a) der Füllungsgrad des Arbeitsraumes ist zwecks Einstellung des zu übertragenden Drehmoments
veränderbar;
b) in der Einlaßleitung (16) ist ein Einlaßventil (17)
angeordnet, durch das unterschiedliche Einlaßströme einstellbar sind;
c) das Einlaßventil (17) ist derart steuerbar, daß sich zunächst kurzzeitig ein großer und danach
ein kleiner Einlaßstrom einsteilt;
dadurch gekennzeichnet,
d) daß eine das Einlaßventil (17) betätigende Stellvo;richtung (30; 130) derart gestaltet ist,
daß sie — ausgehend von einem Ruhezustand, in dem das Einlaßventil geschlossen ist — auf
einen Einschaltbefehl »Stufe I« zunächst einen großen Hub (a + b) ausführt und nach einer
bestimmten sehr kurzen Zeitspanne selbsttätig in eine Zwischenstellung zurückläuft, während
sie auf einen Einschaltbefehl »Stufe II« nur den großen Hub ausführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die fönenden Merkmale:
a) dem Einlaßventil (*7) ist eine an sich bekannte mehrstufige Stell von ichtir-g (30; 130) zugeordnet,
die mehrere, vorzugsweise zwei, mit Druck beaufschlagbare Druckräume (34, 35) aufweist
und dementsprechend aus ihrer Ruhelage unterschiedliche Hübe (a, ^ausführen kann:
b) ein zusätzliches Steuerelement (27; 127) ist derart ausgebildet, daß es auf einen Einschaltbefehl
»Stufe I« zunächst das Beaufschlagen beider Druckräume (34 und 35) und nach einer
bestimmten sehr kurzen Zeitspanne das Entlasten eines der genannten Druckräume (34 oder
35) auslöst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sich auf den Befehl »Stufe I« im
Arbeitsraum der hydrodynamischen Einheit (10) aufbauende Druck das Steuerelement (27; 127)
derart betätigt, daß es das genannte Entlasten eines der Druckräume (34 oder 35) auslöst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druck verwendet wird, dessen Höhe von dem durch die hydrodynamische Einheit
(10) übertragenen Drehmoment abhängt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement (27;
127) ein Hilfssteuerventil ist, das einen der Druckräume (34 oder 35) in seiner Ruhestellung mit
einer für beide Druckräume (34 und 35) gemeinsamen Druckmittelquelle (44) und in seiner Arbeitsstellung
mit einer Entlastungsleitung (25; 125) verbindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein dem Hilfssteuerventil (27) nachgeschalte-
tes zweites Hilfssteuerventil (28) mit den folgenden Merkmalen:
in seiner Ruhelage verbindet es eine der Druckkammern (34 oder 35) der Stellvorrichtung
(30) mit dem Ausgang (38) des ersten Hilfssteuerventils (27);
in einer durch einen Einschaltbefehl »Stufe II« (Leitung 55) ausgelösten Arbeitsstellung verbindet
es die vorgenannte Druckkamme, (34 oder 35) mit einer anderen Druckmittelquelle (45)
(Fil)
a)
b)
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an das Hilfssteuerventil (27)
angeschlossene Entlastungsleitung (125) auf einen Einschaltbefehl »Stufe II« (Leitung 55) mit Druck
beaufschlagbar ist (F i g. 2).
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfssteuerventil (127) durch einen
Einschaltbefehl »Stufe Π« (Leitung 55) in seiner Ruhestellung gehalten wird (F i g. 3).
