DE29613749U1 - Einstieghilfe für Gesundheitsgeräte - Google Patents

Description

Einstieghilfe für Gesundheitsgeräte

Die Erfindung betrifft ein Gesundheitsgerät für eine sitzende Position des Patienten, mit einem in Kopfhöhe und/oder über Kopf zur Ertüchtigung von Schulter- und/oder Rücken- und/oder Armmuskeln von Hand gezogenen oder gedrückten Schwenkhebel.

Viele Erkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen sowie muskuiäre Defizite, die vor einiger Zeit noch durch lange Ruhigstellung behandelt wurden, erfordern heute eine frühzeitige funktionell Bewegungstherapie. Zu den betroffenen Muskein gehören Schulter-, Rücken- und Armmuskeln. Diese Muskeln lassen sich dadurch trainieren, daß ein Schwenkhebel im Bereich des Oberkörpers und/oder über Kopf gegen einen vorbestimmten Widerstand mit den Händen gezogen oder gedruckt wird. Der Patient kann dazu eine sitzende oder stehende Stellung einnehmen.

Geräte, die derartige Schwenkhebel besitzen, sind aus dem Fitnessbereich bekannt. Die Schwenkhebel besitzen üblicherweise eine U-förmige oder gabelförmige Rahmenkonstruktion und sind ihrerseits im Geräterahmen schwenkbeweglich gelagert. Die Lagerung befindet sich am Schwenkhebelende. Über ein Zugmittel besteht eine Verbindung mit einem im Geräterahmen heb- uns senkbaren Gewicht. Das Zugmittel kann durch Seile, Ketten oder Bänder gebildet werden. Die Hubbewegung kann eine Aufwärtsbewegung sein.

Um trotz gleicher Hubbewegung im einen Fall gegne einen Widerstand drücken, im anderen Fall gegen eine Widerstand ziehen zu können, werden die Zugmittel in geeigneter Weise im Geräterahmen geführt und an dem Schwenkhebel befestigt. Die Führung erfolgt über Rollen. Dabei werden die Zugmittel im Falle des Schwenkhebeidrückens von unten an den Schwenkhebel herangeführt und befestigt. Im Falle des Schwenkhebelziehens werden die Zugmittel von oben an den Schwenkhebel herangeführt und dort befestigt.

Üblicherweise werden die Zugmittel nur mittelbar an dem Schwenkhebel befestigt. Die Schwenkhebel sitzen zumeist auf einer Achse, die durch den Geräterahmen hindurchgeführt ist, wobei sich an dem dem Schwenkhebel abgewandten Ende der Achse ein Exzenter befindet. Die Befestigung der Zugmittel erfolgt an dem Exzenter.

Mit dem Exzenter wird der Hebelarm bestimmt, mit dem der Schwenkhebel auf die Zugmittel wirkt.

Insbesondere bei Geräten zum Drücken der Schwenkhebel wird der Einstieg durch den Schwenkhebei behindert. Um den Einstieg zu erleichtern, sind Einstieghilfen bekannt. Die bekannten Einstieghilfen verwenden Fußhebel und Gestänge, mit denen das Gerät unter geeigneter Über-/Untersetzung der Schwenkhebel in eine Offenstellung bewegt wird.

Auch der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einstieg in das Gerät zu erleichtern. Dabei geht die Erfindung von der Überlegung aus, daß Patienten besondere Einstiegschwierigkeiten haben. Nach der Erfindung wird das durch Verwendung eines höhenverstellbaren Sitzes mit Verstelimotor als Einstieghilfe erreicht. Die motorische Verstellung erlaubt es, den Sitz in eine Niedrigstellung zu fahren, den Patienten zu plazieren und anschließend den Sitz mit dem Patienten in die Übungsstellung hochzufahren. Zwar sind verstellbare Sitze an Fitneßgeräten bekannt. Die bekannte Sitzversteliung eignet sich aber nicht für den Einstieg von Patienten.

