DE2949209C2 - Feststoff-Wärmespeichermittel und seine Verwendung - Google Patents
Feststoff-Wärmespeichermittel und seine VerwendungInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Feststoff-Wärme-Speichermittel
und die Verwendung eines Feststoff-Wärmespeichermittels im Umwälzbetrieb.
Vorrichtungen zum Speichern von Wärme und die darin angewendeten Wärmespeichermedien sind allgemein
bekannt. Solche Vorrichtungen werden z. B. zusammen mit Kollektoren zum Auffangen von Wärme
aus Sonnenstrahlung angewendet. Die Medien zum Speichern von Wärme, die im allgemeinen angewendet
werden, kann man einteilen in feste Medien und nicht-feste Medien. Aus Gründen der Betriebssicherheit
werden meistens feste Medien bevorzugt. Bei Anwendung eines nicht-festen Mediums besteht ja die Gefahr,
daß Leckagen in der Vorrichtung auftreten, mit allen damit verbundenen unerwünschten Folgen. Bei einem
festen Medium besteht eine solche Gefahr nicht. Als festes Medium zum Speichern von Wärme hat Beton
sich schon in großem Umfang durchgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feststoff-Wärmespeichermittel zu schaffen, das, ebenso
wie bereits bekannte Mittel, gute Wärmespeichereigenschäften hat, aber wirtschaftlicher als die bekannten
Mittel, z. B. Beton, verarbeitet und benutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Feststoff-Wärmespeichermittel gegebenenfalls
neben Sand aus einem gleichmäßigen Gemisch aus Kies und Aluminiumschnitzeln, Aluminiumkörnern und/oder
Aluminiumpulver besieht. Mit gleichmäßigem Gemisch wird hier ein Gemisch gemeint, das durchweg ein
nahezu gleiches Verhältnis zwischen dem Volumenprozentsatz Kies und dem Volumenprozentsatz Aluminiumteilchen
zeigt, während es möglichst wenig Hohlräume zwischen den Bestandteilen aufweist. Unter Kies soll
dabei ein Gemisch von Kieselsteinchen und Rollstetnchen
mit möglicherweise verschiedenen relativen Abmessungen verstanden werden. Eine Untergrenze für
diese Abmessungen wird gemäß der Erfindung nicht festgesetzt, so daß auch grober Sand unter Kies
verstanden werden darf. Mit Aluminiumteilchen werden Aluminiumkörner, Aluminiumschnitzel oder Aluminiumpulver,
gegebenenfalls miteinander vermischt, ge- &5 meint.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Feststoff-Wärmespeichermittels
gemäß der Erfindung besteht
40
45
5n aus 60 bis 70 Vol.-% Kies und 40 bis 30 Vol.-% Aluminiumteilchen. Vorzugsweise hat weiterhin der
Kies Abmessungen von 1 bis 3 cm und die Abmessungen der Aluminiumteilchen sind nicht größer als 5 mm. Das
ideale Verhältnis zwischen der Menge Kies und der Menge Aluminium ist in dem erfindungsgemftßen
Feststoff-Wärmespeichermittel derart, daß alle Hohlräume zwischen den Kiesteilchen nahezu völlig von den
Aluminiumteilchen ausgefüllt werden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels
gegenüber nicht-festen Mitteln ist, daß es eine fast unbeschränkte Lebensdauer hat, keinen
Korrosionserscheinungen unterliegt und diese auch in der Vorrichtung, in der es angewendet wird, nicht
bewirkt Auch ist keine Wartung der Vorrichtung, in der es angewendet wird, erforderlich. Der Vorteil des
erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels gegenüber einem testen Medium, wie Beton, ist ferner,
daß es sich leichter verarbeiten läßt Gegenwärtig sind die Kosten des erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels
und des Betons bei gleichem Volumen in etwa vergleichbar. Die Wärmekapazität des erfindungsgemäßen
Feststoff-Wärmespeichermittels ist etwas geringer als die des Betons und liegt in der
Größenordnung von 1675 bis 1758 kJ/mVC gegenüber
von etwa 2198 kJ/mVC. Dagegen hat das erfindungsgemäße
Feststoff-Wärmespeichermittel eine beträchtlich größere Wärmeleitfähigkeit als der Beton. Dadurch
ist es möglich, bei Anwendung des erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels Vorrichtungen mit einem
kleineren Volumen als bei Anwendung von Beton vorzusehen, ohne daß dadurch die Wirkung der
Vorrichtung merklich beeinträchtigt wird. Eine kleinere Vorrichtung beansprucht weniger Raum und ist also
wirtschaftlicher.
