DE2952750C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Beuteln für die medizinische oder sterilisierende Indu­ strie aus zwei durch Schweißung in deren Randbereich miteinander verbundenen Folienlagen, wobei eine der beiden Folienlagen eine Faserfolie ist, die vor ihrer Verbindung durch Versiegelung oder Verschweißung mit der anderen Folie im Bereich der zu verbindenden Flächen zum Zwecke der Glättung der Fasern vorbehandelt wird.

Eine Lösung der vorbeschriebenen Art ist durch die US- PS 40 55 454 bekannt. Diese beschreibt einen für die medizi­ nische oder sterilisierende Industrie vorgesehenen Beu­ tel, bei dem eine Folienlage aus einer Faserfolie be­ steht. Unter Faserfolie ist dabei eine aus Fasern gebil­ dete Folie zu verstehen, mit der eine Gas-, Dampf- oder Strahlen-Sterilisation möglich ist. Dabei handelt es sich um Papier- oder Zellulosefasern, die durch Leim verbunden sind. Diese Folien haben somit die Eigen­ schaften von Papier, jedoch mit einer bei der Her­ stellung einstellbaren Gasdurchlässigkeit. Bei den an­ deren Folien handelt es sich um Folien aus Kunststoff, die durch Einwirkung von Hitze miteinander verbunden sind. Auch bei diesen ist eine einstellbare Gasdurch­ lässigkeit vorhanden, um die vorerwähnte Sterilisation des im Beutel eingepackten Gutes durchführen zu können.

Bei Beuteln der vorgenannten Art, bei denen eine Fo­ lienlage aus einer Faserfolie und die andere Folie aus einer klar durchsichtigen Folie besteht, die meistens verwendet wird, oder ebenfalls aus einer Faserfolie, lösen sich an der linienförmigen Fläche ihrer Verbin­ dung durch Klebung, Heißsiegelung oder Schweißung bei deren Trennung von der Faserfolie, die der mit Kleb­ stoff oder thermoplastischem Material versehenen Folien­ lage gegenüberliegt, feine Faserpartikelchen, die an der mit bindefähigem Material versehenen Folienlage teils haften bleiben, teils aber auch als feinste Par­ tikel in den Raum gelangen. Diese aus losgelösten Fa­ sern oder dem Bruch von Fasern bestehenden feinen Stäube können, sofern sie in Operationssälen, insbesondere nahe am Operationstisch entstehen, bei einer Operation für den Operierten nachteilige Folgen haben.

Um die Bildung dieser feinen Stäube zu vermeiden, wird nach der vorgenannten US-PS 40 55 454 vorgeschlagen, daß die Faserfolie mit einer der herzustellenden Schweißung entsprechenden Kontur in einem Arbeitsgang unter Anwendung von Druck und Hitze vorbehandelt und geglättet wird. Dabei handelt es sich um eine Vorbe­ handlung mit einem Werkzeug U-förmiger Kontur. Auf dieser Kontur erfolgt später mit einem ebenfalls U-förmigen Schweißstempel die Versiegelung oder Verschweißung der beiden Folienlagen und mit einem weiteren Schweißstempel nach dem Einfüllen eines zu sterilisierenden Gegenstandes von der offenen Seite zwischen die beiden Folienlagen her eine Querab­ schweißung zum Schließen des Beutels. Bei dieser Quer­ abschweißung ist jedoch keine Vorbehandlung der Faserfolie in der Verbindungslinie vor der Verbindung mit der zweiten Folienlage vorhanden in der Annahme, daß dort und somit am Boden des Beutels keine spätere Loslösung der beiden Folienlagen erfolgen würde. Somit beschreibt die vorgenannte US-PS nur die teilweise Vorbehandlung auf der Linie der späteren Verbindung der beiden Folienlagen miteinander. Die Vorbehandlung auf U-förmiger und flächenförmiger Linie erfordert ein entsprechendes Vorbehandlungs­ werkzeug, das in der Kontur und Flächenbemessung dem späteren Schweißwerkzeug entspricht. Da aber Beutel verschiedenartige Größenbemessungen in Bezug auf Länge und Breite, vielfach auch bezüglich der Kontur und Ver­ bindung am Kopfende des Beutels haben, sind eine Viel­ zahl von Werkzeugen für die Vorbehandlung notwendig. Das macht die vorerwähnte Vorbehandlung sehr teuer.

