DE29705255U1 - Schneidvorrichtung zum Ausschneiden der Durchgangsöffnung in der Basisplatte zum Tragen eines Stomabeutels - Google Patents
Schneidvorrichtung zum Ausschneiden der Durchgangsöffnung in der Basisplatte zum Tragen eines StomabeutelsInfo
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Description
Ralf Steinbach, 50389 Wesseling, und Se 102
Detlef RuIf5 53909 Zülpich
Schneidvorrichtung zum Ausschneiden der Durchgangsöffhung
in der Basisplatte zum Tragen eines Stomabeutels
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Ausschneiden bzw.
Nachschneiden der Durchgangsöffhung, die zwecks Hindurchführung eines
künstlich angelegten Darm- oder Harnwegausgangs in der an die Körperhaut zu heftenden flexiblen Basisplatte zum Tragen eines
Stomabeutels angeordnet ist.
Bei Menschen mit künstlich angelegtem Darmausgang oder Harnwegausgang ist vom Chirurgen das entsprechende Ausgangsende,
Stoma genannt, durch die Bauchdecke nach außen geführt, das außen
überstehende Stomaende nach außen gestülpt und der Stülprand an der Bauchdecke festgenäht worden. Beim Betroffenen wird dann zur Aufnahme
seiner Ausscheidungen ein sogenannter Stomabeutel angelegt. Dazu wird auf die Körperhaut eine selbsthaftende flexible Basisplatte aufgeklebt, die
eine zentrale Durchgangsöffhung zwecks Hindurchführung des Stoma aufweisen muß. Die Basisplatte weist auf ihrer Außenseite meist einen
konzentrisch das Durchgangsloch umgebenden nach außen vorstehenden und aus Kunststoff bestehenden Rastring auf, mittels dem der Stomabeutel
über einen am Beutelhals angeordneten Rastring entsprechend passenden
Durchmessers durch eine Art Schnappverschluß lösbar mit der Basisplatte
zu verbinden ist.
Die bisher im Handel befindlichen Basisplatten zum Tragen eines Stomabeutels haben manchmal entweder gar kein zentrales
Durchgangsloch, oder wenn sie vorgefertigt ein solches aufweisen, dann
paßt es in aller Regel nicht zum tatsächlichen Stomadurchmesser beim Betroffenen, bei dem ein Stomabeutel anzulegen ist. Ein möglichst dichter
Abschluß zwischen dem Stoma- Außendurchmesser und der Wandung des Durchgangsloches der Stomabeutel- Basisplatte ist aber wichtig, damit die
aufgefangenen Körperausscheidungen möglichst nicht an die Körperhaut und nicht zwischen Körperhaut und aufgeklebte Basisplatte gelangen, was
zu Hautreizungen und zur Zerstörung des Basisplatten- Klebewirkung führen würde.
