Dipl.-Ing. H. FRITZ
Dipl.-Chem. E.L. FRITZ
Patentanwälte
Mühlenberg 74
59759 Arnsberg
97/398
13/08/1997/EF/lrl
Firma
Klaus Merckx Runtestraße 3 0 59457 Werl
Friedrich Niemand Graf-Galen-Str.12
59755 Arnsberg
"Kabelkanal"
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kabelkanal aus profiliertem Stahlblech mit im Prinzip in der Grundform
annähernd rechteckigem Querschnitt.
Aus dem Stand der Technik sind Kabelkanäle bekannt, die meist unter der Fensterbank an einer Außenwand eines Gebäudes
aufgehängt werden und daher als sogenannte Brüstungskanäle bezeichnet werden. Die Aufhängung der Kabelkanäle erfolgt zum
Beispiel mittels Konsolen, wobei dann die Kabelkanäle rückseitig Nuten haben können und die Konsolen über Stege in
diese Nuten eingreifen. Die Kabelkanäle können auch ohne solche Konsolen unmittelbar über zum Beispiel Schrauben und
Dübel an der Wand angebracht werden.
In der Regel bestehen diese Kabelkanäle aus dem Stand der Technik aber aus Kunststoff und sind meistens stranggepreßt.
Bekannt sind solche Kabelkanäle aus Kunststoff, die zwei Nuten aufweisen, nämlich eine obere Nut und eine untere Nut,
wobei angeformte Stege der Konsole jeweils in die Nuten oben und unten eingreifen und dann der Steg der Konsole etwa
passend in der Nut liegt. Bei einer solchen Ausbildung ist es kaum möglich, den Kabelkanal wieder von der Konsole zu lösen.
Außer den vorgenannten Kunststoffkabelkanälen sind aus dem
Stand der Technik auch Kabelkanäle aus Aluminium bekannt, die ebenfalls im Strangpreßverfahren hergestellt werden können.
Aluminium ist jedoch als Material relativ teuer, so daß diese Kabelkanäle aus Aluminium relativ kostenaufwendig sind.
0 Der Nachteil der vorgenannten Kunststoffkabelkanäle besteht
außerdem darin, daß sie nicht ausreichend feuersicher sind und daher den Brandschutzanfoderungen nicht genügen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kabelkanal der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der
einerseits aus einem feuersicheren Material besteht, andererseits relativ kostengünstig in der Herstellung ist und
den man bei Bedarf von der Konsole an der dieser befestigt ist wieder lösen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßer
Kabelkanal aus profiliertem Stahlblech mit den kennzeichnenden Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist am Kabelkanal rückseitig wenigstens eine Nut gebildet, in die ein Befestigungsteil für die Befestigung
des Kabelkanals an einer Raumwand einschiebbar ist, wobei diese Nut so ausgebildet ist, daß zwischen einem oberen
Abschnitt des Stahlblechs der Rückwand des Kabelkanals, der die Nut oben begrenzt und einem unteren Abschnitt des
Stahlblechs der Rückwand des Kabelkanals, der die untere Begrenzung der Nut bildet, ein Spielraum besteht, der dem
Mehrfachen der Materialstärke des in die Nut einschiebbaren Befestigungsteils entspricht.
Vorzugsweise wird diese Nut oben begrenzt von einem abgewinkelten schräg nach unten und außen verlaufenden
Abschnitt der Rückwand des Kabelkanals. Vorzugsweise wird weiterhin die Nut unten begrenzt durch einen abgewinkelten
schräg nach unten und außen verlaufenden Abschnitt, der etwa parallel zu diesem Abschnitt verläuft. In diesem Fall hat
also die Nut an der Rückseite des Kabelkanals im Querschnitt annähernd eine Rautenform.
Es ist ohne weiteres möglich, einen Kabelkanal aus Stahl so zu formen, zum Beispiel durch Rollen oder Walzen, daß er
rückseitig eine solche Nut aufweist. Befestigt man nun den 0 Kabelkanal mittels einer Konsole, dann wird diese Konsole an
einem Befestigungsteil befestigt, wobei dieses Befestigungsteil im oberen Bereich einen Steg hat, der in der
Nut mit der vorgenannten Rautenform ausreichend Spiel hat, so daß man den Kabelkanal nach dem Lösen von
Befestigungselementen einfach nach oben hin anheben und dann nach vorne hin abnehmen kann, wenn man ihn von der Wand lösen
will.