Die Erfindung geht aus von einer hydrodynamischen Drehmoment-Übertragungseinheit nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1, bekannt aus der DE-PS 9 76 707. Dort ist ein hydromechanisches Getriebe mit hydrodynamischen
Kupplungen beschrieben. Diese weisen ein besonders gestaltetes Einlaßventil auf, durch das bei
Bedarf ein rasches Füllen des Kupplungs-Arbeitsraumes bewirkt werden kann, indem auf einen Einschaltbefehl
zunächst ein großer und danach ein kleiner Füllquerschnitt freigegeben wird. Der große Füllquerschnitt
öffnet sich jedoch nur dann, wenn ein Steuerhebel rasch bewegt wird, anderenfalls öffnet sich nur der kleine
Füllquerschnitt Ein rasches Füllen der Kupplung mittels eines anfänglichen Füllstoties muß also bewußt von
außen herbeigeführt werden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Ausführung besteht darin, daß die
Zeitdauer für den Übergang vom großen auf den kleinen Füllquerschnitt vom Durchströmen einer
Drosselstelle abhängt; d. h. sie ist unterschiedlich je nach Temperatur und Viskosität der durch die Drosselstelle
strömenden Arbeitsflüssigkeit.
Bekannt ist auch eine hydrodynamische Bremse mit extrem hoher Ansvrechempfindlichkeit, bei der also auf
einen Einschaltbefehl das Füllen des Arbeitsraumes innerhalb besonders kurzer Zeit stattfindet (DE-PS
27 57 240). Eine ähnliche Bremse ist vorgeschlagen worden in der Patentanmeldung P 28 55 654.9-21. In
beiden Fällen ist ein großvolumiges und auf Steuerbfeh-Ie rasch reagierendes Einlaß-Steuerventil vorgesehen.
Dieses hat aber nur zwei Stellungen, nämlich eine geschlossene und eine voll geöffnete Stellung. In
hydrodynamischen Bremsen dieser Art werden unterschiedliche Bremsmomente durch ein vom Einlaßsteuerventil
separates und in der Auslaßleitung angeordnetes Auslaß-Regelventil eingestellt. Dabei macht es mitunter
Schwierigkeiten, den Regelbereich des Auslaßventils genügend groß auszuführen. Mit anderen Worten: Eine
solche Bremse reagiert zufriedenstellend, wenn mittlere und hohe, auch wenn extrem hohe Bremsmomente
befohlen werden. Es bereitet aber Schwierigkeiten, ein genügend kleines Mindestbremsmoment einzustellen.
Es ist versucht worden, dieses Problem dadurch zu lösen, daß auf einen Befehl zum Einstellen kleiner
Bremsmomsnte (Einschaltbefehl »Stufe l«) das Einlaßsteuerventil
nicht voll, sondern beispielsweise nur halb geöffnet wird. Hierbei ergab sich aber der Nachteil, daß
sich dann die Zeitdauer zwischen dem Einschaltbefehl und dem Ansprechen der Bremse in unzulässigem Maße
vergrößert
Der vorliegenden Erfindung Hegt die Aufgabe
zugrunde, eine hydrodynamische Drehmoment-Uber- |0
tragungseinhfc'it, insbesondere eine hydrodynamische
Bremse, derart auszugestalten, daß sie ein möglichst großes Verhältnis zwischen dem größten und dem
kleinsten übertragbaren Drehmoment aufweist und dennoch auch dann s<;hr rasch reagiert, wenn der
Obergang von Leerlauf auf ein kleines Drehmoment befohlen wird.
Das erfindungsgemäße Lösungsprinzip dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Gemäß einem weiteren
Gedanken der Erfindung wird das Lösungsprinzip durch die im Anspruch 2 angegebene Bauweise verwirklicht.