Um das Basisplatten- Durchgangsloch nicht in unbefriedigender Weise mit
einer Handschere schneiden zu müssen, die ohnehin nicht in der Lage wäre,
vorgezeichnete Lochrandkurven insbesondere mit einem engen Kurvenradius in eine Basisplatte genau einzuschneiden, und um die
Dichtheit zwischen Stoma und Stomabeutel- Basisplatten- Lochwandung zu gewährleisten, ist bereits ein Schneidgerät vorgeschlagen worden (DE - 295
20 363 U 1), das eine die Basisplatte abstützende Trägerplatte aufweist, oberhalb und parallel zu der eine um eine Zentralachse um 360 ° drehbare
Messerhalteplatte zum Tragen eines nach unten ragenden Schneidmessers angeordnet ist, das genau auf den gewünschten, auf den vorher jeweils
aktuell gemessenen Stomadurchmesser abgestimmten Radius des auszuschneidenden zentralen Basisplatten- Durchgangsloches einstellbar
und fixierbar ist. Dieses bekannte Schneidgerät ist aber nicht für solche Basisplatten/ Klebeplatten einsetzbar, die mit dem Stomabeutel einstückig
sind, d. h. bei Stomabeuteltypen, bei denen sich die Basisplatte vom
eigentlichen Beutel nicht lösen läßt Außerdem können mit dem bekannten Gerät nur kreisrunde Löcher geschnitten werden. Es gibt aber Fälle, bei
denen die gemessene Kontur des Stoma von einer Kreisrundheit abweicht,
so daß in diesen Fällen eine Dichtheit zwischen Stoma und Basisplatten-Lochwandung
nicht unbedingt gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, fur Betroffene mit künstlich
angelegtem Darm- oder Harnwegausgang zum Ausschneiden der zentralen Durchgangsöffhung in einer Stomabeutel- Trägerplatte bzw. Basisplatte
eine Vorrichtung zu schaffen, die vom Betroffenen selbst sowie auch vom
Klinikpersonal einfach zu bedienen ist und die es ermöglicht, in Stomabeutel- Basisplatten zentrale Durchgangsöffnungen mit jeweils der
gewünschten, an die jeweils gemessene, ggf. auch unrunde Kontur des
Stoma angepaßten Kontur schnell und sicher auszuschneiden, auch bei solchen Basisplatten, die sich nicht vom Beutel lösen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nachdem die aktuelle Kontur des Stoma beim Betroffenen mit einer Schablone gemessen worden ist, wird der Meßwert auf die Basisplatte z. B.
durch Aufzeichnen übertragen. Mit dem erfindungsgemäßen Handgerät läßt sich dann individuell jede gewünschte Durchgangsöffhung, auch eine
unrunde z. B. ovale, in die Basisplatte schneiden. Dazu weist das Handgerät einen zangenförmig angeordneten Schneidspalt auf, durch den die
Basisplatte zunächst in das Gerät einzuführen ist. Erfindungsgemäß weist das Gerät ein quer zum Schneidspalt hin- und herbewegliches angetriebenes
Schneidwerkzeug wie z. B. Schneidmesser und eine mit diesem zusammenwirkende z. B. amboßförmige Schneidkante auf, wobei das
Schneidwerkzeug und die Schneidkante an mit dem Gerätegriffteil verbundenen Geräte- Armen befestigt sind, die zwischen sich eine Öffnung
zum Einschieben des durch den Schneidspalt eingeführten Basisplattenteils einschließen.
Der Antrieb des Schneidwerkzeugs erfolgt durch einen Elektromotor, der im
Gerätegriffieil integriert ist. Der Elektromotor kann ein Drehmotor oder
auch ein Schwingmotor sein. In jedem Fall wird die Bewegungsenergie der Motorwelle über Exzenter- bzw. Kurbeltrieb und ggf. über ein
zwischengeschaltetes Getriebe auf die Auf- und Abbewegung des Schneidwerkzeugs übertragen, das insbesondere mit seiner Klingenspitze in
der Lage ist, auch in schwer schneidbare Platten- Materialien Kurven und
Löcher zu schneiden.
Die Erfindung und deren weiteren Merkmale und Vorteile werden anhand
des in den Figuren schematisch dargestellten Ausfuhrungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in Seitenansicht, teils perspektivisch, die als Handgerät ausgebildete
erfindungsgemäße Schneidvorrichtung zum Ausschneiden/ Nachschneiden der zentralen Durchgangsöffiiung in einer flexiblen Stomabeutel-Basisplatte,
und
Fig. 2 die Stirnansicht von links auf das Gerät der Fig. 1.
