lanzette, insbesondere für die Blutentnahme bei medizinischen Untersuchungen, mit einem Basiskörper, einer im Basiskörper gehaltenen und aus diesem mit einem Endbereich mit Spitzende herausragenden Nadel, und einem mit dem Basiskörper abtrennbar integral verbundenen Nadeleinstechkopf für den herausragenden Nadelendbereich, wobei der Basiskörper und der Einstechkopf aus Kunststoffmaterial geformt sind und der Einstechkopf wenigstens eine zu wenigsten einer Querschnittsverengung des Einstechkopfes ausgerichtete Führungsausnehmung umfasst, so dass das Spitzende des Nadelendbereiches in die Querschnittsverengung des Einstechkopfes unter Führung durch die Führungsausnehmung nach der Abtrennung des Einstechkopfes vom Basiskörper einstechbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Einstechkopf {4) eine Vielzahl von von der Querschnittsverengung (7) abstehenden länglichen Rippen (8) vorgesehen ist, zwischen denen jeweils eine längliche an die Abmessungen des Nadelendbereiches (3) angepasste Führungsausnehmung (9) für den Nadelendbereich ausgebildet ist.

2. Lanzette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstechkopf (4) über einen axial zur Nadel (2) ausgerichteten Ansatzbereich (5) über eine Schächungsstelle

(6) am Basiskörper (1) angeformt ist, in dem der herausragende Nadelendbereich (3) eingebettet ist.

3. Lanzette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig des Einstechkopfes (4) Führungsausnehmungen (9) vorgesehen sind.

4. Lanzette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstechkopf (4) im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist.

5. Lanzette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausnehmung (9) eine in Richtung auf die Querschnittsverengung (7) konvergierende trichterförmige Konfiguration hat.

6. Lanzette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (9) wenigstens einer Seite der Einstechkopfes (4) jeweils parallel zueinander verlaufen.