Danach geht die Erfindung aus von der aus der DE-PS 9 76 707 bekannten hydrodynamischen Drehmoreent-Übertragungseinheit,
mit deren Einlaßsteuerventil ein vorübergehender Füllstoß erzeugt werden kann. Die
Erfindung vermeidet aber die Nachteile dieser bekannten Vorrichtung. Durch die Verwendung einer mehrstufigen
Stellvorrichtung und insbesondere durch das im Anspruch 2 angegebene Steuerelement kann die zeitliche
Dauer des Füllstoßes präzise eingestellt und an die μ jeweiligen Erfordernisse angepaßt werden. Das bedeutet:
Das Steuerelement bestimmt die Zeitspanne zwischen dem Beaufschlagen beider Druckräume de-·
Stellvorrichtung des Einlaßventils (wodurch ein großer Hub ausgelöst wird) und dem Wieder-Er.tlasten eines
dieser beiden Druckräume (wodurch die Stellvorrichtung auf einen kleinen Hub zurückgeht). Dadurch
gelingt es, trotz sehr raschen Zuführens der Arbeitsflüssigkeit in den Arbeitsraum der hydrodynamischen
Einheit, bei Bedarf einen nur kleinen Füllungsgrad einzustellen, so daß sowohl eine hohe Ansprechempfindlichkeit
als auch ein sehr kleines Mindestdrehmoment (im Falle einer Bremse ein sehr kleines
Mindestbremsmoment) erzielt werden können.
Zwar erfordert das genannte Steuerelement einen gewissen Mehraufwand. Dieser geringfügige Nachteil
wird jedoch bei weitem dadurch svieder ausgeglichen,
daß die gesamte Vorrichtung ohne eine Drosselstellc auskommt, so daß die Dauer des Füllstoßes nunmehr
völüg unabhängig ist von der Temperatur und der
Viskosität der Arbeitsfössigkeit.
Des weiteren ist auch der Nachteil der bekannten Vorrichtung vermieden, daß der vorübergehende
Füllstoß durch ein rasches Bewegen eines Steuerhebels herbeigeführt werden muß. Vielmehr wird der Füllstoß
auf den genannten Einschaltbefehl »Stufe I« selbsttätig erzeugt. Das bedeutet in der Praxis: Wird der
Schaltbefehlgeber (d. h. der Bremshebel im Falle einer Bremse) nur wenig aus seiner Ruhelage verstellt (Befehl
»Stufe I«), dann wird das Einlaßventil derart gesteuert. ^
daß es in jedem Falle sofort einen großen Füllquersehnitt freigibt und kurze Zeit danach selbsttätig auf
einen kleineren Füllquerschnitt umgestellt wird. Mit anderen Worten: Der vorübergehende Füllstoß wird
automatisch ausgelöst und ein kleines Drehmoment (bzw. Bremsmoment) wird eingestellt. Dagegen wird bei
größeren Ausschlägen des Schaltbefehlgebers (Befehl »Stufe II«) in der bekannten Weise ein größeres
Drehmoment eingestellt. Hierbei bedarf es nicht eines vorübergehenden Föllstoßes, oder mit anderen Worten:
Der sich sofort einstellende hohe Füllstrom wird beibehalten, indem das Einlaßventil voll geöffnet bleibt.
Nur wenn über längere Zeit »Stufe I« befohlen wird, bleibt das Einlaßventil in seiner nur teilweise geöffneten
Stellung. Im Gegensatz hierzu weist das Einlaßventil der bekannten hydrodynamischen Einheit im normalen
Betriebszustand (Dauerbetrieb) stets einen kleinen Füllquerschnitt auf.
Es wäre denkbar, bei der erfindungsgemäßen hydrodynamischen Einheit die zeitliche Dauer des
Füllstoßes dadurch präzise zu bestimmen, daß das im Anspruch 2 angegebene Steuerelement durch eine
elektronische Zeitsteuerung beeinflußt wird. Die Erfinder haben jedoch erkannt, daß die zeitliche Dauer des
Füllstoßes mit viel einfacheren Mitteln durch die hydrodynamische Drehmoment-Übertragungseinheit
selbst bestimmt werden kann. Hierzu wird der sich im Arbeitsraum schon unmittelbar nach dem Beginn des
Füllvorgünges aufbauende Druck oder ein hierauh abgeleitetes Signal zum Betätige.; des Steuerelements
verwendet (Anspruch 3). Bc nders \orteilhaft ist es,
wenn dafür gesorgt wird, daß das Zurückgehen der Stellvorrichtung vom vollen Hub auf einen kleinen Hub
durch das Erreichen eines bestimmten, dem übertragenen Drehmoment proportionalen Druckes ausgelöst
wird (Anspruch 4). Dadurch paßt sich die Dauer des Füllstoßes selbsttätig an die jeweils vorliegenden
Verhältnisse an, und zwar derart, daß das gewünschte Drehmoment sich stets so rasch wie möglich einstellt.
