DE2942494C2 - - Google Patents
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Description
Elektrochemische Meßfühler mit ionenleitendem Festelektro
lyten besitzen beispielsweise erst oberhalb 400°C eine für
ihre Funktion praktisch genügende Ionenleitfähigkeit und
werden in ihrer Funktion erst oberhalb von 500°C nicht
mehr von in Abgasen enthaltendem Blei beeinträchtigt; das
Ausgangssignal derartiger Meßfühler ist zudem von der Tem
peratur des Festelektrolyten abhängig. Um die Ansprechzeit
derartiger Meßfühler in kalten Gasen zu verkürzen, um ein
praktisch gut auswertbares Ausgangssignal zu erreichen,
um ihre Lebensdauer in bleihaltigen Abgasen von Brennkraft
maschinen zu verbessern und um ihre Meßgenauigkeit zu er
höhen, ist es zweckmäßig, wenn derartige Meßfühler mit
Heizelementen ausgerüstet sind. Das Anbringen von Heiz
elementen an solchen Meßfühlern ist auch dann angezeigt,
wenn solche Meßfühler aus konstruktiven Gründen an sol
chen Stellen des Brennkraftmaschinen-Abgasrohres ange
ordnet werden müssen, an denen sich die Gase bereits ab
gekühlt haben.
Die Erfindung geht aus von einem Meßfühler nach der Gat
tung des Hauptanspruchs, wie er auch bereits in der US-Pa
tentschrift 35 97 345 beschrieben ist.
Dieser Meßfühler
besitzt als Sensor ein einseitig mit einem Boden versehenes
Festelektrolytrohr, um das mit Abstand ein rohrförmiger
Träger für ein Widerstandsheizelement angeordnet ist; das
Widerstandsheizelement befindet sich dabei auf der dem
Festelektrolytrohr abgewandten Außenseite des Trägers.
Nachteilig ist bei einem solchen Meßfühler, daß das Heiz
element einer besonderen Wärmeisolation bedarf und der
Wirkungsgrad dieses Heizelementes ziemlich schlecht ist.
Im übrigen sei erwähnt, daß der in dieser US-Patentschrift
beschriebene Meßfühler eine teure, wenig für eine Serien
fertigung geeignete und nicht schüttelfeste Ausführungsform
darstellt.
Der erfindungsgemäße Meßfühler mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß das Heizelement eine besonders günstige Ausnutzung sei
ner Heizleistung ermöglicht, daß sich das Heizelement ohne
wesentliche Änderung von heutzutage in Kraftfahrzeugen üb
lichen derartigen Meßfühlern integrieren läßt und daß der
mit einem solchen Heizelement versehene Meßfühler insgesamt
einen robusten, schüttelfesten und relativ kostengünstigen
Aufbau hat, welcher für eine Serienfertigung hervorragend
geeignet ist.
Die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Meßfühlers. Besonders vorteil
haft ist, daß der Träger des Heizelementes gleichzeitig
auch als Schutzrohr für das Festelektrolytrohr dienen kann.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Meßfühler zur Bestim
mung des Sauerstoffgehaltes in Gasen beschränkt, sie ist
auch für alle solchen in Gasen angeordneten Meßfühler ver
wendbar, deren Sensor temperaturabhängige Signale abgegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung anhand
eines elektrochemischen Meßfühlers mit ionenleitendem Fest
elektrolytrohr näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen
Längsschnitt durch einen Meßfühler gemäß der Erfindung
in vergrößerter Darstellung und
Fig. 2 einen Ausschnitt
aus dem Bereich A des Sensors (Festelektrolytrohr, Heizele
ment und Träger) aus der Fig. 1 in weiter vergrößerter
Darstellung.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte elektrochemische
Meßfühler 10 enthält einen Sensor 11 mit einem ionenleiten
den Festelektrolytrohr 11′, das aus stabilisiertem Zirkon
dioxid besteht, an seinem in ein nicht dargestelltes Abgas
rohr ragenden Ende einen angeformten Boden 12 hat und an
der Außenseite des meßgasfernen Endabschnitts einen ange
formten Flansch 13 aufweist. Dieses Festelektrolytrohr 11′
ist auf seiner äußeren Oberfläche mit einer porösen Kata
lysatorschicht (Platin) als Meßelektrode 14 versehen, die
den von Abgasen umspülten Bereich, den Festelektrolytrohr-
Flansch 13 und die meßgasferne Stirnfläche 15 des Festelek
trolytrohres 11′ teilweise bedeckt; die Meßelektrode 14
ist in dem vom Meßgas umspülten Bereich mittels einer
porösen Schutzschicht 16 (z. B. Magnesium-Spinell) abgedeckt,
welche die Meßelektrode 14 gegen mechanische und thermische
Angriffe der Meßgase schützen soll.
