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Hydraulisches Spannsystem für Personenförderanlagen, insbesondere für Rolltreppen und Rollsteige
Die Neuerung betrifft ein hydraulisches Spannsystem für mit einem Hauptantrieb und einem im
Bereich einer relativ verschiebbaren Umkehrstation angeordneten Zusatzantrieb ausgerüstete
Personenförderanlagen, insbesondere für Rolltreppen und Rollsteige.
Allgemein bekannt sind Spannglieder in Umkehrstationen von Rolltreppen und Rollsteigen, die
lediglich mit einem Hauptantrieb ausgerüstet sind, bei denen die Spannkraft durch Federpakete
erzeugt wird. Diese Spannkraft soll die Antriebsorgane immer im gespannten Zustand halten
und damit auch bei Auftreten von Dehnungen und Verschleiß der Antriebsorgane eine Kollision
von Stufen bzw. Stufeneinlaufteilen verhindern.
Bei Personenförderanlagen, insbesondere bei Rolltreppen und Rollsteigen, die mit einem Zusatzantrieb
im Bereich der Umkehrstation ausgerüstet sind, muß die Spannkraft um die Umfangskraft
des Zusatzantriebes vergrößert werden, damit auch unter den hier herrschenden Bedingungen die Ketten immer im gespannten Zustand verbleiben. Nachteilig ist dabei der
erhöhte Verschleiß der Ketten durch die vergrößerte Spannkraft sowie der Platzbedarf für die
größeren Federpakete.
Durch die EP-A 547 737 ist eine hydraulische Spanneinrichtung für Personenförderanlagen
bekannt, bei weicher ein einzelner Antrieb vorgesehen und die hydraulische Spanneinrichtung
im Umkehrbereich der Personenförderanlage angeordnet ist. Die hydraulische Spannanlage
besteht aus zwei Hydraulikzylindern, die über einen Speicher mit einer Betätigungseinrichtung
zusammenwirken. Die Kolben der Hydraulikzylinder stützen sich hierbei an stationären Bauteilen
der Personenförderanlage ab, während das Zylindergehäuse an einem verschiebbaren
Wagen oder dgl. befestigt ist. Bei der bekannten hydraulischen Spannvorrichtung können Zusatzkräfte,
wie sie sich durch Einsatz eines Zusatzantriebes einstellen, nur durch Erhöhung des
Betriebsdruckes aufgenommen werden. Demzufolge wirkt diese Spannvorrichtung vom Prinzip
her wie die ebenfalls bekannte mechanische Spannvorrichtung.
Eine ähnliche hydraulische Spanneinrichtung für einen Endlosförderer ist der GB-A 793 229 zu
entnehmen. Mittels zweier Hydraulikzylinder, die im dem Antrieb abgewandten Umkehrbereich
des Bandes oder der Kette vorgesehen sind, kann bei evtl. Überlastung eine hydraulische Abschaltung
einerseits der Spanneinrichtung und andererseits des Einzelantriebes selber realisiert
werden. Wie bereits zur EP-A 547 737 ausgeführt, ist auch diese hydraulische Spanneinrichtung
mangels eines Zusatzantriebes im Umkehrbereich mit den beschriebenen Nachteilen einer
mechanischen Spannvorrichtung behaftet.
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Ziel des Neuerungsgegenstandes ist es, bei Personenförderanlagen, insbesondere bei Rolltreppen
und Rollsteigen, die neben einem Hauptantrieb noch mit einem Zusatzantrieb ausgerüstet
sind, die beim Betrieb des Zusatzantriebes im Umkehrbereich auftretenden zusätzlichen
Kettenkräfte nur während der Zeit auf die Ketten wirken zu lassen, wie sie auch bedingt durch
das jeweilige Lastmoment auftreten.
