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BeschreibunS
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Die Erfindung betrifft einen Steighilfebelag nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Es ist bereits ein Belag der erwähnten Art bekannt, bei dem die plättchenartigen
Rückgleit-Bremselemente aus quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Blechstreifen bestehen,
welche jeweils an beiden Enden durch senkrecht zur Skilauffläche verlaufende Stifte
kippbar gelagert sind. Die Verbindungsgerade der beiden Stifte verläuft hierbei
in Fahrtrichtung wesentlich vor der Mittellinie jedes Blechstreifens, um zu erreichen,
daß der Abstand der jeweiligen Streifenvorderkante gegenüber der Lauffläche vernachlässigbar
gering ist. Gleichwohl läßt sich bei einem derartigen Steighilfebelag ein annehmbar
niedriger Reibungsbeiwert in Fahrtrichtung nicht erreichen. Darüber hinaus wird
Schnee, welcher beim kurzen Rückwärtsgleiten zwischen die abgespreizten Blech streifen
und die Lauffläche eingedrungen ist, bei Bewegung des Skis in Fahrtrichtung nur
schwer aus dem Spalt zwischen einem Blechstreifen und der Lauffläche abgegeben,
so daß die Blechstreifen nach kurzer Laufdauer des Skis im Schnee bereits in eine
extreme Abspreizstellung ausgelenkt sind, was ebenfalls den Reibungsbeiwert in Fahrtrichtung
auf einem ungünstig hohen Wert hält.
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Es ist auch ein Steighilfebelag bekannt, welcher auf seiner Unterseite
ein reliefartig eingeprägtes Schup-
penmuster aufweist. In einem
Schnitt parallel zur Skilängsachse weist dieser Belag ein sägezahnförmiges Profil
auf, wobei die steile Sägezahnkante Jeweis an der in Fahrtrichtung rückwärtigen
Kante einer Schuppe ausgebildet ist. Ein solcher Belag weist zwar einen niedrigen
Reibungsbeiwert in Fahrtrichtung auf, jedoch ist die Bremswirkung entgegen der Fahrtrichtung
verhältnismäßig gering, insbesondr unter Berücksichtigung der Tatsache, daß beim
Gebrauch ein Verschleiß eintritt, welcher das ursprüngliche Sägezahnprofil noch
weiter abflacht.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines gegenüber dem Stand
der Technik verbesserten Steighilfebelages, welcher in Fahrtrichtung einen annehmbar
niedrigen Reibungsbeiwert aufweist, gleichzeitig aber entgegen der Fahrtrichtung,
auch bei längerem Gebrauch, eine gute Bremswirkung gewährleistet. Erreicht wird
dies durch eine Ausbildung gemäß dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Steighilfebelages wird
erreicht, daß im Anlenkbereich der Zunge, d.h. im Bereich der Scharnierbrücke, kein
Schnee in den Spalt zwischen der Zungenoberseite und dem skifesten Teil der Laufflächenschicht
eindringen kann. Damit ist die Voraussetzung für einen erwünscht niedrigen Reibungsbeiwert
in Fahrtrichtung geschaffen.
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Boi einer Bewegung entgegen der Fahrtrichtung kann die Zunge verhältnismäßig
weit abspreizen, wodurch eine sehr gute Bremswirkung erzielt wird. Selbst bei einem
zwangsläufig mit der Zeit auftretenden Ver-
schleiß behält die Zunge
hinsichtlich der Bremswirkung ihre Wirksamkeit, da auch beim teilweisen Abschleifen
der rückwärtigen Kante der Zunge die Bremswirkung weitgehend erhalten bleibt.
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Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 2 wird erreicht, daß
Schnee, welcher beim Gleiten entgegen der Fahrtrichtung in den Spalt zwischen der
konvexen Zungenoberseite und der konkaven Vertiefung der Laufflächenschicht eingedrungen
ist, beim Gleiten in Fahrtrichtung unter Voraussetzung einer Belastung des Skis
mit dem Körpergewicht aus diesem Spalt weitgehend wieder herausgedrückt wird, wodurch
beim Gleiten in Fahrtrichtung der Reibungsbeiwert in erwünschter Weise weiter erniedrigt
wird.