Es ist von Vorteil, den Sitz mit einer großrahmigen Führung zu versehen. Die Führung muß die mit dem erfindungsgemäßen Einstieg verbundenen Kräfte aufnehmen. Das wird z.B. dadurch erreicht, daß der Sitz mit seitlichen Führungsstangen versehen ist, auf denen der Sitz unmittelbar oder mittelbar über Führungsstücke gleitet. Wahlweise werden die Führungsstücke durch Hülsen gebildet. Der Sitz kann mit seiner Sitzkonstruktion mittels Stegen daran fest montiert werden.

Vorteilhafterweise erlaubt die erfindungsgemäße großrahmige Führung auch eine ausladende Sitzkonstruktion, die dadurch bedingt ist, daß der Sitz in seiner Konstruktion zusätzlich in der Sitzebene vorwärts und rückwärts versteilbar ist und/oder die Rücklehne des Sitzes schwenkbar ausgebildet ist.

Die Sitzkonstruktion wird vorzugsweise durch ein L-förmiges Rahmenteil gebildet, das an der Führung befestigt ist bzw. einen Teil der Führung bildet. Darüber hinaus kann das L-förmige Rahmenteil für den Sitz in einem L-förmigen Teil des Maschinenrahmens angeordnet sein, dessen horizontaler Schenkel auf dem Boden

aufliegt und dessen vertikaler Schenkel mit der Führung für den Sitz verbunden ist oder einen Teil der Führung bildet.

Vorzugsweise besteht jeder L-förmige Rahmenteil aus zwei Seitenwangen, die durch zwei aneinandergeschweißte Profilstäbe, z.B. Kastenprofile, gebildet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Das erfindungsgemäße Geräte besitzt einen Maschinenrahmen mit einer Stütze 1. In dem Maschinenrahmen sind nicht dargestellte Gewichte heb- und senkbar angeordnet. Ferner ist in dem Maschinenrahmen ein Schwenkhebel 2 schwenkbeweglich gelagert. Der Schwenkhebel 2 ist über ein Zugband mit den Gewichten verbunden. Dabei ist das Zugband über Rollen geführt.

Der Schwenkhebel 2 hat eine U-Form, die so weit ausladet, daß ein Sitz 3 mit Rückenlehne 4 umfaßt wird. Der Patient sitzt bei seinen Übungen auf dem Sitz 3 und umfaßt mit seinen Händen die Griffe 5, um daran wiederkehrend zu ziehen. Dabei bewegt sich der Schwenkhebel 2 hinter seinem Rücken. Der Schwenkhebel wird gegen den Widerstand der Gewichte bewegt. Jedes Ziehen bewirkt an Anheben der Gewichte.

Die Schwenkhebelbewegung ist durch einen Anschlag 6 begrenzt, der in die Bewegungsbahn des Schwenkhebels 2 ragt. Der Anschlag 6 ist verstellbar auf zwei an der Stütze 1 befestigten Stangen 7 angeordnet. In der jeweils gewünschten Stellung wird der Anschlag 6 auf den Stangen 7 verklemmt. Zur Verstellung wird der Anschlag 6 gelöst Zur Klemmung dienen eine Schraube 8 und ein Klemmstück 9.

Um ein sanftes Aufsetzen des Schwenkhebels auf dem Anschlag 6 zu bewirken, ist der Anschlag 6 mit zwei nicht dargestellten und nebeneinander angeordneten Gummipuffern versehen.

Femer besitzt der Schwenkhebel 2 eine Stange 10. Die Stange ist vorn mit einem drehbaren Kopf 11 versehen. Der Kopf 11 besitzt einen Bügel, an dem das Zugband befestigt wird.

Zur Bestimmung der Anschlagstellung ist eine Skala 12 vorgesehen. Die Skala 12 besteht aus einem aufgeklebten Streifen mit in regelmäßigen Abständen angeordneten Strichen und daran vorgesehenen fortlaufenden Zahlen. Im Ausführungsbeispie! entsprechen die Zahien an der Ablesestelle der Körperlänge des Patienten. Die Position der Zahien wird mit Hilfe von Probanden mit bekannter Körperlänge festgelegt. Die Skala erleichtert das erste Einstellen und das erneute Einstellen des Anschlages auf eine frühere Position nach zwischenzeitlicher Anschlagverstellung.