Das erfindungsgemäße Handgerät der Fig. 1 weist einen Griffteil 10 auf,
von dem zwei Geräte- Arme 11 und 12 abgehen, zwischen deren äußeren
Enden ein zangenförmig angeordneter Schneidspalt 13 gebildet ist, der einerseits ein am Ende des Armes 11 befestigtes und quer zum Schneidspalt
hin- und herbewegliches angetriebenes Schneidwerkzeug 14 mit Messerklinge und andererseits eine am Ende des anderen Armes 12
befestigte, mit dem Schneidmesser 14 zusammenwirkende z. B. amboßförmige Schneidkante 15 aufweist. Zwischen den Geräte- Armen 11
und 12 ist eine mit Vorteil zangenförmige Öffnung 16 gebildet, die zur
wenigstens teilweisen Aufnahme der durch den Schneidspalt 13 einzuführenden zu schneidenden, in Fig. 1 nicht dargestellten Basisplatte
dient.
Das Schneidwerkzeug 14 wird von einem Elektromotor 17 angetrieben, der
in das Gerätegriffteil 10 integriert ist. Wie insbesondere aus der Stimansicht
der Fig. 2 hervorgeht, weist die Schneidklinge 14 des Werkzeugs einen
Schaft 18 auf, der in einer entsprechenden Ausnehmung 19 am Stirnseitenende des Geräte- Armes 11 gleitend gelagert ist. Wie aus Fig. 1
hervorgeht, ist die nach unten zum Messeraustritt offene Ausnehmung 19
nach außen stirnseitig von einer Abdeckkappe 20 abgedeckt, die bei Fig. 2
weggelassen ist.
Im Geräte- Arm 11 ist ein von einer Welle 21 angetriebener Kurbeltrieb
gelagert, dessen exzentrische Kurbel 22 in ein querliegendes Langloch 23
des Schneidwerkzeugschaftes 18 eingreift und bei der Kurbeldrehung das
Schneidmesser 14 in einer Richtung quer zum Schneidspalt 13 auf- und abbewegt. Dabei wird die auf die Stomabeutel- Basisplatte aufgezeichnete,
beim Betroffenen aktuell gemessene Stomakontur, die von einer Kreisform auch abweichen kann, als Durchgangsöffnung schnell, mühelos und mit
hoher Genauigkeit aus der Basisplatte ausgeschnitten, weil das erfindungsgemäße Handgerät insbesondere mit seiner spitzen Schneidklinge
14 in der Lage ist, Kurven mit beliebigen Kurvenradien zu schneiden. Die
Handhabung ist dabei so, daß das Handgerät z. B. mit der rechten Hand gehalten und geführt und die Basisplatte dann mit der linken Hand gehalten
und entsprechen gedreht wird.
Die Kurbeltiiebswelle 21 kann direkt vom Motor 17 angetrieben sein.
Zwecks Erhöhung der Umfangskraft der Welle 21 und damit Erhöhung der
Schneidkraft des Schneidwerkzeugs^ kann zwischen der eigentlichen
Motorwelle 24 und der Kurbeltriebswelle 21 ein Übersetzungsgetriebe
(Übersetzung vom Schnellen ins Langsame) z. B. mit den in Fig. 1 dargestellten Zahnrädern 25 (Ritzel) und 26 angeordnet sein. Damit ist das
erfindungsgemäße Schneidgerät in der Lage, außer in Stomabeutel-Basisplatten in alle weiteren schwer schneidbaren plattenförmigen
Materialien wie z. B. Verbundwerkstoffe etc. Durchgangsöffhungen mit
beliebigen Kurvenradien zu schneiden.
Zwecks Stromversorgung 27 des Motors 17 kann das erfindungsgemäße Schneidgerät ein externes oder internes Netzgerät, einenAkku und/ oder
Batterien aufweisen.
Weil das Schneidwerkzeug 14 und die Schneidkante 15 verschleißen können, können diese beiden Teile mit Vorteil als austauschbare Ersatzteile
ausgebildet sein. Das Schneidmesser 14 kann auch mit Wellenschliff versehen sein. Statt eines Messers könnte als Werkzeug auch eine Feile etc.
besonders mit kleinem Durchmesser eingesetzt werden, um auch sehr enge Kurvenradien schneiden zu können.
