DE29610400U1 - Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff - Google Patents

Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff

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Description

.: Engel Maschinenbau GmbH München, 13.06.1996
Akte: 96-1956/da .: '"I .". ." .·*.."
Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff
Die Erfindung bezieht sich auf eine Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff in eine Formhälfte einer Spritzgießform, wobei die Düse oberhalb der Formhälfte vorzugsweise in drei Achsen verfahrbar ist.
Formteile aus thermoplastischen Kunststoffen werden in vielen Bereiche, beispielsweise im Kraftfahrzeugbau, mit einer Dekorschicht aus Textil, Folie oder Leder überzogen, um den steigenden Anforderungen an Aussehen und Berührungseindruck gerecht zu werden. Häufig wird dabei das Dekormaterial in einem nachträglichen Arbeitsschritt mit dem spritzgegossenen Trägerteil in Verbindung gebracht. Dieser Vorgang ist als Klebekaschierung bekannt.
Als kostengünstigere Alternative zu diesem klassischen Verfahren bieten sich die Hinterspritz- und Hinterpreßtechnik an. Dabei werden die Probleme eines Klebstoffeinsatzes vermieden. Die Verbindung zwischen Dekor- und Trägermaterial wird im Werkzeug durch teilweises Eindringen niedrigviskoser Schmelze in die textile Unterware, oder durch Anschmelzen der Folie erreicht.
Die Hinterpreßtechnik ist vor allem für großflächige Formteile wirtschaftlich einsetzbar. Dabei wird von einer horizontal angeordneten verfahrbaren Düse einer Spritzeinheit ein Schmeizekuchen ins vollständig geöffnete Werkzeug abgelegt, und in einem anschließend ablaufenden Preßvorgang die Formgebung durchgeführt, sowie die Verbindung mit dem Dekormaterial hergestellt. Durch die gute Vorverteilung muß die Schmelze während des Hinterpreßvorganges, der durch das Schließen des Werkzeugs erfolgt, nur mehr kurze Fließwege überwinden. Deshalb werden hier auch deutlich geringere Schmelzedrücke zum Ausformen der Formteilgeometrie als bei der Hinterspritztechnik benötigt. Weiters kommt der meist oben liegende Textilverbund vorteilhafterweise erst später mit der heißen Schmelze in Berührung.
Bei einer speziell für diese Verfahrenstechnik entwickelten Spritzeinheit kann der Düsenkopf in drei Achsen gleichzeitig verfahren werden, und falls erforderlich an verschiedenen Punkten der Spritzgießform unterschiedliche Schmelzemengen auftragen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Düse der eingang erwähnten Art, die bei einer Sprätzgießmaschine einsetzbar ist, dahingehend zu verbessern, daß eine Formenkontur besser, d. h. sowohl schneller als auch genauer abgefahren werden kann und die offene Form exakt mit plastifiziertem Kunststoff gefüllt werden kann.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Düsenöffnung als Spalt ausgeführt und in der Breite veränderbar ist.
Während bei der Hinterpreßtechnik die Dekorschichte, beispielsweise ein Textilverbund im allgemeinen oben, d. h. oberhalb des Kunststoffkuchens angeordnet sein wird, ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Düse nicht darauf beschränkt. Mit der erfindungsgemäßen Düse kann der plastifizierte Kunststoff nicht nur in eine untere Formhälfte, sondern auch auf eine in der Formhälfte befindliche Dekorschicht aufgebracht werden.
Es ist auch möglich, mit der erfindungsgemäßen Düse Kunststoff auf beiden Seiten einer flächigen Verstärkerschichte, beispielsweise einem Armierungsgewebe aufzubringen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht einer vertikalen Schließeinheit und einer Einspritzeinheit,
die Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 3,
die Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-C der Fig. 4, und
die Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 3.
Die Hinterpreßtechnik ist vor allem für großflächige Formteile wirtschaftlich einsetzbar. Dabei wird von einer horizontal angeordneten verfahrbaren Plastifiziereinheit mittels einer Düse 5 ein Schmelzkuchen in die untere Formhälfte 3 eines vollständig geöffneten Formwerkzeuges abgelegt und in einem abschließend ablaufenden Preßvorgang die Formgebung durchgeführt sowie die Verbindung des Kunststoffes mit einer Dekorschicht, beispielsweise aus Textilfolie oder Leder hergestellt.
Das Formwerkzeug ist in herkömmlicher Art und Weise ausgeführt, mit einer oberen Formaufspannplatte 2 und einer unteren Formaufspannplatte 12, auf denen die ortsfeste und die bewegbaren Formhäiften 3, 4 montiert sind.
Mittels der Düse 5, die in drei Achsen verfahrbar ist, wird die Kavität der unteren ortsfesten Formhälfte 3 möglichst genau mit Kunststoff ausgefüllt.
Die Düse 5 besteht aus einer vorderen Düsenhälfte 6 und einer hinteren Düsenhälfte 7, die zwischen sich die spaltförmige Düsenöffnung 13 begrenzen. An ihren Enden wird die Düsenöffnung 13 von zwei schwertförmigen Einsätzen 10 begrenzt, die im Ausführungsbeispiel mit Spindeln 9 gekuppelt sind, die in Servomotoren 8 lagern.
Über jeden Servomotor 8 kann ein Einsatz 10 axial verschoben werden, wodurch die Düsenöffnung 13 verbreitert oder in der Breite reduziert wird. Damit auch eine asymmetrische Ausformung des aus der Düsenöffnung 13 austretenden Schmeizfilmes 11 möglich ist, können die Motoren 8 getrennt gesteuert werden.
Zur Veränderung der Weite der Düsenöffnung 13 können Einsätze 10 mit verschiedener Dicke zwischen die vordere und die hintere Düsenhälfte 6, 7 eingelegt werden. Dabei ist für jede eingestellte Weite ein passendes Paar von Einsätzen 10 zu verwenden.
Die Verstellung der Düsenbreite, d. h. das Verschieben der Einsätze 10 in axialer Richtung durch die Servomotoren 8, erfolgt während des Aufbringens des Schmelzefilms 11 auf die untere Formhäifte 3, sodaß die Formkontur optimal nachvollzogen werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Düse 5 wird der thermoplastische Kunststoff nicht extrudiert, sondern in eine Form eingespritzt.

