DE295406C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Poulsen hat bekanntlich die Aufgabe, Laute selbsttätig aufzuzeichnen und zu einem beliebigen Zeitpunkte wiederzugeben, dadurch gelöst, daß er die Luftschwingungen durch ein elektromagnetisches Telephon in Kraftfeldvcränderungen eines Magneten umwandelt, an dem er einen Stahldraht vorbeiführt und denselben dadurch veränderlich magnetisiert; bei umgekehrter Wiederholung dieses Vor-'

ίο ganges werden durch den so vorbereiteten Draht Kraftfeldveränderungen im Telephon erzeugt, die sich in den ursprünglichen Lauten entsprechende Luftschwingungen umwandeln. Dieses Verfahren leidet an den Übelständen, daß die feinen Veränderungen des Kraftfeldes nicht scharf von dem Stahldraht aufgenommen werden und so die wiedergegebenen Laute nicht klar den urprünglichen entsprechen, und daß ferner einer allgemeinen Anwendung

ao dieses Weges, Mitteilungen zu übermitteln, die Kostspieligkeit des auf einer Walze aufgerollten Stahldrahtes an sich und der Versendung desselben hinderlich ist.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung

as ist, diese Übelstände zu vermeiden, indem zur schärferen Wiedergabe des jeweilig herrschenden Kraftfeldes staubförmiges Weicheisen verwandt wird, das sich auf einer durch dieses Kraftfeld wandernden Unterlage, z.B.

einem mit Klebstoff versehenen Papierbande, niederschlägt; damit wird auch der zweite der erwähnten Übelstände vermieden, da ein solches Band billig herzustellen und einfach zu versenden ist. , ■ V . ■ ν

Fig. ι (Vorderansicht und Seitenansicht) stellt schematisch die Ausführung des Erfindungsgedankens in elementarer Form dar. Bei der Wirkung des Apparates als Empfänger wird durch die Laute die Weicheisenmembran α in Schwingungen versetzt; es ändert sich dadurch das Kraftfeld der zu einem an zwei Stellen (gegenüber α und d) unterbrochenen magnetischen Kreise gefügten Stahlmagnete 6-5'; damit ändert sich auch der Richtung und Stärke nach die Anziehungs- '45 kraft der Magnete b-b' auf eine Schicht staubförmigen Weicheisens (Eisenfeilspänen) d, das sich dem Kraftflusse entsprechend auf dem mit Klebstoff versehenen, und an den Polen der Magnete b- V vorbei wandernden Bande c niederschlägt und haften bleibt. ' Um als Geber zu wirken, wird nach Entfernung der Eisenstaubschicht d das in der oben geschilderten Weise vorbereitete Band c in der gleichen Richtung und Geschwindigkeit wie beim Empfangsvorgang an^ denselben Polen der Magnete b-b' vorübergeführt; je nach der Menge und Anordnung des am Bande c haftenden Eisenstaubes wird in jedem Zeitpunkt im magnetischen Kreise eine dem Empfangsvorgange entsprechende Änderung des Kraftfeldes erzeugt, die die Membran α in Schwingungen versetzt und so die ursprünglichen Laute widergibt. ■ .

Die Wiedergabe erfolgt in bekannter Weise, indem der Streifen vor einem Telephon vorbeigeführt wird. :
' Zur praktischen Ausführung ist indessen

die erwähnte elementare Anordnung wenig geeignet, da naturgemäß die mechanische Energie der empfangenen Luftschwingungen infolge der vielfachen Umwandlungen nur im geringen Maße zurückgewonnen wird und daher die erzeugten Laute zu schwach werden. Die bekannte Technik des Telephons, besonders des Mikrophons, gibt indessen die Mittel an die Hand, die Wirkung des Apparates zu verstärken. Es ergibt sich dadurch, der weitere Vorteil, daß die das Empfangen, das Aufr zeichnen und das Geben vermittelnden Apparate nur durch elektrische Leitungen verbunden und daher räumlich getrennt werden können, was für Konstruktion und Handhabung von Vorteil ist.