Das erfindungsgemäße Medium besteht, wie vorstehend angegeben, im wesentlichen aus Kies und
Aluminium. Erwünschtenfalls können andere Materialien in nicht allzu großen Mengen beigemischt werden.
So könnte man auf Grund von Kostenpreisberechnungen entscheiden, eine geringe Menge der Aluminiumteilchen
durch ein billigeres Material, z. B. feinen Sand zu ersetzen. Selbstverständlich kann man nicht beliebig
viel Sand statt Aluminium beimischen, weil sonst die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels
dadurch ungünstig beeinflußt werden. In Wirklichkeit ändert man durch den Ersatz eines
Teiles des Aluminiums durch Sand das Kies-Aluminium-Verhältnis, weil, wie schon erwähnt, der Sand als unter
den Begriff Kies fallend betrachtet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung, in der das erfindungsgemäße Feststoff-Wärmespeichermittel Verwendung finden
kann, näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 den Schnitt durch die Masse des erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittels,
Fig.2 einen Schnitt einer Ausführungsform einer Wärmespeichervorrichtung, in der das erfindungsgemäße
Medium angewendet wird, und
F i g. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-1II durch die Vorrichtung gemäß F i g. 2.
In Fig. 1 ist ein Schnitt durch die Masse des erfindungsgemäßen Wämiespeichermediums wiedergegeben.
Wie ersichtlich besteht das Feststoff-Wärmespeichermittel aus Kiesbiocken 1, während die Räume
zwischen den Kiesbrocken 1 mit Aluminiumschnitzeln 2 ausgefüllt sind. Die Abmessungen der Kiesbrocken 1
betragen vorzugsweise 1 bis 3 cm, obwohl größere Teile auch angewendet werden können und kleinere Teile,
wie bis zum Sand, nicht ausgeschlossen werden. Die Aluminiumschnitzel 2 umfassen sowohl Körner wie
Pulver. Auch ist es möglich, Aluminiumschnitzel, falls gewünscht, vermischt mit Körnern oder Pulver
anzuwenden. Bei Schnitzeln kann man beispielsweise an Streifen mit Abmessungen von 5 bis 15 mm Länge,
2 mm Breite und einer Dicke von 0,1 bis 0,2 mm denken.
Maximale Abmessungen der Aluminiumkörner von 5 mm haben sich als sehr geeignet erwiesen. Erwünschtenfalls
können andere Materialien beigemischt werden. So kann es auf Grund von Kostenpreiserwägungen
empfehlenswert sein, dem Aluminium eine Menge Sand beizumischen. Das Speichermedium ist im Wesen
gleichmäßig. Damit ist gemeint, daß das Verhältnis zwischen dem Volumenprozentsatz Kies und dem
Volumenprozentsatz Aluminium in dem Feststoff-Wärmespeichermittel nahezu gleich ist, während das
Aluminium die Räume zwischen den Kieneilen fast völlig ausfüllt, so daß möglichst wenig, die Wärmespeicherkapazität
und die Wärmeleitfähigkeit in ungünstigem Sinne beeinflussende, mit Luft gefüllte Räume in
dem Feststoff-Wärmespeichermittel vorhanden sind.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Vorrichtung zur Wärmespeicherung wiedergegeben, die mit dem erfindungsgemäßen
Feststoff-Wärmespeichermittel versehen ist. Die Vorrichtung umfaßt ein Gehäuse 3 mit
rechteckigem Querschnitt. Die Form des Querschnitts ist nicht wesentlich. Diese kann z. B. auch kreisförmig
oder oval sein. Ein rechteckiger Querschnitt ist jedoch sehr geeignet bei Anwendung der Vorrichtung -als
integrale Speichereinheit, wie in der NL-OS 77 02 356 beschrieben wird. Das Gehäuse 3 ist auf einer isolierten
Bodenplatte 4 angeordnet und mit einem Deckel 5 versehen. Durch die Mitte des Gehäuses 3 läuft ein
durch den Deckel 5 hindurch geführtes Zentralrohr 6. Durch das Rohr 6 wird im Betrieb ein Wärmetransportmedium,
z. B. Luft, zugeführt. Das Rohr 6 kann dazu in geeigneter Weise an eine Vorrichtung zum Liefern von
Wärme an das Transportmedium, z. B. an einen Kollektor zum Auffangen von Wärme aus Sonnenstrahlung,
angeschlossen werden.