Claims (8)
1. Schneidvorrichtung zum Ausschneiden bzw. Nachschneiden der
Durchgangsöffhung, die zwecks Hmdurchfuhrung eines künstlich
angelegten Darm- oder Harnwegausgangs in der der an die Körperhaut zu heftenden flexiblen Basisplatte zum Tragen eines Stomabeutels angeordnet
ist, gekennzeichnet durch ein Handgerät mit zangenförmig angeordnetem Schneidspalt (13), der ein quer zum Schneidspalt hin- und
herbewegliches angetriebenes Schneidwerkzeug (14) und eine mit diesem zusammenwirkende Schneidkante (15) aufweist, wobei das
Schneidwerkzeug und die Schneidkante an mit dem Gerätegriffteil (10) verbundenen Geräte- Armen (11, 12) befestigt sind, die zwischen sich eine
Öffnung (16) zur Aufnahme der durch den Schneidspalt (13) einzuführenden zu schneidenden Basisplatte einschließen.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schneidwerkzeug (14) von einem im Gerätegriffteil (10) angeordneten Elektromotor (17) angetrieben ist.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem das Schneidwerkzeug (14) tragenden Geräte- Arm (11) ein von der
rotierenden Motorwelle antreibbarer Kurbeltrieb (21, 22) gelagert ist,
dessen exzentrische Kurbel (22) in ein querliegendes Langloch (23) des
Schneidwerkzeuges (14) eingreift und dieses in einer Richtung quer zum
Schneidspalt (13) auf- und abbewegt.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwecks Erhöhung der Umfangskraft der Kurbeltriebswelle (21) und damit Erhöhung der Schneidkraft des Schneidwerkzeugs (14) zwischen der
Motorwelle (24) und der Kurbeltriebswelle (21) ein Übersetzungsgetriebe
(25, 26) (Übersetzung ins Langsame) angeordnet ist.
5. Schneidvorrichtung nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antriebsmotor des Schneidwerkzeuges ein Schwingmotor ist, der seine im
Wechselstromrhythmus wechselnde Hin- und Herdrehbewegung über ein am Wellenumfang angeordnetes Gelenk als Auf- und Abbewegung auf das
Schneidwerkzeug überträgt.
6. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug ein Schneidmesser (14) ist mit
einem Schaft (18), der in einer entsprechenden Ausnehmung (19) am Stirnseitenende des das Schneidwerkzeug tragenden Geräte- Armes (11)
gleitend gelagert ist.
7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem Schneidwerkzeug (14) zusammenwirkende, am Stirnseitenende des anderen Geräte- Armes (12) befestigte Schneidkante (15) als
&idigr; I * "
Gegenschneidwerfczeug ebenfalls hin- und her- bzw. auf- und abbeweglich
angeordnet ist.
8. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidgerät zwecks Stromversorgung (27) ein
internes oder externes Netzgerät, einen Akku und/ oder Batterien aufweist.
Priority Applications (1)
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DE29705255U DE29705255U1 (de) | 1997-03-22 | 1997-03-22 | Schneidvorrichtung zum Ausschneiden der Durchgangsöffnung in der Basisplatte zum Tragen eines Stomabeutels |
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Publications (1)
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DE29705255U1 true DE29705255U1 (de) | 1997-05-15 |
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ID=8037914
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DE29705255U Expired - Lifetime DE29705255U1 (de) | 1997-03-22 | 1997-03-22 | Schneidvorrichtung zum Ausschneiden der Durchgangsöffnung in der Basisplatte zum Tragen eines Stomabeutels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29705255U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR3015225A1 (fr) * | 2013-12-23 | 2015-06-26 | Entpr De Fournitures Et D Assistance Medicale | Dispositif de decoupe pour support de stomie |
-
1997
- 1997-03-22 DE DE29705255U patent/DE29705255U1/de not_active Expired - Lifetime
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