DE29605831U1 - Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen im Tiefbaubereich - Google Patents
Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen im TiefbaubereichInfo
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Description
FLOROFOL GMBH
KUNSTSTOFFTECHNIK UND GEOTEXTILIEN
WALDENBURGER STRASSE 40-44
D 08371 GLAUCHAU
Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen im
Tiefbaubereich
Die Erfindung betrifft ein Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen im Tiefbaubereich, insbesondere für Kabel
und Rohre. Üblicherweise werden bei Erdverlegung von Ver- oder Entsorgungseinrichtungen jedweder Art diese auf der entsprechend
tief liegenden Sohle des Grabens zunächst in Sand eingebettet. Im Regelfall muß der Graben danach unter Verdichtung des
Füllmaterials geschlossen werden, damit Setzungserscheinungen vermieden werden. Um bei einer späteren Aufgrabung Beschädigungen
dieser Ver- oder Entsorgungseinrichtung zu vermeiden, wird z.B. bei Kabel oder Rohrleitungen in ca. 30 cm Höhe über der
Versorgungsleitung ein mit der Größe der Versorgungsleitung unterschiedlich breites Abdeckband aus Kunststoff eingelegt. Das
Füllmaterial ist unterhalb und oberhalb dieses Abdeckbandes zu verdichten.
Üblicherweise werden im einfachsten Falle eingefärbte und/oder
bedruckte Kunststoffbänder als Abdeckband eingesetzt. Dies
ermöglicht nur eine Information bei der Wiederaufgrabungen selbst,
daß hierunter eine Ver- oder Entsorgungsleitung zu erwarten ist. Nachteilig ist hierbei, daß bei selbst nicht mittels Ortungsgerät
auffindbaren Versorgungsleitung, deren Verlauf nicht vor Beginn der Aufgrabung ermittelt werden kann, damit in deren Nähe von
vornherein mit erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht, nötigenfalls
mit Handschachtung&igr; gearbeitet werden kann. Weiterhin ist es
nachteilig, daß diese Kunststoffbänder bei maschinellen
Tiefbauarbeiten unkontrolliert zerreißen, ohne daß dies durch den Maschinenbediener mit Sicherheit bemerkt werden muß.
In diese Kunststoffbänder werden Lochungen oder Stanzungen
eingebracht, die sowohl die Drainage sichern als auch eine Möglichkeit der thermischen Leitung durch Direktkontakt des
Füllmaterials oberhalb und unterhalb des eingelegten Kunststoffbandes ermöglichen sollen.
In DE-GM 92 08 920 wird eine übliche Abhilfe für die fehlende Ortungsmöglichkeit mit obigen Kunstoffbändern mit einem
aufgeklebten schmaleren Metallband angeführt, wobei die Metallbandenden zweier Bänder oder eines Abzweiges leitend
vernietet sind. Damit ist aber nicht der Nachteil beseitigt, daß diese Bänder unkontrolliert bei mechanischer Beanspruchung
zerreißen, ohne daß dies vom Maschinenbediener mit Sicherheit bemerkt werden muß. Ganz im Gegenteil zerreißen nunmehr auch die
Metallbänder an unkontrollierter Stelle und müssen repariert werden. Mit der Erfindung in dem DE-GM 92 08 920 selbst wird nur
die Vernietung der Metallbänder verbessert; eine Verbesserung der genannten Nachteile ist aber nicht beschrieben.