In Fig. 2 ist eine derartige;~ Ausführungsform schematisch dargestellt, wobei bemerkt sei, daß zwischen der Form 'nach Schema Fig. ι und derjenigen -nach- Schema Fig. 2 verschiedene logische Entwicklungsstufen des Apparates liegen, die ebenfalls praktisch ausgeführt werden können; der Einfachheit halber aber übergangen werden.

25· Bei der Wirkung des Apparates als Empfänger wird die Weicheisenmembran a! durch die Laute in Schwingungen versetzt. Diese übertragen sich auf die Kontakte des aus der Mikrophontechnik bekannten veränderlichen

.30 Widerstandes β, wodurch sich die Stromstärke in der Spule f, die aus einer Quelle elektrischer Energie g über den veränderlichen Widerstand e gespeist wird, entsprechend den Luftschwingungen ändert. Die Stromschwankungen der Spule f erzeugen in dem Eisenkern h ein veränderliches magnetisches Feld und so einen Wechselstrom in der Spule i,

' der bei Herstellung der Verbindung ' 1-2 auf die Spule k übertragen wird und so den Magnetismus des Stahlmagneten b" entsprechend den ursprünglich empfangenen Lauten stärkt oder schwächt. Der Eisenstaub d wird dann auf dem Bande c in der vorher geschilderten Weise niedergeschlagen.

Arbeitet der Apparat als Geber, so wird,· nach Entfernung der Eisenstaubschicht d, die Verbindung 1-2 gelöst und die' Verbindung 1-3· hergestellt. Das in der geschilderten. Weise mit Eisenstaub behaftete und an dein Magneten b" vorübergeführte Band c erzeugt in der Spule k einen Wechselstrom, der auf die Spule Z des Geberapparates, eines Bellschen Telephons, übertragen wird und so das Kraftfeld des Stahlmagneten m verändert; vermittels der Weicheisenmembran a" wandeln sich die Kraftfeldänderungen in Luftschwingungen um, die den von der Membran «" aufgenommenen Lauten entsprechen.

Dieser Apparat besteht also aus einem vollständigen Mikrophonstromkreis, in den zwisehen Empfänger und Geber der die Aufzeichnung bewirkende Apparat elektrisch einschaltbar ist.

Die Darstellung konstruktiver Einzelheiten wird als nicht zum Wesen der Erfindung gehörig übergangen. Es sei nur darauf hingewiesen, daß es darauf ankommt, die den Polen gegenüberstehende Eisenstaubschicht der Gestalt und Menge nach möglichst gleichartig zu halten-; dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß der Eisenstaub aus einer feinen öffnung eines Gefäßes an dem Pole des horizontal gestellten Magneten vorbeirieselt oder unterhalb eines vertikalen Magneten auf einem endlosen Bande in gleichmäßiger Schicht vorübergeführt wird. Des ferneren ist es wichtig, daß das Band c, das aus Papier oder einer feinen Gummihaut 0. dgl. bestehen kann, sich beim Empfangs- wie beim Gebervorgang mit genau gleicher Geschwindigkeit bewegt; die aufwickelnde Rolle wird daher durch einen gleichmäßig arbeitenden Motor, beispielsweise ein Uhrwerk, bewegt. Nach Beendigung der Aufnahme wird der Motor abgeschaltet und das Band auf die gebende Rolle in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht. Der Klebstoff kann sich bereits in trockenem Zustande auf dem Bande befinden, das vor der Berührung mit den Polen angefeuchtet wird/ oder es wird der Klebstoff dann erst aufgetragen. Vor dem Aufrollen wird das Band, unter Umständen durch künstliche Heizung, getrocknet. .

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: . ;

   Verfahren zur Anfertigung von Sprech- ·: bändern, die das Phonogramm in einem ·. Streifen von Eisenstaub u. dgl. von wech-.;,·.■■ selnder Dicke wiedergeben, dadurch gei. kennzeichnet, daß der Streifen bei der .■■■: Aufnahme in dem Magnetfelde einer Poul- ^: senanordnung vor der Verbreitungsstelle des Staubes vorbeigeführt wird, so daß der ¹ Staub, sich in verschiedener . Dicke entsprechend den Lauten auf den. Streifen niederschlägt.

   Hiereu ι Blatt Zeichnungen.