Auf der dem Innenraum 17 zugewendeten Oberfläche des Fest
elektrolytrohres 11′ ist eine poröse, elektronenleitende
Leitbahn als Bezugselektrode 18 aufgebracht, welche auch
aus Platin bestehen kann und vom Festelektrolytrohr-Boden
12 bis auf die Festelektrolytrohr-Stirnfläche 15 verläuft;
die auf der Stirnfläche 15 des Festelektrolytrohres 15 be
findlichen Bereiche von Meßelektrode 14 und Bezugselektrode
18 stehen elektrisch nicht miteinander in Verbindung.
Das Festelektrolytrohr 11′ liegt mit der Unterseite seines
Flansches 13 auf einer ringförmigen Dichtung 19, welcher
aus verkupfertem, warmfestem Stahl besteht. Mit diesem Dicht
ring 19 liegt das Festelektrolytrohr 11′ auf einer schulter
förmigen Auflage 20, welche auf der Innenfläche 21 eines
Heizelement-Trägers 22 gebildet ist. Dieser Heizelement-
Träger 22 besteht bevorzugt aus keramischem Material (z. B.
Aluminiumoxid) und ist koaxial um das Festelektrolytrohr 11′
angeordnet. Dieser Heizelement-Träger 22 ist 0,6 mm dick,
umgibt rohrförmig das Festelektrolytrohr 11 und hat be
vorzugterweise auch einen Boden 23, welcher mindestens
ein Durchgangsloch 24 für das Meßgas aufweist. Auf der
Innenfläche 21 dieses Heizelement-Trägers 22 verläuft ein
Heizelement 25, und zwar als wendel- oder mäanderförmig
verlaufender Draht oder auch als entsprechend verlaufende
Schicht, dessen nicht dargestellte Anschlüsse bis auf die
Stirnfläche 26 des Heizelement-Trägers 22 geführt sind.
Das Heizelement 25 ist bevorzugterweise durch eine elek
trisch isolierende Schutzschicht 27 abgedeckt, was der
Lebensdauer dieses Heizelementes 25 dienlich ist, aber
auch elektrische Kurzschlüsse infolge von Ablagerungen
aus dem Meßgas vermeidet. Das Heizelement 25 wird mittels
eines nicht dargestellten Keramikklebers am Heizelement-
Träger 22 festgelegt, sofern er drahtförmig ist; wird das
Heizelement 25 als Schicht auf die Innenfläche 21 des
Heiz-Trägers 22 aufgebracht, so wird sie vorteilhafter
weise durch Aufspritzen oder Aufwalzen einer Suspension
mit leitfähigen Partikeln des Heizleitermaterials unter
Zuhilfenahme einer Schablone darauf aufgebracht; auch
durch Tauchen in eine entsprechende Suspension unter Zu
hilfenahme einer geeigneten Schablone kann das Heizele
ment 25 auf den Träger 22 aufgebracht werden. Bei der Be
messung des Heizelementes 25 mit seinem Träger 22 hat es
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Abstand
des Heizelementes 25 zum beschichteten Festelektrolytrohr
11′ maximal 1 mm beträgt, bevorzugt sogar noch kleiner
als 0,5 mm ist; im vorliegenden Beispiel hat das Heizele
ment 25 vom beschichteten Festelektrolytrohr 11′ einen Ab
stand von 0,4 mm. Das Festelektrolytrohr 11′, welches
sich zu seinem Boden 12 hin verjüngt, hat dabei einen
mittleren Durchmesser von 6 mm. Diese Anordnung eines
Heizelementes 25 auf dem Träger 22, welcher bevorzugt
nur zwischen 0,3 und 0,8 mm dick ist, ermöglicht eine
besonders günstige Ausnutzung der Heizleistung.