Mit der DE-OS 41 28 384 wird das Problem des Zerreißens der Kunststoffbänder bearbeitet. Dabei wird bereits nach dem
Anwendungsgebiet der Beschreibung, nach der Aufgabe, nach dem Ausführungsbeispiel und nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
ausschließlich auf Kunstoffbänder ohne metallische erst die Ortung
ermöglichende Zusätze abgestellt. Dies ist verständlich, da die erfindungsgemäß eingebrachte Sollbruchstelle unter Erzeugung
zweier langer Bandenden, die nach dem Zerreißen aus der Grabung herausragen sollen, nicht ohne das Risiko der Unterbrechung der
metallischen Leitung auf Metallbänder so übertragen werden kann, daß diese zwangsläufig an gleicher Stelle wie die Kunststoffbänder
zerreißen. Diese Lösung beinhaltet also weiterhin den Nachteil, daß sie auf Bänder mit Ortungsmöglichkeit der Versorgungsleitung
durch eingearbeitete Metallbänder nicht anwendbar ist. Außerdem wird in der Beschreibung und in den Ansprüchen auf ein mehrlagiges
Band hingewiesen. Es muß erwartet werden, daß dies auch geschah, um ein unbeabsichtigtes Zerreißen an der Sollbruchstelle, z.B.
beim notwendigen Verdichten der den Graben füllenden Materialien (in der Regel körniges und auch kantiges Material) zu
kompensieren.
Mit den beiden zitierten Lösungen ist es also nicht möglich die angeführten Nachteile des Standes der Technik (Fehlen einer
Ortungsmöglichkeit für selbst nicht ortbare Versorgungsleitungen und Reißen an unkontrollierter Stelle, im Extremfall sogar
unbemerkt) insgesamt und gleichzeitig zu beseitigen; es werden also immer nur Verbesserungen bzw. Beseitigung einzelner Mängel
möglich. Ein Abdeckband für Kabel und Rohre im Tiefbaubereich mit Ortungsmöglichkeit für die selbst nicht ortbare Versorgungsleitung
bei gleichzeitig gesicherter Information über das Vorhandensein einer Versorgungsleitung, notfalls einer Alarmierung des
Maschinenbedieners durch die zwangsläufig entstandenen und herausragenden langen Rißenden des Abdeckbandes ist somit auf den
genannten Wegen nicht erreichbar.
Der in dem Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abdeckband für Ver- oder
Entsorgungseinrichtungen im Tiefbaubereich zu schaffen, daß eine Ortungsmöglichkeit selbst nicht ortbarer Ver- oder
Entsorgungseinrichtungen bei gleichzeitiger Rißsicherheit des Abdeckbandes einschließlich des der Ortung dienenden Metallbandes
bietet.
Dieses Problem wird mit den Maßnahmen des Schutzanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Schutzansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Mit der Erfindung wird im angegebenen Anwendungsfall erreicht, daß
bei gleichzeitigem Erhalt der Ortungsmöglichkeit eine sichere Alarmierung des Maschinenbedieners beim maschinellen Aushub
stattfindet und daß das von der Maschine erfaßte Abdeckband funktionstüchtig bleibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird beispielhaft erläutert.
Ein vorgeschlagenes Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen, insbesondere für Kabel und Rohre, im
Tiefbaubereich besteht aus mindestens drei Einzelbestandteilen:
- einem Basismaterial für die Kabelabdeckfunktion und Rißsicherheit,
- einem Obermaterial für die Informationsfunktion und
- einem metallischen Material für die Ortungsfunktion.
Diese Materialien werden, soweit sie als flächige Einzelbestandteile vorliegen, mittels diese durchstechende und
eine Vielzahl kleiner öffnungen in ihnen erzeugender an sich bekannter textiltechnischer Verbindungstechnologien flächenartig
verbunden. Nichtflächige Einzelbestandteile werden gleichzeitig in
diesem Arbeitsgang mittels der angewandten textiltechnischen Verbindungstechnologie an dem neu geschaffenen Verbundwerkstoff
befestigt. Somit entstehen in einem Arbeitsschritt aus drei Einzelmaterialien ein neues Gesamtraaterial.
Dabei ist es besonders vorteilhaft eine bekannte Nähwirktechnologie einzusetzen, und das Basismaterial durch
Vernähen aus verrottungsfesten Einzelfäden als hochreißfestes und für alle Medien durchlässiges Geotextilmaterial zu bilden.
Damit können Breiten bis zu 2 in hergestellt werden, so daß auch
mehrere Informationsträgerbahnen, vorzugsweise bedruckte Kunststoffbänder, gleichzeitig nebeneinander in einem Arbeitsgang
auf einem später aufzuteilenden Abdeckband erzeugt werden können.