Wenn beispielsweise im Falle einer Bremse die Rotordrehzahl momentan verhältnismäßig niedrig ist,
was ein langsames Aufbauen des Bremsmoments zur Folge haben würde, dann stellt sich automatisch eine
größere Füllstoß-Dauer ein, die im Sinne einer Beschleunigung des Bremsmoment-Aufbaues wirkt. Das
gleiche ist der Fall, wenn beispielsweise der Zulaufdruck
vor dem Einlaßventil momentan verhältnismäßig niedrig ist. Umgekehrt wird bei besonders hohen
Rotordrehzahl oder bei besonders hohen Drücken in der Einlaßleitung die Dauer des Füllstoßes automatisch
zurückgenommen, um der Gefahr eines zu hohen Bremsmomentstoßes vorzubeugen.
Ein weiterer Gedanke der Erfindung ist im Anspruch 5 angegeben. Das dort genannte Hilfssreuerventil
befindet sich im Moment des Einschaltbefehls »Stufe I« in seiner Ruhestellung; dadurch kann der
Einschaltbefehl einen großen Hub der Stellvorrichtung und somit ein rasches und volles Öffnen des
Einlaßventils auslösen. Kurze Zeit danach, z. B. 0,2 Sekunden nach dem Eintreffen des Einschaltbefehls
»Stufe I«, wird das HilfsSteuerventil in seine Arbeitsstellung umgesteuert, woJurch es ein teilweises Schließen
des Einlaßventils bewirkt. Das Umsteuern des Hilfssteuerventils in die Arbeitsstellung wird, wie schon
erwähnt, dadurcti ausgelöst, daß im Arbeitsraum der hydrodynamischen Einheit der Druck der Arbeitsflüssigkeit
einen bestimmten Wert erreicht.
Die vorbeschriebene Wirkung des Hilfssteuerventils, nämlich das teilweise Wieder-Schließen des Einlaßventils
auszulösen, muß immer dann unterbunden oder wieder rückgängig gemacht werden, wenn «Jas Übertragen
größerer Drehmomente befohlen wird (»Einschaltbefehl II«), Verschiedene Lösungen dieser Teilaufgabe
sind in den Ansprü :hen 6 bis 8 angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
F i g. 1 das Steuerschema einer hydrodynamischen Bremse:
F i g. 2 einen Ausschnitt aus dem Steuerschema nach Fig. I in einer gegenüber dieser geänderten Ausführung:
F i g. 3 einen Ausschnitt aus dem Steuerschema nach F i g. 1 in einer gegenüber dieser nochmals geänderten
Ausführung.
In F i g. I ist eine hydrodynamische Bremse insgesamt
mit 10 bezeichnet. Sie weist ein Gehäuse 7, einen Rotor H und einen Stator 12 auf. An einen Hochbehälter 13
für Arbeitsftüssiekeit ist eine Niederdruckleitung 14, 15
.ingeschlossen. Von dieser zweigt ab eine zur Bremse 10
führende Einlaßleitung 16, in der ein Einlaßventil 17 angeordnet ist. An die Bremse 10 ist eine AuslaBleitung
18 angeschlossen mit einem vorzugsweise gemäß Patentanmeldung P 28 55 654.9-21 ausgebildeten Auslaß-Regelventil
19. Dieses erhält als Sollwert von einem Bremspedal 20 ein Signal, das der Größe des jeweils
liciurueriett Bremsmmnenies entspricht, außerdem ais
Istwert ein Signal, dessen Größe von dem momentanen Bremsmoment abhängt (Meßdruckleitung 21, 22). Die
Aiislaßleitiing 18 mündet in einen Sumpf 9: von dort
kann die Arbeitsflüssigkeit, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist. über einen Kühler in den Hochbehälter
13 zurückgefordert werden.