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Gemäß einer alternativen Variante der vorliegenden Erfindung
hat die Nut an der Rückseite des Kabelkanals im Querschnitt annähernd eine Schwalbenschwanzform. Man kann bei dieser
Variante ein Befestigungsteil verwenden, daß zweiteilig ist, wobei die beiden Befestigungsteile in der montierten Form
sich mit ihrem senkrechten Steg teilweise überlappen und in senkrechter Richtung gegeneinander verschiebbar sind. In der
gewünschten Verschiebestellung sind die beiden Befestigungsteile relativ zueinander festlegbar. Vorzugsweise
greift dann in der festgelegten Stellung ein Steg des einen Befestigungsteils unter den Abschnitt der Rückwand des
Kabelkanals und ein Steg des zweiten Befestigungsteils liegt an dem abgewinkelten Teil der Rückwand des Kabelkanals an.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung hat die Nut an der Rückseite des Kabelkanals einen etwa
fünfeckigen Querschnitt und wird begrenzt durch einen äußeren rückseitigen Abschnitt der Rückwand des Kabelkanals, der
senkrecht verläuft, einen oberen horizontalen Abschnitt, einen inneren zu dem Abschnitt parallelen senkrechten
Abschnitt und einen sich nach unten hin an diesen anschließenden schräg nach unten und außen ausgerichteten
Abschnitt der Rückwand des Kabelkanals, der mit dem parallelen senkrechten Abschnitt einen stumpfen Winkel
einnimmt. Bei dieser Variante kann im oberen Abschnitt der Nut die Rückwand umgebördelt sein und somit aus einem
doppe1wandigen Abschnitt bestehen. Auch bei dieser Variante der Erfindung kann ein Steg eines Befestigungsteils so in
diese Nut an der Rückseite des Kabelkanals eingreifen, daß dieser abnehmbar ist.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß durch die Profilierung der Kanal als Weitspannkanal benutzt werden
kann. Dazu kann das Befestigungsteil beispielsweise auf etwa 2m verlängert werden.
Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen
bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung. Weitere Vorteile
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der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
Nachfolgend wir die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Kabelkanal mit Befestigung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen weiteren Querschnitt durch einen Kabelkanal ■ mit Befestigung gemäß einer weiteren alternativen
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 einen weiteren Querschnitt durch einen Kabelkanal mit Befestigung gemäß einer weiteren alternativen
Ausführungsform der Erfindung.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Der Kabelkanal selbst ist mit 10 bezeichnet. Es handelt sich um einen
Profilkanal aus Stahlblech, der im wesentlichen einen annähernd rechteckigen Querschnitt hat. Der Kabelkanal
besteht aus einer oberen horizontalen Wand 10a einer von dieser vorn vertikal nach unten abgewinkelten oberen
Vorderwand 10b, die sich nur über etwa 1A der Höhe des
Kabelkanals erstreckt, dann einwärts eingewinkelt ist zu der Abwinklung 10c, wobei dann weiter nach unten folgend in dem
Profil des Kabelkanals 10 eine relativ breite Zugangsöffnung 11 vorhanden ist, die über einen Deckel 12 verschließbar ist.
Weiterhin hat der Kabelkanal 10 unterhalb der Zugangsöffnung
11 eine untere Vorderwand 1Od, eine untere horizontale Wand oder Bodenwand 1Oe und eine Rückwand 13.
Diese Rückwand 1 erstreckt sich zunächst über in etwa 3A der
Höhe des Kabelkanals gerade nach oben bis zu einem profiliertem Abschnitt, durch den rückseitig am Kabelkanal
eine Nut 14 gebildet ist. Diese rückseitige Profilierung, durch die die Nut 14 gebildet ist, hat folgende Form.
Zunächst ist die Rückwand 13 ein Stück schräg nach oben und einwärts abgewinkelt, wobei dieser abgewinkelte Teil mit 15
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bezeichnet ist. Am innenseitigen Ende dieses abgewinkelten Teils 15 erstreckt sich die Rückwand dann ein Stück in einem
senkrechtem Abschnitt 16 nach oben, wobei sich daran am oberen Ende des senkrechten Teils 16 ein abgewinkelter schräg
nach unten und außen verlaufender Abschnitt 17a anschließt, der vorzugsweise die gleiche Länge hat und parallel verlaufen
kann zu dem Abschnitt 15. Am unteren äußeren Ende dieses Abschnitts 17 ist der Kabelkanal dann wieder spitzwinklig
nach oben abgewinkelt, wobei sich dann nach oben hin ein kurzer senkrechter Abschnitt 13 a der Rückwand erstreckt, der
dann in die obere horizontale Querwand 10a übergeht.