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Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 3 wird erreicht, daß
sich bei Bewegung des Skis auf dem Schnee in der konkaven Eintiefung der Basisebene
der segmentförmig gestalteten Zunge Schnee hält, wodurch der Reibungsbeiwert in
Fahrtrichtung weiter vermindert wird, da der Reibungsbeiwert von Schnee auf Schnee
niedriger als zwischen einem üblichen Material des Steighilfebelages und dem Schnee
ist.
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Durch die besondere Ausgestaltung nach dem Patentanspruch 4 wird eine
progressive Federwirkung der Zunge erreicht, was wiederum dazu führt, daß die
Zunge
beim Gleiten entgegen der Fahrtrichtung nur in Abhängigkeit der entgegen der Fahrtrichtung
wirkenden Kraft (beispielsweise Geländesteigung) ab spreizt und demzufolge auch
der Spalt zwischen der Zunge und dem skifesten Teil der Laufflächenschicht nicht
in jedem Fell voll mit Schnee zugesetzt wird. Diese günstige Wirkung wird durch
die weitere Ausgestaltung nach dem Patentanspruch 6 noch gesteigert.
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Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 7 wird eine stabile
und dauerhafte Anlenkung der Zungen an den skifesten Teil der Laufflächenschicht
erzielt, ohne den Reibungsbeiwert in Fahrtrichtung in unerwünschter Weise zu erhöhen.
Als besonders günstig ist anzusehen, daß die untere zylindersegmentartige Eintiefung
beim Gebrauch mit Schnee zugesetzt wird, was ebenfalls den Reibungsbeiwert in Fahrtrichtung
reduziert.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen Langlaufski in Ansicht von unten, welcher in einem mittleren
Teil seiner unteren Fläche einen erfindungsgemäßen Steighilfebelag aufweist, Fig,
2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steighilfebelages entsprechend
einem Schnitt längs der Linie IIZ von
Fig. 1, Fig. 3 ein zweites
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen St ei ghilfebelages entsprechend einem
Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 1.
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Im mittleren Bereich eines Skis 1 sowie beidseitig einer mittleren
Führungsnut 2 ist jeweils ein Steighilfebelag 3 fest angebracht, von denen Jeder
in zumindest Jeweils einer Reihe eine Vielzahl von als Zungen 4 ausgebildeten Bremselementen
umfaßt.
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Gcmäß Fig. 2 ist jede Zunge 4 mit einer Laufflächenschicht 5 in einem
Stück ausgebildet. An ihrem in Fahrtrichtung vorderen Ende ist die Zunge 4 über
eine einstückig hiermit ausgebildete Scharnierbrücke 6 an den ski festen Teil der
Laufflächenschicht 5 angelonkt.
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Jede Zunge 4 ist im Längsschnitt etwa zylindersegmentartig gestaltet,
wobei die Basisebene 7 etwa mit der Ebene 8 des skifesten Teiles der Laufflächenschicht
5 ausgerichtet ist, während die konvexe Seite in einer etwa komplementären konkaven
Vertiefung des skifesten Teiles der Laufflächenschicht 5 aufgenommen ist.
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4 Jede Zunge/ist demzufolge um eine Skiquerachse aus der in Fig.
2 veranschaulichten Anlagestellung an der Skilauffläche um die Scharnierbrücke 6
in
eine abgespreizte Auslenkstellung gemäß einem Pfeil Pfl beweglich.