Lm eine gute Wärmeabfuhr aus der Bremse 10 sicherzustellen und damit die Bremse auf Steuerbefehle
möglichst rasch reagiert, weisen die Leitungen 14,16,18
und die Ventile 17,19 große Strömungsquerschnitte auf.
Das Verschlußteil des Einlaßventils 17 kann als drehbare Klappe, als Ringschieber (gemäß DE-PS
27 57 240) oder in anderer Weise ausgebildet sein. Wesentlich ist nur. daß es zwischen der geschlossenen
und der voll geöffneten Stellung wenigstens eine Zwischenstellung einnehmen kann, in der es nur einen
Teil des .Strömungsquerschnittes freigibt. In der Zeichnung ist nur eine einzige Zwischenstellung dieser
\n vorgesehen.
Dementsprechend kann die auf das Ventil 17 einwirkende Kolbenstange 29 einer mehrstufigen
hydraulischen Stellvorrichtung 30 drei verschiedene Stellingen einnehmen. Hierzu weist die Stellvorrichtung
einen ersten Kolben 31 und einen zweiten Kolben 32 auf. Der letztere ist in dem Gehäuse 33 um einen
leilhub a verschiebbar. Die beiden Kolben 31 und 32 smd gegeneinander ebenfalls um einen Teilhub b
\erschiebbar. Unter der Wirkung einer Feder 17a nehmen alle beweglichen Teile 17, 29, 31, 32 in der
Ruhelage die in der Zeichnung dargestellte Position ein. Dabei ist das Einlaßventil 17 geschlossen. Wird der
mittlere, zwischen jeiden Kolben 31 und 32 befindliche
Druckraum 34 mit Druck beaufschlagt, so wandert der Kolben 31 um die Strecke b nach links und öffnet damit
das Ventil 17 bis etwa zur Hälfte. Das gleiche könnte geschehen durch Beaufschlagen des an der äußeren
Stirnfläche des zweiten Kolbens 32 befindlichen Druckraumes 35, sofern die beiden Strecken a und b
gleich groß sind Von dieser Möglichkeit wird aber bei dem dargestellten Beispiel kein Gebrauch gemacht.
Wenn beide Druckräume 34 und 35 gleichzeitig beaufschlagt werden, dann bewegt sich der Kolben 31
um die Strecke a + b nach links, wodurch das Ventil 17 voll geöffnet wird Wie man erkennt, ist der zweite
Kolben 32 als Differentialkolben ausgebildet Wenn also beide Druckräume 34 und 35 mit Druckmittel gefüllt
sind dann wirkt auf den Kolben 32 nach links stets eine höhere Kraft als nach rechts.
Zum Beaufschlagen der Druckräume 34 und 35 mit Druckmittel ist eine Pumpe 40 vorgesehen, die
Druckmittel aus der Niederdruckleitung 15 in eine Hochdruckleitung 41 fördert. An diese sind zwei
elektromagnetisch betätigbare Vorsteuerventile 42 und 43 angeschlossen. Deren Ausgänge 44 bzw. 45 sind in
der Ruhestellung über die Leitung 46 bzw. 47 mit der Niederdruckleitung 15 und in der Arbeitsstellung —
wenn die Elektromagnete 48 bzw. 49 erregt sind — mit
ίο der Hochdruckleitung41 verbunden.
Die Vorsteuerventile 42 und 43 werden durch das Bremspedal 20 gesteuert, wozu mit diesem zwei
elektrische Schalter 52 und 53 gekoppelt sind. Die Anordnung ist derart getroffen, daß bei geringem
π Niedertreten des Bremspedals 20 nur der Schalter 52
geschlossen ist (Einschaltbefehl »Stufe I« für geringes Bremsmoment) und daß bei weiterem Niedertreten des
Bremspedals 20 beide Schalter 52 und 53 geschlossen sind (Einschaltbefehl »Stufe II« für hohes Bremsmomeni).