Dieses Ziel wird durch ein hydraulisches Spannsystem für mit einem Hauptantrieb und einem
im Bereich einer relativ verschiebbaren Umkehrstation angeordneten Zusatzantrieb ausgerüstete
Personenförderanlagen, insbesondere für Rolltreppen und Rollsteige, erreicht mit mehreren
im Bereich der Umlenkräder der Umkehrstation angeordneten, sich zwischen stationären
Bauteilen der Personenförderanlage und der verschiebbaren Umkehrstation erstreckenden
Kolben-Zylinder-Einheiten, mindestens einer eine vorgebbare Vorspannung der Kolben-Zyiinder-Einheiten
aufbringbare hydraulischen Speichereinheit, mindestens einer zugehörigen, die jeweilige Speichereinheit mit der bzw. den Kolben-Zyünder-Einheit(en) verbindenden Hydraulikleitung
sowie mindestens einem im Bereich der jeweiligen Hydraulikleitung angeordneten, in Richtung der Speichereinheit sperrenden Rückschlagelement.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Neuerungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die hydraulische Spannvorrichtung kann somit aus mehreren einzeln beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheiten
in Wirkverbindung mit mindestens einer zugehörigen Speichereinheit ausgebildet werden oder aber miteinander in hydraulischer Parallelschaltung verbundene KoI-ben-Zylinder-Eiheiten
beinhalten, die dann mit mindestens einer gemeinsamen Speichereinheit in Wirkverbindung stehen. Die Auswahl sollte dem jeweiligen Anwendungsfail vorbehalten bleiben.
Einzelne Kolben-Zylinder-Einheiten bieten gegenüber verbundenen den Vorteil, daß die
sich bei unterschiedlichen Stufenbelastungen, beispielsweise durch einseitiges Stehen oder
Gehen, einstellenden unterschiedlichen Kettenlängenänderungen, problemlos ausgeglichen
werden können, indem die betroffene Speichereinheit dann auf einen angepaßten Wert vorgespannt
wird. In Verbindung mit einer Meßeinrichtung kann dieser Vorgang bei Bedarf innerhalb
bestimmter Zeitintervalle automatisiert werden.
Vorteilhafterweise werden Plungerkolben zum Einsatz gelangen, die lediglich eine einzige
Druckbeaufschlagungsleitung beinhalten, deren Zylindergehäuse direkt in die Führungen der
Umkehrstation integriert sind. Über einen oder mehrere Hydrospeicher wird für beide Kolben-Zylinder-Einheiten
die entsprechende Vorspannkraft erzeugt. Durch ein oder mehrere zum Hydrospeicher hin sperrende Rückschlagventile wird die zusätzliche Umfangskraft des Zusatzantriebes
direkt abgestützt. Ebenfalls vorteilhaft ist die Charakteristik der beschriebenen Einrichtung
im Hinblick auf Stufen- oder Palettenbandschwingungen (hohe Steifigkeit). Das Befül-
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len, Entleeren sowie die Überprüfung des Systems kann mittels einem oder mehrerer Prüfanschlüsse
erfolgen.
Bei der hier vorgeschlagenen Lösung wird die Vorspannkraft in der gleichen Höhe oder Größenordnung
wie üblich, d.h. bei Verwendung von Federpaketen gewählt. Beim Auftreten von zusätzlichen Belastungen, bedingt durch das Antriebsmoment des im Bereich der Spannstation
angeordneten Zusatzantriebes, wird diese zusätzliche Belastung infolge der Rückschlagventile
zur inneren Kraft. Die hohe Zugbeanspruchung wirkt auf die Antriebsketten nur während des
Zeitraumes hoher Belastungen. Dies führt insbesondere bei stark schwankender Auslastung der
Personenförderanlage, insbesondere des Rollsteiges oder der Rolltreppe, zu deutlich wirtschaftlicheren
Kettendimensionierungen bzw. einer Erhöhung der Lebensdauer.
Der Neuerungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt
und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - Prinzipskizze einer Rolltreppe mit angedeutetem Zusatzantrieb
Figur 2 - Teildarstellung des Zusatzantriebes mit angedeuteter hydraulischer Spanneinrichtung
Figur 3 - Draufsicht auf die Figur 2
Figur 4 - prinzipielle Darstellung der hydraulischen Spanneinrichtung
Figur 5 - alternative Darstellung einer hydraulischen Spanneinrichtung.