Andererseits ist es dadurch auch möglich, gemäß Kundenbedarf gezielt mehrere gleiche oder unterschiedliche
Informationsträgerbänder auf einem einzigen breiten Abdeckband für mehrere nebeneinander verlegte Versorgungsleitungen anzubringen.
Die Gesamtbreite der Informationsträgerbahnen muß kleiner oder höchstens gleich der Breite des Basismaterials sein, so daß auch
informationsträgerfreie Zwischenbereiche nur aus Basismaterial entstehen, in denen das Abdeckband längs teilbar ist.
Das metallische Material ist üblicherweise ein Metalldraht. Es können aber auch mehrere Drähte für einen Informationsträger
plaziert werden. Ebenso ist es möglich Drahtgewebe, Metallfolie oder Metallband mittels des Nähwirkprozeß auf dem jeweiligen
Informationsmaterial oder daneben anzuordnen.
Das Basismaterial ist auch mit einer alarmierenden Grundeinfärbung
ausrüstbar. Dazu kann die Rißfestigkeit des verwendeten Nähfadens deutlich unter der des verwendeten Basismaterialfadens eingesetzt
werden. Wenn nunmehr bei Maschinenarbeiten das Abdeckband aus dem Boden herausgezogen wird, reißt nur der Nähfaden und nicht der
Basismaterialfaden. Die Schlingen des Basismaterialfadens werden dabei gleichzeitig freigegeben und können sich jeweils um ihre
Schlingenlänge verlängern, so daß das Abdeckband nunmehr aus vielen um ein Vielfaches verlängerten Einzelfäden besteht, die von
der Baggerschaufel ohne Zerreißen herausgehoben werden. Damit ist eine sichere Alarmierung des Bedieners möglich.
Darüberhinaus kann auch das metallische Material um ein Mehrfaches
dehnbar eingesetzt werden. Dazu kommen Metalldrahtspiralen, die sich elastisch und plastisch längen können zum Einsatz. Auch ein
Nähgewirk aus Einzelmetalldrähten kann eingesetzt werden, wobei
dann auch wieder nur der Nähfaden reißt und der nunmehr freie um seine Schlingenlänge jeweils verlängerte Metalldraht zur Verfügung
steht.
Zur Verdeutlichung soll ein Rechenbeispiel dienen:
Zwei Seiten einer quer zur Längsachse eines Abdeckbandes liegenden Schlinge = 5 mm laufende Länge
bei 100 mm Bandbreite
gestreckte Schlinge = 200 mm laufende Länge
Veryielfachungsfaktor = 40 fache laufende_Länge
Die Verbindung der metallischen Materialien an Enden oder Abzweigungen wird mit den üblichen und bekannten leitfähigen
Verbindungsmöglichkeiten realisiert. So sind z.B. für Metalldrähte
genügend Quetschverbinder auf dem Markt käuflich zu erwerben. Der Metalldraht ist in dem neuen Verbundmaterial durch ein
Zurückschieben der übrigen Materialien sofort für eine Verbindungsherstellung verfügbar. Im Bedarfsfall können auch
einige wenige Nähstiche mit einem Messer zerschnitten werden.
Es wird mit dem erfindungsgemäßen Abdeckband ein leicht
herzustellendes Verbundmaterial erreicht, daß die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik sicher ausschaltet. Es vereinigt
in einem Abdeckband alle drei notwendigen Funktionen Trassenband, Kabelabdeckband und Ortungsband und ist darüberhinaus noch
geeignet zum Trennen der verschiedenen Schichten durch seine Ausbildung als Geotextil. Mit dieser Eigenschaftskombination in
einem einzigen Erzeugnis kann kostengünstig auf spezielle Kundenwünsche abgestimmt produziert werden. Das Erzeugnis ist
umweltfreundlich durch eine auf Lösungsmittel nicht angewiesene
Nähwirktechnologie zur Verbindung verschiedener Ausgangsmaterialien, die wiederum aus Recyclingmaterial
herstellbar sind. Das Abdeckband kann üblicherweise in vierfacher bis siebenfacher Breite der bisher angebotenen Maximalabreiten
hergestellt werden, so daß in einem Arbeitsgang auch mehrere Abdeckbänder aus einer Gesamtbreite durch Längstrennung
herstellbar sind.