Dementsprechend ist im eingeschalteten Zustand der Bremse 10 entweder nur der Elektromagnet 52
erregt, oder es sind beide Elektromagnete 48 und 49 erregt. Die Anordnung umfaßt noch — zwecks
Stromzufuhr zu den Elektromagneten 48 und 49 — eine Stromquelle 50, eine Zuleitung 51 und Steuerleitungen
54 bzw. 55.
Vom Ausgang 44 des Vorsteuerventils 42 führt eine Druckmittelleitung 36 direkt in den Druckraum 34.
Außerdfc.;> besteht vom Ausgang 44 eine Verbindung
über eine Druckmittelleitung 37, ein erstes Hilfssteuerventil 27, eine Leitung 38, ein zweites Hilfssteuerventil
28 und eine Leitung 39 zum Druckraum 35. Diese Verbindung ist durchgehend offen, wenn die beiden
Ventile 27 und 28 sich in ihrer Ruhestellung befinden;
ü diese ist in Fig. 1 dargestellt.
Das erste Hilfssteuerventil 27 kann aus seiner Ruhestellung in eine Arbeitsstellung umgesteuert
werden, in der es die Leitung 38 und dadurch den Druckraum 35 mit einer zur Niederdruckleitung 15
führenden Entlastungsleitung 25 verbindet. Das Umsteuern
in diese Arbeitsstellung wird — wie oben erläutert — in besonders vorteilhafter Weise durch
einen hydraulischen Druck ausgelöst, der sich im Bremsenarbeitsraum beim Einschalten der Bremse 10
aufbaut und über die Leitung 21 dem Ventil 27 zugeführt wird. Die am Ventil 27 angreifende Druckkraft wirkt der
Kraft einer Feder 27a entgegen. Die Höhe der Druckkraft ist ein Maß für das erzeugte Bremsmoment.
Sobald die Druckkraft die Federkraft übersteigt, also beim Erreichen eines bestimmten Bremsmomentes,
wird das Hilfssteuerventil 27 in seine Arbeitsstellung umgesteuert
Ein Niedertreten des Bremspedals 20 aus der Stellung 0 in die Stellung I hat also zur Folge, daß das
Vorsteuerventil 42 in seine Arbeitsstellung gelangt daß sofort beide Druckräume 34 und 35 beaufschlagt
werden und sich also das Einlaßventil umgehend voll öffnet Unmittelbar danach, nämlich beim Erreichen
eines bestimmten Bremsmomentes, gelangt jedoch auch
das Hilfssteuerventil 27 in seine Arbeitsstellung,
wodurch der Druckraum 35 wieder entlastet wird und somit das Einlaßventil 17 in die etwa halb geöffnete
Stellung zurückgeht Es ist zu beachten, daß sich dieser gesamte Vorgang innerhalb weniger Zehntel-Sekunden
abspielt Dabei ist die Zeitdauer des voll geöffneten Zustandes des Einlaßventils 17 nur ungefähr gleich der
Zeitdauer des Öffnungsvorganges. Dadurch wird zweierlei erreicht
einerseits daß sich das gewünschte kleine Bremsmoment in extrem kurzer Zeit aufbaut (es wird
danach durch das Auslaßregelventil 19 konstantgehalten),
andererseits daß ein vorübergehender Bremsmo menlsloß so gering bleibt, daß er nicht spürbar ist.