Für diese Nut 14, die durch die abgewinkelten Abschnitte 15 und 17a sowie innen durch den Abschnitt 16 begrenzt wird
ergibt sich damit annähernd eine Rautenform, wobei diese Raute zur Rückseite hin offen ist, so daß in die Nut 14 ein
oberer schräg und stumpfwinklig abgewinkelter Steg 18a eines Befestigungsteils 18 einschiebbar ist. Das Befestigungsteil
18 ist an der Konsole 19 angeformt, mittels derer wiederum die raumseitige Befestigung des Kabelkanals 10 erfolgt.
Der Steg 18a des Befestigungsteils 18 verläuft wie man sieht etwa im gleichen Winkel schräg nach oben wie der Abschnitt
17a des profilierten rückseitigen Teils des Kabelkanals 10, so daß durch ein Einhängen von oben her bei der Montage der
Kabelkanal 10 auf diesem Steg 18a aufliegt und damit für die anschließende Befestigung mittels Schrauben oder dergleichen
bereits fixiert ist, was die Montage wesentlich erleichtert. Ein Anhalten des Kabelkanals durch eine zweite Person
erübrigt sich.
Außerdem ist die Nut 14 so gestaltet, daß sich zwischen den beiden schrägen Abschnitten 17a und 15 ein ausreichender
Spielraum ergibt, so daß es problemlos möglich ist, den Kabelkanal 10 wieder zu demontieren und durch eine
Abhebebewegung von dem Steg 18a des Befestigungsteils 18 abzunehmen. Der Abstand zwischen den Abschnitten 17a und dem
Abschnitt 15 und damit die Höhe der Nut 14 beträgt also wie
man aus der Zeichnung Fig. 1 ersieht vorzugsweise ein mehrfaches der Materialstärke des Stegs 18a des
Befestigungsteils, das zum Beispiel aus Blech sein kann.
Die in Fig. 1 erkennbaren Laschen 20 sind vorgesehen für die Befestigung einer nicht dargestellten horizontalen Trennwand,
um den Kabelkanal aufzutrennen in zwei Bereiche, einen oberen Bereich und einen unteren Bereich, wobei der eine Bereich
dann zum Beispiel 220 V Leitungen und der andere Schwachstromleitungen aufnehmen kann. Die Konsolen 19 werden
vorzugsweise mit dem Befestigungsteil 18 über Langlöcher verbunden, so daß eine Höhenjustierung des Kabelkanals bei
der Montage möglich ist. Weiterhin sind vorzugsweise noch horizontale Langlöcher an den Konsolen 19 vorgesehen, so daß
man durch Verschieben eine Justierung gegenüber den Befestigungsteilen 18 in der Tiefe vornehmen kann, um den
gewünschten Wandabstand des Kabelkanals 10 einzustellen.
Fig. 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kabelkanals 100. Bei dieser Variante ist
der obere Bereich des Kabelkanals ähnlich ausgebildet wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1, d. h. die obere
Vorderwand 10b, die obere horizontale Querwand 10a, der obere senkrechte Abschnitt 13a der Rückwand und der spitzwinklig
einwärts schräg nach oben gerichtete Abschnitt 17 a der Profilierung sind gleich. Jedoch ist die Nut 114 anders
ausgebildet, sie ist in diesem Fall wesentlich höher, wobei sie an der dem Kabelkanal zugewandten Seite durch einen
entsprechend längeren Abschnitt 116 der Rückwand des 0 Kabelkanals begrenzt wird. Auch die Form der Nut 114 ist
anders, dadurch daß sich an den längeren geraden Abschnitt 116 der Rückwand ein spitzwinklig abgewinkelter schräg nach
oben und außen sich erstreckender Abschnitt 115 anschließt, der dann wiederum an seinem außen liegenden Ende spitzwinklig
nach unten abgewinkelt ist und in den unteren Teil 113 der Rückwand übergeht. Die Nut 114 hat also hier eine
Schwalbenschwanzform.