Claims (8)

Schutzansprüche:
1. Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff in eine Formhälfte einer Spritzgießform zum Ausformen thermoplastischer Kunststoffe, wobei die Düse oberhalb der Formhälfte vorzugsweise in drei Achsen verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenöffnung (13) als Spalt ausgeführt und in der Breite veränderbar ist.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Spaltenden der Düsenöffnung (13) zwei verschiebbare Einsätze (10) angeordnet sind.
3. Düse nach Anspruch 2, ,dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (10) mit Spindeln (9) gekuppelt sind, die in je einen Hohlwellenmotor ragen.
4. Düse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohiwellenmotoren von Servomotoren (8) gebildet werden.
5. Düse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (10) über Hydraulikzylinder versteilbar sind.
6. Düse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwellenmotoren bzw. die Hydraulikzylinder getrennt steuerbar sind.
7. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaitweite der Düsenöffnung (13) veränderbar ist und daß Einsätze (10) mit verschiedener Dicke bei den Spaltenden in die Düse einsetzbar sind.
8. Düse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (5) von einer vorderen Düsenhälfte (6) und einer hinteren Düsenhälfte (7) gebildet wird, wobei die beiden Düsenhälften (6, 7) die Düsenöffnung (13) begrenzen.
DE29610400U 1995-06-14 1996-06-13 Düse mit einer Düsenöffnung zum intermittierenden Einbringen von geschmolzenem Kunststoff Expired - Lifetime DE29610400U1 (de)

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