Das zweite Hilfssteuerventil 28 verbindet in seiner
Arbeitsstellung eine Leitung 56, die an den Ausgang 45 des Vo/ Tieuerventils 43 angeschlossen ist, mit der
Leitung 39 und dadurch mit dem Druckraum 35. Das
Umsteuern in die Arbeitsstellung erfolgt wiederum hydraulisch, und zwar mittels einer Steuerleitung 57, die
ebenfalls an den Ausgang 45 angeschlossen ist. Wird .!!so das Bremspedal 20 aus der Stellung I in die Stellung
;i L'ebracht. dann wird der Magnet 49 erregt; dadurch
kommt Druck in die Leitungen 56 und 57 und in den
1 Vuckraum )5; dadurch gelangt das Einlaßventil 17 aus
.·'" halb geöffneten in die voll geöffnete Stellung. Wird
•is Bremspedal 20 aus der Stellung 0 unmittelbar bis zur
befindet. Wenn dagegen »Stufe II« befohlen und der Elektromagnet 49 erregt wird, dann wird der Druckraum
34 über den Anschluß 45 und die Leitungen (25, 138 mit Druck beaufschlagt, was das volle öffnen des
Einlaßventils 17 zur Folge hat. Die soeben beschriebene Ausführung der Steuerung mit nur einem Hilfssteuerventil
kann auch in Zusammenhang mit der Stellvorrichtung 30 der F i g. 1 angewendet werden.
In der Fig.3 ist noch eine weitere Möglichkeit zur
ίο Vereinfachung der Steuerung dargestellt. Gegenüber
Fig. 2 ist unverändert das der Stufe I zugeordnete Vorsteiierventil 42 vorhanden. Auch das Hilfssteuerven
til 127 stimmt im Prinzip mit dem Ventil 27 der Fig. 2
überein. So ist auch die Wirkungsweise, wenn »Stufe I»
υ befohlen wird, unverändert. Das Hilfssteuerventil 127
weist aber zusätzlich einen auf der Seite der leder 27.) angeordneten Elektromagneten 149 auf. Dieser kann
über die Leitung 55. also durch Niedertreten des Pedals in die Stellung Il (fig. I) erregt werden. Dadurch wird
ι ' .ms der geschlossenen in die voll geöffnete Stellung
ml verbleibt in dieser.
In der F i g. 2 sind die gegenüber I i g. I unveränder-Hiutcile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen
■ [ lon. Unverändert sind auch die in Fig. 2 :·">
* ι !.'gelassenen Teile, so insbesondere die gesamte
Klinse 10. der Hochbehälter 13 und das Bremspedal 20
; den elektrischen Schaltern 52 und 53.
Wahrend in I i g. I der maximale Hub der Stcllvor·
khtung 30 durch zwei Anschläge bestimmt wird, ü1
lmlich durch Anschlagen des Kolbens 32 an der Fläche
' ind .lurch Anschlagen des Bundes 31a an den Bund 2r. isi in F i g. 2 der maximale Hub der Stellvorrichtung
i 30 allein durch eine Stirnfläche 8 am Gehäuse 133 bestimmt, an die der Kolben 131 anschlägt. Dies »
edeutet auch, daß der Kolben 131. wenn Druck im
K.iuiii 34 vorhanden ist. unabhängig vom Kolben 132
:en \ollen Hub ausführen kann.
Diese etwas einfachere Bauweise der Stellvorrichlung
1 H) macht es erforderlich, daß der Ausgang 44 des *ο
Vorsteuerventils 42 nunmehr direkt über die Leitung i to mit dem Druckraum 35 verbunden werden muß, und
iial3 das Hilfssteuerventil 27 zwischen dem Ausgang 44 rid der Anschlußleitung 138 angeordnet werden muß.
tie in den Druckraum 34 einmündet. Wenn »Stufe I« *5
befohlen und dadurch der Elektromagnet 48 erregt wird, dann ist die Wirkung der in F i g. 2 dargestellten
Anordnung im Prinzip die gleiche wie in Fig. 1: Beide Druckräume 34 und 35 werden beaufschlagt; der
Kolben 131 drückt das Einlaßventil 17 in die voll so geöffnete Stellung; auch der Kolben 132 geht in die linke
Endstellung. Sobald ein vorbestimmtes Bremsmoment erreicht ist. wird durch den über die Leitung 21
ankommenden Druck das Umsteuern des Ventils 27 in die Arbeitsstellung ausgelöst, um den Druckraum 34
wieder zu entlasten. Letzteres hat zur Folge, daß die Feder 17a den Kolben 131 nach rechts zurückschiebt bis
zum Anschlag an den in seiner linken Endstellung verbleibenden Kolben 132. Dadurch geht das Ventil 17
in seine halb geöffnete Position.