Darüberhinaus ist aus der DE-OS 19 25 249 eine Maschine zum Herstellen heißverklebter Flachbeutel aus über­ einanderliegenden oder doppelt gelegten Kunststoffolien oder aus mit einem thermoplastischen Überzug versehenen anderen Materialbahnen bekannt. Die Beutel werden durch das Anbringen einer Längsschweißnaht und zweier Quer­ schweißnähte mit einer offenen Längsseite bei konti­ nuierlicher Fortbewegung der Materialbahnen gefertigt. Die beiden Materialbahnen laufen übereinanderliegend zwischen zwei einander gegenüberliegenden Längsschweiß­ walzen einer Längsschweißnahteinrichtung hindurch und anschließend über einen nachgeschalteten Querschweiß­ zylinder.

Aus der DE-AS 10 07 163 ist außerdem eine Vorrichtung zum Herstellen von Säcken und Beuteln aus wärmebild­ samem gefalztem, doppelt liegendem Folienmaterial be­ kannt, bei der zuerst die Längsschweißung kontinuier­ lich mittels einer nahtbildenden Rolle und einem Ge­ genkissen erfolgt und bei der eine Quernahtschweißung auf einer kontinuierlich drehenden Rolle durchgeführt wird. Die so hergestellten Beutel weisen eine offene Querseite auf. Es ist ferner bekannt, daß Längs- und Querschweißnähte mittels einer intermittierend arbei­ tenden Vorrichtung hergestellt werden können.

In den beiden zuletzt genannten Fällen erfolgt keine Vorbehandlung der Materialbahn.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem mit geringem Aufwand an Werkzeugen Vorbehandlungsstreifen für unterschiedliche Beutelfor­ mate auf der Faserfolie erzeugt werden können, wobei eine gleichmäßige Behandlung der Vorbehandlungsstreifen zur Erzielung einer gleichmäßigen Qualität sicherge­ stellt ist.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Vorbehand­ lungsstreifen in zwei Arbeitsschritten erzeugt, wobei in dem ersten Arbeitsschritt nur die längslaufenden Vorbehandlungsstreifen bei kontinuierlicher Fortbewe­ gung der Bahn erzeugt werden, während in einem zweiten Arbeitsschritt nur die querlaufenden Vorbehandlungs­ streifen bei intermittierender Fortbewegung erzeugt werden. Zwischen kontinuierlicher und intermittierender Fortbewegung erfolgt ein Bewegungsausgleich mittels eines Folienausgleichsschwingers.

Die Vorbehandlung in zwei Stufen erfolgt derart, daß zunächst die Faserfolie einer längsverlaufenden Vor­ behandlung durch Hitze in der Breite der späteren Heiß­ siegelung oder Verschweißung mit der anderen Folienlage ausgesetzt wird und dann vor oder in der Verpackungsma­ schine eine Vorbehandlung in Querrichtung der Faserfo­ lie durch Hitze zeitlich vor und im Bereich der späte­ ren Querabschweißung mit der anderen zuzuführenden Fo­ lienlage vorgenommen wird.

Die Unterteilung der Vorbehandlung in zwei Stufen hat nicht nur den Vorteil, daß nunmehr mit einheitlichen Werkzeugen verschiedene Beutelformate behandelt werden können, sondern es wird auch ein hoher Grad von Gleich­ mäßigkeit der Vorbehandlungsstreifen erreicht. Die längsverlaufende Vorbehandlung bei kontinuierlichem Folienvorschub kann auch nach der Herstellung der Faser­ folie vor deren Aufwickeln durchgeführt werden. Die längsverlaufende Vorbehandlung läßt sich auch bei der Zuführung der Faserfolie zu einer Verpackungsmaschine, in der die Faserfolie mit der weiteren Folienlage ver­ bunden wird, vornehmen.

Das Verfahren wird bei der Herstellung von Beuteln für die medizinische oder sterilisierende Industrie ange­ wandt, bei der zwei Folienlagen, von denen eine eine Faserfolie ist, in ihrem Randbereich durch Versiegelung oder Verschweißung verbunden werden.

Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird die Faser­ folie von einer Rolle kontinuierlich abgewickelt und die Folie wird - bevor sie in einen Folienausgleichs­ schwinger gelangt, der den Übergang von kontinuierli­ cher Fortbewegung in intermittierende Bewegung durch­ führt - der längsverlaufenden Vor­ behandlung unterzogen. Die längsverlaufende Vorbehandlung kann durch Flammen erfolgen. Die Düsen der Flammen sind dann in ihrem seitlichen Abstand verstellbar, so daß in einfacher Weise durch Verstellen eine Anpassung des seitlichen Abstands der Vorbehandlungen entsprechend der Beutelabmessungen erfolgt.