Figur 1 zeigt als Prinzipskizze eine Rolltreppe 1. Erkennbar ist das Traggerüst 2, die Balustrade
3, der Handlauf 4, ein Zusatzantrieb 5 im Bereich einer beweglich vorgesehenen Umkehrstation
6 sowie das angedeutete Zugorgan in Form einer Antriebskette 7. Ferner dargestellt ist der
Hauptantrieb 5", der im oberen Umlenkbereich 8 der Rolltreppe 1 vorgesehen ist.
Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung den Bereich der Umkehrstation 6 samt dem angedeuteten
Zusatzantrieb 5, dem Zugorgan 7 und dem Handlauf 4. Wie bereits dargelegt, ist die Umkehrstation
6 relativ verschiebbar, dergestalt, daß mit den Wellenenden 9 der Umlenkräder 10
jeweils eine Verschiebeeinrichtung 11 verbunden ist, die innerhalb einer als stationäres Bauteil
ausgebildeten Kulisse 12 hin- und herbewegbar ist. Ferner erkennbar ist eine Kolben-Zylinder-Einheit
13, deren Kolbenstange 14 sich an einem stationären Bauteil 15 der Rolltreppe 1 abstützt.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Figur 2. Erkennbar sind folgende Bauteile: die Antriebswelle
16 der Umkehrstation 6, die Umlenkräder 10, der Zusatzantrieb 5, die Verschiebeeinrichtung
11, die Kolbenstange 14 sowie das stationäre Bauteil 15.
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Figur 4 zeigt als Prinzipskizze die hydraulische Spanneinrichtung 17 für den hier nicht weiter
dargestellten Umkehrbereich 6. Erkennbar sind folgende Bauteile: die Kolben-Zylinder-Einheiten
13, bestehend aus dem Zylindergehäuse 18 und der Kolbenstange 14 wobei die Kolben-Zylinder-Einheiten
13 vorzugsweise als Plungerkolben ausgebildet sind. Die Kolben-Zylinder-Einheiten
13 sind in diesem Beispiel mit einer gemeinsamen Speichereinheit 20 in Form eines Hydrospeichers verbunden, wobei bei Bedarf natürlich auch mehrere Speichereinheiten
zum Einsatz gelangen können. Zwischen der Speichereinheit 20 und den Kolben-Zylinder-Einheiten
13 ist mindestens ein Rückschlagventil 22,23,24 in der Hydraulikleitung 19
angeordnet. Das Rückschlagventil 22 sperrt im Bereich der Verbindungsleitung 21 zur Speichereinheit
20. Vorteilhafterweise sind im Bereich der Leitungen 19,21 noch Füll- und Prüfanschlüsse
23,24 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der hydraulischen Spanneinrichtung stellt sich etwa wie folgt dar:
über den Hydrospeicher 20, das Rückschlagventil 22 (nun geöffnet), die Hydraulikleitung 21
sowie die die beiden Kolben-Zylinder-Einheiten 13 hydraulisch parallel verbindende Hydraulikleitung
19 werden die hier nicht erkennbaren Kolben mit einer vorgegebenen Vorspannkraft
beaufschlagt. Wie bereits in den Figuren 2 und 3 ausgeführt, liegen die Kolbenstangen 14 an
stationären Bauteilen 15 (hier nicht dargestellt) der Rolltreppe 1 an, so daß infolge diese Vorspannung
der verschiebbare Umkehrbereich 6 so weit verschoben wird, daß die Antriebsorgane
7 einer entsprechenden Vorspannung unterworfen werden. Da die Rolltreppe 1 in diesem
Beispiel zunächst einmal mit dem hier nicht dargestellten Hauptantrieb betrieben wird und der
Zusatzantrieb 5 ggf. nur mitgeschleppt wird, treten in dieser Betriebsweise keine zusätzlichen
Kräfte in Umkehrbereich 6 auf. Die hydraulisch erzeugte Vorspannkraft wird demzufolge lediglich
so groß gewählt, daß unter betriebsüblichen Bedingungen das Leertrum gespannt bleibt.
