Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum spanenden Entgraten oder Brechen der stirnseitigtn Zahnkanten
von Zahnrädern, wie sie im Oberbegriff des Hauptanspruches beschrieben ist.
Vor der Feinbearbeitung der Zahnflanken vorverzahnter Stirnräder durch Schaben, Rollen oder ähnliche
Verfahren erfolgt i. a. eine Kontrolle der Werkstücke auf Einhaltung der vorgeschriebenen Abmessungen,
insbesondere des Zahnweitenmaßes. Andernfalls kann es bei vorhandenen >'a"ä wiichuiRM zu einer Zerstörung
des Feinbearbeitungswerkzeugs kommen. In Fertigungsstraßen, wo die Maschinen mit entsprechenden
Fördereinrichtungen verbunden sind, die die Werkstükke selbständig in den Arbeitsraum der Maschine bringen
und nach dem jeweiligen Arbeitsgang wieder entfernen, erfordert diese Kontrolle einen verhältnismäßig
großen Aufwand an Zuführ-, Spann- und Antriebseinrichtungen für die Meßstation.
Mit dem Patent 29 04 717 ist eine Vorrichtung, bei der
stirnseilig zum Werkstück zahnradartige Werkzeuge vorhanden sind, deren Zänne mit Schneidkanten versehen
sind und die mit einem zwischen ihnen angeordneten Führungsrad drehfest verbunden sind, daß mit dem
Werkstück in kämmendem Zahneingriff steht, unter Schutz gestellt, bei der das Führungsrad breiter ausgeführt
ist als die Verzahnung des Werkstücks und als Meßzahnrad ausgestaltet ist. Das als Meßzahnrad ausgebildete
Führungsrad kann vor dem eigentlichen Arbeitsgang des Entgratens bzw. Kantenbrechens soweit
in Eingriff gebracht werden, bis kein Zahnspiel mehr vorhanden ist. Der dabei vorhandene Achsabstand wird
bei niedriger Drehzahl selbständig gemessen und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen. Wenn der
Sollwert um einen bestimmten Betrüg über- oder unterschritten wird, wird die Maschine abgeschaltet und das
Meßergebnis angezeigt. Das betreffende Werkstück kann dann entweder nachgearbeitet werden oder es ist
Ausschuß. Ist der vorgegebene Sollwert eingehalten, dann werden das Führungsrad und das Werkstück soweit
voneinander entfernt, daß ein geringes Flankenspiel vorhanden ist. Das Entgraten oder Kantenbrechen
erfolgt dann bei höherer Drehzahl, indem die Vorrichtung in Achsrichtung erst nach der einen, dann nach der
anderen Seite so weit verfahren wird, bis die Schneidkanten jeweils den gewünschten Kantenbruch oder die
Fase atn Werkstück erzeugt haben. Damit wird gleichzeitig der Vorteil erreicht, daß die Milteneinsiellung der
Vorrichtung nicht so genau erfolgen muß wie bei der bekannten Vorrichtung, wo beide Stirnseiten eines
Werkstücks gleichzr itig bearbeitet werden. Durch den an den vorverzahnten Werkstücken vorhandenen
Grat kann es leicht geschehen, daß das Meßergebnis verfälscht wird, nämlich dann, wenn nicht die
Flanken des Werkstücks direkt am Meßrad anliegen, sondern die an den stirnseitigen Kanten vorhandenen
Grate.
Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde. die Vorrichtung so auszugestalten, daß auch bei über die
Flankenläche ragender Gratbildung ein einwandfreies Meßergebnis gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Flanken des
Führungs- bzw. Meßzahnrades an jeweils zwei etwa im Abstand der Zahnbreite des zu bearbeitenden Werkstücks
voneinander entfernten Stellen vom Zahnkopf bis zum Zahnfuß reichende Aussparungen aufweisen.
Diese Aussparungen können von in Richtung der Zahnhöhe verlaufenden Nuten gebildet sein oder von the
Zähne in drei nebeneinanderliegende Abschnitte unterteilenden Schlitzen. Die am Werkstück vorhandenen
Grate ragen dann in die Aussparungen in den Flanken. AQ wo sie die Flanken selbst nicht berühren. So ist sichergestellt,
daß die Werkstückflanken an den Flanken des Meßzahnrades richtig anliegen und ein einwandfreies
Meßergebnis erzielt wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in drei Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 einen Ausschnitt aus einer Vorrichtung nach der Erfindung, und zwar einen Schnitt durch die im Eingriff
befindliche Verzahnung,
F i g. 2 einen Teil der Vorrichtung in Verbindung mit einem Werkstück entlang der Linie 11-11 in F ig. I.und
Fi g. 3 die gleichen Teile, jedoch axial so verschoben,
daß die Werkzeugzähne die Kanten auf einer Seite der Werkstückzähne brechen.
Die mit 3 bezeichnete Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem nicht spanenden, verzahnten Führungsrad
11, das breiter ist als die Zähne des zu bearbeitenden
Werkstücks 4. An beiden Stirnseiten des Führungsrades 11 ist mit geeigneten, bekannten und daher
nicht gezeichneten Mitteln je ein Schneidrad 12, 13 als eigentliches Werkzeug befestigt. Die Schneidräder sind
am Umfang mit Zähnen 14 versehen, die ähnlich denen von Kegelrädern geformt sind und zwar derart, daß sie
von den Stirnseiten her in die Zahnlücken 15 des Werk-Stücks 4 eindringen, wenn die Vorrichtung 3 gegenüber
dem Werkstück 4 in axialer Richtung verschoben wird (F i g. 3). Dabei wird die Vorrichtung von einem nicht
gezeichneten Motor aus über eine ebenfalls nicht ge-
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
zeichnete Werkzeugspindel drehend angetrieben. Dadurch wird das mit der Vorrichtung 3 kämmende Werkstück
4 angetrieben. Beim Eindringen in die Zahnlücken 15 bearbeiten 'die Flanken 16, 17 der Schneidradzähne
14 die Kamen 18,19 an den Flanken und im Grund der Zahnlücke an den Enden der KertetDckzähn» 20. Für
die Ausbildung der Schneiden an den Schneidrädem 12,
13 sind verschiedene Ausführungen bekannt, so daß sie hier nicht mehr beschrieben zu werden brauchen.
Die Zahnflanken 52,53 des Führungsrades 11 sind mit
Unterbrechungen in ihrer Oberfläche versehen. Diese Unterbrechungen können in Richtung der Zahnhöhe
verlaufende Nuten 54 mit beliebigem Querschnitt sein, wie in F i g. 3 dargestellt. Es können aber auch Schlitze
55 sein, die die Zähne 56 des Führungsrades 11 in jeweils
drei Abschnitte 57, 58, 59 unterteilen. Die Breite des mittleren Abschnitts 58 und der Abstand der Nuten 54
ist jeweils etwas kleiner als die Breite der Werkstückzähne
20. Damit und mit den Aussparungen 54, 55, die über die Werkstückzähne hinausreichen, wird erreicht,
daß die an den Stirnkanten, z. B. to, 19, der Zähne 20
vorhandenen Grate 60,61 nicht an den Zahnflanken 52, 53 anliegen, sondern frei sind mid das Meßergebnis
nicht beeinflussen. Der Meßvorgang als solcher ist bekannt und braucht deshalb hier nicht beschrieben zu
werden.