Im unteren Teil des Gehäuses 3 mündet das Rohr 6 in einen Umkehrraum oder eine Verteilerkammer 7. Das
über das Rohr 6 zugeführte Transportmedium kehrt in der Kammer 7 seine Strömungsrichtung um, wie durch
die Pfeile angegeben, und strömt sodann über Leitungen 8 aufwärts zur Simmelkammer 9. Die Leitungen 8
liegen gegenüber dem Zentralrohr 6 auswärts, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Aus der Sammelkammer 9 kann das
Feststoff-Wärmespeichermittel über ein oder mehrere Rohre 10 abgeführt werden. Erwünschtenfalls können
mehr Sammelkammern 9 vorgesehen werden, die sich in Abstand übereinander befinden. E;ne derartige Konstruktion
ist bereits in der NL-OS 77 02 35G in Figur 2 offenbart worden, und empfiehlt sich immer dann, wenn
die Rohre unmittelbar in die zu beheizenden Räume einmünden.
In dom Gehäuse 3 und um die Rohre 6, 8 und 10 und
die Sammelkammern 7 und 9 ist das erfindungsgemäße Speichermedium 11, bestehend aus einem gleichmäßigen
Gemisch aus Kies und Aluminiumteilchen, angeordnet.
Die Herstellung einer Vorrichtung des an Hand der Fig. 2 und 3 beschriebenen Typs kann in geeigneter
Weise wie folgt stattfinden: An der Stelle, an der die Vorrichtung gewünscht ist. wird das Gehäuse, das aus
einem geeigneten Metall oder aus Holz bestehen kann, aufgestellt. Das Gehäuse kann dabei direkt auf der
Bodenplatte angeordnet werden, aber statt einer Bodenplatte kann auch zunächst ein mit kleinen
Öffnungen versehener Rost angewendet werden. Wenn die endgültige Bodenplatte schon vor der Montage
angeordnet wird, müssen unten in dem Gehäuse vorläufige oder bleibende Öffnungen, vorzugsweise mit
einem feinen Drahtgeflecht abgedeckt, zum Abführen von Wasser vorgesehen werden, und zwar aus den
Gründen, die im Nachstehenden erläutert werden.
In dem Gehäuse werden die erforderlichen Sammelkammern, Rohre und Leitungen aufgestellt und,
gegebenenfalls mittels geeigneter Stützen, an ihrer endgültigen Stelle gehalten. Sodann wird an der
i» Oberseite Kies in das Gehäuse um die darin
aufgestellten Teile herum eingeschüttet. Wenn die Vorrichtung bis zum oberen Rand des Gehäuses mit
Kies gefüllt worden ist, wird ein Gemisch aus Wasser und Aluminiumteilchen über den Kies geschüttet. Die
Aluminiumteilchen aus diesem Gemisch füllen alle Hohlräume zwischen den Kiesteilchen aus, während das
Wasser an der Unterseite durch den Rost oder durch die obengenannten vorläufigen öffnungen aus der Vorrichtung
abfließt. Damit wird gewährleistet, daß die
■"> Aluminiumteilchen alle Hohlräume zwischen den
Kiesteilen ausfüllen und daß eine möglichst gleichmäßige Masse gebildet wird. Es können beim Einbringen der
Aluminiumteilchen Schwingstäbe oder ähnliche Organe zum guten Zusammenpressen des sich bildenden
Ί5 Gemisches angewendet werden. Wird die Packdichte
größer, so werden auch die Wärmespeichereigenschalten und die Wärmeleitfähigkeit des erfindungsgemäßen
Feststoff-Wärmespeichermittels besser sein.
Nachdem das Gehäuse in obiger Weise mit dem
Nachdem das Gehäuse in obiger Weise mit dem
5I) erfindungsgemäßen Feststoff-Wärmespeichermittel gefüllt
worden ist, kann der Deckel angebracht werden. Wenn anfänglich ein Rost als Bodenplatte angewendet
wurde, soll diese Roste danach durch eine feste Bodenplatte ersetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Feststoff-Wärmespeichermittel, dadurch
gekennzeichnet, daß es, gegebenenfalls neben Sand, aus einem gleichmäßigen Gemisch aus Kies
und Aluminiumschnitzeln, Aluminiumkörnern und/ oder Aluminiumpulver besteht.
2. Feststoff-Wärmespeichermittel nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß es aus 60 bis
70 Vol.-% Kies und 40 bis 32 Vol.-% Aluminiumteil- ,o
chen besteht.
3. Feststoff-Wärmespeichermittel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kies Abmessungen von 1 bis 3 cm hat und daß die Abmessungen der Aluminiumteilchen nicht größer ^
als 5 mm sind.
4. Verwendung des Feststof-Wärniespeiehermittels
nach den Ansprüchen 1 bis 3 in einem im Umwälzbetrieb mit einem Wärmetransportmittel
arbeitenden Wärmespeicher.
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