Das in F i g. 1 vorhandene zweite Hilfssteuerventil 28 ist in F i g. 2 entfallen. Deshalb verbindet das Hilfssteuerventil
27 nunmehr in seiner Arbeitsstellung die Leitung 138 über eine Leitung 125 mit dem Ausgang 45
des Vorsteuerventils 43. Die oben erwähnte Entlastung des Druckraumes 34 findet somit nur dann statt, wenn
sich das Vorsteuerventil 43 in seiner Ruhestellung zugeführten Druck in seiner Ruhestellung gehalten bzw.
in die Ruhestellung umgesteuert, wenn es zuvor in der Arbeitsstellung war. Die Wirkung ist die gleiche wie
beim Erregen des Elektromagneten 49 in F-" i g. 2.
Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß die Druckräume 34 und 35 im entlasteten Zustand mit der
Niedcrdruckleitung 15 in Verbindung stehen, die an den
Hochbehälter 13 angeschlossen ist. Dadurch wird vermieden, daß Luft in die Druckräume eintritt. Somit
kann die Stellvorrichtung 30 bzw. 130 auf einen Einschaltbefehl rascher reagieren. Dies trägt dazu bei.
daß die 7.eit für das öffnen des Einlaßventils 17 und somit für das Einbringen des anfänglichen Füllstoßes in
die Bremse 10 besonders kurz ist.
Abweichend von F i g. 1 kann auch vorgesehen werden, die beiden Vorsteuerventile 42 und 43
mechanisch durch das Bremspedal 20 in die Arbeitsstellung umzusteuern. Des weiteren können die beiden
Vorsteuerventile 42 und 43 zu einem Drei-Stellungs-Ventil
zusammengefaßt werden.
In Fig. 2 muß der Kolben 132 der Stellvorrichtung
130 einen Ansatz 59 aufweisen. Dieser dient als Distanzstück zwischen den Kolben 131 und 132: durch
ihn wird verhindert, daß die seitliche Einmündung der Leitung 138 durch einen der Kolben 131 oder 132
abgedeckt wird. Ein Nachteil dieser Anordnung ist eine verhältnismäßig große Baulänge der Stellvorrichtung
130. Dieser Nachteil kann wie folgt vermieden werden: Man formt an das Gehäuse 133 konzentrisch zum
Kolben 132 ein Kernstück an, das den Kolben 132 durchdringt. Der Ansatz 59 wird weggelassen und die
Leitung 138 durch das Kernstück geführt, so daß sie wiederum in den Druckraum 34 mündet.
Das in Fig.2 dargestellte Ausführungsbeispiel der
Erfindung kann auch noch wie folgt abgewandelt werden: Das Hilfssteuerventil 27 muß nicht getrennt
von der Stellvorrichtung 130 angeordnet werden. Es kann vielmehr auch durch ein Hubelement gebildet
werden, das konzentrisch zu den Kolben 131/132 in der Stellvorrichtung angeordnet und in der gleichen
Richtung wie die Kolben durch den über die Leitung 21 kommenden Druck verstellbar ist An dem Hubelement
werden Steuernuten vorgesehen, die in der Ruhelage des Hubelements den Ausgang 44 des Ventils 42 mit
dem Druckraum 34 verbinden und die nach dem Verstellen des Hubelementes die Leitung 125 mit dem
Druckiraum 34 verbinden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 230 229/302