Es sei erwähnt, daß anstelle eines keramischen Heizelement-
Trägers 22 auch ein metallischer Träger Verwendung finden
kann, der dann jedoch zumindest auf seiner das Heizelement
25 tragenden Innenseite mit einer Isolierschicht versehen
sein muß oder bei dem das Heizelement 25 selbst mit einer
Isolierschicht ummantelt sein muß.
Während im vorliegenden Beispiel der Heizelement-Träger
22 gleichzeitig ein Schutzrohr für den Festelektrolyten
11′ und seine Meßelektrode 14 bildet, kann alternativ
auch noch ein zusätzliches, nicht dargestelltes Schutz
rohr mit Durchgangsöffnungen koaxial um den Heizelement-
Träger 22 angeordnet werden; in diesem Falle kann auf den
Boden 23 des Heizelement-Trägers 22 verzichtet werden.
Auf der Außenseite des Heizelement-Trägers 22 ist eine
Schulter 28 mit angeformt, die wiederum auf einer ring
förmigen Dichtung 29 aufliegt, welche beispielsweise auch
aus verkupfertem, warmfestem Stahl bestehen kann. Diese
Dichtung 29 liegt auf einem Absatz 30 in der Durchgangs
bohrung 31 eines metallischen Gehäuses 32 auf. Das Gehäuse
32 besteht aus warmfestem Metall, besitzt auf seiner Außen
seite ein Einschraubgewinde 33 und ein Schlüsselsechskant
34 für den dichten Einbau des Meßfühlers 10 in ein nicht
dargestelltes Meßgasrohr und hat am meßgasfernen Endab
schnitt auf der Außenseite einige Vertiefungen 35, in
welche Einschernasen 36 einer dünnwandigen, metallischen
Schutzhülse 37 eingerastet sind. Diese Schutzhülse 37 ist
auf dem meßgasfernen Endabschnitt des Gehäuses 32 geführt
und besitzt an seinem meßgasfernen Endabschnitt einen Boden
38, welcher einen zentralen Durchbruch 39 aufweist.
In die Gehäuse-Durchgangsbohrung 31 ragt ein keramischer
Stützkörper 40, der beispielsweise aus Aluminiumoxid be
stehen kann, eine Längsbohrung 41 aufweist und in zusätz
lichen, nicht extra bezeichneten Längskanälen Anschluß
drähte 42 für die Meßelektrode 14 und die Bezugselektrode
18 bzw. Anschlußdrähte 43 für das Heizelement 25 führt.
Die Anschlußdrähte 42 und 43 ragen auf der meßgasfernen
Seite aus dem Stützkörper 40 heraus, und sind auf der meß
gasnahen Stirnfläche 44 des Stützkörpers 40 als Kontakt
stücke 45 abgewinkelt; die Kontaktstücke 45 können dabei
in nicht dargestellten Führungsnuten auf der Stützkörper-
Stirnfläche 44 fixiert sein, sind aber auf jeden Fall der
art angeordnet, daß zwischen den Elektroden-Anschlußdrähten
42 und den Heizelement-Anschlußdrähten 43 keine elektrische
Verbindung vorliegt.
Auf der Außenseite des meßgasfernen Endabschnitts vom
Stützkörper 40 ist ein Absatz 46 angeformt, auf dem eine
Tellerfeder 47 aufliegt, wobei diese Tellerfeder 47 je
doch noch über den Umfang des Stützkörpers 40 hinausragt.
Diese Tellerfeder 47 wird durch den Schutzhülsen-Boden 38
unter mechanischer Vorspannung gehalten und bewirkt demzu
folge einen sicheren und festen Zusammenhalt der Bauteile
des Meßfühlers 10.