Bei auftretender Zusatzbelastung durch erhöhtes Personenaufkommen würde nun der Zusatzantrieb
5 ebenfalls mitantreiben und die Spannkraft um die Umfangskraft des Zusatzantriebes
im Bereich der Umlenkräder 10 müßte dementsprechend vergrößert werden, damit auch unter
den nun herrschenden Bedingungen die Kette 7 immer im gespannten Zustand verbleibt.
Bei herkömmlichen Spannstationen (Verwendung von Federpaketen) für eine Personenförderanlage
mit Antrieb der oberen und unteren Umkehrstation muß die Vorspannkraft so gewählt
werden, daß die Zugkraft aus dem vollen Motormoment des an der Spannstation angeordneten
Antriebes aufgenommen werden kann.
Bei der neuerungsgemäßen Lösung wird die Vorspannkraft wie üblich gewählt. Beim Auftreten
von zusätzlichen Belastungen, bedingt durch das Antriebsmoment des im Bereich der Umkehrstation
6 angeordneten Antriebes 5, wird diese zusätzliche Belastung infolge Verwendung des Rückschlagventils 22, zur inneren Kraft. Die hohe Zugbeanspruchung wirkt auf die Antriebsketten
7 nur während des Zeitraumes hoher Belastungen. Dies führt insbesondere bei
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stark schwankender Auslastung der Rolltreppe 1 zu deutlich wirtschaftlicheren Kettendimensionierungen.
Die Zusatzkräfte infolge der in den Umlenkbereich 6 eingeleiteten Kräfte ist durch Pfeile in
Figur 4 angedeutet. Der in den Hydraulikleitungen 19,19',21 sich nun aufbauende Druck kann
nicht in den Hydrospeicher 20 gelangen, da das Rückschlagventil 22 in gesperrter Form in der
Leitung 21 vorgesehen ist. Gleiches gilt für das Rückschlagventil 24 im Bereich einer ggf. dort
vorgesehenen Ablaßleitung. Die verschiebbare Umkehrstation 6 fährt somit gegen eine stehende
Ölsäule, wodurch keine weitere Verschiebung möglich ist. Die Ketten 7 werden somit
nicht überspannt. Bei sich später einstellender Druckentlastung, d.h. bei Personenminderzahl
stellt sich der in der Speichereinheit 20 vorgegebene Mindestdruck und damit die Mindestvorspannkraft
wieder ein.
Um Schwingungen aus Polygoneffekten der Antriebsketten 7 bei Führung um die Umlenkräder
10 vermeiden zu können, können ggf. weitere Speicher (als Federersatz) vorgesehen werden
(nicht dargestellt).
Figur 5 zeigt eine alternative hydraulische Spanneinrichtung 17', bestehend aus hydraulisch
nicht miteinander in Wirkverbindung stehenden einzelnen Kolben-Zylinder-Einheiten 13', die
jeweils mit einer zugehörigen Speichereinheit 20' zusammenarbeiten. Auch die Kolben-Zylinder-Einheiten
13' sind als Plungerkolben ausgebildet. In der zur Speichereinheit 20' führenden
Hydraulikieitung 25 ist das bereits angesprochene Rückschlagventil 22' vorgesehen,
welches in Richtung der Speichereinheit 20 sperrt. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 13' greifen
jeweils auf einer Seite der hier nicht dargestellten verschiebbaren Umkehrstation an, so daß
eine ggf. nur einseitige Kettenlängung durch angepaßte Vorspannkraft der jeweiligen Speichereinehit
20' ausgeglichen werden kann. Auch hier können die bereits vorab aufgeführten Füll- und Prüfanschlüsse 23',24' vorgesehen werden.
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