Ein Steg 118a eines Befestigungsteils 118 greift ähnlich wie bei der Variante gemäß Fig. 1 unter den schräg einwärts nach
oben laufenden Abschnitt 17 a der Rückwand des Kabelkanals 100. Jedoch ist zusätzlich zu diesen ersten Befestigungsteil
118 ein zweites Befestigungsteil 119 vorgesehen, wobei die beiden Befestigungsteile 118, 119 sich über ein Stück mit
ihren senkrechten Steg überlappen und vorzugsweise jeweils Langlöcher aufweisen, so daß eine Befestigung in
verschiedenen relativen Überlappungspositionen der beiden Befestigungsteile 118, 119 möglich ist. Die Montage geschieht
in diesem Fall so, daß zunächst der Kabelkanal 100 in den Steg 118a des ersten oberen Befestigungsteils 118 eingehängt
wird und dann das zweite Befestigungsteil 119 soweit nach unten geschoben wird, bis dessen Steg 119a an dem
abgewinkelten Teil 115 der Rückseite des Kabelkanals anliegt. Die beiden Befestigungsteile 118 und 119 werden also quasi
gegeneinander gespreizt durch relatives Verschieben und klemmen dann in der Nut 114 des Kabelkanals 100 und
befestigen diesen auf diese Art, wobei die Befestigungsart wieder lösbar ist. Ein Wiederlösen kann in ganz einfacher
Weise dadurch geschehen, daß man die entsprechenden Befestigungsmittel 120, die die beiden Befestigungsteile 118,
119 in ihrer relativen Position zueinander festlegen löst und dann das untere Befestigungsteil 119 nach oben schiebt, so
daß man dann den Kabelkanal 100 durch Abheben nach oben hin wiederum von dem Befestigungsteil 118 und dessen Steg 118a
abnehmen kann.
Eine dritte Variante eines erfindungsgemäßen Kabelkanals
ist in Figur 3 dargestellt. Wiederum hat der Kabelkanal rückseitig eine Nut 214, die durch eine entsprechende
Profilierung des Blechs des Kabelkanals gebildet wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zunächst ein oberer
senkrechter Abschnitt 213 der Rückwand vorhanden, wobei die Rückwand dann um 180 Grad nach oben hin umgebördelt ist, so
daß die Rückwand im oberen Abschnitt doppellagig verläuft, wobei dieser parallele innere Abschnitt mit 213a bezeichnet
ist, der innenseitig parallel zu dem oberen Abschnitt 213 der
Rückwand verläuft. Im Anschluß an den Abschnit 213a ist die
Rückwand um 90 Grad einwärts abgewinkelt, so daß sich ein kurzer horizontaler Abschnitt 215 ergibt, an den sich dann
wiederum aufgrund einer rechtwinkligen Abwinklung nach unten ein senkrechter Abschnitt 216 anschließt. Im Anschluß an das
untere Ende des Abschnitts 216 ist die Rückwand stumpfwinklig zur Rückseite hin also nach außen abgewinkelt, so daß sich
ein schrägverlaufender Abschnitt 217 ergibt. Daran schließt sich dann wieder eine stumpfwinklige Abwinklung nach unten
hin an, so daß dann ein längerer gerader senkrechter Abschnitt 219 der Rückwand folgt, der in der Flucht mit dem
oberen senkrechten Abschnitt 213 der Rückwand verläuft, wobei zwischen beiden Abschnitten 219 und 213 die Öffnung der Nut
214 verläuft.
Es ist wiederum ein Befestigungsteil 218 vorgesehen, daß in seinem oberen Bereich eine Abkröpfung einwärts aufweist, so
daß ein oberer senkrechter Abschnitt 218a des Befestigungsteils 218 vorhanden ist, der in die Nut 214
eingesteckt wird und dann bei bestimmungsgemäß eingeschobenem Befestigungsteil 218 innenseitig parallel an der doppelten
Rückwand 213a anliegt. Nach unten hin folgt auf den oberen senkrechten Abschnitt 218a ein kurzer schräger Abschnitt
218b, der stumpfwinklig abgewinkelt ist und nach unten und schräg zur Rückseite des Kabelkanals 200 verläuft und an den
sich dann nach einer stumpfwinkligen Abwinklung ein längerer senkrechter Abschnitt 218c des Befestxgungsteils anschließt,
der bei eingeschobenem Befestigungsteil rückseitig parallel an der Rückwand 219 des Kabelkanals 200 anliegt. Der
Kabelkanal 200 kann dann mittels des Befestxgungsteils 218 wiederum an einer Konsole (nicht dargestellt) und mittels
dieser an der Wand oder auch unmittelbar an der Wand mittels Dübel und Schrauben oder in ähnlicher Weise auf an sich
bekannte Art befestigt werden.