DE29619275U1 - Kapillarenvorrichtung - Google Patents

Kapillarenvorrichtung

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Description

• · · ♦· ·■
• · I
Anmelder: Joachim WiIIms
Unser Zeichen: W 1576 - kg /
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapillare zum Pipettieren bzw. Aufnehmen eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens.
Es ist allgemein bekannt, Kapillare bzw. Kapillarpipetten zu verwenden, um Flüssigkeiten, z.B. menschliches Blut, aus einem Behälter zu entnehmen bzw. aufzunehmen.
Für die Entnahme eines vorbestimmten bzw. vorbestimmbaren Volumens der Flüssigkeit bzw. flüssigen Probe z.B. für chemische oder medizinische Untersuchungen werden Ringmarkenkapillare verwendet. Die Ringmarkenkapillare werden bei der Entnahme der Flüssigkeit aus dem Behälter bis zu einer auf der Kapillare aufgedruckten Marke bzw. Ringmarke mit der Flüssigkeit befüllt, und zwar durch Ausnutzung des Kapillareffektes und/oder mit Hilfe einer Saugeinrichtung, welche an einer einer Aufnahmeseite entgegengesetzten Seite der Kapillare angeordnet wird. Der aufgedruckte Ring entspricht der Füllhöhe, bis zu welcher die Kapillare befüllt werden muß, um ein vorbestimmtes Füllvolumen (z.B. in ml oder &mgr;&Igr;) zu erhalten. Die Füllung der Kapiüare soll bis zur Ringmarke erfolgen und ein über der Ringmarke befülltes Volumen wird wieder abgelassen, bis die Füllhöhe der Kapillare der Ringmarke entspricht.
Um eine exakte Entnahme eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens zu erreichen, ist somit eine Kontrolle durch den Benutzer notwendig, da dieser von Fall zu Fall beurteilen muß, ob die Kapillare auch tatsächlich bis zur Ringmarke befüllt ist oder nicht, und gegebenenfalls weitere Flüssigkeit aufnehmen bzw. überschüssige Flüssigkeit ablassen muß. Dementsprechend ist eine exakte Volumen-
entnahme mit den bekannten Ringmarkenkapillare aufwendig und die Voiumenentnahme unterliegt gewissen Fluktuationen bzw. Unsicherheiten bezüglich dem tatsächlich entnommenen Flüssigkeitsvolumen. Weiterhin besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß beim Ablassen der Flüssigkeit aus der Ringmarkenkapillare (z.B. durch Blasen mit dem Mund) diese durch Fremdstoffe kontaminiert wird.
Weiterhin ist es bekannt, zur Entnahme des vorbestimmten Volumens der Flüssigkeit sogenannte Ende-zu-Ende-Kapillare (englisch "end-to-end capillary") einzusetzen, welche von einem Ende bis zum anderen Ende vollständig mit der Flüssigkeit befüllt werden. Bei Ende-zu-Ende-Kapillare, wie auch bei der Ringmarkenkapillare, muß Flüssigkeit, welche an der äußeren Oberfläche der Kapillare haftet, vorsichtig entfernt werden. Bei diesem Entfernungsvorgang kann oft jedoch nicht vermieden werden, daß ein gewisses Flüssigkeitsvolumen auch aus dem Kapillarkanal entfernt wird, weswegen eine exakte Volumenentnahme bzw. bestimmung sehr aufwendig, wenn nicht gar unmöglich ist.
Die aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 295 20 918.6 bekannte Kapillare überwindet die vorstehend genannten Nachteile herkömmlicher Kapillaren auf elegante Weise durch eine Sollbruchstelle, die in der Kapillarwandung vorgesehen ist und eine einfache und genaue Entnahme des vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens erlaubt, da sie bei Benutzung bis zur oder bevorzugt über die Sollbruchstelle bis zu einer Füllhöhen-Markierung mit der Flüssigkeit bzw. Probe befüllt wird, wonach sie gegebenenfalls von der an der Außenseite haftenden Flüssigkeit befreit und anschließend an der Sollbruchstelle gebrochen wird, wobei das vorbestimmte Fiüssigkeitsvolumen in dem Teil des Kapiüarkanal zwischen der Aufnahmeöffnung und der Sollbruchstelle enthalten ist. Mit der erfindungsgemäßen Kapillare wird somit eine sehr hohe Genauigkeit in der Volumenbestimmung erreicht. Z.B. wird mit einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weiche zur Pipettierung von 20 &mgr;&Igr;-Volumen geeignet ist, eine Genauigkeit von 0,1% erreicht, welche eine Größenordnung kleiner ist als die allgemein für Untersuchungen vorgegebene Genauigkeit von 1 %.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß Anwender diese Kapillare stets erst genau ansehen, um diejenige Seite, d.h. die Ansaugseite zu ermitteln, die vor der Sollbruchstelle keine Füllhöhen-Markierung aufweist, was der an sich problemlosen Handhabung dieser Kapillare abträglich ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung die bekannte Kapillare mit Sollbruchstelle bezüglich ihrer problemlosen handhabung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kapillare gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Da erfindungsgemäß beidseits der genau mittig auf der Kapillare positionieren Sollbruchstelle Füllhöhen-Markierungen, vor allem gleich beabstandet zu dieser, vorgesehen sind, entfällt jegliche Notwendigkeit zur visuelle Untersuchung der Verwendungsstellung der Kapillare, da deren beide endseitigen Öffnungen gleichwirkend als Ansaug- oder Aufnahmeöffnungen verwendet werden können.