Anstelle der beschriebenen bevorzugten Befestigung des
Heizelement-Trägers 22 am Meßfühler 10 können auch andere
Befestigungsarten gewählt werden; es ist z. B. möglich, daß
der Heizelement-Träger 22 direkt am meßgasnahen Endabschnitt
des Gehäuses 32 mit bekannten Verfahren (z. B. Bördeln)
festgelegt wird und die Anschlußdrähte separat weiterge
führt werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, den
Heizelement-Träger 22 an der Außenseite des Festelektro
lytrohres 11′ zu fixieren.
Die Erfindung ist auch nicht auf die Art der Abdichtung
zwischen Festelektrolytrohr 11′ und Gehäuse 32 bzw. Heiz
element-Träger 22 mittels verkupferter Stahlringe als
Dichtelemente 29 beschränkt, es können alternativ auch
andere Dichtungen Verwendung finden.
Die erfindungsgemäße Ausführung und Anordnung des Heiz
elementes ist nicht auf Sensoren beschränkt, die einen
sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten als meßgasseits
geschlossenes Rohr und mit einer einem Bezugsstoff ausge
setzten Bezugselektrode besitzt, sie kann auch für der
artige Sensoren Verwendung finden, bei denen beide Elek
troden dem Meßgas ausgesetzt sind (DE-OS 25 47 683); auch
ist es für die Erfindung ohne Bedeutung, ob die Meßfühler
nach dem potentiometrischen oder dem polarographischen
Meßprinzip arbeiten (DE-OS 27 11 880). Auch für Sensoren
mit Halbleitern (z. B. TiO2) ist die Erfindung gut geeig
net (DE-OS 28 17 873, DE-OS 28 34 671, DE-OS 25 35 500);
die erforderlichen Anpassungen sind nur handwerklicher Art.
Sogar für die Anwendung bei Sensoren zum Bestimmen des
Rußanteils in Gasen ist die Erfindung vorteilhaft (DE-
Patentanmeldung P 28 36 002).
Claims (6)
1. Beheizbarer Meßfühler für Bestandteile von Gasen, ins
besondere für Bestandteile von Abgasen von Brennkraftma
schinen, mit einem Sensor, dessen Funktion temperaturab
hängig ist und der von einem Heizelement umgeben ist,
welches auf einem rohrförmigen Träger angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Heizelement (25) auf
der Innenfläche (21) des Trägers (22) befindet, dessen
Wand bevorzugt nur zwischen 0,3 und 0,8 mm dick ist, und
daß der Abstand des Heizelementes (25) zum beschichteten
Festelektrolytrohr (11′) maximal 1 mm, bevorzugt sogar
weniger als 0,5 mm beträgt.
2. Beheizbarer Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er als elektrochemischer Meßfühler zur Be
stimmung des Sauerstoffgehaltes einen in einer Durchgangs
bohrung (31) eines Gehäuses (32) festgelegten Sensor (11)
hat, der einen sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten
(11′) aufweist, auf welchem eine Meßelektrode (14) und
eine Bezugselektrode (18) mit Abstand voneinander ange
ordnet sind.
3. Meßfühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Heizelement (25) wendel- oder mäanderförmig
auf der Innenfläche (21) des Trägers (22) angeordnet und
bevorzugt ein derart geformter Draht ist.
4. Meßfühler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der rohrförmige Heizelement-Träger (22)
an seinem meßgasseitigen Ende einen Boden (23) und minde
stens ein Durchgangsloch (24) für das Meßgas hat.
5. Meßfühler nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Heizelement-Träger (22) mit einer
Schulter (28) auf einem Absatz (30) in der Durchgangsboh
rung (31) des Gehäuses (32) aufliegt und zwischen Heizele
ment-Träger (22) und Durchgangsbohrungs-Absatz (30) eine
Dichtung (29) angeordnet ist.
6. Meßfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heizelement-Träger (22) an seiner Innenfläche (21)
eine Auflage (20) besitzt, auf welcher ein Festelektrolyt
rohr-Flansch (13) aufliegt und daß zwischen Heizelement-
Träger-Auflage (20) und Festelektrolytrohr-Flansch (13) eine
Dichtung (19) angeordnet ist.
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