DE29718163U1 - Wundblatt - Google Patents
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- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
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Description
A 54.166 u AESCULAP AG & Co. KG
u - 248 Am Aesculap-Platz
13. Oktober 1997 78532 Tuttlingen
Wundblatt
Die Erfindung betrifft ein Wundblatt zum Retrahieren von Gewebeteilen.
Um den Zugang zu Operationsstellen freizuhalten, ist es
üblich, die im Bereich des Zugangs angeordneten weichen Gewebeteile durch Retraktorsysteme zurückzuhalten, die
mit Wundblättern ausgestattet sind. Diese Wundblätter, die beispielsweise die Form von breiten Spateln haben
können, sind in vielen Fällen ausreichend, um die Gewebeteile zurückzuhalten, bei weichem Gewebe jedoch, beispielsweise
bei Lungengewebe, ist die Fläche der Wundblätter oft zu klein, um ein wirksames Zurückhalten des
Gewebes im gesamten Operationsbereich zu gewährleisten. Andererseits besteht die Schwierigkeit, daß die Fläche
der Wundblätter nicht ohne weiteres erhöht werden kann, da Wundblätter häufig durch enge Zugänge in den Körper
eingeführt werden und daher in ihrer Dimensionierung begrenzt sind. Dies gilt insbesondere bei der offenen
minimalinvasiven Chirurgie.
Es ist Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße Wundblätter so auszugestalten, daß sie bei gleichbleibend kleiner
Dimensionierung trotzdem geeignet sind, auch weiche Gewebeteile großflächig zurückzuhalten.
Diese Aufgabe wird bei einem Wundblatt der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an
ihm ein aufblasbarer Ballon angeordnet ist.
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Auf diese Weise gelingt es, ein gleichbleibend kleine Dimensionen aufweisendes Wundblatt durch einen engen
Zugang im Körper zu positionieren, und nach der Positionierung kann der Ballon aufgeblasen werden, der dann
eine größere Anlagefläche zu den zurückzuhaltenden Gewebeteilen bildet und diese daher über eine größere Anlagefläche
zurückhält, als nur durch die Eigenfläche des Wundblattes. Es ist also möglich, mittels eines
solchen Ballons die effektive Rückhaltefläche des Wundblattes
zu erhöhen.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Ballon sich beim Aufblasen auf der Seite des Wundblattes entfaltet, die
an den Gewebeteilen anliegt, so daß auf der gegenüberliegenden Seite der von dem Wundblatt freigehaltene Zugang
durch den Ballon in keiner Weise eingeengt wird.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn der Ballon im aufgeblasenen Zustand seitlich über die Wundblattumrandung
hervorsteht und somit ein breitflächiges Zurückhalten der Gewebeteile ermöglicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Ballon das Wundblatt umschließt und sich beim Aufblasen nur in Richtung auf die anliegenden Gewebeteile
von dem Wundblatt abhebt. Das Wundblatt ist somit praktisch ein tragender Rahmenteil im Inneren des Ballons
.
Der Ballon und das Wundblatt können dauerhaft miteinander verbunden sein, bei einer bevorzugten Ausführungs-
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form ist jedoch vorgesehen, daß das Wundblatt lösbar mit dem Ballon verbunden ist. Auf diese Weise ist es
möglich, das Wundblatt wahlweise mit oder Ballon zu verwenden.
Es ist auch vorteilhaft, wenn der Ballon in einem Gehäuse angeordnet ist, in dem er im leeren Zustand aufgenommen
wird und aus dem er im aufgeblasenen Zustand teilweise austritt. Dadurch erhält man eine in ihren
Abmessungen klar abgegrenzte Baueinheit zum Einführen in den Körper, aus der der Ballon dann beim Aufblasen
austritt.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Wundblatt in das Gehäuse eingesteckt ist. Die Verbindung von
Wundblatt und Ballon erfolgt dann einfach dadurch, daß das Wundblatt in das Gehäuse eingesteckt wird, das Gehäuse
selbst mit dem aufblasbaren Ballon bildet also ein auf das Wundblatt aufsteckbares Zusatzteil.
Das Gehäuse selbst kann starr oder auch aus flexiblem Material ausgebildet sein.
Günstig ist es, wenn das Gehäuse aufreißbar ist, sobald der Ballon aufgeblasen wird.
An dem Ballon ist vorzugsweise eine Aufblasleitung zum Anschluß an eine Druckgasquelle angeordnet, beispielsweise
an einem Blasebalg.
Grundsätzlich kann der Ballon im aufgeblasenen Zustand die verschiedensten Formen annehmen, beispielsweise die
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Form einer Scheibe oder eines runden Kissens, günstig ist insbesondere, wenn der Ballon einen nierenförmigen
Querschnitt aufweist.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der
Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1
eine schematische Draufsicht auf ein in den Körper eingesetztes Wundblatt mit
einem Ballon im nicht aufgeblasenen Zustand (ausgezogene Linien) und im aufgeblasenen
Zustand (strichpunktierte Linien);
Figur 2
eine perspektivische Ansicht eines Wundblattes mit einem aufgesteckten
Ballongehäuse bei nicht aufgeblasenem Ballon und
Figur 3
eine Ansicht ähnlich Figur 2 bei aufgeblasenem Ballon.
Das in der Zeichnung dargestellte Wundblatt 1 weist eine im wesentlichen rechteckförmige, quer zur Längsrichtung
geringfügig gebogene Rückhaltefläche 2 auf, an die sich am oberen Ende ein senkrecht abgewinkelter Lappen
3 anschließt. An diesem ist nach oben abstehend ein Kugelzapfen 4 befestigt, der Teil eines Schnellverschlusses
darstellt. Mit Hilfe dieses Schnellverschlusses kann das Wundblatt 1 an einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Rahmengestell befestigt werden, an dem
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mehrere Wundblätter in dieser Weise festgelegt werden, die einen gewünschten Zugangsbereich in den Körper
freilegen.