Bevorzugt ist die Sollbruchstelle durch eine Einkerbung der Kapillarwandung gebildet. Es wird somit bevorzugt erreicht, daß die Kapillare leicht und ohne Verletzungsgefahr für die Bedienungsperson an der Sollbruchstelle getrennt werden kann.
Bevorzugt ist die Sollbruchstelle in der Kapillarwandung geritzt, wobei die Sollbruchstelle auf einer dem Kapillarkanal abgewandten Seite der Kapillarwandung vorgesehen ist, wodurch eine einfache und kostengünstige Herstellung der Kapillare vorteilhaft möglich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Kapiüarkana! entlang im wesentlichen der gesamten Länge der Kapillare einen gleichen Innendurchmesser auf. Es ist somit bevorzugt eine Kapillare bereitgestellt, welche kostengünstig hergestellt werden kann.
Bevorzugt ist die Kapiiiarwandung aus einer Glaszusammensetzung gebildet, welche einen leichten Bruch der Kapillare bevorzugt bei der Sollbruchstelle zuläßt, wodurch eine einfache und sichere Handhabung der Kapillare gewährleistet ist.
Bevorzugt sind die beiden Füllhöhen-Markierungen als visuell besonders einfach erkennbare Ringmarken gebildet.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden beispielsweisen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen hervorgehen, welche unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erfolgt, in der:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist.
Die in Fig. 1 gezeigte Kapillare bzw. Kapillarpipette weist eine Kapillarwandung 10 auf, weiche bevorzugt aus Glas oder Kunststoff gebildet ist. Die Kapillare weist weiterhin einen Kanal 20 auf, in welchen eine Flüssigkeit, welche in einer vorbestimmten Menge bzw. Volumen z.B. für eine Probenuntersuchung pipettiert werden muß, durch Kapiliareffekt und/oder durch Saugen aus einem (nicht gezeigten) Behälter durch eine Öffnung 30 bzw. 50 am jeweiligen Kapillarende hindurch aufgenommen wird. Die Kapillare weist eine Sollbruchstelle 40 auf, welche exakt mittig in Axial- bzw. Längsrichtung der Kapillare angeordnet ist. Die Sollbruchstelle 40 liegt also von den beiden Kapillaröffnungen 30 und 50 genau gleich weit entfernt und unterteilt damit den Kapillarkanal 20 in zwei identische Hälften. Diese Sollbruchstelle 40 kann als Einkerbung der Kapiiiarwandung 10 gebildet sein, d.h. die Kapillarwandung 10 weist in der Nähe der Sollbruchstelle 40 bzw. um diese herum eine kleinere Wandungsstärke auf. Die Sollbruchstelle kann durch Ritzen und/oder Schleifen und/oder durch Ätzen der Kapillarwandung gebildet werden.
Beidseits der Sollbruchstelle 40 sind auf der Kapillarwandung Füllhöhen-Markierungen 60, 61, z.B. in Gestalt von Ringmarken vorgesehen, bevorzugt unter jeweils gleichem Abstand zur Solibruchstelle 40.
Mit anderen Worten zeichnet sich diese Kapillare durch einen relativ zur Sollbruchstelle hochsymmetrischen Aufbau aus, der ihre Anwendung in beliebiger Stellung, mit der Öffnung 30 als Aufnahmeöffnung oder alternativ der Öffnung 50 als Aufnahmeöffnung für Flüssigkeit ermöglicht, so daß ein Anwender von den Entscheidung befreit ist, in welcher Ausrichtung die Kapillare zweckbestimmt eingesetzt werden muß.
Nachfolgend wird die Benutzungsweise einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kapillare beschrieben.
Die Kapillare wird wahlweise an ihrem der Öffnung 30 oder der Öffnung 50 benachbarten Ende in einen Behälter mit der aufzunehmenden Flüssigkeit getaucht.
Durch Kapillareffekt oder durch Benutzung einer externen Einrichtung z.B. einer externen Pumpe oder eines Gummibalges wird Flüssigkeit in die Kapillare aufgenommen, und zwar wird die Kapillare bevorzugt bis zu einer Füllhöhe befüllt, welche durch die Markierung 60 bzw. die Markierung 61 festgelegt ist, je nachdem, ob die Öffnung 30 oder die Öffnung 50 als Flüssigkeits-Aufnahmeöffnung verwendet wird.
Nachfolgend können Flüssigkeitstropfen od. dgl., welche an der äußeren Oberfläche der Kapillare haften, entfernt werden, wobei eine Flüssigkeitsentnahme auch aus dem Kanal unschädlich ist, weil das Flüssigkeitsfüllvolumen bzw. die -menge in dem inneren der Kapillare noch größer ist, als das vorbestimmte, benötigte Flüssigkeitsvolumen.
Anschließend wird die Kapillare an der Sollbruchstelle 40 (gegebenenfalls an einer der mehreren Sollbruchstellen) z.B. mit den Händen oder einer Pinzette, gebrochen bzw. in zwei Teile getrennt, wobei in dem vorderen Teil, d.h. dem Teil welcher die Aufnahmeöffnung (Öffnung 30 bzw. Öffnung 31) umfaßt, das vorbestimmte Volumen an Flüssigkeit verbleibt, welches pipettiert werden sollte.
Das pipettierte, vorbestimmte Flüssigkeitsvolumen kann somit nachfolgend für die Untersuchung bzw. Weiterbenutzung aus der Kapillare ausgestoßen werden.