Im Ausführungsbeispiel gehört zu dem Sitz 3 eine L-förmige Sitzkonstruktion 13, die mittels Stangen 14 und Hülsen 15 höhenverstellbar angeordnet ist. Die beiden Stangen 14 sind seitlich beiderseits hinter der Sitzkonstruktion 13 angeordnet und im Maschinenrahmen gehalten. Die Hülsen 15 gleiten auf den Stange 14. Die Verbindung von den Hülsen 15 zu der Sitzkonstruktion 13 wird durch Stege 16 bewirkt.

Der Sitz 3 ist seinerseits in der Sitzkonstruktion verschiebbar angeordnet. Die Verschiebbarkeit erlaubt eine Verstellung vor- und rückwärts, um den Patienten in eine optimale Position zu bringen. Im Ausführungsbeispiel ist gleichfalls ein Verstellmotor zur Vorwärts- und Rückwärtsverstellung vorgesehen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist für die Sitzverstellung auch eine Skala vorgesehen, die in gleicher Weise wie die Skala für die Höhenverstellung ausgebildet ist.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel besteht die Skala aus einem aufmontierten Blechstreifen.

Der Anschlag hat besondere Bedeutung bei drückenden Übungen, weil der Anschlag dann die Ausgangsstellung des Schwenkhebels begrenzt bzw. ein übermäßiges Absinken des Hebels verhindert.

Figur 2 zeigt in einer Einzelansicht die Vertikalführung für die Sitzkonstruktion. Die Stangen 14 der Vertikalführung sind oben durch eine Traverse miteinander verbunden. Die Traverse ist ihrerseits an einer Stütze des Maschinenrahmens befestigt. Unten werden die Stangen 14 über Konsolen an dem Maschinenrahmen

gehalten. Zur Verbindung der SitzkonstruktTön "mit deVi Stegen" 1&bgr;* dient eine Verschraubung.

Der in der Zeichnung untere Steg 16 ist mit einem Auge 20 versehen, die obere, zur Verbindung der Stangen 14 dienende Traverse mit einem Auge 21. Die Augen 20 und 21 werden durch angeschweißte Fiacheisen gebildet, die eine Bohrung für einen Geienkbolzen besitzen.

Im Ausführungsbeispie! ist der vorgesehene Hubmotor mit dem einen Ende an dem Auge 20 und mit dem anderen Ende mit dem Auge 21 verbunden.

Der Hubmotor ist auf ein Patientengewicht von maxima! 150 kg ausgelegt, in der Niedrigstellung des Sitzes 3 hat das Geräte eine freie Einstieghöhe für die Patienten. Dabei ist der Zwischenraum zwischen dem hochstehenden Schwenkhebel 3 und der Sitzfläche so groß, daß die Patienten ohne Bücken auf dem Sitz 3 Platz nehmen können.

Claims (8)

1. Gesundheitsgerät für sitzende Position des Patienten, mit einem im Kopfhöhe und/oder über Kopf zur Ertüchtigung von Schulter - und/oder Rücken- und/oder Armmuskeln von Hand gezogenen oder gedrückten Schwenkhebel, gekennzeichnet durch einen höhenverstellbaren Sitz (3) mit einer motorischen Verstellung, wobei das Gerät in der Niedrigsteiiung des Sitzes (3) freie Einstieghöhe besitzt und die Verstellkraft der motorischen Versteilung mindestens gieich dem Patientengewicht ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine großrahmige Führung für den Sitz (3).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung durch Stangen (14) und Hülsen (15) sowie Stege (16) gebildet wird, die eine Verbindung zur Sitzkonstruktion (13) biiden.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine L-förmige Sitzkonstruktion.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine L-Form des zugehörigen Maschinenrahmenteiles.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Anschlag (6, 8), für den Schwenkhebel (2).

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (6, 8) verstellbar ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 gekennzeichnet durch eine Skala

an der Sitzverstellung.