Bei Bewegung des Skis 1 in Fahrtrichtung befindet sich jede Zunge in der Stellung
gemäß Fig. 2. Beim Steigen am Hang, wenn sich der Ski um lediglich eine kurze Strecke
entgegen der Fahrtrichtung bewegt, tritt Schnee in den Spalt zwischen der Oberseite
jeder Zunge 4 und der konkaven Vertiefung 9 ein, so daß jede Zunge 4 gemäß dem Pfeil
Pfl abspreizt. Dadurch wird der Reibungsbeiwert entgegen der Fahrtrichtung sehi
hoch. Wird der Ski danach wiederum in Fahrtrichtung bewegt, so gelangen die Zungen
4 nicht sofort wiederum in die Grundstellung gemäß Fig. 2, sondern es dauert eine
gewisse Zeit, bis der Schnee durch das Auflagegewicht auf den Ski 1 aus den Spalten
zwischen den Zungen 4 und den Vertiefungen 9 wenistens teilweise hinausgedrückt
wird. Eine gewisse Auslenkstellung der Zungen bleibt auch danach noch erhalten,
da eine restlose Entfernung des Schnees aus den Spalten ohne Abtauen nicht möglich
ist, jedoch ist die Auslenkung der Zungen 4 so gering, daß der Reibungsbeiwert in
Fahrtrichtung nicht unangemessen hoch wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ergibt sich eine ähnliche
Funktionsweise wie gemäß Fig. 2, wobei gleiche oder funktionsgleiche Bauelemente
mit gleichen Bezugsziffern versehen qind. Eine Zunge 4a ist ähnlich der Zunge 4
von Fig. 2 gestaltet, jedoch ist in der Basisebene des Segments der Zunge 4a eine
konkave Eintiefung 10 vorgec-chen. Außerdem ist jede Zunge 4a im Längsschnitt, wie
in Fig. 3
veranschaulicht, ausgehend von ihrem in Fahrtrichtung
vorderen zum rückwärtigen Ende keilförmig verjüngt ausgebildet. Zu diesem Zweck
ist die Eintiefung 10 zylindersegmentartig mit quer zur Fahrtrichtung verlaufender
Achse ausgebildet.
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weiden tusführungsbeispielen gemäß Fig. 2 und 3 ist gemeinsam, daß
bereits in Anlagestellung jeder Zunge 4 bzw. 4a zwischen dem in Fahrtrichtung hinteren
Teil von deren konvexer Fläche und deren Fläche der hierzu komplementären konkaven
Vertiefung 9 des skifesten Teiles der Laufflächenschicht 5 ein sich in Fahrtrichtung
verjüngender Spalt 11 gebildet wird. Dies unterstützt das Hinausdrücken von beim
Steigen eingedrungenem Schnee.
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Di harniswrbrücke 6 ist bei beiden Ausführungs-Delspielen gemäß Fig.
2 und 3 durch je eine sich über die Zungenbreite erstreckende zylindersegmentartige
Eintiefung 12 und 13 an der Ober- und Unterseite des Zungenansatzes gebildet.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Länge b der Vertiefung 9
zu etwa 27 mm und die Länge a der Zunge 4 bzw. 4a zu etwa 24 mm zu wählen.
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Dic Dicke des Steighilfebelages 7 kann sich als Funktion der Länge
des Skis 1 in an sich bekannter Weise ändern, wobei die Dicke im mittleren Teil
am größten ist und zu beiden Enden des Skis 1 hin abnimmt. In gleicher und ebenfalls
bekannter Weise
kann sich die Dicke des Steighilfebelages 3 auch
als Funktion der Skibreite ändern, wobei die Belagdicke im Bereich der Skimittelachse
bzw. der Nut 2 am größten ist.
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Durch die besondere Bremswirkung des erindungsgemäßen Steighilfebelages
ist es möglich, diesen schmaler als bekannte Beläge auszuführen, d.h.
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schmaler als die übliche Breite eines Langlaufskis, die etwa 5 cm
beträgt. Dies ermöglicht wiederum, daß an dem Ski 1 an sich bekannte Stahlkanten
als Verschleißschutz angebracht werden können, ohne daß hierbei durch zwangsläufig
verringerte Breite des Steighilfebelages bzw. der Steighilfebeläge 3 die Bremswirkung
bei Bewegung entgegen der Fahrtrichtung unerwünscht reduziert wird.