Zu einem im Prinzip gleichen Vorbehandlungsergebnis führt auch der Einsatz von Quarzstrahlern, wie sie an sich zum Verschweißen zweier kontinuierlich bewegter Lagen aus thermoplastischer Kunststoffolie bekannt sind. Eine Erhitzung durch Flammen oder Quarzstrahler erfolgt mit dem Zweck, vorstehende Faserpartikel abzubrennen und auch bei Kunststoffasern diese an der Oberfläche zu verschmelzen, damit sich eine glatte Fläche ergibt, von der keine einzelnen Fasern ablösbar sind. Dabei kann auch eine Nachbehandlung durch Anwendung von Druck, beispielsweise in Gestalt einer nachgeschalteten Rolle, erfolgen. Es ist auch möglich, Druck und Hitze gleichzeitig einwirken zu lassen, beispielsweise durch erhitzte, rotierende, unter Druck anliegende Rollen. Auch bei diesen ist der zeitliche Abstand zueinander in einfacher Weise einstellbar.

Die Vorbehandlung der Faserfolie für die Querabschweißungen erfolgt besonders vorteilhaft nicht lediglich durch Hitze, sondern auch durch Druck.

Bei dieser Vorbehandlung wird vorteilhaft ein Vorbehandlungsbalken eingesetzt, der wie ein Schweißbalken zum Querabschweißen der beiden Folienlagen bemessen und ausgebildet ist. Dazu ist der Vorbehandlungsbalken auf den Schweißbalken abzustimmen. Sofern gewährleistet ist, daß beide Balken gleichzeitig bewegt werden, läßt sich bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise des Herstellungsverfahrens durch eine Änderung des Abstandes in Folienlaufrichtung von Vorbehandlungsbalken zum Schweißbalken eine auf die jeweilige Länge des Beutels abgestimmte sehr genaue und problemlose Anpassung erreichen.

Die erfindungsgemäße Lösung gibt somit insgesamt eine einfache Möglichkeit, beim Trennen von sterilisierbaren Beuteln, wobei eine Folienlage eine Faserfolie ist, das Bilden von Stäuben zu vermeiden. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, diese in weit höherem Maße, als bisher geschehen, zu verwenden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Beutel in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 den Beutel nach Fig. 1 beim Öffnen,

Fig. 3 die Vorbehandlung der Faserfolie in perspektivischer Darstellung,

Fig. 4 mehrere Querschnitte durch Faserfolien mit Vorbehandlungseinrichtungen,

Fig. 5 die querlaufende Vorbehandlung der Faserfolie mit der Zuführung der zweiten Folie und deren Verschweißung in perspektivischer Darstellung,

Fig. 6 zwei nebeneinander liegende Faserfolien und deren Verbindung mit einer Deckelfolie.

Ein Beutel besteht aus der Faserfolie 10 und der weiteren Folie 11, die ebenfalls eine Faserfolie sein kann, jedoch vorzugsweise eine durchsichtige Kunststoffolie ist. Diese sind an ihren Randbereichen durch längsverlaufende Schweißungen 12a, 12b und querverlaufende Schweißungen 13a und 13b verbunden.

Fig. 2 zeigt das Trennen der miteinander verbundenen Folien in der Verbindungslinie. Auf der Faserfolie 10 sind die linienförmigen Verbindungsflächen 14, 14a und querverlaufend dazu die Verbindungsfläche 15a dargestellt. Diese Flächen werden nach der Erfindung vorbehandelt.

Fig. 3 zeigt, daß zunächst auf der Faserfolie 10 die linienförmigen Flächen 14, 14a mittels Flammen behandelt werden, die aus zugeordneten langgestreckten Düsen 16, 17, die an Zuführungsleitungen 18 und 19 angeschlossen sind, heraustreten.

Diese sind an einem Gestänge 20 befestigt und an diesem quer zur bahnförmigen Faserfolie 10 verschiebbar gelagert, so daß die Vorbehandlungsflächen 14 und 14a einen größeren oder geringeren Abstand haben, der sich nach dem späteren Format des herzustellenden Beutels bemißt.