Claims (8)

Ansprüche
1. Kapillare zum Pipettieren eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens, die eine Kapillarwandung (10) und einen Kapillarkanal (20) umfaßt, welcher beidseits in Öffnungen (30, 31) der Kapillare mündet, wobei auf exakt !4 der Gesamtlänge des Kapillarkanals (20), jeweils gleich weit von den Kapiliaröffnungen (30, 50) entfernt, eine Sollbruchstelle (40) in der Kapillarwandung (10) vorgesehen ist, und wobei beidseits der Sollbruchstelle (40) jeweils eine Fülihöhen-Markierung (60, 61) vorgesehen ist.
2. Kapillare gemäß Anspruch 1, bei der die Füllhöhen-Markierungen (60, 61) mit gleichem Abstand zu der Sollbruchstelle (40) angeordnet sind.
3. Kapillare gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der die Sollbruchstelle (40) durch eine Einkerbung der Kapillarwandung (10) gebildet ist.
4. Kapillare gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der die Sollbruchstelle (40) in der Kapillarwandung (10) geritzt ist.
5. Kapillare gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Sollbruchstelle (40) auf einer dem Kapillarkanal (20) abgewandten Seite der Kapillarwandung (10) vorgesehen ist.
6. Kapillare gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Kapillarwandung (10) aus einer Giaszusammensetzung gebildet ist, welche einen leichten Bruch der Kapillare an der Sollbruchstelle (40) zuläßt.
7. Kapillare gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der der Kapillarkanal (20) entlang im wesentlichen der gesamten Länge der Kapillare einen gleichen Innendurchmesser aufweist.
8. Kapillare gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die beiden Füllhöhen-Markierungen 60, 61) als Ringmarken gebildet sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2791428A1 (fr) * 1999-03-22 2000-09-29 Commissariat Energie Atomique Dispositif et procede pour prelever des volumes precis de poudres

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2791428A1 (fr) * 1999-03-22 2000-09-29 Commissariat Energie Atomique Dispositif et procede pour prelever des volumes precis de poudres

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