Insoweit entspricht das beschriebene Retraktorsystem
vollständig bekannten Retraktorsystemen. Die Wundblätter selber können im Bereich der Rückhaltefläche 2 die
unterschiedlichste Formgebung aufweisen, sie können vollwandig ausgebildet oder durchbrochen sein, es können
auch gabelzinkenförmige Rückhalteflächen verwendet werden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rückhaltefläche 2 des Wundblattes 1 in ein quaderförmiges
Gehäuse 5 von oben her eingesteckt, so daß dieses Gehäuse 5 und das Wundblatt 1 eine Baueinheit bilden. In
dem Gehäuse 5, das aus Kunststoff bestehen kann und entweder starr oder folienartig flexibel ausgebildet
ist, ist ein geschlossener aufblasbarer Ballon 6 angeordnet, der sowohl aus einem elastisch dehnbaren als
auch aus einem nicht dehnbaren Material bestehen kann. Dieser Ballon &dgr; steht mit einer flexiblen Aufblasleitung
7 in Verbindung, die an der Oberseite aus dem Gehäuse 5 austritt und die in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher
Weise mit einer Druckgasquelle verbunden ist, beispielsweise einer Pumpe oder einem Blasebalg.
Die Baueinheit aus Wundblatt 1 und Gehäuse 5 wird vor dem Aufblasen des Ballons in dem Bereich in den Körper
eingesetzt, in dem ein Zugang geschaffen werden soll, wobei die Rückseite der Rückhaltefläche 2 bzw. des Gehäuses
5 an ein zu retrahierendes Gewebeteil 9 angelegt
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wird, beispielsweise an die Lunge. Insofern wird das Wundblatt 1 genauso eingesetzt, wie dies bei bekannten
Wundblättern üblich ist. Nach dem Einsetzen der Wundblätter 1 in dieser Weise wird der Ballon 6 über die
Aufblasleitung 7 aufgeblasen und tritt dann aus dem Gehäuse 5 aus. Dieses Gehäuse 5 weist entweder eine Austrittsöffnung
für den Ballon auf oder ist als Aufreißgehäuse ausgebildet und gibt durch Aufreißen dem Ballon
die Möglichkeit, sich zu entfalten. Beim Entfalten nimmt der Ballon 6 ein erheblich vergrößertes Volumen
ein und verdrängt dadurch im Bereich zwischen der Rückhaltefläche 2 des Wundblattes 1 und dem Gewebeteii 9
das Gewebeteil, und zwar mit einer gegenüber der Rückhaltefläche 2 vergrößerten Anlagefläche am Gewebe, so
daß das Gewebeteil 9 über eine größere Fläche zurückgedrängt wird. Dies führt nicht nur dazu, daß im Zugangsbereich
das Gewebeteil zuverlässig zurückgehalten wird, sondern die Verletzungsgefahr im Anlagebereich wird dadurch
auch erheblich herabgesetzt.
Nach Beendigung der Operation wird der Ballon 6 wieder entleert, und das Wundblatt 1 kann dann entsprechend
den eigenen, erheblich geringeren Abmessungen ohne Schwierigkeit aus dem Wundbereich entfernt werden.
Claims (11)
1. Wundblatt zum Retrahieren von Gewebeteilen, dadurch gekennzeichnet, daß an ihm ein aufblasbarer
Ballon (6) angeordnet ist.
2. Wundblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (6) sich beim Aufblasen auf
der Seite des Wundblattes (2) entfaltet, die an den Gewebeteilen (9) anliegt.
3. Wundblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (6) im aufgeblasenen Zustand
seitlich über die Wundblattumrandung hervorsteht.
4. Wundblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (6)
das Wundblatt (2) umschließt und sich beim Aufblasen nur in Richtung auf die anliegenden Gewebeteile
(9) von dem Wundblatt (2) abhebt.
5. Wundblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es dauerhaft mit dem Ballon (6) verbunden ist.
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6. Wundblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es lösbar mit dem Ballon
(6) verbunden ist.
7. Wundblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (6) in einem Gehäuse (5) angeordnet ist, in dem er im
leeren Zustand aufgenommen wird und aus dem er im aufgeblasenen Zustand teilweise austritt.
8. Wundblatt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es in das Gehäuse (5) eingesteckt ist.
9. Wundblatt nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (5) aufreißbar ist.
10. Wundblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ballon
(6) eine Aufblasleitung (7) zum Anschluß an eine Druckgasquelle angeordnet ist.
11. Wundblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (6)
im aufgeblasenen Zustand einen nierenförmigen Querschnitt aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29718163U DE29718163U1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Wundblatt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29718163U DE29718163U1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Wundblatt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29718163U1 true DE29718163U1 (de) | 1997-11-27 |
Family
ID=8047175
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29718163U Expired - Lifetime DE29718163U1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Wundblatt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29718163U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001056476A1 (de) | 2000-02-02 | 2001-08-09 | Aesculap Ag & Co. Kg | Retraktorblatt |
-
1997
- 1997-10-14 DE DE29718163U patent/DE29718163U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001056476A1 (de) | 2000-02-02 | 2001-08-09 | Aesculap Ag & Co. Kg | Retraktorblatt |
DE10004514C1 (de) * | 2000-02-02 | 2001-08-23 | Aesculap Ag & Co Kg | Retraktorblatt |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19980115 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 20010110 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20031030 |
|
R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20051021 |
|
R071 | Expiry of right |