Fig. 4 zeigt im linken Teil die Faserfolie 10 mit der Vorbehandlung auf vorgegebener linienförmiger Fläche 14, 14a durch die in Fig. 3 dargestellten Düsen mittels Flammen. Daneben ist eine Behandlung mittels Glühstrahlern dargestellt. In einem Gehäuse 21, das innen verspiegelt und nach unten offen ist, ist ein Quarzstrahler 22 vorhanden. Im rechten Teil von Fig. 4 erfolgt die Vorbehandlung auf vorgegebener linienförmiger Fläche über erhitzte Rollen 23a und 23b, die an einer Welle 24 in Achsrichtung verschiebbar gelagert angebracht sind und über die Welle an die Faserfolie 10 angedrückt werden. Die längsverlaufende Vorbehandlung ist in Fig. 5 mit A bezeichnet.

Mit 8 ist die diskontinuierliche Arbeitsweise vor oder in einer Verpackungsmaschine dargestellt. Zunächst wird über den in angegebener Pfeilrichtung 25 auf- und abbewegten Vorbehandlungsbalken 26, der in seiner Ausbildung einem später zu beschreibenden Schweißbalken entsprechen kann, die querverlaufenden Vorbehandlung 15a vorgenommen. Im Anschluß daran erfolgt die Zufuhr der Folie 11 und deren Verbindung mit der Faserfolie 10 mittels der Schweißbalken 27 und 28 zur Bildung der beiden längsverlaufenden Schweißnähte 12a und 12b.

Mit 29 ist ein Schweißbalken bezeichnet, der die Querabschweißung 13b bewirkt. Es sei verstanden, daß die Schweißbalken 27 und 28 und 29 eine Einheit darstellen können. Zweckmäßig sind sie aber, so wie das in der Zeichnung im Prinzip dargestellt ist, unterteilt, so daß eine leichte Anpassung an verschiedene Beutelbreiten und den Abstand der Schweißverbindungen 12a und 12b erfolgen kann.

Besonders vorteilhaft erfolgt die Bewegung des Vorbehandlungsbalkens 26 synchron zu der des Schweißbalkens 29. Auch ist abhängig von der Länge der herzustellenden Beutel der Abstand des Vorbehandlungs­ balkens 26 zu dem Schweißbalken 29 veränderlich.

Fig. 6 zeigt, daß die erfindungsgemäße Lösung auch bei Mehrfachbahnen in einfacher Weise Anwendung findet.

Wiederum sind mit A die kontinuierliche längsverlaufende Vorbehandlung, mit 14 und 14a die Vorbehandlungsflächen und mit B die bei diskontinuierlich bewegter Folienbahn durchgeführte Vorbehandlung der querverlaufenden Bearbeitung 15a dargestellt. Die Folie 11 wird ebenfalls zugeführt. Auch erhält sie die vorbeschriebene Querabschweißung 13, wobei diese etwas anders als in Fig. 5 dargestellt ist.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen von Beuteln für die medizinische oder sterilisierende Industrie aus zwei durch Schweißung in deren Randbereich mit­ einander verbundenen Folienlagen, wobei eine der beiden Folienlagen eine Faserfolie ist, die vor ihrer Verbindung durch Versiegelung oder Ver­ schweißung mit der anderen Folie im Bereich der zu verbindenen Flächen zum Zwecke der Glättung der Fasern vorbehandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung in zwei Stufen derart er­ folgt, daß zunächst die Faserfolie (10) unter kontinuierlicher Fortbewegung einer längsver­ laufenden Vorbehandlung durch Hitze in der Breite der späteren Heißsiegelung oder Verschweißung mit der anderen Folienlage (11) ausgesetzt wird und dann vor oder in der Verpackungsmaschine eine Querbehandlung der Faserfolie (10) durch Hitze unter intermittierender Fortbewegung im Takt der späteren Querabschweißung mit der anderen zuzu­ führenden Folienlage (11) vorgenommen wird, wobei für den Übergang von kontinuierlicher zu inter­ mittierender Fortbewegung ein Folienausgleichs­ schwinger vorgesehen ist und die Bewegungen eines die Querbehandlung vornehmenden Vorbehandlungs­ balkens (26) und eines die Querverschweißung vor­ nehmenden Schweißbalkens (29) synchron verlaufen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung der Faserfolie durch Hitze durch eine Flamme erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung der Faserfolie durch einen Glühstrahler, insbesondere Quarzstrahler, erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung der Faserfolie in der ersten Stufe durch erhitzte rotierende, unter Druck an­ liegende Rollen erfolgt.