• ·
« I
Die hervorstechenden Eigenschaften sind:
durch große Verlängerungsfaktoren Verrottungsfest auch in aggresiven Böden
beim Verlegen und danach, Textilstruktur alle Beschichtungsmöglichkeiten des Obermaterials
mit allen Informationsträgern kein Durchdringen von Füllmaterrial zw. Füllmaterial problemlos möglich
über Gesamtfläche gleichmäßig verteilt
große Herstellungsbreite mehrere nebeneinanderliegende Versorgungsleitungen
mit einem Abdeckband
mechanische Werte der Einzelkomponenten aufeinander abstimmbar, so
daß der Nähfaden zuerst reißt
metallische Materialien einarbeitbar je nach Kundenwunsch mit
dauerhaftem Erdkontakt und leichter Verbindbarkeit
Große Warnwirkung
Alterungsbeständigkeit
Kältebeständigkeit
dauerhaft lesbar
Alterungsbeständigkeit
Kältebeständigkeit
dauerhaft lesbar
mechanischer Schutz
Trennschicht
Porigkeit
Claims (7)
1. Abdeckband für Ver- oder Entsorgungseinrichtungen im Tiefbaubereich, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckband aus
mindestens drei Einzelbestandteilen, nämlich einem Basismaterial für die Kabelabdeckfunktion, einem Obermaterial für die
Informationsfunktion und einem metallischen Material für die Ortungsfunktion, besteht, daß alle flächigen Einzelbestandteile
mittels diese durchstechende und eine Vielzahl kleiner Öffnungen in ihnen erzeugender an sich bekannter textiltechnischer
Verbindungstechnologien flächenartig verbunden sind und daß gleichzeitig alle nichflächigen Einzelbestandteile durch die
angewandten textiltechnischen Verbindungstechnologien befestigt sind, wodurch die drei Einzelmaterialien nunmehr ein neues
Gesamtmaterial bilden.
2. Abdeckband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basismaterial aus verrottungsfesten Einzelfäden besteht, die
mittels der für die Erzeugung des Gesamtproduktes eingesetzten textiltechnischen Verbindungstechnologien, insbesondere
Nähgewirken, gleichzeitig ein hochreißfestes und für alle Medien durchlässiges Geotextilmaterial bilden.
3. Abdeckband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Obermaterial eine oder mehrere Informationsträgerbahnen, deren
Gesamtbreite gleich oder kleiner der Breite des Basismaterials ist, eingesetzt werden.
4. Abdeckband nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das metalllische Material aus ein oder mehrere Drähten oder
einem Drahtgewebe oder aus einer Metallfolie bzw. Metallband gebildet wird.
5. Abdeckband nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Basismaterial eingefärbt ist, daß das Basismaterial eine deutlich höhere Reißfestigkeit als das für die
Verbindungstechnologie eingesetzte Verbindungsmaterial, insbesondere Nähfaden bei Nähwirktechnologie, besitzt und daß
somit bei mechanischem Zerstörungversuch des Abdeckbandes das Verbindungsmaterial zuerst zerstört wird und dadurch das
Basismaterial um ein Vielfaches seiner ursprünglichen Länge verlängerbar ist.
6. Abdeckband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Material in einer dehnbaren
Anordnung, insbesondere einer Drahtspirale und/oder einer dicht aneinanderliegende aus ein oder mehrern Drähten gebildeten
Endlosschlingenlage, vorzugsweise mittels Nähwirktechnik in dem Abdeckband angeordnet ist.
7. Abdeckband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Wegfall der Informationsfunktion und/oder
der Ortungsfunktion das Obermaterial und/oder das metallische Material entfällt.
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